Konusverbindung
Guten Morgen,
ich weiss jetzt nicht so richtig,wo ich meine Frage platzieren kann,denke aber in diesem
Forumsbereich tummeln sich auch Leute,die über Maschinenbau-Grundsatzfragen Bescheid wissen.
Habe ein altes Oldtimer Motorrad an dem die Kupplungseinheit an der Getriebewelle per
Konusverbindung befestigt ist.
Es kommt bei dieser Befestigung manchmal vor,dass sich die Kupplung auf dem Konus lockert.
Also bei mir ist der Konus und das Gegenstück in Ordnung,nicht beschädigt.
Habe nur schon gehört,um eine noch bessere Verbindung zu bekommen,könne man
Loctite hochfest dort anbringen.
Meines Wissens soll aber eine solche Konusverbindung ölfrei,fettfrei u. trocken montiert werden.
Das mit dem Loctite würde sich aber mit solcher Vorschrift widersprechen.
Was ist die allgemeine Meinung dazu? Loctite ja,oder nein?
Jan.
Beste Antwort im Thema
So,gestern wollte ich es wissen. Ich habe die Kupplungseinheit mit feiner Ventilschleifpaste
auf die Getriebewelle aufeinander geschliffen.
Das Tragbild war am Ende top.
Alles gut sauber gemacht,getrocknet und um festzustellen wie das Ganze hält,mit dem
Drehmomentschlüssel (120 Nm) angezogen und mit einer angefertigten Abziehvorrichtung
wieder abgezogen.
Dabei musste ich gewaltig die Abdrückspindel anziehen,bis es mit einem Knall wieder absprang.
Ich habe nun ein gutes Gefühl,auch ohne Loctite,besser geht es damit sicher auch nicht.
Vielen Dank an alle Schrauber die mir Tips dazu gegeben haben.
Gruß Jan.
19 Antworten
Eben. Und sind die heutigen besser???
Der Rückblick verklärt oft die Tatsachen.
Von heutigen Km-leistung von 300.000km+ hat man früher nicht zu träumen gewagt. Es gab nur verschiedene Konstruktionen die herausragend lange halten bzw. noch halten. Das haben wir dem Rechenschieberrechnen als mit die schnellste Methode zu verdanken. Mehr gab's nicht.
Keine PC Programme welche die Gesamtlebensdauer bei Änderung einer Konstruktion oder einem Teil auf +/- 1000km berechnen können. Damals gab es den Angstzuschlag mangels Erfahrung zu einem errechneten Durchmesser von 23mm, und so auf 25mm 'sicherheitshalber' aufgerundet. HEUTE versucht man per software auf 21mm zu rechnen, ob das nicht auch für 100.000km ausreicht.
Zitat:
Original geschrieben von flatfour
HEUTE versucht man per software auf 21mm zu rechnen, ob das nicht auch für 100.000km ausreicht.
Ja, leider. Dieses Entwicklung muß man aber den Controllern anlasten und nicht den Fahrzeugentwicklern. Die wurden leider mitlerweile zu Erfüllungsgehilfen degradiert.
Zitat:
Original geschrieben von flatfour
Der Rückblick verklärt oft die Tatsachen.
Eben. Denn selbst Die mit der rosaroten Brille finden es offensichtlich Normal das praktisch in jedem größeren Ort eine Firma ihr Auskommen mit der Instandsetzung von Motoren und Getrieben hatte. Heute gibt es noch ein paar Dutzend Firmen in ganz Deutschland und Das bei deutlich mehr Autos die auch noch mehr Kilometer runterschruppen. Sollte da der Bedarf an Instandsetzungen nicht gewachsen sein wenn doch die Neuen so schlecht sind?
Wie auch Immer, Konsusverbindungen haben gewissermaßen eine interne Überlastsicherung. Wenn die Kräfte zu hoch werden rutschen Sie durch. Aber wie schon festgestellt können Sie anständige Kräfte übertragen wenn das Tragbild perfekt ist.
😉 Und beim lösen geht es in der Regel leichter wenn man zusätzlich ein Teil dreht, was allerdings oft nicht möglich ist.
Zitat:
Original geschrieben von Sir Donald
Sollte da der Bedarf an Instandsetzungen nicht gewachsen sein wenn doch die Neuen so schlecht sind?
umgekehrt wird ein schuh draus. die neuen sind oft konstruktionsbedingt 'reparatursicher'.
da gibts kaum noch was zu reparieren.
hier beschreibt ein motoren-instandsetzer sehr schön die problematik!
besonders toll, wenn noch niemals ein austausch der lagerschalen 'vorgesehen' ist, wie bei einigen motoren
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