Kein Scherz: ADAC für Maut ab 3,5 Tonnen !!!

Gerade hörte ich in den Deutschlandfunk-Nachrichten, der ADAC trete für die Ausweitung der (Autobahn-)Maut nach unten bis zur Grenze von 3,5 Tonnen ein...

Da ich meinen Ohren und/oder meinem Hirn nicht traute, habe ich sofort im Internet nachgeschaut.

Und tatsächlich: Es gibt dort auf mehreren Seiten die folgende Meldung der Deutschen Presse-Agentur:

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ADAC für Lkw-Maut ab 3,5 Tonnen

München - ADAC-Präsident Peter Meyer fordert, bereits Lkw ab 3,5 Tonnen auf Autobahnen mautpflichtig zu machen. Bisher gilt die Mautpflicht ab zwölf Tonnen. Außerdem will Meyer die Gebühr so gestalten, dass ein Anreiz für hohe Beladung entsteht. "Besser, es fährt ein 40-Tonner vorbei als drei Fahrzeuge mit jeweils 15 Tonnen", sagte der ADAC-Präsident dem Nachrichtenmagazin "Focus".

(dpa)

+++

Mal abgesehen davon, dass sich der ADAC bislang- meines Erachtens zurecht - gegen immer mehr und höhere Belastungen der Straßenverkehrsteilnehmer gewandt hat - und dies zutreffend damit begründet
hat, dass aus Kraftfahrzeugsteuer und Mineralölsteuer schon seit langem ein Vielfaches dessen den Ländern und dem Bund zufliesst als diese umgekehrt für die Verkehrsinfrastruktur ausgeben.

Offenbar ist dem ADAC-Präsidenten nicht klar, was für eine Lawine er da lostritt!

Wer eine Maut "nur" für LKW ab 3,5 Tonnen aufwärts verlangt, bekommt diese mit Sicherheit gleich auch für Wohnmobile mitgeliefert.

Und bis zur allgemeinen PKW-Maut ist der Weg dann auch nicht mehr weit - samt Ausweitung auf Bundesstraßen, Innenstädte..

Die politische Diskussion um dieses Thema ist ja schon in vollem Gange.

Selten habe ich ein derartiges Eigentor eines Interessenverbandes erlebt!!!

Klaus G. Wertel

29 Antworten

So verkehrt find ich den Ansatz nicht. Mit den WoMos trifft es sicher auch "Unschuldige", aber besser Maut als weitere Spritpreiserhöhung, denn so bekommt man auch die ganzen Ausländischen Fahrzeuge ans Zahlen. Die Tanken schön billig in ihrem Land und belasten unsere Strassen.

Daher Maut ja ab 3,5t, aber nur für gewerblich genutzte Fahrzeuge, oder für WoMo´s anderweitigen Ausgleich schaffen.

Gruß Meik

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er


So verkehrt find ich den Ansatz nicht. Mit den WoMos trifft es sicher auch "Unschuldige", aber besser Maut als weitere Spritpreiserhöhung, denn so bekommt man auch die ganzen Ausländischen Fahrzeuge ans Zahlen. Die Tanken schön billig in ihrem Land und belasten unsere Strassen.

Daher Maut ja ab 3,5t, aber nur für gewerblich genutzte Fahrzeuge, oder für WoMo´s anderweitigen Ausgleich schaffen.

Gruß Meik

Hallo Meik,

wie sowas läuft, erleben wir ja gerade im Zusammenhang mit der Kraftfahrzeugsteuer:

Im Antrag der Bundestagsfraktionen von SPD und Grünen war ausschließlich von den "bösen" Geländewagen die Rede - und, gewissermaßen aus Versehen, wurde dann auch gleich in einem Aufwasch die Vervielfachung der Steuer auf Wohnmobile beschlossen.

Ich halte freilich den gesamten Ansatz von immer mehr und immer neuen Steuern & Abgaben für einen Irrweg.
Nur ein Beispiel: Das Land Baden-Württemberg hat im vergangenen Jahr etwa 1,2 Milliarden Euro an Kraftfahrzeugsteuer eingenommen - für die eigenen Landesstraßen und als Zuschüsse für den kommunalen Straßenbau aber insgesamt weniger als 150 Millionen ausgegeben.
Dasselbe Missverhältnis gilt für den Bund und die anderen Länder.
Ich habe es, ehrlich gesagt, satt, für alles doppelt und dreifach zu bezahlen!!!

Das mit dem "billig im Ausland tanken" hat eben auch seine Ursache im Übermass der Abgaben auf Kraftstoffe in Deutschland.

Eine spezielle Autobahnmaut halte ich freilich noch aus einem anderen Grund für einen fatalen Irrweg:
Die Autobahnen sind nachweislich die mit Abstand sichersten Straßen.
Auf Landstraßen ist das Risiko, tödlicher Verkehrsunfääle um mehr als 3fache, innerorts sogar um das 5fache höher.

