Kurzstrecken + Warmlaufen
Hallo,
Ich möchte nächstes Jahr jeden Tag mit dem Motorrad zur Schule fahren, Fahrtzeit ca. 10 min.
Man sagt aber ja auch, dass Kurzstrecken schädlich für den Motor sind, da er sich gar nicht richtig aufwärmen kann.
Ist das wirklich so gravierend und was für Folgen kann es haben wenn ich immer nur so kurz fahre? Und wie lang dauert es ungefähr bis der Motor warm ist?
Gruß, Comerz
30 Antworten
Lauter tolle Ideen,
Zweitmopped, Umwege fahren, ganz bleiben lassen, Mofa fahren, Motor-Innenbschichtung ????? Am besten vielleicht ganz zu Hause bleiben, um dem Motor nicht zu schaden ?
Bleib cool, das hält der Yamaha - Vierer locker aus. Der ist nach 10 km warm genug. Ich bin in den vergangenen 32 Jahren, die ich Motorrad fahre auch häufig Kurzstrecken gefahren, oft weniger als 6-7 km. Kein einziges Motorrad hat deswegen den Geist aufgegeben. Obwohl ich meine Motorräder schätze, sind das doch Gebrauchsgegenstände, die vielleicht noch schön aussehen und Spaß machen. Aber mehr eben nicht. Sonst würde ich sie mir ja im Winter in die Wohnstube stellen. Manche machen das tatsächlich.
Dass ein Motor, der viel auf kurzen Strecken bewegt wird und nie richtig heiß wird, einem höheren Verschleiß unterliegt, ist auch klar. Dem begegnest Du, indem Du deiner FZ in der kalten Jahreszeit ein Öl der Viscosität 0W-40 spendierst. Das hat sehr gute Kaltlaufeigenschaften und schmiert von Anfang an gut. Dass der Ölwechsel häufiger erfolgen sollte, steht schon in der Bedienungsanleitung. Der Kamerad, der auf die durchrostenden Püffe hinweist, hat am meisten Recht. Ist ne Japaner-Krankheit und schweineteuer, wenn man Neue braucht. Gut ist da 'ne geheizte Garage zu Hause.
Ich bin zwar ein anfänger aber du könntest den motor auch mal im stand ein bisschen warmlaufen lassen ca. 5 min das wird auch helfen denke ich, und mache es meistens so.
Re: Lauter tolle Ideen,
Zitat:
Original geschrieben von moppedsammler
Bleib cool, das hält der Yamaha - Vierer locker aus.
---> Das wollte ich hören!!!! :-) Jetzt bin ich beruhigt und kann mir teureres ersparen, obwohl ich trotzdem über die Beschichtugn nachdenke.
Aber danke auch nochmal an alle anderen und die tollen Ideen. Hat mir alles wirklcih weiter geholfen! ;-)
Aber eine Frage hab ich noch:
moppedsammler schreibt über ein Motoröl mit einer Viscosität von 0W-40, was auch bei Kälte gute Eigentschaften haben soll.
Kann man dieses Öl dann nicht auch das ganze Jahr verwenden, denn es müsste ja dann auch sofort nach dem Start bei noch kaltem Motor die Eigenschaften von warmem Öl erbringen? Oder nicht??
Gruß, Comerz
Ach ja, bevor ichs vergesse: Ihr dürft gratulieren, das hier ist mein 100. Beitrag!!! 😁
😛 Keramikbeschichtung, Zündverstärker, gepökelte Drachenschwänze und Zaubertrank.... kauf lieber ein vernünftiges Öl und wechsel es öfter. Alles andere ist fauler Zauber und bestenfalls ohne Wirkung.
Wie Moppedsammler schon sagt: In deinem Fall macht ein niedriger Kaltindex des Öls Sinn, solltest Du die Kiste aber am Nachmittag dreschen, würd ich ebenso auf einen hohen Heissindex achten. Der Nachteil solcher Viskospannen ist der relativ schnelle Verschleiss des Öls. Mit 0W wär ich allerdings zurückhaltender, ein 10W50 oder auch 60 (wenn Du es auch mal krachen lässt, insbesondere im Sommer) ist imho mehr als genug. Ich persönlich würde das Wechselinterval noch um 30% kürzer machen. In Polarnächten *g* wäre dann allerdings ein 0W oder 5W schon besser, 40W langt dann allemal (wobei ein W40 für den Winterbetrieb allgemein tatsächlich idR völlig langen dürfte).
