Kaufberatung: Motorrad-Navigationssysteme
Hallo zusammen,
nach dem ihr mir bereits erfolgreich bei der Wahl meines ersten Zweirads geholfen habt, würde ich gerne wieder auf euren Meinungen und Erfahrungen aufbauen. Ich bin momentan auf der Suche nach meinem ersten Motorrad-Navi und habe zuvor schon etliche Stunden mit verschiedenen Tests und Vergleichen verbracht.
Aufgrund meiner finanziellen Lage (bin Student) verabschiedete ich mich zunächst recht schnell von den Gedanken ein Garmin zumo bzw. ein TomTom Rider zu kaufen. Daher konzentrierte ich mich auf die Möglichkeit mit dem Smartphone zu navigieren. Dabei vielen mir jedoch schnell die unzähligen Nachteile und Kompromisse auf, die ich mit dem Smartphone als Navi für das Motorrad eingehen müsste. Hinzu kommt dazu noch der Umstand, dass ich kein Sonntagsfahrer bin, sondern große Touren mit einigen legalen Offroad-Abschnitten plane. Bevor mein Handy also kaputt geschüttelt wird, überhitzt oder mich in der Pampa im Stich lässt wieder zurück auf Anfang: Garmin, TomTom oder doch noch etwas anderes?
Kurz und Knapp meine Wunsch/Anforderungsliste an das zukünftige Gerät (neben der normalen Navigation versteht sich):
- Routen Import und das "problemlose" Abfahren (sprich Neuberechnung am Navi nach erfolgtem Import sollte sich abstellen lassen)
- Routen Planung am PC (ob Tyre oder Basecamp oder andere externe Programme egal - Meinungen zur Handhabung sind nicht unbedingt notwendig/nebensächlich, da ich mich gerne in jedes Programm reinarbeite)
- Navigation zum nächsten Wegpunkt über Luftlinie für den Offroad Einsatz möglich und wäre mir sehr wichtig (habe gelesen, dass das nur Garmin unterstützt)
- Unterstützung alternativer Karten (z.B. OSM Karten)
- Navigation "Kurvenreiche Strecken" ist zwar nett, aber für mich nebensächlich und nicht zwingend notwendig. Ebenso kein Bedarf an Features wie: Kopplung mit Handy, MP3 Funktion
- möglichst günstig - unter 300 Euro (gebe nicht mal für Smartphones über 200 Euro aus)
Nun ist mir auch klar, dass es keine Eierlegende Wollmilchsau gibt, dennoch konnte ich die Auswahl einschränken:
- TomTom Rider 400 (319 Euro - wäre noch im Rahmen und das jüngste Modell mit vielen Extras, jedoch ohne die Navigation über die Luftlinie richtig?)
- Garmin zumo 340LM (249 Euro)
- Garmin zumo 390LM (349 Euro - im "schlimmsten" Fall auch noch möglich, aber sehe ich nach meiner Meinung keinen Grund 100 Euro mehr als für das 340er auszugeben)
Soweit komme ich zu dem Entschluss: Garmin zumo 340LM kann es werden, da es günstig ist und alle Anforderungen erfüllt.
Zumindest theoretisch und jetzt brauche ich euch. Wie sind eure Erfahrungen, könnt ihr mir mit meinen Anforderungen Alternativen nennen?
Ich freue mich hoffentlich auf viele Erfahrungsberichte und Meinungen. Nur bitte lasst die Markenbrille weg 😉
Freundliche Grüße
32 Antworten
Ich bilde mir ja ein, die meisten deutschen und europäischen Gegenden komplett ohne Karte und Navi zu erreichen. Nur aufgrund meiner geografischen Kenntnisse und der gesammelten Erfahrungen. Meist reichen die Wegweiser aus. Wenn es natürlich darum geht, ein Kuhkaff zu finden, tut vorher ein Blick auf die Karte gut.
Um irgendwo hinzukommen, ist das Navi ganz nützlich. Früher ist man auch überall hingekommen, vorher mal die Karte angeguckt und dann los.
Vorteile das Navis neben der eigentlichen Navigation: Ich hab eine Ankunftszeit. Ich weiß vorher, in welche Spur ich mich einordnen muss und hab im Kreisverkehr exakt die Ausfahrt.
Aber zwingend braucht man das nicht. Erst bei Rundtouren über hunderte Kilometer, bei denen man bestimmte Punkte zu bestimmten Zeiten erreichen will, da wird das Navi unerlässlich.
Je kleiner die Strassen werden die man befährt umso problematischer und zeitaufwändiger wird die Navigation mit Karte. Da spielt das Navi bei vorgeplanten Touren sein Stärken aus. Bei jeder Abzweigung sofort zu wissen wo es lang geht.
Für die Katharer - Runde mit den Bikers Pennols hatte ich auch kein Navi.
Ich war sehr stolz, dass ich einige nicht ausgeschilderte Sehenswürdigkeiten
einfach anhand des Strassenverlaufs gefunden habe. Vorher gemerkt:
Die 465 Richtung XXX nach 7 Km erst scharfe Linkskurve, dann lange Rechtskurve, rechts das Tal, links die Steilwand...
