Kosten Reifen aufziehen und auswuchten?
Hallo.
Was sollte eine freie Werkstatt für das Aufziehen und Wuchten von 4 Reifen überlicherweise verlangen dürfen? Einbehalten der Altreifen mitinbegriffen.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Multilo schrieb am 24. März 2017 um 21:06:01 Uhr:
[...] Bleibt im Wesentlichen also Arbeitslohn, und da finde ich, dass 80€ für 15 Minuten Arbeit einfach zuviel sind. OK, 40 Gramm Blei mögen auch noch inklusive sein, aber in meinen Augen ist das trotzdem Wucher.
Ich habe es dann bei einer kleinen Meister-Werkstatt machen lassen, für 25€ ALLE VIER. Und was soll ich sagen: die Altreifenentsorgung musste ich auch nicht bezahlen. Das nenne ich einen fairen Preis! [..]
Ich finde die ganze Diskussion - mit Verlaub - für die Tonne, da sie auf zwei grundlegend falschen Annahmen beruht (siehe Zitat).
1. Vier Reifen montieren und wuchten (egal ob nun mit oder ohne aufs Auto schrauben) sind in 15 Minuten nicht zu bewerkstelligen. Wer das behauptet hat noch nie selbst Hand angelegt oder auch nur mal seriös zugesehen. Tatsächlich würde ich für diese Arbeit (inkl. anstecken ans Auto und die Altreifen hinten im Hof zum Container tragen) realistisch 45 Minuten veranschlagen. Lasst uns nicht um 5 Minuten hin oder her feilschen. Wenn man diese Tatsache mal akzeptiert, kommen dann auch plötzlich "Stundenlöhne" raus, die im gleiche Bereich liegen, die auch ein Installateur, Elektriker oder Schreiner aufruft und solange die Qualität der abgelieferten Arbeit in Ordnung ist, schreit auch da niemand "Abzocke".
2. Die kleine Meisterwerkstatt kann so flexibel und effizient arbeiten wie sie will, mit abgeschriebenen Maschinen und Tageslicht-Werkstatt. 4 Reifen montieren und wuchten für 25 Euro ist ein Minusgeschäft. Davon kann niemand eine Werkstatt unterhalten, Steuern, Abgaben und Löhne bezahlen und auch noch davon leben. Der Preis ist also nicht das Ergebnis kalkulatorischen Unvermögens oder natürlicher Bescheidenheit. Vielmehr steckt dahinter die Hoffnung einen Neukunden zu gewinnen, der nicht nur alle paar Jahre mal zum Reifenmontieren kommt, sondern vielleicht Vertrauen zu der Werkstatt fasst und das Auto in Zukunft auch zum Service oder zur Reparatur bringt. Wer das nicht versteht und wirklich glaubt mit seinen 25 Euro einen realistischen Preis für diese Dienstleistung gezahlt zu haben, hat nicht viel verstanden.
Leider gibt es nur allzu viele Zeitgenossen, die sich solchen Tatsachen verschließen und bei denen auch die Mühe vergeblich ist, auf diese Art neue Stammkunden anzuwerben. Denn bei der nächsten Gelegenheit, zieht der Kunde weiter... zu dem, der es nochmal 2,50 billiger macht.
So funktioniert der Kapitalismus - im Großen wie im Kleinen.
ghm
202 Antworten
Zitat:
@bsawanderer schrieb am 26. März 2017 um 09:54:29 Uhr:
Bei mir um die Ecke kostet es 34 €
und wenn du richtig schaust ist dort das demontieren und montieren der Reifen am Fahrzeug nicht im Preis aufgelistet. Und wenn du mal nach Radwechsel schaust kommen da wohl noch 17,50 dazu.
[url=http://werkstatt.autoscout24.de/.../ergebnisse?...[object Object]&#&serviceTypeChanged]Klick[/url]
Zitat:
@cdfcool schrieb am 26. März 2017 um 13:12:20 Uhr:
Du hast sooooo viel Ahnung vom Reifenmarkt, dass ich mich frage, wie ein Betrieb ohne dich überhaupt existieren kann....RunFlat, RDKS, immer breiter, immer größer.... der Wuchtmaschine ist das egal, eine gute Maschine macht 10 Jahre und mehr ohne Probleme, aber bei den Montagemaschinen sieht das ein wenig anders aus.