Und wie gesagt, keep cool, solange Du nicht ausnahmslos nur 500m zum Zigiautomaten kurvst.... der Motor ist ja nicht aus Zucker 😉
So eine 125er Enduro (gibts viele für fast lau) ist bei Schnee der Megafun und deine Fazer bleibt heile! Als Motorrad angemeldet kostet die fast nix und Du hast gleich noch einen Reserveversicherungsvertrag falls mal was ist 😁
Zitat:
Original geschrieben von hakan55
Ich bin zwar ein anfänger aber du könntest den motor auch mal im stand ein bisschen warmlaufen lassen ca. 5 min das wird auch helfen denke ich, und mache es meistens so.
Das geht todsicher in die Hose. Das ist ein luftgekühltes Motörchen. Wo keine Luft, da keine Kühlung. Auch wenn's kalt ist, schadet Überhitzung dem Motor definitiv mehr als ein paar laue Temperaturen. Meine Freunde von der Polizei-Motorradstaffel der Autobahnpolizei Stuttgart haben so hin und wieder die Stößelstangen und Ventile ihrer BMW's verbogen. Noch ein Schwätzchen an der Wache, eine kurze Zigarette, während der Boxer ungekühlt im Standgas vor sich hin tuckerte. Dann direkt auf den Highway und Gummi - ausdiemaus - Ventile krumm.
Die Idee mit der 125er Enduro von tec-doc kann ich weiter empfehlen, hab' ich selbst praktiziert. Allerdings nicht bei mir, weil ich ein alter Sack bin und bei Kälte nicht Motorrad fahre, dafür habe ich ein Auto mit Heizung - aber beim Filius, als der vor 3 Jahren noch 125er fuhr. Die TZR 125 eingemottet, für 600 Euro eine DT 125 R in reparaturbedürftigem Zustand gekauft und hergerichtet. Die ist auch leichter zu fangen, wenn das Hinterrad bei Glätte doch mal wegrutscht, weil man nicht drin liegt, sondern draufsitzt. Nach Ende der Schmuddelsaison noch einmal aufpoliert, für 1400 Stutz verkauft, der Junior hatte seine TZR wieder und ich hab' die Differenz eingesteckt. So waren alle zufrieden. Und der Zweitakter schert sich einen Teufel um kalte Außentemperaturen. Der verbrennt seinen Schmierstoff schließlich sofort wieder.
Zu den Ölen: Natürlich ist ein Öl mit einem großen Viscositätsspektrum auch bei warmen Temperaturen von Vorteil, aber nicht unbedingt erforderlich. Zwischen einem Standard-Öl von 10 W - 40 und einem wenigstens teilsynthetischen "ab Null" - Öl liegen nämlich auch ein paar Euro. Wenn ich an allen Fahrzeugen, die ich habe (s. unten) wenigstens einmal im Jahr einen Ölwechsel durchführe, brauche ich gut 30 Liter Motorenöl, denn alleine der Porsche schluckt fünfeinhalb Liter beim Wechsel. Mit Nachfüllen (Bei einem Kolbendurchmesser von 105 mm benötigt der 944 S2 schon mal einen guten Liter auf 1000 km) werden das gut 40 Liter im Jahr.
Da ist es schon ein Unterschied, ob der Liter 3 Euro kostet (Castrol 15-40 im Baumarkt) oder die Nobelschmiere für 15 Euro verwendet wird.
Auch wenn jetzt ein paar die Brauen hochziehen, ich fahre seit fast 20 Jahren in allen Fahrzeugen, ob Sportwagen, Diesel oder hochgezüchteter Motorrad-Motor (z.B. hatte ich eine Suzie GSX-R Slingshot, die brachte fast 150 PS, aber bei fast 14000 Umdrehungen) das Castrol Öl aus dem Baumarkt. Früher hieß es GTX, jetzt nur noch Castrol. So habe ich nur eine Sorte in der Garage stehen, da kann ich auch nix falsch machen.
Dementsprechend lass ich es bei Kälte auch geruhsam angehen, niedere Drehzahlen, bis der Motor (das hat nichts mit dem Kühlwasser zu tun) auch richtig schön warm ist. Das sind beim Porsche schon mal 30-40 km, bevor man dem richtig Feuer machen kann. Einen Motorschaden an dem Auto könnte ich wohl nicht bezahlen...
Einen interessanten Fakt will ich zum Thema "Beschichtung" noch erwähnen. Wie nachträgliche Beschichtung funktionieren soll, erschließt sich mir nämlich nicht, denn irgendwie müsste es dann eng werden zwischen Kolbenringen und Zylinderwand. Alte Maicos und Kreidlers waren in den Laufbuchsen mit "Nikasil" beschichtet oder hartverchromt, aber eben ab Werk und somit der Innendurchmesser des Zylinders dem äußeren der Ringe angepasst.
