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Kurzstreckenfahrten - Mythen und Tatsachen

Themenstarteram 14. Januar 2013 um 14:06

Hallo, liebe Motor-Talker!

Wieder einmal geht es mir um die Kurzstreckenfahrten. Fakt ist, dass der Verschleiss erhöht wird, solange der Motor noch kalt ist und samt Betriebsflüssigkeiten noch nicht seine Betriebstemperaturen erreicht hat. Dies ist jedoch unvermeidlich, denn auch vor dem Antreten einer Langstreckenfahrt beginnt die Fahrt mit kaltem Motor.

Problem ist jedoch, dass bei einem Kaltstart und beim Fahren im kalten Zustand in geringen Mengen Sprit/Kondenswasser in den Ölkreislauf gerät. Dieser wird erst wieder durch eine längere Fahrt in betriebswarmen Zustand neutralisiert. Fährt man jedoch andauernd Kurzstrecke und stellt das Fahrzeug auch kalt wieder ab, ob lässt man dem Triebwerk keine Chance, den angesammelten Sprit/Wasser wieder aus dem Kreislauf zu entfernen. Somit steigt die Verdünnung immer mehr.

So habe ich die ganze Sache einmal verstanden, bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege.

Nun aber zu meiner eigentlichen Frage: Ist es überhaupt möglich, beispielsweise durch eine längere Autobahnfahrt die unerwünschten Stoffe, welche sich durch den Kurzstreckenbetrieb entstehen, aus dem Öl hinauszubekommen? Sprich, ist eine einstündige Autobahnfahrt ausreichend, um das Motoröl nach einer Woche reiner Kurzstrecke wieder zu "regenergieren"?

Beste Antwort im Thema
am 14. Januar 2013 um 14:21

Ja, und auch die Ablagerungen im Abgastrakt werden weggebrannt. Das braucht je nach Motortyp verschieden lange und je nach Motortyp ist das auch anders. Eine Stunde musst Du sicher nicht auf der Autobahn fahren, wenn Du es regelmäßig machst.

Zerlege mal einen Motor, der nur Stadtfahrten hatte.

Und zerlege dann einen Langsteckenmotor.

Jetzt freue Dich auf die vielen vielen Beiträge...

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Moin

Das meinte ich mit "eigentlich soll es nur schmieren". Würde es die Lager ideal schmieren würde auch keine Wärme entstehen, kann es aber aus verschiedenen Gründen nicht. Darum dann auch kühlen. Das dann natürlich auch an allen anderen Stellen wo es schmiert. Beim Kolbenboden hat es halt nur die Aufgabe der Kühlung, daher nannte ich das.

An den Turbo habe ich nicht gedacht, sorry.

Moin

Björn

Die Wärme in den Lagern des Turboladers stammt aber doch nur zum kleinen Teil aus der Lagerreibung. Zum größten Teil kommt sie aus dem Abgas. Das Öl muss also nicht eigentlich kühlen, sondern es darf sich nur kurz dort aufhalten, damit es nicht verkohlt und die Verkohlungsreste die Reibung lagerfatal steigern.

Ich vermute, dass bei den anderen ölgeschmierten Lagern ebenfalls das Öl die am wenigsten temperaturbeständige Komponente ist.

Moin

Hauptaufgabe vom Öl: Schmieren. Nebenaufgabe: Kühlen. Hin und wieder (Kolbenbodenkühlung) Hauptaufgabe kühlen, da schmiert das Öl gar nix.

Wie das nun beim Turbo genau ist, das Lager muß geschmiert werden und das Öl wird dort sehr warm. Ob die Welle hierbei auch gekühlt wird, oder ob das nur ein Nebeneffekt mit wenig Effekt ist, das wage ich angesichts rotglühender Turbos nicht zu beantworten....

Moin

Björn

am 15. Januar 2013 um 23:43

Es geht beim Turbo nur um das Schmieren, natürlich wäre es schön wenn die Ansaugseite kalt bleibt, aber da gäbe es sicher besser Tricks um die Wärmeeinleitung in die Welle zu verhindern.

Vorallem weil das Öl ja nur das Lager umspühlt und nicht Flächig die Welle.

Viele Turbolader haben auch Öl und Wasser.

Dabei dient das Wasser nicht zur Kühlung der Turbine sondern nur zur Kühlung des Öls um das Verbrennen des Öls zu verhindern.

zum verständnis des turbos:

das öl dient lediglich zur schmierung der gleitlager

der turbo ist thermisch hoch belastet (abgastemperatur diesel ca. 600, beim benziner ca. 800°C)

die turbine kann bis zu 300.000U/min drehen

 

während alle anderen teile des motors beim ausmachen unmittelbar stehen bleiben,

läuft die turbine noch nach

aus dem grund sollte man den turbo nach einer vollgasorgie auch "kaltfahren"

den motor noch im leerlauf solange laufen lassen, bis die turbine "leerlaufdrehzahl" erreicht hat

sonst wird das öl aufgrund des fehlenden öldruck durch die hitze verkoken, die lager laufen ohne schmierung

hier noch ein schnittbild eines turbos

Zitat:

Original geschrieben von Friesel

Ja. Die Temperaturanzeige ist ein kleines Schätzeisen und mit Absicht bei den meisten Fahrzeugen ohne Zahlenwerte. Wenn sie sich bewegt, dann sind mindestens 50 Grad erreicht. Einige bewegen sich sogar noch später. Bei um 80-90 Grad liegen die Anzeigen meistens im "normal"Bereich.

