Kühlwassertemperatur
Hallo!
Stimmt es, dass wenn man dem Kühlwasser im Auto ein Frostschutzmittel hinzufügt, dass die Siedetemperatur auf 120° steigt?
Das das Kühlsystem ein geschlossener Kreislauf ist, der unter Druck steht, ist klar, genauso, dass dadurch auch schon die Siedetemperatur steigt (Überdruck).
Laut der Aussage einer Tankstellenhilfe und neuerdings unseres Konstruktionsprofessors soll "Poly Glykose" den Siedevorgang verzögern.
Ich persönlich kanns mir nicht vorstellen, da ja Destillen mit den Unterschiedlichen Siedetemperaturen arbeiten......
Wer kann´s erklären????? 😕
15 Antworten
Hauptsächlich is der Druck dafür verantwortlich, dass der Siedepunkt bei ca. 120° ist.
so, habe was gefunden:
http://de.wikipedia.org/
Zitat:
So steigt beispielsweise der Siedepunkt von einem Kilogramm Wasser um 0,51 °C auf 100,51 °C, wenn man genau ein Mol irgendeines anderen Stoffes darin auflöst, vorausgesetzt der Stoff löst sich in Wasser und ist nicht flüchtig.
das bringts dann auch...
was mich mal interessieren würde ist, wie es möglich ist durch zusatz eines anderen stoffes gleichzeitig den gefrierpunkt zu senken und den siedepunkt zu erhöhen. Klingt für mich irgendwie unsinnig, aber chemie war nie mein Fach...
Frostschutz hebt denn Getrierpunkt je nach Gemisch auf zB. -20°.
Hochprozentiger Alkohol Getriert auch sehr schwer.
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Zitat:
Frostschutz hebt denn Getrierpunkt je nach Gemisch auf zB. -20°
von 0 auf -20 ist SENKEN, nicht heben...🙄
und genau da versteh ich die chemie nciht ganz, wei kann man gleichzeitig den gefrierpunkt senken, und den siedepunkt erhöhen?
Also ich stelle mir das so vor:
Das Glykol bzw Ethylenglykol ist ein Alkohol, der bei -10° Schmilzt, und bei 196° siedet.
Wenn sich nun ein Wassermolekül mit dem Alkoholmolekül verbindet, verucht das Wasser bei 0 Grad fest zu werden, und der Alkohol-Teil versucht sich zu wehren. bei -5 Grad zum Beispiel, da ist das Wasser-Teil mit 5-facher Kraft am drängeln, fest zu werden, dass die 5-fache Kraft vom Alkohol-Teil anfängt nachzugeben, und der ganze Kram gefriert....
Und so ähnlich dann in warm...
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So einfach ist das mit Sicherheit nicht, aber ich stelle mir das so in die Richtung vor....
Ich kann mich auch nicht mehr wehren, wenn 2 Frauen mit mir Schuhe kaufen wollen; bei einer kann man noch so gerade gegenanreden, aber bei 2 haste verloren.... 😛
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Ich glaube jeder Chemiker hier im Forum beantragt nun die Sperrung meines accounts... 😁
Ich glaub Kampfcorsa hat gar nicht so unrecht.
Das Frostschutzmittel hat eben einen gröeren Bereich als Wasser, also kann die Mischung den Bereich wo sie flüssig ist nach oben und unten ausweiten.
jo, klingt logisch. Ich weiß nich weshalb, aber irgendwie war ich der meinung alkohole sieden noch früher wie wasser... aber dem scheint ja doch nciht so zu sein 😁
normal sieden alkohole vor wasser...
im normalfall wie methanol und ethanol bei so ca 70-80° C
Hehe... mein Lieblingsgebiet 😁
Also, Alkanol ist ein Überbegriff für verschiedene Alkohole.
