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Kennzeichnungen von Flüssigkeiten im Fahrerlager

Themenstarteram 5. Juli 2005 um 8:25

Aufgrund eines aktuellen Anlass stelle ich es auch hier zur Diskussion, daß ich es für sinnvoll halte, alle Flüssigkeitsbehälter im Fahrerlager mit einem Label (Englisch + lokale Sprache) zu versehen, dem zu entmehmnen ist, was gerade in dem Behälter enthalten ist.

Hinweise (u.a.):

  • Auf einer Motorradveranstaltung erlebte ich es als Umweltbeauftragter, daß ein Fahrer Reinigungsmittel in den öffentlichen Gully gießen wollte. Was das für ein (jedenfalls dem Geruch nach chemisch organisches) Reinigungsmittel war, konnte er nicht erklären, der Behälter war tschechisch beschriftet.
  • Bei der Rallye Deutschland (vgl. Ausschreibung S.37/38) werden Label auf den Behältern verpflichtend vorgeschrieben
  • Bei Unfällen mit Fluids kann der Notarzt schneller reagieren. Vor allem bei Augenverletzungen ist es oft (auch für die Teams) entscheidend, zu wissen, ob eine saure oder eine basische Flüssigkeit in die Augen geriet, weil man dann entsprechend mit einer leicht basischen oder leicht saueren Flüssigkeit effektiver spülen kann.
Ich denke, es ist hier nicht nötig, im einzelnen auf die strafrechtlichen Konsequenzen hinzuweisen, wenn jemand wassergefährdende Flüssigkeiten in Gewässer, ins Klo (auch ein Klärwerk verkraftet nicht beliebig viel) oder Abwasserkanäle schüttet (und wassergefährdend sind im Gully auch solche Fluids, die biologisch abbaubar sind).
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16 Antworten
am 5. Juli 2005 um 8:40

Sollten die Behälter nicht immer die UN-Kennzeichnung haben (Nummer+Gefahrsymbol) egal in welcher Sprache die Beschriftung. Sprachen sind immer problematisch, davon gibt´s zuviele. Die UN-Kennzeichnung ist gebräuchlich und bei Rettungsdiensten bekannt.

Gruß Meik

Themenstarteram 5. Juli 2005 um 8:54

Sprache

 

Das sollte so sein, ist aber in der Praxis zu kompliziert, weil es auch um einen ganz anderen Aspekt geht (zumal ggf. auch eine chemische Angabe wie Benzol, Aceton o.ä. völlig reicht).

Bei der Rallye Deutschland letztes Jahr habe ich bei einer Kontrolle des Fahrarlagers einen Behälter gesehen, der im Gras stand und dem Label nach hochgiftige Substanzen beinhaltete. Es hätten nur noch Journalisten von einer motosportgegnerischen Redaktion (Kamera mit gutem Zoom) kommen und das Ding ablichten müssen. Ich habe es mir dann zeigen lassen. Tatsächlich war Kalium-Flüssigseife drin.

Es geht hier daher auch um das politische Image des Motorsportes. Daß durch derlei Nachlässigkeiten Falschmeldungs-Gefahren (fiktives Beispiel BILD „Rallye Team setzte Gift ein“) provoziert werden, ist absolut unnötig.

am 5. Juli 2005 um 9:16

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Kennzeichnung.

Einmal über die UN-Nummer + Kremlerzahl, das ist eigentlich sehr gängig. Da gibts wohl das Problem, daß die Substanzen damit nicht immer eindeutig bezeichnet werden. Beispiel: UN 1950 ... im Gehfahrgutschlüssel findet man darunter "Aerosole, Druckzerstäuber". Da ist man dann nicht unbedingt schlauer, aber so werden sämtliche Spraydosen gekennzeichnet.

Eundeutiger ist da die sog. CAS- Nummer. Die bezeichnet einen Stoff ganz genau. Allerdings hier wieder nur Reinstoffe, bei Gemischen sieht das dann wieder anders aus... Beispiel: CAS 7664-93-9: Schwefel- bzw. Batteriesäure. Eindeutig und nur dafür vergeben...

Daneben gibts dann noch ein paar andere Nummern (EG-, ZVG- und Index-nummer). Die haben aber eigentlich die gleiche Bedeutung wie die CAS.

Das beste ist eigentlich, man Beschriftet das Behältnis in der Landessprache (oder in der, die die damit hantierenden Leute sprechen) und in Englisch. Das ist eigentlich auch international so üblich. Da sollte man dann wohl bedenken, daß einige Stoffe in Englisch dann anders heißen (Sodium = Natrium, Benzene = Benzol, etc.) Ein Laie kommt dann schon mal durcheinander.

Dazu dann am besten noch eine kleine Tabelle mit der CAS-, UN- und EG-Nummer. Natürlich noch die Gefahrensymbole dabei...

Dann sollten Feuerwehr und Rettungsdienst sich schnell zurechtfinden.

Themenstarteram 5. Juli 2005 um 10:19

Gute Idee

 

Danke für die nützlichen Tips!

Ich werde wohl nach der diesjährigen Rallye Deutschland (mal sehen, wie das mit den Labels läuft....) initiativ werden (bin Mitglied der DMSB Umweltkommission) und für FIM/FIA eine brauchbare Lösung vorschlagen.

am 5. Juli 2005 um 20:26

Die Kennzeichnung ist bestimmt sinvoll.

Motorsport ist aber keine Umwelt, sondern vorsätzliche Umweltzerstörung!

Themenstarteram 6. Juli 2005 um 5:21

Zitat:

Original geschrieben von Tomme

Die Kennzeichnung ist bestimmt sinvoll.

Motorsport ist aber keine Umwelt, sondern vorsätzliche Umweltzerstörung!