Aber wenn dem so ist, dass sich die Temperaturanzeige bewegt, sobald das Kühlwasser 50°C erreicht hat, dann hat doch dieses Wasser nur aus dem Grund 50 °C erreicht, weil der Motor diese Temperatur von sich aus bereitsan das Wasser abgegeben hat, also der Motor auch bereits 50 °C erreicht hat. Und wenn der Motor bereits 50 °C erreicht hat, dann sollte doch das Öl auch nicht mehr weit davon entfernt sein.

wasser erwärmt sich schneller als öl...

Wasser hat eine höhere Wärmekapatizität - sprich: nimmt die Wärme schneller auf.

Das Öl braucht dazu länger.

Daher nehmen z.B Schmiede auch oft Öl zum "Abkühlen" ihrer Metallarbeiten da es das Metall nicht zu schnell abkühlt wie es bei Wasser der Fall wäre.

am 16. Januar 2013 um 10:02

Zitat:

Original geschrieben von Kawaman1974

während alle anderen teile des motors beim ausmachen unmittelbar stehen bleiben,

läuft die turbine noch nach

aus dem grund sollte man den turbo nach einer vollgasorgie auch "kaltfahren"

den motor noch im leerlauf solange laufen lassen, bis die turbine "leerlaufdrehzahl" erreicht hat

sonst wird das öl aufgrund des fehlenden öldruck durch die hitze verkoken, die lager laufen ohne schmierung

hier noch ein schnittbild eines turbos

Das hat mit Nachlaufen nichts zu tun.

Die Turbolader die massiv "nachlaufen" sind Kugelgelagert, die drehen auch ohne Öl noch problemlos aus. (drehen ja nur frei vor sich hin auf Keramikkugellagern).

Das Problem ist einzig der Hitzestau, wenn du geheizt bist hat der Turbolader nunmal 700°C oder ähnliche Temperatur, ist also rot glühend.

Wenn man jetzt das Auto abstellt, steht das Öl im Turbolader. Da dieser jetzt nur noch durch die Umgebungsluft abgekühlt wird fängt das Öl im Lader langsam zu kochen an und verbrennt.

Erste Lösungsansätze waren: Wassergekühlte Turbolader, um die Hitze schnell aus dem Lader zu bekommen. Dann kamen "Turbotimer" die aber hier nicht erlaubt sind und inzwischen laufen einfach die elektrischen Wasserpumpen noch 2 Minuten nach dem abstellen des Fahrzeuges (nicht bei allen Herstellern)

2min? Bis 15min beim VW TSI

Zitat:

Original geschrieben von GhiaRacer

Zitat:

Original geschrieben von Friesel

Ja. Die Temperaturanzeige ist ein kleines Schätzeisen und mit Absicht bei den meisten Fahrzeugen ohne Zahlenwerte. Wenn sie sich bewegt, dann sind mindestens 50 Grad erreicht. Einige bewegen sich sogar noch später. Bei um 80-90 Grad liegen die Anzeigen meistens im "normal"Bereich.

Aber wenn dem so ist, dass sich die Temperaturanzeige bewegt, sobald das Kühlwasser 50°C erreicht hat, dann hat doch dieses Wasser nur aus dem Grund 50 °C erreicht, weil der Motor diese Temperatur von sich aus bereitsan das Wasser abgegeben hat, also der Motor auch bereits 50 °C erreicht hat. Und wenn der Motor bereits 50 °C erreicht hat, dann sollte doch das Öl auch nicht mehr weit davon entfernt sein.

doch, wenn bei mir Wasser auf "mitte" steht hat Öl gerade erst 50°...

hitzestau entsteht vorallem bei vollgasorgien.

wenn du normal gefahren bist, aber kurz vor dem ausmachen den turbo nochmal auf drehzahl bringst, dann freuen sich die lager garantiert nicht.....

15 Minuten nachlaufen lassen beim TSI?

Worauf is da bitte die Welle gelagert das das solange braucht?

Aber eigentlich egal... die TSI gehen ja eh alle kaputt. :D

TSI: Tausche Steuerkette Immer

Zitat:

Original geschrieben von Chris492

15 Minuten nachlaufen lassen beim TSI?

Worauf is da bitte die Welle gelagert das das solange braucht?

Aber eigentlich egal... die TSI gehen ja eh alle kaputt. :D

Es geht ja nicht darum, wie lange die Turbine sich noch dreht, sondern darum wie lange der Turbo noch so heiß ist, dass das verbleibende Öl im Lager noch heiß genug wird um zu verkohlen. Bei ~700° dauert es nun mal eine Weile bis das Ding wieder auf zivile Temperaturen abgekühlt ist und so lange ist das Öl im Lager "in Gefahr".

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