Es gibt etliche verschiedene Sorten:
Ethanol, den Trink-Alkohol, der Siedet bei 78,37 °C
Methanol, der ist Giftig, von dem hört man immerwieder was aus Indien, wenn da welche versucht haben selber was zu brennen. Der Siedet bei 65 °C
Oben haben wir von einem Mehrwertigen Alkanol gesprochen, dem
Ethylenglykol. Dieser Siedet bei 196 °C bzw 198 °C.
Weitere zähle ich mal nicht auf, habe bis gerade selber von denen nichts gehört, aber Hier könnt ihr euch die ansehen...
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Aber um nochmal oben anzuknüpfen:
In der Vorlesung habe ich was in Richtung Glykose verstanden, das ist Traubenzucker!
Glykol bzw Ethylenglykol klingt logischer; das ist ein Alkohol, der bei -10° Schmilzt, und bei 196° siedet.
Die Molare Masse: 62.07 g/mol
Die Dichte: 1,11 g/mL (bei 20°C)
Das bedeutet in meinem Fall:
In meinem Kühlsystem gehen was um ca 4 bis 5 Liter rein. Der Kfz-Mensch meinte (heißt leider heute auch nicht mehr viel), ich soll ca 1 Liter Frostschutz reinkippen.
Also habe ich 4 Liter Wasser, und 1 Liter Frostschutz. Das bedeutet je nachdem wie man Rechnet, 0,2 bis 0,25 Liter Frostschutz pro Liter Kühlwasser.
Die 0,2 bis 0,25 Liter multipliziert mit der Dichte, ergeben 0,222 bis 0,2775 Kilogramm. also 222 bis 277,5 Gramm.
Dies wird durch die Molare Masse dividiert, also haben wir 3,577 bis 4,471 Mol.
Wenn wir nun eine Temperaturerhöhung von 0,51 Grad pro Mol erreichen, dann haben wir 1,82 bis 2,28 Grad erreicht.
Also beginnt das Wasser erst bei 101,82 bis 102,28 Grad zu sieden.
Ich hoffe ich habe mich nicht verrechnet!
1 Liter is zu wenig.
Dein Kühlkreislauf fasst um 5-6 Liter und auf dem Kühlmittel auf Silicatbasis (blau) welches für Opel verwendet wird, stehen die Mischungsverhältnisse, vorwiegend um einem Gefrieren des Wassers vorzubeugen, nicht um den Siedepunkt hochzusetzen.
Verhältnis 2:1 bis 1:1 is ideal!
Zitat:
Original geschrieben von Kampfcorsa
Ich glaube jeder Chemiker hier im Forum beantragt nun die Sperrung meines accounts... 😁
Dieses Vorhaben kann ich nur voll und ganz unterstützen 😁
Übrigens ist Traubenzucker GlUUUUkose.
Hier was Interessantes zum Thema:
Wissenschaft populär, Ein Infoservice der BASF
.............. entwickelten Chemiker der BASF vor nun schon 75 Jahren den Kühlerschutz der Marke Glysantin®. Mit der richtigen Mischung aus Glysantin® und Wasser trotzt der Kühlkreislauf des Autos auch noch Temperaturen von minus 40 Grad Celsius. Selbst im Sommer schützt der Hauptbestandteil von Glysantin®, der zweiwertige Alkohol Ethylenglykol, vor Pannen. Er senkt nämlich nicht nur den Gefrierpunkt des Wassers, sondern erhöht auch dessen Siedepunkt und verhindert so überkochende Kühler.
Das BASF-Produkt wäre heute aber nur eines von vielen Frostschutzmitteln auf Ethylenglykol-Basis, wäre das schon alles. Das Vorbeugen gegen Frost und Sieden sind zwei Aufgaben von Glysantin®, doch es hat noch eine dritte: den Schutz vor Rost. Erst die dreifache Wirkung zeichnet einen umfassenden Kühlerschutz aus. Denn das Wasser im Kühlsystem begünstigt zusammen mit den hohen Temperaturen während des Betriebs Korrosion. Ohne Schutz nagt sich der Rost schon in kurzer Zeit durch die Metallwände des Kühlers. Davor schützen die speziellen Rosthemmer, die Glysantin® zu Europas meistgekauftem Kühlerschutz machen.