Aber du wohnst ja sicher weit genug weg, so dass die Chance, dich als Kunden haben zu müssen, verschwindend gering ist 😁
Ok, 10Jahre für die Wuchtmaschine hast du bereits eingeräumt, da ich nur mit 5 gerechnet hatte, bleibt für die andere ja umso mehr.🙂😛 Wie lange gibst du also der Montagemaschine? 4 Jahre, 3, 2? Es kommt immer noch weniger als 1 Euro je Montage raus! Also was soll das Ganze? Selbst wenn die Montagemaschine nach nur 1 Jahr erneuert werden müsste, wirst du die Maschine ja anschließend sicher nicht wegwerfen, sondern für einen guten Erlös verkaufen. Ggf. vielleicht auch an eine kleine Meisterwerkstatt...
Vielleicht solltest du deine Maschinenkosten lieber mal bei anderer Spezial-Ausrüstung suchen. Manche Werkstätten legen sich ja fast jeden Spezialkram hin, selbst wenn sie ihn nahezu nie benutzen.
Das kostensrelevanten sind aber selten die Maschinen, die das tägliche Brot darstellen. Hier jedenfalls eher nicht.
Zitat:
@Italo001 schrieb am 26. März 2017 um 17:51:37 Uhr:
Zitat:
@bsawanderer schrieb am 26. März 2017 um 09:54:29 Uhr:
Bei mir um die Ecke kostet es 34 €und wenn du richtig schaust ist dort das demontieren und montieren der Reifen am Fahrzeug nicht im Preis aufgelistet. Und wenn du mal nach Radwechsel schaust kommen da wohl noch 17,50 dazu.
[url=http://werkstatt.autoscout24.de/.../ergebnisse?...[object Object]&#&serviceTypeChanged]Klick[/url]
Die kleine Meisterwerkstatt vor Ort wird wohl in den seltensten Fällen irgendwelche Preise online stellen - die Pflege von Internetseiten mit häufig wechselnden Inhalten kostet viel zuviel Geld bzw. Arbeitsaufwand, als dass sie sich für kleine Werkstätten lohnen könnte. Also einfach mal hinfahren oder anrufen.
Das ist ja kein großer Aufwand die paar Daten einmal im Jahr zu aktualisieren. Die Werkstätten Und die z.B. über Reifendirekt vermittelt werden geben dort alle ihre Preise an.
Auf der Seite werden Jahr nur ein paar Standardpreise für Servicearbeiten.
Ähnliche Themen
Ich würde den das mal einen Tag lang machen lassen für das Geld, die Unkosten incl. Arbeitgeberanteile beim Lohn abziehen und mal sehen was da pro Std. übrig bleibt.
Das sind die Typen denen man erklärt das ein Handwerksbetrieb in 10 Monaten sein Geld verdienen muss. Dann, Wiso ich arbeite ja auch 12Monate, Jaaaa miuns 6 wochen Urlaub und 14 Tage Krank macht 2 Monate. Aber jetzt: wem schreibt der im Urlaub und bei krank die Rechnung, ohne kein Geld!
Zitat:
@Multilo schrieb am 26. März 2017 um 21:59:33 Uhr:
Zitat:
@cdfcool schrieb am 26. März 2017 um 13:12:20 Uhr:
Du hast sooooo viel Ahnung vom Reifenmarkt, dass ich mich frage, wie ein Betrieb ohne dich überhaupt existieren kann....RunFlat, RDKS, immer breiter, immer größer.... der Wuchtmaschine ist das egal, eine gute Maschine macht 10 Jahre und mehr ohne Probleme, aber bei den Montagemaschinen sieht das ein wenig anders aus.
