Ladeleistung als Klassenabgrenzung?

Moin zusammen,

es zeichnet sich ja meiner Meinung nach, dass die Ladeleistung von den Herstellern wie Audi als Abgrenzung zwischen den Fahrzeugklassen platziert werden soll, also ich seh da so.
Allein es scheint mir wenig sinnvoll, was hat man denn davon wenn man ein hochpreisiges Fahrzeug fährt, das theoretisch schnell laden kann, wenn die Ladesäulen von Langsamladern blockiert werden?
Irgendwie scheint mir das der falsche Ansatz zu sein.
Seh ich das grundsätzlich falsch?

Beste Antwort im Thema

Soll das heissen, dass ich mit einer Zoe nicht an einer Ionity-Säule laden darf, wenn Du mit deinem e-tron daher kommst, nur weil dieser 4-mal mehr kostet und eine höhere Ladeleistung hat? Sind wir schon wieder soweit, nur nicht mit PS und Lichthupe auf der Autobahn, sonder mit Ladeleistung? Sorry, aber das ist meiner Meinung nach die falsche Richtung und für dich evt. das falsche Fahrzeug. Kauf dir einen Diesel und tanke an der LKW Säule mit Turbo-Knopf :-)

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Wer lädt denn bei Audi bislang wirklich langsam?
Ladeleistung hat ja auch mit der Akkugröße zu tun, C-Rate und so

Soll das heissen, dass ich mit einer Zoe nicht an einer Ionity-Säule laden darf, wenn Du mit deinem e-tron daher kommst, nur weil dieser 4-mal mehr kostet und eine höhere Ladeleistung hat? Sind wir schon wieder soweit, nur nicht mit PS und Lichthupe auf der Autobahn, sonder mit Ladeleistung? Sorry, aber das ist meiner Meinung nach die falsche Richtung und für dich evt. das falsche Fahrzeug. Kauf dir einen Diesel und tanke an der LKW Säule mit Turbo-Knopf :-)

nö, exakt das Gegenteil meine ich 🙂
Ich fände die Ladeleistung sollte in allen Fahrzeugen so hoch wie (technisch) möglich als Standard sein und nicht wie es halt jetzt einige einführen als Staffelung je teurer desto Lader ...
Weil das halt nicht nur Auswirkungen auf das Fahrzeug und den entsprechenden Fahrzeughalter, sondern durch die Ladezeit Auswirkungen auf die ganze Elektroflotte hat

Ich mag ja nicht repräsentativ in meiner Sicht sein, aber ich teile schon mal das Startargument nicht. Aus meiner Sicht führen Hersteller wie Audi und Porsche die hohen Ladeleistungen wegen der Batteriegröße ein. Mit 50 KW unterwegs laden bedeutet eine längere Fahrtunterbrechung als mit 350 KW. Tesla machte es übrigens genauso.

Was einen (zumindest theoretisch) leider nicht davor bewahrt, hinter einem Fahrzeug warten zu müssen, dessen Ladevorgang zwar bereits abgeschlossen ist, das aber noch an der Ladesäule hängt - und der Fahrer ist nicht zu sehen.
Ist mr noch nie passiert - wenn ich unterwegs bei Ionity lade, bin ich in der Regel der einzige - oder aber es ist mal ein weiteres Auto am Laden. Das ist zumindest aktuell kein Problem, weil selbst dann noch genügend weitere Ladeplätze vorhanden sind.

Und an der Tankstelle für Verbrenner muss ich schließlich auch warten, wenn viel los ist. Finde die Frage also irgendwie nicht nachvollziehbar.

Tja, da sind wir beim Thema, ob die Hersteller daran interessiert sind, uns die bestmöglichen Produkte anzubieten. Bisher war, ausser Tesla, niemand so richtig daran interessiert. Es ging nur um die Kompensation der CO2-Strafsteuer, um trotzdem M‘s, AMG‘s, etc. verkaufen zu können. Mittlerweile, denke ich, geht es etwas vorwärts und ja, es ist abhängig von der Akkugrösse, wie schnell ich max. laden kann und somit wird ein Honda e oder Zoe nie ein Ladeweltmeister. Die 11kW Ladung hat mich beim BED nie gestört, da ich bei Langstrecke einfach entsprechend geplant habe, was ich heute beim e-tron nicht mehr mache, sondern einfach fahre und lade ;-)

Was ist denn BED? Google hilft mir da nicht weiter...