Das solltest Du aber genauer erklären! Es soll ja Leute geben, die sogar außerhalb von Rennen gerne mal 250 km/h fahren :confused:

am 6. Juli 2005 um 8:09

Mein Beitrag dort war ja wohl ironisch gemeint!

Das wäre mir zu schnell.

So ein Auto habe ich nicht.

Und selbst wenn, dann würde ich nicht sinnlos im Kreis herumrasen und in wenigen Stunden so viel Sprit verballern dass ein Normalbürger monatelang davon fahren kann.

Themenstarteram 6. Juli 2005 um 8:49

Zitat:

Original geschrieben von Tomme

.....Und selbst wenn, dann würde ich nicht sinnlos im Kreis herumrasen und in wenigen Stunden so viel Sprit verballern.....

Fürwahr, es gibt Leute, die haben seltsame Vorstellungen von Motorsport. Selbst, wenn es im Kreis abgeht, dann doch nicht sinnlos. Dann wäre manches Flutlicht-Leichtathletik-Festival genauso sinnlos......

am 6. Juli 2005 um 11:13

Zitat:

*Bei Unfällen mit Fluids kann der Notarzt schneller reagieren. Vor allem bei Augenverletzungen ist es oft (auch für die Teams) entscheidend, zu wissen, ob eine saure oder eine basische Flüssigkeit in die Augen geriet, weil man dann entsprechend mit einer leicht basischen oder leicht saueren Flüssigkeit effektiver spülen kann

Wo ich das grad nochmal les...

Es wird NIEMALS NIE NICHT mit sauren oder basischen Lösungen gespült !!!! IMMER nur mit Wasser !!

Sowas lernt unsereins im Labor am ersten Tag.

Themenstarteram 6. Juli 2005 um 11:46

Zitat:

Original geschrieben von DerFreak

Wo ich das grad nochmal les...

Es wird NIEMALS NIE NICHT mit sauren oder basischen Lösungen gespült !!!! IMMER nur mit Wasser !!

Sowas lernt unsereins im Labor am ersten Tag.

Den Notarzt, der mit so ner Brühe ankommt, würd ich direkt auf schwere Körperverletzung verklagen...

So kann man das nicht sehen und unsereins hat im Labor am ersten Tag anderes gelernt. Natürlich kann man nicht „Pi mal Daumen“ irgendwelche neutralsierende Substanzen (Brühen) einsetzen. Andererseits kann kein Arzt das, was beim Spülen versäumt wurde, wieder reparieren.

Eine Pufferung zur Neutralisierung des pH-Wertes auf 7,3 ist

grundsätzlich sinnvoll. Die Spülung mit z.T. tradierten Substanzen wie Kochsalzlösung, Ringer-Lactat-Lösung und mit Wasser kann zum Zelltod in den betroffenen Regionen führen. Gute Neutralisationskapazität wurden aber für Phosphat bei Säure, für Borat bei Basen und für Previn/Diphoterin bei Säuren und Basen gefunden.

vgl. auch N. F. Schrage, R. Rihawi, M. Frentz, M. Reim (Univ.-Augenklinik Aachen /Augenklinik Köln, Merheim) in OPHTHALMO-CHIRURGIE 16: XX-XX (2004)

am 6. Juli 2005 um 13:02

Hmm... also wir haben gesagt bekommen, daß grundsätzlich mit (Trink-) Wasser gespült wird.

Also, wenn was ins Auge spritzt zur Augendusche und erst mal so lang spülen, bis der Notarzt kommt.

Was der dann allerdings macht, weiß ich nicht genau. Ist mir glücklicherweise noch nicht passiert...

Da hab ich wohl etwas vorschnell geschrieben...

Aber ich hab mir vorhin noch während des Schreibens überlegt, ob man vielleicht nicht auch mit Kochsalzlösung spülen kann... also mit der Isotonischen...

Und jetzt grad fällt mir auch noch was ein.. In einigen Betrieben hingen so Augenspülflaschen von Barikos..(da wo sich keine stationäre Dusche lohnte) ... jetzt bin ich grad am grübeln, womit die gefüllt waren... ich schwanke zwischen Wasser und NaCl-Lösung...

Themenstarteram 6. Juli 2005 um 13:12

Zitat:

Original geschrieben von DerFreak

Hmm... also wir haben gesagt bekommen, daß grundsätzlich mit (Trink-) Wasser gespült wird.

Also, wenn was ins Auge spritzt zur Augendusche und erst mal so lang spülen, bis der Notarzt kommt. (....) ich schwanke zwischen Wasser und NaCl-Lösung...

Normales nicht steriles Trinkwasser ist riskant. NaCl-Lösung s.o.

Aber es könnte sinnvoll sein, zu überlegen, ob nicht pro Rallye-Team ein Mitglied einen entsprechenden Erste-Hilfe-Kurs nachweisen muß.

am 6. Juli 2005 um 14:18

Zitat:

Original geschrieben von Tomme

Mein Beitrag dort war ja wohl ironisch gemeint!

Das wäre mir zu schnell.

So ein Auto habe ich nicht.

Und selbst wenn, dann würde ich nicht sinnlos im Kreis herumrasen und in wenigen Stunden so viel Sprit verballern dass ein Normalbürger monatelang davon fahren kann.

Schalte Deinen Rechner, Deinen Fernseher, Deine Musikanlage, Deinen Herd, Deine Mikrowelle und Deinen Kühlschrank aus. Alles nur Energieverschwendung!

Gruß

Ercan

am 6. Juli 2005 um 17:08

Zitat:

Normales nicht steriles Trinkwasser ist riskant. NaCl-Lösung s.o.

Jede stationäre Augendusche hängt am Trinkwassernetz.

Normales Trinkwasser sollte imho rein genug sein für solche Zwecke...

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