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Kurzbericht einer Autofahrt vom Taunus bis Varna am Schwarzen Meer

Themenstarteram 2. Mai 2022 um 10:25

Gut vorbereitet mit vollem Tank, schon gebuchten elektronischen Vignetten und Tunneldurchfahrten ging es um Mitternacht los. Recht schnell erreichten wir den Tanuszubringer A661 und kurz darauf schon die A3 Richtung Nürnberg. Erstaunlicherweise gab es doch einiges an Verkehr, aber unser übliches Reisetempo zwischen 150 und 160 km/h konnten wir ganz gut halten- wären da nicht die unendlich vielen und teils sehr langen Baustellen gewesen. Am AB-Kreuz Nürnberg sind wir dann Richtung Passau abgebogen (auch hier ständig lange Baustellenbereiche) und haben nach rund 5 Stunden die deutsch-österreichische Grenze ohne anzuhalten passiert.
Ab hier galt ohnehin nur Tempo max. 130, was wir auf Grund diverser Erfahrungen auch recht genau einhielten. Viel schneller wäre es ohnehin nicht gegangen, der erste Teil Richtung Graz ist ohnehin nur zweispurig und eine Baustelle folgt der anderen. Ab Knoten Wels lief es dann aber wieder besser und so unterfuhren wir nach rund 7 Stunden bereits Graz. Nur wenige Kilometer weiter standen wir in einem kleinen Stau an der slowenischen Grenze, die Wartezeit betrug gut 30 Minuten.
In Slowenien war eigentlich die erste Pause mit Tanken und Imbiss geplant, jedoch wurde die erste Tanke umgebaut und an der zweiten war nur das „Super-Diesel“ für wahnsinnig viel Geld erhältlich. Daher durchfuhren wir erst einmal die kroatische Grenze (45 Minuten Dauer) und haben dann schließlich kurz vor Zagreb denn schon fast ganz leeren Tank gefüllt. Und schade, dass es für Kroatien noch keine digitale Vignette gibt, die (okay, nicht allzuvielen) Mautstationen nerven aber schon. Nach einer kurzen Pause ging es schon wieder weiter Richtung Belgrad, auch hier immer auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit achtend. Nicht ohne Grund: Abgesehen von den Blitzern in der Mittelleitplanke werden Temposünder auch mittlerweise von Zivilstreifen gestellt, besonders auffällig hier ein kupferfarbener Audi A4.
Erwartungsgemäß dauerte der Grenzübertritt nach Serbien fast eine Stunde, obwohl das Verkehrsaufkommen nicht einmal besonders hoch war. Aber wir sind es gewöhnt, auch an besseren Tagen kamen wir nicht viel schneller durch. In Serbien durften wir dann wieder 140 km/h fahren, was wir natürlich auch gerne ausnutzten. So gingen die paar Kilometer bis Belgrad schnell vorbei, unser Hotel haben wir nach 12 Stunden bereits erreicht. Dank der Zeitzone (eine Stunde voraus) war unser Zimmer bereits bezugsfertig und der reservierte Parkplatz in der TG auch frei. Zeit genug also, uns wieder in der Innenstadt zu tummeln,. Nach einem wunderschönen Stadtbummel mit leckerem Essen und Trinken lagen wir dann gegen 20 Uhr im Bett.
Am nächsten Morgen ging es nach einem ausgiebigen Frühstück um 8 Uhr wieder auf die Piste. Bis zur serbisch-bulgarischen Grenze zieht es sich ganz schön, die wenig abwechslungsreiche Autobahn verstärkt den Eindruck noch. Um die Mittagszeit erreichten wir die Grenze, wo erstaunlicherweise wenig Verkehr herrschte und der Übergang bereits nach 30 Minuten geschafft war. Üblicherweise stehen wir hier immer über eine Stunde. Gleich nach der Grenze mussten wir uns erst einmal die übliche Vignette kaufen (gibt es mittlerweise auch nur noch elekronisch) und der Tank war auch schon wieder leer. Diesel ist hier deutlich billiger als in Serbien. Dafür sehr auffällig diesmal: ständig Polizisten mit Laserpistolen
Obwohl die Bulgaren den Ausbau der Straße ab der Grenze ziemlich gut vorantreiben (wir fahren ja oft genug durch) sind die nächsten Kilometer eine echte Herausforderung. Die schmale Straße besteht z. Teil nur aus Schotter mit riesigen Löchern und wird teilweise einspurig über Ampelregelung geführt. Im gesamten Baustellenbereich geht es teils nur im Schritttempo, die Lastzüge neigen sich bis kurz vorm Umfallen zu Seite. Aber nach etwa 10 Kilometern ist auch das geschafft und man sieht, wie das in der nächsten Zeit alles aussehen wird: eine wunderbare Autobahn bis kurz vor Sofia. Die unerlässliche Nordumgehung zur Autobahn Richtung Varna und Burgas ist recht bequem, aber weit. Wer Zeit hat, sollte sich aber einmal zu einer Durchfahrt durch die Stadt entscheiden- einfach immer geradeaus, man erreicht dann automatisch wieder die Autobahn und man hat echt etwas gesehen.

Anschließend steht man vor der Wahl: Die kürzere Strecke (A2 „Hemus“), die nur am Anfang und Ende mit Autobahn gesegnet ist, im Mittelteil dafür aber eine vielbefahrene Bundesstraße, streng kontrollierten Tempolimits sowie Stadt- und Dorfdurchfahrten beherbergt oder über die Südautobahn A1 bis Burgas und dann gut 100 Kilometer durch Hügel und Berge bis Varna zu fahren, mit teilweise schlechter Wegstrecke, aber viel herrliche Natur und wunderbare Blicke auf´s Meer. Obwohl die Südstrecke 60 Kilometer weiter ist, verkürzt sich die Fahrzeit aber um locker zwei Stunden. Nachdem wir beide Strecken gut kennen und je nach Lust, Laune und Zeit wählen, entschieden wir uns doch für die A1 und erreichten dann nach recht genau 9 Stunden Varna. Aber Achtung: die gesamte Strecke ist gesäumt von Radaranlagen (z. B. Vor nahezu jeder Autobahntankstelle) und in der Nähe von Auf- und Abfahrten die Polizei mit Radarpistolen. Und auch hier wird nicht nicht selten durch Zivilstreifen Jagd auf Verkehrssünder gemacht. Und völlig zurecht.
Die Gesamtstrecke beträgt einfach 2.294 Kilometer, auf der wir in 21 Stunden Fahrzeit (inkl. Stau, Wartezeiten an den fünf Grenzübertritten und Tankpausen) rund 165 Liter Diesel unter Beachtung der jeweiliegen Vorgaben der einzelnen Länder verblasen haben. Die Zahlen entsprechen auch diesmal wieder den üblichen Daten.Die Rückfahrt war ebenso ohne besondere Vorkommnisse und auch an den Fahrzeiten ändert sich in der Regel kaum etwas.
Die wunderschöne Strecke über Ungarn und Rumänien kennen wir ebenfalls sehr gut, fahren sie aber nur noch sehr selten: die schon üblichen Wartezeiten von fast zwei Stunden an der rumänisch-ungarischen Grenze halten uns einfach ab....

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Danke für den aktuellen Bericht :)

(das mit den Pausen und Fahrtstrecken... reine Gewöhnungssache)

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