Eine Verlagerung des Verkehrs weg von der Autobahn - wie jetzt bei den schweren LKW bereits zu besichtigen - bedeutet also eine Verschlechterung der Verkehrssicherheit.

Grüße
K. Wertel

Zitat:

Original geschrieben von K.Wertel


Eine spezielle Autobahnmaut halte ich freilich noch aus einem anderen Grund für einen fatalen Irrweg:
Die Autobahnen sind nachweislich die mit Abstand sichersten Straßen. Auf Landstraßen ist das Risiko, tödlicher Verkehrsunfääle um mehr als 3fache, innerorts sogar um das 5fache höher. Eine Verlagerung des Verkehrs weg von der Autobahn - wie jetzt bei den schweren LKW bereits zu besichtigen - bedeutet also eine Verschlechterung der Verkehrssicherheit.

So ist es. Hoffentlich ist dieser Sachverhalt den "Experten" auch schon mal in den Sinn gekommen...🙁

Landstrasse ist alleine aus Zeitgründen für die meisten überhaupt keine Alternative. Daher hat diese Verlagerung seit Mauteinführung nur in sehr geringem Maße stattgefunden.

Gruß Meik

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..darum wird es ja auch an vielen Landstrassen bald eine Maut geben,für LKW's,damit der Irsinn aufhört.

Auch wenn mich nach dem Beitrag sicher ein paar Leute nichtmehr richtig leiden können, sag ich es trotzdem.

Ich bin für eine generelle Maut von 0-... Tonnen, egal ob privat, gewerblich, Hilfstransport, oder Bund und Militär.

Und von mir aus auch auf Landstrassen.

Aber wenn sowas kommen sollte, dann will ich aber auch eine OBU bekommen.

Gruss Chris

Zitat:

Original geschrieben von ChrisK200


Ich bin für eine generelle Maut von 0-... Tonnen, egal ob privat, gewerblich, Hilfstransport, oder Bund und Militär. Und von mir aus auch auf Landstrassen.

Warum?

Ist dir der Spritpreis noch nicht hoch genug?

Die Ansicht teil ich auch, lieber Maut als weitere Spritpreiserhöhung.

Dann trifft es wenigstens alle, ebenso die ganzen Ausländer. Und warum sollten kleine LKW`s bevorzugt werden? Lieber ein 40t als 5 7,5t.

Teuer genug ist es schon, es sollte(!!) keine zusätzliche Belastung sein.

Gruß Meik

Sorry, Hälfte wieder vergessen zu schreiben, im Gegensatz Ökosteuer vom Sprit runter-bis weg oder KFZ-Steuer versch3winden lassen.

Gruss

Werte Mit-Schreiber!

Mit einer gewissen inneren Verzweiflung lese ich die Beiträge, in denen eine mehr oder minder allgemeine Maut bejaht wird.

Ja, natürlich respektiere ich "die Meinung der anderen."
Und Foren wie dieses haben ja auch ihren eigentlichen Sinn im Austausch kontroverser Positionen.

Was ich mir & uns gelegentlich wünsche würde, wäre ein noch stärkere Unterlegung von Meinungen durch Tatsachen und Argumenten.

Zum Thema Maut und den bisherigen Beiträgen noch vier Anmerkungen & Empfehlungen:

1) In der Diskussion um Steuern & Abgaben funktioniert offensichtlich derselbe Trick, mit dem bereits die heilige Mutter Kirche im Mittelalter die Menschen zum Kuschen und zu Opfern aller Art gebracht hat: der Ablasshandel - das Bezahlen für Sünden.

Weil man den Leuten erfolgreich eingeredet hat, Autofahren sei eigentlich was Schlechtes, sind viele bereit, fast jede Kröte zu schlucken - um das Gewissen und den "Öko-Gott" zu beruhigen.

Lasst Euch das Hirn nicht zukleistern!
Rechnet mal nach, was Ihr bereits an der Tankstelle und ans Finazamt als Mineral-, Öko- und Kraftfahrzeugsteuer (und obendrauf auf diese Steuern auch noch 16 Prozent Mehrwertsteuer) bezahlt.

2) Die Hoffnung, für eine zusätzliche Maut eine entsprechende Entlastung bei anderen Abgaben zu erhalten, ist - nach allen Erfahrungen - trügerisch.

Dies schon deshalb, weil allein die technische und administrative Erhebung der Maut einen erheblichen Mehraufwand bedeutet, der also selbst bei einer für Bund und Länder "aufkommens-neutralen" Lösung nicht zur Entlastung zur Verfügung stünde. Von den - bislang geschätzt - 2,4 Milliarden Euro Bruttoeinnahmen werden über 750 Millionen Euro, also rund ein Drittel, bei dem Unternehmen "Toll collect" als Betriebskosten und Ertrag hängen bleiben.