Aber du wohnst ja sicher weit genug weg, so dass die Chance, dich als Kunden haben zu müssen, verschwindend gering ist 😁
Ok, 10Jahre für die Wuchtmaschine hast du bereits eingeräumt, da ich nur mit 5 gerechnet hatte, bleibt für die andere ja umso mehr.🙂😛 Wie lange gibst du also der Montagemaschine? 4 Jahre, 3, 2? Es kommt immer noch weniger als 1 Euro je Montage raus! Also was soll das Ganze? Selbst wenn die Montagemaschine nach nur 1 Jahr erneuert werden müsste, wirst du die Maschine ja anschließend sicher nicht wegwerfen, sondern für einen guten Erlös verkaufen. Ggf. vielleicht auch an eine kleine Meisterwerkstatt...
Vielleicht solltest du deine Maschinenkosten lieber mal bei anderer Spezial-Ausrüstung suchen. Manche Werkstätten legen sich ja fast jeden Spezialkram hin, selbst wenn sie ihn nahezu nie benutzen.
Das kostensrelevanten sind aber selten die Maschinen, die das tägliche Brot darstellen. Hier jedenfalls eher nicht.
Eine ausgemusterte Montagemaschine geht bei uns zum Händler zurück, der verkauft sie dann selbst weiter, wir haben damit nichts zu tun und müssen uns damit nicht aufhalten.
Definiere Spezialkram. Ohne vernünftiges Werkzeug kann man nicht ernsthaft arbeiten wollen, und sowas kommt eben nicht aus der Angebotsschütte im Baumarkt. Weiter müssen unsere Kunden auch ihre RDK-Systeme bei uns in guten Händen wissen, auch hier ist gutes Equipment nötig, weil es nebenbei zuverlässig funktionieren muss und JEDER Kunde erwartet, dass man ordentliche Arbeit leistet.
Viel interessanter wäre zu wissen welche Firmen oder Ketten moderne Montagemaschinen mit Hilfsarmen haben, um auch 30er Querschnitte sicher montieren zu können. Die örtlichen Händler hier haben leider meistens Standardgrößen in Kundschaft, so dass Demontage und Montage von Niederquerschnittsreifen unter Zuhilfenahme von Montiereisen ohne Macken in die Felgen zu hauen zum Glücksspiel wird.
Zitat:
@cdfcool schrieb am 27. März 2017 um 10:54:41 Uhr:
Eine ausgemusterte Montagemaschine geht bei uns zum Händler zurück, der verkauft sie dann selbst weiter, wir haben damit nichts zu tun und müssen uns damit nicht aufhalten.
Umso besser, dann ist der Verkauf ja vorher schon geklärt und die Preisdifferenz kann sicher keine Zehntausende ausmachen. Natürlich ist der Wertverlust des ersten Jahres vergleichsweise hoch und womöglich sind die ggf. dauernd anfallenden Ausbildungskosten für die ständig neuen Maschinen auch hoch, aber das ist ja alles selbst gewählt, also hausgemacht. Klar verstehe ich auch, dass ein Reifenspezialist sich nicht die Blöße geben möchte, 30er Querschnitte oder was sonst gerade so Hipp ist nicht bedienen zu können. Das sollten aber wohl die Gewinnmargen beim Verkauf der teuren Luxusschlappen auffangen können. Und wenn sich das nicht rechnet, kann man es ja auch lassen. 90% der Kunden doppelt draufzahlen zu lassen, weil für 10% der Kunden eine teurere Spezialmaschine gebraucht wird ist zwar nicht verboten - Zahnärzte machen das häufig auch nicht anders, aber man muss sich dann halt auch nicht wundern, wenn die Kunden dahin gehen, wo sie nur das für sie wichtige mitbezahlen müssen.
Davon ab: keine noch so teure Maschine kann eine Preisdifferenz von 20-40€ auf 80€ rechtfertigen, das ist doch pures gesülz. Vielleicht 2 bis 3 € pro Reifensatz, plus nochmal so viel, wenn du an der Maschine noch mitverdienen willst, anstatt nur am Lohn. Aber dann ist damit auch schon eine Rolls Royce - Variante zu finanzieren, selbst bei jährlichem Austausch.
Was ist jetzt also falsch daran, wenn die kleine Werkstatt günstiger anbietet, weil sie es auch kann?