Wie gesagt, ist anstrengend, aber wenns klappt, umso doller.
Bei allein im Regen durch die Pyrenäen, nachdem ich Puntoflame nach Barcelona gebracht habe,
hatte ich das TomTom an der Gudrun und fand das iwie angenehm.
Ich habe das Navi jetzt im Peugeot. War aber noch nicht einmal an....
Wenn man "mit" gewöhnt ist, fehlt einem was, wenn es nicht an ist.
Man merkt richtig, dass man etwas umdenken muss, macht evt. kleine Fahrfehler.
Nach einiger Zeit geht es ohne wieder genausogut.
Ich warte drauf, dass demnächst kleine Werbevideos eingespielt werden, wenn man
an bestimmten Hotels/Restos/Kaufhäusern vorbeischnetzelt...😁
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Das wird per augmented reality in die Windschutzscheibe projiziert. Dauert noch 2 Autogenerationen (~10 Jahre). 😉
Beim Motorradnavi ist eh der Strassenverlauf der nächsten 250m viel wichtiger als die Navigation an sich. Welcher Gang und welcher Speed am Einlenkpunkt, dass kann man mit etwas Übung aus dem Navi ablesen.
Meine Empfehlung für Sparfüchse: Gebrauchte Garmin Zumo 210 oder 220. Die sind sehr robust und zuverlässig, sie gehen eigentlich nur durch Fallenlassen auf Asphalt o. ä. kaputt und sie sind billig. Mit meist ausreichenden älteren Karten findet man sie zum Beipsiel auf eBay mit Zubehör für um die 100 €, mit zusätzlichen Lifetimemaps, also immer neuesten Karten liegen sie meist zwischen 100 und 150 €.
Ich hatte mal ein fabrikneu gekauftes Zumo und wohl ein halbes Dutzend gebraucht gekaufter 210 bzw. 220. Ich habe etliche Male ein Motorrad mit Navi verkauft, weil das Geld einbringt: Mit Navi lässt sich ein Motorrad meist für mehrere hundert Euro mehr verkaufen, ein Ersatznavi gibt es wie oben schon geschrieben auf eBay aber für 100 bis 150 €. Lohnt sich.
Gerade weil ich mehrere Exemplare hatte bin ich überzeugt, daß man diese Navis nahezu blind kaufen kann. Routen- und Tourenplanung geht mit diverser Software und auch mit Online-Angeboten, so daß das nach jedem Geschmack möglich ist. Das GPX-Format ist längst Standard, daher klappt die Übertragung der Routen und Touren absolut zuverlässig.
Das Zumo 210/220 ist sicher nicht das tollste und neueste Navi, aber es bietet zuverlässige Motorradnavigation zum günstigen Preis. Ich brauche nicht mehr.
Gruß Michael
Zitat:
@Sharan16 schrieb am 26. November 2016 um 17:31:58 Uhr:
Oder man legt einfach mal das olle Handy weg und navigiert mit der guten alten Landkarte. Aufn Tank pappen und losfahren. Keine Abhängigkeit vom Handy, keine GPS und Stromverbindung nötig.
Das Leben könnte so einfach und günstig sein...
Die Frage lautet aber nicht "Brauche ich ein Navi oder keins?" sondern "Welches Navi soll ich kaufen"
Und wenn dein Leben einfach und günstig sein soll, dann kaufe dir doch am besten eine S-Bahn-Monatskarte
(Mann, wie ich dieses Gute-alte-Zeit-Gelaber dick habe!)
Zum Themenstarter: ich fahre seit ca. 6 Jahren mit TomTom durch die Gegend. Von der Navigation auf der Straße her sind die prima, aber TomTom zickt viel und häufig im Detail. So braucht mein vor einem Jahr gekauftes Rider V4-2013 für den GPS-Fix länger als das Vorgängergerät von 2010, außerdem setzt manchmal die Bluetooth-Ansagenstimme aus. Die Halterung neigt zu Wachelkontakten. Deshalb würde ich heute, wenn ich ein neues Moppednavi bräuchte, auch mal bei Garmin gucken.
Wichtig ist heute ein lebenslanger Kartensupport, die Updates machen dich sonst arm.
Die Option "kurvenreiche Strecke" liefert manchmal nicht nachvollziehbare, manchmal aber auch ganz erstaunliche Resultate. Ansonsten sollte man sich darauf vorbereiten, seine Touren vorab am Computer zu planen und dann aufs Navi zu überspielen. Da haben übrigens Navi-Apps auf Smartphones oft ihren Nachteil: Sie erlauben nicht oder nur mit Tricks den Import von am Computer geplanten Routen.
Es gibt übrigens aktuell von TomTom ein neues Gerät, das TomTom Vio. Es sieht aus wie ein Rückspiegel und soll an den Spiegelausleger eines Rollers geschraubt werden. Es setzt auf ein Smartphone mit App als Navi-Rechner, das Vio dient quasi nur als Anzeige. TomTom hebt die Eignung für Roller und Fahren in der Stadt hervor. Ob man damit auch Touren planen kann, weiß ich nicht. Der Preis klingt unteressant: Ca. 169 Euro.