3) Eine Mauterfassung 'a la Toll collect bedeutet auch notwendigerweise die Erfassung und Speicherung sämtliche maut-relevanten Fahrten.

Wollt Ihr wirklich, dass auf diese Weise ein "Bewegungsprofil" von Euch angelegt wird?
Könnt Ihr Euch vorstellen, was da an überwachungs-staatlichen Optionen entsteht?

4) Die Teilhabe an Mobilität - etwas schlichter: die Möglichkeit, dass sich nicht nur die reichen Leute ein Stück weit ein eigenes Weltbild er-reisen können - ist für meine Generation einer der grossen erlebten Fortschritte.

Mich deprimiert die Vorstellung, dass dieses Rad der Befreiung und der Teilhabe an Lebenschancen wieder zurückgedreht wird. Soziale Entmischung - diesmal "ökologisch" verbrämt.

Dieser Prozess ist bereits schleichend im Gange.
Auch wenn kaum einer darüber reden mag:
Immer mehr Leute sind gezwungen, mit jeder Fahrt, auch mit notwendigen Reparaturen zu knausern.

Will hier niemanden belehren oder zu seinem Glück zwingen.
Nur verständlich machen, auf welchen Überlegungen und Erfahrungen meine Haltung zum Thema Verkehrsabgaben basiert.

K. Wertel

Jetzt nicht alles vermischen. Mobilität darf kein Luxus werden, da bin ich absolut deiner Meinung, irgendwo stossen wir da an eine Grenze.

Was aber absolut nicht angeht: Wieviel Autos und schlimmer LKW´s jeder Größe belasten unser Verkehrssystem ohne einen Cent hierzulassen. Die Tanken in ihrem Land da billiger voll und fahren dann hier bei uns durch. Wie soll man diese anders zur Kasse bitten? Warum sollen wir für diese Leute mitzahlen? Seh ich nicht ein. Und nochmal, warum werden LKW´s unter 12t bevorzugt? Es kann ökologisch und verkehrstechnisch besser ein 40t fahren als mehrere kleinere LKW´s.

Zudem ist das Maut-System jetzt vorhanden, lässt sich also ohne weiteres dahin erweitern und wenn man ehrlich ist, es wurd dafür entwickelt. Nur für LKW´s hätte es da ein weitaus einfacheres System getan.

Realistisch gesehen wird die Mobilität weiter teurer werden, die Frage ist nur wie das geschieht. Und da halte ich die Maut für sinnvoller als weitere Spritpreiserhöhungen, eins von denen wird ohne Zweifel kommen. Mit der Feinstaubdiskussion hat man doch ein prima Thema aufgezogen um die Dieselsteuer weiter anzuheben und an die Benzinsteuer anzugleichen.

Bewegungsprofile? Amüsant. Die sind von 90% der Bürger doch bis ins kleinste vorhanden, Handys lassen sich relativ genau orten. Und die haben wir doch fast immer dabei.

Und nein, mir hat man das Hirn nicht zugekleistert 😉 Und von diesem Pseudo-Öko-Krempel halt ich sowieso nichts, vielfach werden da Millionen verschwendet und im Endeffekt kommt nichtmal ein positiver Effekt für die Umwelt bei raus. Denke da nur an "Bio"-Diesel. (Zu dem Thema auch einige Post´s von mir in den Feinstaub-Threads) Und glauben tu ich erstmal gar nichts, was mir irgendwelche Politiker einreden wollen.

Gruß Meik

Zitat:

Original geschrieben von K.Wertel


Wollt Ihr wirklich, dass auf diese Weise ein "Bewegungsprofil" von Euch angelegt wird?
Könnt Ihr Euch vorstellen, was da an überwachungs-staatlichen Optionen entsteht?

Und auch da hätte ich nix dagegen, kann doch sogar vorteilhaft sein, um Überfälle, Unfallflucht und andere Sachen aufzuklären.

Denn wer nix zu verbergen hat, braucht auch keine Angst haben, wegen einer totalen Überwachung.

Und denkt ihr wirklich, dass Toll Collect die ganzen Fahrzeuge die als Mautfrei unter den Brücken, die im Beweismittelversandmodus arbeiten, löscht, so wie gesagt wird und wurde?
Ich denke eher mal, dass auch diese Daten erhalten bleiben.

Achja, und ich Meik Recht geben, wofür ist sonst die dritte und wenn vorhanden auch vierte Spur mitüberwacht?

Gruss Chris

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er


Und nochmal, warum werden LKW´s unter 12t bevorzugt?

Weil sie auf Grund der geringeren Achsdrücke weniger Schäden an den Straßen verursachen.

Soviel weniger Achsdruck hat ein 12t auch nicht. Beim 40t verteilt sich das ja auf mind. 5 Achsen und größere Räder.

Aber ob ein 40t mehr Schäden verursacht als 4 12t? Über den Spritverbrauch und höheres Verkehrsaufkommen gar nicht erst zu reden.

Gruß Meik

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