Das Interessante kommt aus dem Hause Porsche. Dort werden die Zylinderwände nach der Fertigung nicht beschichtet, sondern im Gegenteil: geätzt. Hierdurch entsteht eine nur unter dem Mikroskop erkennbare "raue" Oberfläche. Während der Kolben mit seinen Ringen über die oberen "Zapfen" dieser Oberfläche gleitet, halten die Vertiefungen den Ölfilm stabil, er kann nicht abreißen. So ist auch bei meinem S2 (die Technik wird m.W. seit 1976 mit dem ersten 924 S verwendet) selbst beim Kaltstart ein stabiler Ölfilm vorhanden und minimiert den Verschleiß. Vielleicht gibt's deshalb so viele 44er und 11er mit weit über 300 TKM, still going strong...
...ich schreib schon wieder Romane...
@tec-doc: Helfen geräucherte Drachenschwänze auch gegen Meniskus-Probleme ? Stehen leider nicht auf der Ersatzteil-Liste von Friedrich. Vielen Dank dafür. Bei dem will ich morgen bestellen.
Zitat:
Original geschrieben von moppedsammler
Das ist ein luftgekühltes Motörchen. Wo keine Luft, da keine Kühlung.
wovon redest du gerade? nicht mehr von der Fazer?
Gruß, Comerz
Oh oh... jetzt sind wir mal wieder beim Warmlaufthema. Nur soviel... 5 Minuten sind definitiv zu lange, Kiste an, Handschuhe an, Helm auf und gut. (Oh Graus, jetzt kommt bestimmt gleich ein Umweltfan und macht mich nieder *fg*)
Jau, die "Beschichtungswunder" find ich auch immer wieder toll, aber nicht wegen der Platzverhältnisse, sondern wegen des Vorgangs. Wie soll das gehen, noch dazu haltbar? Egal ob PTFE (vulgo Teflon), Keramik oder sonstwas..mit nur dagegenpi*** wird das nix (den Nutzen dahingestellt). Davon abgesehen... es geht ja um die wundersame Reibungsverminderung. Im Möp schon eher blöd, oder ist das Zeug intelligent und macht einen Bogen um die Kupplung? Zudem ein Festkörper von Additiven im Öl zuerst umhüllt und dann in Schwebe gehalten wird, also auch wieder blöd. Die gern zitierte Standgasdrehzahlerhöhung als Beweis (wegen der geringeren Reibung) ist das Oberwunder.... das Zeug muss entweder den Drehzahlsensor beschummeln, das Motorsteuergerät mit neuen Zahlen füttern oder den Leerlaufregler besoffen machen 😁 Nönö, da bleib ich schon lieber bei den Drachenschwänzen 😉 ...bei Knieproblemen aber nicht so wirksam *g*
Oberfläche der Zylinderlaufbuchse: Die "Krater" sind sogar nötig, darin "hält" sich das Öl. Aus diesem Grund nimmt man zum Honen heute Bürsten und keine Steine. Die Steine "verschmieren" quasi diese Löcher, die Bürsten kehren sie frei. Beim anätzen wird die Kontaktfläche reduziert und öltechnisch der gleiche Effekt dabei erzielt.
Castrol GTX 15W40? Naja, warum nicht. Das Öl ist nicht schlecht und wer mit seinen Motoren vernünftig umgeht, wird auch kein Problem damit haben. Bei 40 Literchen im Jahr würd sich aber ein Fassl schon lohnen... achja, und lieber so eins öfter wechseln, als ein windiges Vollsynth.
In ein Möppl würd ich persönlich was anderes kippen, aber wenn´s funzt...
So, hab ich mich auch mal wieder kurz gefasst *gg*
Aber die Vertragswerkstätten füllen auch kein "Wunderöl" ein. Für meine Fazer tut es laut Yamaha ein simples 20W40 und was anderes kam bei der Inspektion laut Rechnung auch nicht rein. Hätte ich sagen sollen, daß ich auch mal fahre, wenn die Temperatur um den Gefrierpunkt liegt? (Mit der Fazer nur, wenn die Straßen trocken sind, die Domi muß da mehr leiden .....)
pfisti
Nunja, ein 20W dürfte in unseren Breitengraden auch für Ganzjahresfahrer ausreichen, obgleich ich im Winter dann auch zu einem 10W greifen würde. Besser ist das, besonders bei Kurzstreckenfahrern. IdR. geben die Hersteller ja mehrere Viskositäten frei, deren sinnvoller Einsatz obliegt dem User. Ist also ein 10Wx und ein 20Wx freigegeben, soll das nicht als "egal wann" verstanden werden, sondern je nach Einsatzumständen gewählt werden... im Winter also eher das 10Wx, wer es dabei auch ruhig angehen lässt, kann ein 10W40 verwenden, wer den Hahn auch im Winter ordentlich aufreisst, ist mit einem 10W50 besser beraten.