Zitat:
Definiere Spezialkram. Ohne vernünftiges Werkzeug kann man nicht ernsthaft arbeiten wollen, und sowas kommt eben nicht aus der Angebotsschütte im Baumarkt. Weiter müssen unsere Kunden auch ihre RDK-Systeme bei uns in guten Händen wissen, auch hier ist gutes Equipment nötig, weil es nebenbei zuverlässig funktionieren muss und JEDER Kunde erwartet, dass man ordentliche Arbeit leistet.
Von Baumarktkram redet niemand, der hat in einer Werkstatt selbstredend nichts verloren - schon, weil es sich nicht rechnet. Eine normale und weitgehend universell gestaltete Ausrüstung ist, ähnlich wie die Spezialmaschine, teuer in der Anschaffung, aber auf die Lebensdauer gerechnet, auch nicht wirklich relevant. Wenn ich allerdings sehe, dass besonders die Auto-Markenhersteller für Alles und Jedes immer neue Spezialwerkzeuge vorgeben, obwohl Vieles sich auch mit universellem Werkzeug machen ließe - da kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das tatsächlich ein Kostenfaktor sein kann. Ob es solche Werkzeuge auch bei Reifenwerkstätten gibt, weiß ich aber nicht.
Zitat:
@Multilo schrieb am 24. März 2017 um 21:06:01 Uhr:
[...] Bleibt im Wesentlichen also Arbeitslohn, und da finde ich, dass 80€ für 15 Minuten Arbeit einfach zuviel sind. OK, 40 Gramm Blei mögen auch noch inklusive sein, aber in meinen Augen ist das trotzdem Wucher.
Ich habe es dann bei einer kleinen Meister-Werkstatt machen lassen, für 25€ ALLE VIER. Und was soll ich sagen: die Altreifenentsorgung musste ich auch nicht bezahlen. Das nenne ich einen fairen Preis! [..]
Ich finde die ganze Diskussion - mit Verlaub - für die Tonne, da sie auf zwei grundlegend falschen Annahmen beruht (siehe Zitat).
1. Vier Reifen montieren und wuchten (egal ob nun mit oder ohne aufs Auto schrauben) sind in 15 Minuten nicht zu bewerkstelligen. Wer das behauptet hat noch nie selbst Hand angelegt oder auch nur mal seriös zugesehen. Tatsächlich würde ich für diese Arbeit (inkl. anstecken ans Auto und die Altreifen hinten im Hof zum Container tragen) realistisch 45 Minuten veranschlagen. Lasst uns nicht um 5 Minuten hin oder her feilschen. Wenn man diese Tatsache mal akzeptiert, kommen dann auch plötzlich "Stundenlöhne" raus, die im gleiche Bereich liegen, die auch ein Installateur, Elektriker oder Schreiner aufruft und solange die Qualität der abgelieferten Arbeit in Ordnung ist, schreit auch da niemand "Abzocke".
2. Die kleine Meisterwerkstatt kann so flexibel und effizient arbeiten wie sie will, mit abgeschriebenen Maschinen und Tageslicht-Werkstatt. 4 Reifen montieren und wuchten für 25 Euro ist ein Minusgeschäft. Davon kann niemand eine Werkstatt unterhalten, Steuern, Abgaben und Löhne bezahlen und auch noch davon leben. Der Preis ist also nicht das Ergebnis kalkulatorischen Unvermögens oder natürlicher Bescheidenheit. Vielmehr steckt dahinter die Hoffnung einen Neukunden zu gewinnen, der nicht nur alle paar Jahre mal zum Reifenmontieren kommt, sondern vielleicht Vertrauen zu der Werkstatt fasst und das Auto in Zukunft auch zum Service oder zur Reparatur bringt. Wer das nicht versteht und wirklich glaubt mit seinen 25 Euro einen realistischen Preis für diese Dienstleistung gezahlt zu haben, hat nicht viel verstanden.
Leider gibt es nur allzu viele Zeitgenossen, die sich solchen Tatsachen verschließen und bei denen auch die Mühe vergeblich ist, auf diese Art neue Stammkunden anzuwerben. Denn bei der nächsten Gelegenheit, zieht der Kunde weiter... zu dem, der es nochmal 2,50 billiger macht.