Gefrier- und Siedepunkt
Wasser gefriert auf Meereshöhe bei null Grad Celsius und beginnt bei 100 Grad Celsius zu sieden. Diese Regel gilt jedoch nur für reines Wasser – sobald darin andere Stoffe gelöst sind, sinkt der Gefrierpunkt unter null und der Siedepunkt steigt über die 100-Grad-Marke. Wie groß diese Unterschiede ausfallen, hängt von der Menge, vor allem aber auch von der chemischen Beschaffenheit des Zusatzstoffes ab. Bei salzhaltigem Meerwasser etwa betragen sie nur einige Grad Celsius. Als Frost- und Siedeschutz im Autokühler ist das Ethylenglykol, der Hauptbestandteil von Glysantin®, wesentlich effektiver: Im richtigen Mix mit Wasser bleibt das Kühlmittel damit zwischen minus 40 und plus 110 Grad Celsius flüssig.
Korrosion
Wasser und Hitze – im ungeschützten Autokühler herrschen ideale Bedingungen für Korrosion. Dabei ist Rost nicht gleich Rost: Er kann sich flächig ausbreiten oder tiefe Löcher ins Metall fressen. Treffen zwei unterschiedlich edle Metalle aufeinander, so greift er besonders das unedlere von beiden an. Für jeden dieser Rosttypen mussten sich die Chemiker der BASF Lösungen einfallen lassen. Glysantin® wirkt der Korrosion an mehreren Fronten entgegen, etwa mit seinem leicht basischen pH-Wert. Die entscheidenden Inhaltsstoffe sind jedoch die so genannten Korrosionsschutz-Inhibitoren: Sie verbinden sich chemisch mit den Metallen des Kühlsystems und bilden eine wenige Moleküle dicke Schutzschicht auf deren Oberfläche. Entscheidend ist dabei der richtige Inhibitoren-Mix, der optimal auf die verschiedenen Metalle und die Typen von Korrosion abgestimmt ist.
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Gruß Wolfgang
Ich versuch jetzt mal, das möglichst einfach zu erklären:
Um vom festen in den flüssigen Zustand überzugehen, benötigt ein Stoff Energie. Besitzt er keine Energie, dann liegt die Temperatur bei 0°K, also -273,15°C. Führt man Energie zu, wird diese in Form von Wärme aufgenommen. Die Atome geraten immer mehr in Bewegung, irgendwann ist diese so groß, dass sie sich zwar in geringem Abstand (durch die Flüssigkeit), aber frei bewegen können, der Aggregatzustand wechselt also von fest zu flüssig. Bei alkohol ist die Menge an Energie, die bis zum Erreichen des flüssigen Zustandes benötigt wird, geringer als bei reinem Wasser. Wasser bildet so genannte Wasserstoffbrücken, die im festen Zustand dem Wasser seine Eiskristallstruktur gibt. Um das Eis zu schmelzen, wird Energie benötigt. Alkohol besitzt keine WSB, beim Eis muss zum Schmelzen deutlich mehr Energie zugeführt werden, um diese zu "lockern".
Der Grund für den höheren Siedepunkt liegt darin, dass Ethanol ein polarer Stoff ist, der sich unbegrenzt im Wasser lösen lässt. Die Ethanol-Moleküle setzen sich zwischen die Wassermoleküle und bilden damit ein azeotropes Gemisch. Um dieses Gemisch zu verdampfen (die Moleküle sind dann frei beweglich), ist mehr Energie nötig, da mehr Bindungen gebildet wurden, die gelöst werden müssen (siehe auch: Prinzip des kleinsten Zwanges).
Hoffe, dass das verständlich war...