Zitat:
@sampleman schrieb am 27. November 2016 um 14:04:37 Uhr:
Die Frage lautet aber nicht "Brauche ich ein Navi oder keins?" sondern "Welches Navi soll ich kaufen"Und wenn dein Leben einfach und günstig sein soll, dann kaufe dir doch am besten eine S-Bahn-Monatskarte
(Mann, wie ich dieses Gute-alte-Zeit-Gelaber dick habe!)
Danke. Gut, dass das mal jemand gesagt hat.
Ich danke allen weiteren Rückmeldungen, nur hatte ich ja bereits geschrieben, dass sich das Thema erledigt hatte. Und all zu günstig sollte man auch nicht einkaufen, denn auch hier heißt es (wie so oft im Leben) wer billig kauft, kauft zweimal.
Grüße
Bei 345 sind die britischen Inseln und Teile Skandinaviens nicht mit dabei. Wenn man sicher ist, da nicht hinzuwollen, ist das ok. Ansonsten steht man dort ohne Navi da. Nachrüsten geht nicht so einfach. Sonst würde ja niemand das 395 kaufen.
Zitat:
@sampleman schrieb am 27. Nov. 2016 um 14:4:37 Uhr:
Es gibt übrigens aktuell von TomTom ein neues Gerät, das TomTom Vio. Es sieht aus wie ein Rückspiegel und soll an den Spiegelausleger eines Rollers geschraubt werden. Es setzt auf ein Smartphone mit App als Navi-Rechner, das Vio dient quasi nur als Anzeige. TomTom hebt die Eignung für Roller und Fahren in der Stadt hervor. Ob man damit auch Touren planen kann, weiß ich nicht. Der Preis klingt unteressant: Ca. 169 Euro.
Das ist mir auch schon aufgefallen und ich glaube mit der passenden App auf dem Smartphone kannst viel machen.
Großer Anteil der Hardware ist ja dann das Smartphone
Kurvenreich ist schön. Die alternative dazu: Alternative route berechnen. Hab ich beim alten tomtom. Reicht vollkommen. Habe selbst in meiner langweiligen gegend tolle ecken gefunden.
Das einzige manko am handy und auto ist die wasserdichtigkeit. Das wird aber bei den aktuellen smartfons auch geschichte sein, die sind ja wasserdicht. Zumind Bis 1m... Das reicht den meisten motorradfahrern wohl aus...
Zitat:
@gullof schrieb am 28. November 2016 um 10:18:43 Uhr:
Das ist mir auch schon aufgefallen und ich glaube mit der passenden App auf dem Smartphone kannst viel machen.Großer Anteil der Hardware ist ja dann das Smartphone
Das Problem ist, ob die App die Übernahme einer Route aus einem Routenplanungsprogramm erlaubt und/oder ob man eine Route durch Eingabe mehrerer Waypoints fixieren kann. Das ist offensichtlich ein Feature, das zwar alle Motorradfahrer brauchen, aber nur wenige andere Navi-Käufer. In aller Regel will man als Navi-Nutzer möglichst schnell und einfach von A nach B.
Mit der Hardware des Handys hat das wenig zu tun, allenfalls damit, wie man ggfs. eine Datenübergabe gestaltet. Bei einem klassischen TT-Navi spielt man eine Datei mit der Dateiendung .itn in den entsprechenden Ordner im File System des Navis (geht nicht bei allen). Das zum Beispiel geht mit iPhones schon mal nicht so ohne weiteres.
Ich kenne das Teil von TomTom jetzt nicht wirklich. Nur aus der Presse.
Aber wenn eben das Smartphone als eigentliches Navi Träger dient. Das Vio ist da ja nur der Bildschirm mit GPS Empfänger. Die Software aber auf dem Handy. Dann kann man schon eine ordentliche Navi Software aufs Handy packen. Die sogar besser sein kann als ein reines Motorrad Navi oder Auto Navi. Das Smartphone ist dabei sogar Leistungsstärker als die Motorrad und Auto Navis.
Routen planen und übertragen auf das Smartphone ist möglich. Zumindest beim copilot. Ich würde mich stark wundern wenn das nicht geht.
Da sind wir schon bei der Frage was kann die App. Das ist das Herz. Oder kann ich sogar mit anderen tomtom apps koppeln?
http://www.computerbild.de/.../...ionsgeraete-TomTom-Vio-16225741.html
Für in der Stadt hab ich Naviki auf dem Iphone. Da sind auch alle Rad- und Fusswege mit drauf, die man mit dem Fahrrad nutzen kann. Das bringt einen vorwärts, wenn man mal außerhalb seines Bezirks unterwegs ist. Mit dem Rad natürlich.
Ich hab mich jetzt bißchen weiter informiert. Scheint echt ne App zu sein welche nur Grundfunktionen bietet und weiter nichts.
Aber hier nochmal ein interessanter Artikel
https://www.google.de/.../...rd-ein-second-screen-1609-123027.amp.html