Langjährige Tiefentladung bei Leasingrückläufern problematisch?
Hallo,
bei meiner Recherche nach einem Auto stoße ich sehr oft auf Plugin-Hybride. Diese werden ja seit einigen Jahren steuerlich besonders gefördert. Auf zahlreichen Bildern bei Mobile.de sieht man dann Screenshots vom Cockpit, wo groß die Meldung prangt: "Hochvoltbatterie entladen. Bitte Aufladen". So oder so in der Art.
Wir wissen ja alle, dass da niemand von denen wirklich einen Hybrid wollte - war halt nur 0,5% statt 1,0% zu versteuern. Übliche Firmenwagen-Regelungen, wie ich sie kenne, beinhalten eine Tankkarte und 100% aller Tankrechnungen werden übernommen. Aber nicht die Aufladung des Plugin-Hybrids.
Viele dieser Leasingrückläufer dürften also einmalig die anfängliche Ladung genutzt haben und seitdem ist die Batterie auf 0%. Seit 2,5 Jahren oder 3 Jahren oder 4 Jahren...
Die Frage ist, wie problematisch ist so eine langjährig tiefenentladene Batterie? Kann das dem Akku geschadet haben? Verkürzt es die Lebensdauer? Bei normalen eAutos soll man ja immer zwischen 10% und 80% bleiben, wie ist das bei den Hybrid-Akkus, wenn die 3 oder 4 Jahre auf 0% waren?
19 Antworten
Zitat:
@Andreas_AC1973 schrieb am 19. April 2024 um 10:48:46 Uhr:
Es ist ja auch kein nachhaltiges Konzept, wenn ein Fahrzeug nach den ersten drei Lebensjahren schon den Status hat, dass es ohne teure Instandhaltungen/ Reparaturen nicht mehr sinnvoll gemäß dem ursprünglichen Sinn weiter zu betreiben ist.
Und genau das ist der Punkt den ich nicht verstehe. Da erkennt jemand das dieses Konzept nicht nachhaltig ist und quasi ein Wegwerfprodukt und was passiert: Man kauft mit "Hurra" genau dasselbe wieder. Und nicht nur wieder ein PHEV, nein, sondern sogar vom gleichen Hersteller.
Wie sagte schon Einstein: "Die Definition von Wahnsinn ist, dasselbe wieder zu tun und auf ein anderes Ergebnis zu hoffen.
Der Kolben schüttelt den Kopf.
Ja, das ist aus privater Sicht völliger Irrsinn!
Als AN, der vom AG (eher schwer nachvollziehbare) Vorgaben zu Marke/Modell/Budget bekommt, dazu den geldwerten Vorteil versteuern muss (und der Gesetzgeber PHEVs besserstellt) trifft man jedoch andere Entscheidungen, von denen insbesondere die deutsche Autoindustrie massiv profitiert.
Auch dem AG ist die Haltbarkeit "egal", solange der Mitarbeiter in der Leasingzeit gegen Betrag X mobil ist.
Und solange das "Fußvolk" mangels Risikobereitschaft die gebrauchten ~Dreijährigen kauft nicht mal ein Verlust für die Leasing Gesellschaft.
Das Dienstwagenprivileg ist mir schon sehr lange ein Dorn im Auge.
Die sollen endlich mal angepasst an die heutige Technik die Halte Dauer auf mindestens fünf Jahre oder 200.000 erhöhen.
Mal neugierig welche Firma dann nicht vielleicht lieber zum BEV greift 😛
Zitat:
@Steffen_i4 schrieb am 19. April 2024 um 12:42:15 Uhr:
Warum nimmst du wieder ein PHEV und kein BEV?
Im Wesentlichen aus zwei Gründen:
Ich fahre häufig Autobahnstrecken, wo es kein Tempolimit gibt und das zu Zeiten, wo es auch möglich ist. Da ginge bei einem BEV zu schnell der Akku in die Knie. Ich hoffe mit dieser Aussage geht jetzt keine (weitere) GRundsatzdiskussion los.
Zweitens, wenn ich längere Strecken fahre, dann möchte keine längeren Zwischenstopps machen (zum Laden). Ein BEV setzt einfach eine andere Art zu reisen voraus. Und da möchte ich noch etwas die Entwicklung abwarten.
Zitat:
@DerSprechendeKolben schrieb am 19. April 2024 um 18:47:36 Uhr:
Zitat:
@Andreas_AC1973 schrieb am 19. April 2024 um 10:48:46 Uhr:
Es ist ja auch kein nachhaltiges Konzept, wenn ein Fahrzeug nach den ersten drei Lebensjahren schon den Status hat, dass es ohne teure Instandhaltungen/ Reparaturen nicht mehr sinnvoll gemäß dem ursprünglichen Sinn weiter zu betreiben ist.Und genau das ist der Punkt den ich nicht verstehe. Da erkennt jemand das dieses Konzept nicht nachhaltig ist und quasi ein Wegwerfprodukt und was passiert: Man kauft mit "Hurra" genau dasselbe wieder. Und nicht nur wieder ein PHEV, nein, sondern sogar vom gleichen Hersteller.
Wie sagte schon Einstein: "Die Definition von Wahnsinn ist, dasselbe wieder zu tun und auf ein anderes Ergebnis zu hoffen.
Der Kolben schüttelt den Kopf.
Was wäre Dein Vorschlag? Jeden Monat die doppelten Kosten akzeptieren, um z.B. einen Verbrenner als Firmenwagen zu nehmen, damit die Leasinggesellschaft den anschließend besser verkaufen kann. Darüber hätte Einstein auch den Kopf geschüttelt.
Außerdem, neben den Komponenten, die zum PHEV Antriebsstrang gehören und teuer sind und kaputt gehen, gehen an einem Auto auch noch andere Sachen kaputt. An einem früheren Wagen der Turbolader inkl. Motor (wurde getauscht). Dann einmal Wasser im Matrix HD Scheinwerfer, Tausch 5.000,-€. Was machen wir damit? Ist alles nicht nachhaltig, wieder zurück zur Pferdekutsche?
Ich habe deswegen wieder einen PHEV bestellt, weil es für mich das kostengünstigste/ wirtschaftlichste ist und "meine mobilen Bedürfnisse" (zugegeben sehr subjektiv) am besten abbildet. Wenn in den drei Jahren Nutzungsdauer ein Schaden auftritt ist das ein Garantie-Thema (das den Fahrzeughersteller trifft). Wenn er die Fahrzeuge in den Markt bringt, dann muß er auch damit umgehen. Da hält sich mein Mitleid in Grenzen. Danach werden die Leasingautos an privat weiterverkauft (wahrscheinlich aufgrund der bekannten Probleme für weniger Geld), Problem für die Leasinggesellschaft, hat die ein Problem damit sollte sie PHEVs nicht anbieten. Und jetzt sind wir beim privaten Käufer. Der sollte sich halt darüber im klaren sein, dass er die Katze, pardon, die Hochvoltbatterie im Sack kauft. Ist er das nicht, ist das dann in meiner Verantwortung als Firmenwagenfahrer und Leasingfahrzeugbesteller? I say no...
Und darüber hinaus, dass die E-Motor/ Getriebeeinheit verreckt ist, dass schien wirklich selten zu sein, bin da im Netz auf nichts Ähnliches gestoßen. Da gehe ich nicht davon aus, dass dies wieder passiert. Am Ende muß doch jeder selber wissen, was er bestellt/ fährt. Und vom gleichen Hersteller, deswegen, weil das bei uns halt vorgegeben ist, das KANN ich gar nicht ändern. 🙂
Gruß, Andreas