B-Klasse Electric Drive

Genau und wie die erste Generation Elektro-Smart von Tesla elektrifiziert und somit ein Baby-Tesla mit Frontantrieb. Mit 60kW Akku und DC-Ladung, wäre dies ein absolutes Volumenfahrzeug geworden. Fahre den auch heute noch gerne, da er wie ein „normales“ Auto dasteht und er sich halt agiler in die Kurven legen lässt, als die Kuh mit Übergewicht :-) Die RS-Fraktion kriegt ihn jeweils untenrum auch nicht so schnell aus dem Rückspiegel und das nervt die jeweils richtig, wenn sich der „Buckelwahl“ am Heck festfrisst... Dafür, bin ich halt nicht so schnell beim Ladevorgang und ja, vielleicht muss mal jemand warten. Als langjähriger Elektrofahrer habe ich schon einiges erlebt, aber meist konnte ich nicht laden, weil ein Verbrenner alles blockiert hat und der kann ja wohl mit Hochspannung nichts anfangen ;-) Auch die Hybriden bekommen nur Schnarchlader mit ihren Mini-Akkus und blockieren häufig die Triple-Charger. Ich denke, mit Klassifizierung, auf die Hersteller zählen, etc. bringt nichts. Wir haben es gemeinsam in der Hand, wie es an den Ladesäulen aussieht. Fragt einfach den Fahrzeugbesitzer und tauscht euch aus. Vielfach ergeben sich interessante Gespräche und ja, es werden auch mal Fahrzeuge umplatziert, um Ladungen zu optimieren. In der Schweiz haben wir vom Elektromobil Club Schweiz einen Sticker mit QR-Code und kann über den einen Besitzer erreichen, falls dieser den Sticker auch auf seinem Fahrzeug hat. Simple Idee mit grosser Wirkung.

Sozusagen den Sozialismus über die Ladeleistung einführen?

Das hängt technisch an Kosten der Dimension und nicht zuletzt der Degradation alles hat Einfluss. Ich denke hier sollte der Markt die Antwort selber finden.

Auch hier wie beim Wechselskku wäre eine Standardisierung um Dekaden zu früh und wahrscheinlich nie sinnvoll.

Für mich ist die Ladeleistung meines eGolf okay. Mehr als 40kW würden mir persönlich nichts bringen weil es die Infrastruktur in meiner Gegend nicht gibt, ich mit der geringen Reichweite sowieso keine Langstrecken fahre und auch die Preise für die hohe Ladeleistung nicht bezahlen würde.

Was ich aber scheiße finde ist, wenn ich an der Säule nicht nur die kWh bezahlen, sondern auch einen Minutenpreis denn da hab ich mit meinen 40kW natürlich die A-Karte.

Zitat:

@huckup schrieb am 29. August 2020 um 23:39:56 Uhr:


Moin zusammen,

es zeichnet sich ja meiner Meinung nach, dass die Ladeleistung von den Herstellern wie Audi als Abgrenzung zwischen den Fahrzeugklassen platziert werden soll, also ich seh da so.

Über welche Modelle sprichst Du?

Eher sehe ich da ein Mehrklassenmodell beim Ladeanbieter:

AC xx ct/ kWh; DC bis 50 kW +30%; bis 100 kW +50% und über 100 kW +75%.

Die AC Säule also zum "Normalbenzin" wird, der 50er Tripple zum Super, und der HPC zum V-Power etc.

Was ja aufgrund der viel höheren Hardware und Betriebskosten auch verständlich ist.

Ja, nachvollziehen kann ich das auch. Allerdings den Aufpreis für bis 50 kW würde ich gern geringer ausfallend sehen, da zumindest bei den mir bekannten BEV AC wegen zu kleiner Bordlader auf langer Strecke ausscheidet, und DC 50 kW die unterste Schwelle sinnvollen Unterwegsladens darstellt. Dafür hätte ich allerdings durchaus Verständnis, wenn der Aufschlag für mehr als 100 kW etwas üppiger ausfällt ... aber nur so lange, wie es zumindest auf Autobahnen in der direkten Nachbarschaft von HPC auch einen Tripple gibt, und keiner, der eh bloß CCS 50 kann, gezwungen wird, den teuren, aber für ihn nutzlosen HPC 300+ nutzen zu müssen. Auch im Interesse derer, die ansonsten auf den 50 kW Lader warten müssten, obwohl sie durchaus mit 150 kW aufwärts "superschnell" laden könnten.

Ich kann mir den Frust eines Etron- oder Porschefahrers bildlich vorstellen, wenn sie an einen HPC rollen wollen, um in 10 bis 20 Minuten ihren Akku voll zu machen, oder in 5 bis 10 Minuten ausreichend Restreichweite zu bunkern, und dann steh ich da mit dem kleinen I3, und sie können dem erst einmal 30 Minuten zuschauen, wie er sich mühsam die 20 kWh von 10 auf 80% reinzieht. ... Ich hät sogar Verständnis für deren nicht ganz so freundlichen Gesichtsausdruck.

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