So funktioniert der Kapitalismus - im Großen wie im Kleinen.
ghm
Zitat:
@ghm schrieb am 28. März 2017 um 00:58:21 Uhr:
Zitat:
@Multilo schrieb am 24. März 2017 um 21:06:01 Uhr:
[...] Bleibt im Wesentlichen also Arbeitslohn, und da finde ich, dass 80€ für 15 Minuten Arbeit einfach zuviel sind. OK, 40 Gramm Blei mögen auch noch inklusive sein, aber in meinen Augen ist das trotzdem Wucher.
Ich habe es dann bei einer kleinen Meister-Werkstatt machen lassen, für 25€ ALLE VIER. Und was soll ich sagen: die Altreifenentsorgung musste ich auch nicht bezahlen. Das nenne ich einen fairen Preis! [..]Ich finde die ganze Diskussion - mit Verlaub - für die Tonne, da sie auf zwei grundlegend falschen Annahmen beruht (siehe Zitat).
1. Vier Reifen montieren und wuchten (egal ob nun mit oder ohne aufs Auto schrauben) sind in 15 Minuten nicht zu bewerkstelligen. Wer das behauptet hat noch nie selbst Hand angelegt oder auch nur mal seriös zugesehen. Tatsächlich würde ich für diese Arbeit (inkl. anstecken ans Auto und die Altreifen hinten im Hof zum Container tragen) realistisch 45 Minuten veranschlagen. Lasst uns nicht um 5 Minuten hin oder her feilschen. Wenn man diese Tatsache mal akzeptiert, kommen dann auch plötzlich "Stundenlöhne" raus, die im gleiche Bereich liegen, die auch ein Installateur, Elektriker oder Schreiner aufruft und solange die Qualität der abgelieferten Arbeit in Ordnung ist, schreit auch da niemand "Abzocke".
2. Die kleine Meisterwerkstatt kann so flexibel und effizient arbeiten wie sie will, mit abgeschriebenen Maschinen und Tageslicht-Werkstatt. 4 Reifen montieren und wuchten für 25 Euro ist ein Minusgeschäft. Davon kann niemand eine Werkstatt unterhalten, Steuern, Abgaben und Löhne bezahlen und auch noch davon leben. Der Preis ist also nicht das Ergebnis kalkulatorischen Unvermögens oder natürlicher Bescheidenheit. Vielmehr steckt dahinter die Hoffnung einen Neukunden zu gewinnen, der nicht nur alle paar Jahre mal zum Reifenmontieren kommt, sondern vielleicht Vertrauen zu der Werkstatt fasst und das Auto in Zukunft auch zum Service oder zur Reparatur bringt. Wer das nicht versteht und wirklich glaubt mit seinen 25 Euro einen realistischen Preis für diese Dienstleistung gezahlt zu haben, hat nicht viel verstanden.
Leider gibt es nur allzu viele Zeitgenossen, die sich solchen Tatsachen verschließen und bei denen auch die Mühe vergeblich ist, auf diese Art neue Stammkunden anzuwerben. Denn bei der nächsten Gelegenheit, zieht der Kunde weiter... zu dem, der es nochmal 2,50 billiger macht.
So funktioniert der Kapitalismus - im Großen wie im Kleinen.ghm
Endlich mal ein sachlich vernünftig gewichteter Beitrag - freut mich. Ich stimme dir in weiten Teilen sogar zu, auch wenn du mich von der Notwendigkeit nicht überzeugt hast, 80€ für einen Reifenwechsel angemessen finden zu müssen. Ich muss ich immerhin anerkennen, dass du wenigstens nicht in das "die-teuren-Maschinen-müssen-schließlich-bezahlt-werden" -Unsinn-Horn tutest. Das mit dem Lockvogel-Preis mag wohl durchaus stimmen, wenn wir von dem 15€-Angebot sprechen. Dass der Kunde danach weiterzieht nicht mehr wieder kommt, glaube ich aber definitiv nicht - da liegst du sicher falsch. Die Kleinen bieten i.d.R. ja auch Reparaturen an und sind damit selbst im Normalpreismodus noch eine sehr (!) preisgünstige Konkurrenz zu den Markenwerkstätten der Autohersteller (und das sogar noch, obwohl diese es ihnen mit einer höchst protektiven Politik bei den Originalersatzteil-Preisen odentlich schwer zu machen versuchen). Deutlich mehr Sachkompetenz stellt man oft obendrein noch fest - kein Wunder, dort muss noch mehr selber "gedacht" werden. Jeder Autobesitzer, der ein erstes Mal Vertrauen zu so einer Werkstatt gefasst hat, wird immer wiederkommen.