"Wunderöl" gibt es natürlich nicht, aber sehrwohl schlechte, gute und bessere Öle... wobei die Viskospanne nix, aber auch gar nix über die Qualität sagt. Und Werkstatt ist nicht automatisch gutes Öl, da kann ja auch jeder kaufen, was er will. wo er will und umfüllen wohin er will (was dann die ganz unfeine Art wäre). Bei der Qualität liegt der Focus auch (leider) sehr oft auf Mineral - Teilsynth - Vollsynth als Reihenfolge, was völlig daneben ist. Ein gutes Mineralöl ist jedem schlechtem Teil oder Vollsynth überlegen und vorzuziehen... evtl. nicht am Anfang, aber auf die Wechseldistanz auf jeden Fall. Auch wird hier zu sehr pauschalisiert, der Einsatzzweck und der persönliche Umgang mit dem Motor findet häufig keine Berücksichtigung. Wer z.B. seinen Motor pfleglich warmfährt, kann getrost auf 5 oder gar 0W Öle verzichten und so z.B. die Nachteile grosser Viskospannen ausschliessen. Der Trend geht halt zu "Wunderölen" die alle glücklich machen... davon halte ich nichts. Es macht natürlich Mühe, birgt Risiken und kostet Zeit, mit jedem Kunden seine persönlichen Anforderungen und Fahrgewohnheiten rauszuarbeiten, um ihm die für ihn und sein Möp optimale Wahl zu bieten. Aber mir persönlich ist es wichtig, jedem die optimale Balance zwischen Kosten und Nutzen aufzuzeigen, auch im Sinne seines Motors. Genauso wichtig ist imho, dass das warum, wie, wieso verstanden (also erklärt) wird. Vermutlich bin ich da zu "altmodisch" 😉
"DAS" immer und überall optimale Öl gibt es nicht, hängt vom Motor und euren Fahrgewohnheiten ab. Und noch zwei Ratschläge: Lieber das Wechselintervall kürzer und dafür auf Supidupiöl verzichten und gönnt euch ein vernünftiges Ölthermometer.... komischerweise haben alle eins für´s Wasser... da würde ein Birndl langen, das interessiert keinen Schw***. Öltemp ist wichtig!
@tec-doc
Gibt es das "vernünftige Ölthermometer" überhaupt?
An meiner XJ 900 hatte ich damals ein Ölthermometer nachgerüstet. Der Fühler war seitlich an einem Motorblindstopfen angebracht. Resultat: Taugt nix, Anzeige nur im Hochsommer und erst nach stundenlanger Fahrt!
Und dann gibt es noch die Thermometer, die man in die Öleinfüllöffnung einschraubt. Klingt zunächst gut, aber der Fühler steckt nicht im Öltopf, weil das Öl unterwegs ist.
Also was tun?
pfisti
kumpel von mir hat eine anzeige mit dem fühler in der ölablassschraube. er hat keine probleme, obwohl das n billigding für 6€ bei eBay war.
Jepp, Ablassschraube ist der richtige und einfachste Ort. Die Ölstöpselteile sind besser als nix, zeigen zwar nicht genau an (wie auch), ist aber egal. Man kennt ja schnell die "Vergleichswerte für kalt-warm-wärmer-wohlfühl 😉 Nur man sieht halt sauschlecht hin...
Der Einbau ist leicht und es gibt genug Auswahl an Instrumenten, die sich in das Cockpit integrieren lassen. 6Euro ist schon seeeeehr günstig *?*
Seitlich an einem Blindstopfen... da haben wir wohl eher den passenden Ort für Öldruck erwischt...?
Zitat:
Original geschrieben von Comerz
wovon redest du gerade? nicht mehr von der Fazer?
Gruß, Comerz
Vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt. Auch das niedliche Wärmetauscherle der Flüssigkeitskühlung (ich hab jetzt mal die erste Fazer vor Augen) benötigt durchströmende Luft zum Kühlen, denn m.W. (da lasse ich mich aber gerne belehren) hat die keinen Ventilator dahinter, der zwangskühlt, oder ?
Gibts überhaupt ein wassergekühltes Mopped, das keinen Ventiluftor hat (ob nun fest auf der Nochenwelle oder mit E-Motor)? Wüsst ich nicht...
Zitat:
Original geschrieben von pfuscher ;-)
Gibts überhaupt ein wassergekühltes Mopped, das keinen Ventiluftor hat (ob nun fest auf der Nochenwelle oder mit E-Motor)? Wüsst ich nicht...
Ich wüsste auch keins. Naja, vielleicht hat er sich wirklich nur was undeutlich ausgedrückt, denn wenn man es so sieht ist wirklich jedes Motorrad luftgekühlt.
Mfg. Comerz