Kurbelwellenlager festgelaufen
Hallo zusammen,
ich habe vor 4 Wochen ein Käfermotor einer Tragkraftspritze restauriert, nachdem dort die Führungsstifte für das Schwungrad abgerissen waren.
Der Motor wurde einmal komplett zerlegt, da die Kurbelwelle abgedreht werden musste.
Jetzt nach ca 7 Betriebsstunden ist der Motor festgelaufen. Habe den ganzen Motor wieder zerlegt und auch gleich den Fehler gefunden. Das Lager der Kurbelwelle auf der Schwungradseite ist festgelaufen.
Nun zu meiner Frage: Was sind eventuelle möglichkeiten dafür das dies passiert ist? Das Lager ist Ordnungsgemäß eingesetzt worden. Spiel des Lager war auch in Ordnung.
Ist da noch was zu retten?
MfG
18 Antworten
Du kannst dir das Vermessen sparen, wenn du einen Spalt am Lagersitz 1 mit der Fühlerlehre suchst. Gehäuse zusammenschrauben und dann mit 0,1mm am Lagersitz gucken ob die zw. den Trennfugen einschiebbar ist. Wenn ja = neues Gehäuse
Zitat:
@Vari-Mann schrieb am 14. Juni 2015 um 16:41:57 Uhr:
Wer war der Hersteller der Lagerschalen ?...............
Angeblich gibt es sogar Lagerschalen am Markt die sich mehr ausdehnen als sie dürfen und mit zu geringem Axilaspiel gehen die fest.
Vari-Mann
Da kann ich nicht anders und muss etwas darüber schreiben. Zuerst, wer das dir erzählt hat, dem traue ich eher eine Fehlmontage zu, denn wenn man meint alles gegeben zu haben und es geht in die hose, sucht man sich sowas aus. Somit ist man dann persönlich auch im Innern frei von Fehlern. Ganz menschlich🙂
Das WARUM kommt jetzt:-
der landläufige Glaube, Gleitlager für Käfer sind High-tech ausführungen ist(fast) falsch. Nur auf die stahlgestützten Gleitlager Lager 2 (das mittlere) und Pleuellager ist das relativ korrekt anwendbar.
Die Lager 1, 3+4 sind einfache Alubuchsen aus AlZN5 Cu (lt. Glyco)+ ym Nickeldamm+ ym ternerärer Laufschicht. Das war's. Die einzig techn. Raffinesse ist natürlich der Nickeldamm und die (Ein-)Laufschicht.
Aber theoretisch könnte man die Lager 1,3+4 selber aus der Legierung drehen(was übrigens mangels Ersatzteilen bei Motorrädern nicht unüblich ist, ähnlich der alten VW Lösung, die NW läuft ohne Lager im Gehäuse, hier eben in Alu) Einzig das micro finish der Lauffläche wäre eine Aufgabe( läppen)
So, und was soll sich dann unkontrolliert ausdehnen? Die beiden Paarungen Gehäuse/Lager haben den gleichen Temp. -ausdehnungskoeffizienten. Da zieht sich eigentlich nix.
Den von dir beschriebenen Effekt kenne ich nur von Bronzebuchsen, wo das Material nicht 'abgelagert' war (wg. dem 'Setzen ' des Kristallgitters einer Cu/Sn-legierung). Also frisch gedrehte Buchsen aus NICHT-abgelagerten Material (es gibt extra abgelagertes zu kaufen!) , da kann das passieren; da zieht sich später schief, unrund. Bei Pleuelbuchsen ist der Effekt somit denkbar, weil die Paarung meist Stahl/ Bronze ist(Temp.-koeffizient!),bei Hauptlager nicht.
Wo ich das mal gelesen habe kann ich dir gar nicht mehr sagen.
Aber ein Scenetuner hat das mal wo angemerkt.Axialspiel sollte eher an die Max grenze gehen da er den Fehler mehrfach hatte bei einem Lagersatz.Nicht die KW zur Lauffläche Lager sondern das Axialspiel wurde so gering bis es gefressen hatte.
Wurde das untere Maß eingestellt,also bei 0,07m war das Spiel zu gering.Empfehlung war halt in richtung Max Maß einzustellen damit das nicht passiert.
Fehleinbau-klar -kann man nie ausschließen.
In deinem Zitat steht aber was ich geschgrieben habe "Angeblich",bedeutet das ich das nicht selber erfarhen oder erlebt habe.Sagt nur aus was ich zu diversen schlechten Lagesätzen mal gelesen habe.