Und ja, Lohnkosten sind sicher ganz entscheidend am Preis beteiligt. Meisterlohnkosten sollten aber für die überwiegende Zahl der Montagen vermutlich nicht notwendig sein. Laufende Immobilienkosten und das ganze Dumherum wollen bezahlt sein, aber hier spielt ja wie gesagt das richtige "Maß" (in vielerlei Hinsicht) eine große Rolle.
30€-40€ für die gesamte Arbeit finde ich ja noch irgendwie akzeptabel, wie ich ja oben schon angemerkt hatte, aber dann möchte ich dabei auch das Gefühl haben dürfen, dass der Mitarbeiter an der Maschine ordentlich entlohnt wird.
Wenn ich mir die Reihe deiner aktiv genutzten Autos so ansehe, hätte ich bei dir als Firmenchef diesbezüglich schon ernste Zweifel - selbst wenn es Firmenfahrzeuge sein sollten, oder besser
gerade dann.
Vor einem Jahr habe ich meine Sommerreifen im Kofferraum zum Reifenhändler zum Nachwuchten gebracht, da nahm er 10 Euro/Stück.
Nun kam ich mit den Winterreifen, da waren es 20 Euro/Stück (nur Wuchten (Alu, Klebegewichte, 16 Zoll), ohne Montage etc.).
Ich glaube, daß ich ihm meine Freundschaft kündige.
Für mich wären auch 100 Euro für die Montage ok, wenn das sicher ohne Spuren im Lack der Felgen vonstatten gehen würde.
Zitat:
@Multilo schrieb am 28. März 2017 um 09:34:18 Uhr:
[...] Wenn ich mir die Reihe deiner aktiv genutzten Autos so ansehe, hätte ich bei dir als Firmenchef diesbezüglich schon ernste Zweifel - selbst wenn es Firmenfahrzeuge sein sollten, oder besser gerade dann.
Typischer Fall von Fehleinschätzung - ist aber nicht schlimm und kann schon mal passieren 😁
Meine Autos werden privat bewegt und unterhalten und ich entlohne niemanden (weder angemessen noch unangemessen), weil ich nicht selbständig bin - jedenfalls nicht, in Bezug auf mein Arbeitsverhältnis. Selbstständiges Denken nehme ich aber jederzeit für mich in Anspruch und deswegen erlaube ich mir auch hin und wieder, mich gedanklich in die Lage eines Gewerbetreibenden zu versetzen, der für alles was er da tut haftbar ist von dem was er damit verdient leben muss.
Und deswegen denke ich, muss man das auch differenziert sehen:
80 Euro für 18/19/20 Zöller im Bestzustand (vor und nach der Montage) halte ich für angemessen, einfach weil der Aufwand höher ist und die Sorgfalt, nichts zu beschädigen Zeit und Können erfordert.
40-60 Euro für unproblematische Querschnitte und oder olle Stahlfelgen - da sollte auch jeder mit hinkommen.
Alles unter 40 Euro ist entweder schlicht Schwarzarbeit, nicht kostendeckend oder eben ein Lockangebot (das lauteren oder unlauteren Motiven entspringen kann).
ghm
Ich möchte mal auch ein Stab für Markenwerkstätten brechen. Aus Erfahrung kann ich sagen das die nicht immer in der Reparatur teurer sind, weil die Richtzeitenvorgaben haben und in vielen Bereichen dann mehr routine haben. Während eine Freie Werkstatt mehr Zeit aufbringen muss weil dort die Routine nicht vorhanden ist.