Italienischen Bußgeldbescheid per Einschreiben erhalten!?
Hallo Leute,
aktuell beschäftigt mich ein italienischer Bußgeldbescheid, der mir via Niederländischer Post per Einschreiben zugeschickt wurde.
Allein schon diese Kombination ist kurios und durch das Einschreiben ist nun leider bekannt, dass meine Daten stimmig sind.
Der Schrieb, der mit italienischem Briefkopf und deutschem Text (schlecht übersetzt, aber verständlich) versehen ist, lastet mir an, dass ich am 16.09.2024 in Venedig in einer 90er-Zone mit 101,16 km/h (mit 2 Stellen nach dem Komma?) zu schnell unterwegs gewesen sein soll.
Mein Kennzeichen wird fast korrekt genannt (bis auf einen falschen Buchstaben); auch meinen Namen (inkl. meiner beiden Vornamen) und Anschrift haben die vermeintlichen italienischen Behörden korrekt ermittelt.
Das Problem: Ich war seit 7 Jahren schon nicht mehr in Italien und auch mein Auto hat in derselben Zeit Deutschland nicht verlassen.
Kennt ihr diese Betrugsmasche bzw. habt ihr Erfahrung, ob da noch andere Schreiben und/oder Mahnungen kommen?
Es wird natürlich Druck aufgebaut:
- bei Zahlung innerhalb von 5 Tagen: 53,70 €
- Zahlung ab 6. bis 7. Tag: 70,50 €
Ich denke mir, dass es ein Datenleck gegeben haben muss, womit per Zufallsprinzip Halter von Betrügern angeschrieben und zur Zahlung aufgefordert werden.
Auch wird in der Zeile „Autotyp und Marke“ nur „Kraftfahrzeug“ genannt, was mir zeigt, dass die Briefersteller nicht wissen, welches Auto zum Kennzeichen gehört bzw. enden hier scheinbar geleakte Datensätze.
Danke für euren Input!
41 Antworten
Also zurücklehnen würde ich mich nicht, da habe ich eine eigene Erfahrung gemacht, wie ich in einem anderen Thread schon schrieb:
“Es mag mittlerweile fast 50 Jahre her sein, da bekam ich ein Knöllchen per Post zugestellt.
Ich hätte meinen Mercedes 450 SEL mit dem Kennzeichen XY in Gladbeck verkehrswidrig geparkt.
Uff - nie einen Mercedes 450 SEL gehabt, mein damaliges Fahrzeug war glaube ich ein R4, das Kennzeichen XY hatte ich auch noch nie und in Gladbeck war ich damals auch noch nie.
Also zur Polizei bei uns am Ort, aber die wollten nichts davon wissen.
Dann einen Brief an den Knöllchenversender gesandt und das vorgenannte mitgeteilt.
Hat nichts genutzt.
Es wurde ein Gerichtstermin anberaumt.
Anwalt genommen und erst dann wurde, einen Tag vor dem Termin, der Prozess abgesagt.“
Ich würde den Vorfall über eine Kontaktmöglichkeit von folgender Seite klären:
https://www.comune.venezia.it/
Den Anwalt hast Du m.M. damals aber dann aber unnötig genommen gehabt.
Wollte der womöglich auch noch Geld von Dir?
Wärste so zum Gericht hätte das der Richter doch 100 Prozent eingestellt bzw.Dich freigesprochen wenn die Umstände alle so waren wie Du schreibst.
Es gibt schon mal so Einzelfälle wo es zu Namensverwechslung kam und das bis vor Gericht versucht wurde durchzusetzen.
Die Leute auf dem Amt sind manchmal, nicht immer, unnötig stur und wollen nicht mal selber die Sache aufklären, die geben das zur Klage weiter und sind selber durch damit.
Klingt wie eine fehlerhafte Abfrage im EUCARIS-System. Italien hat seit letztem Herbst Zugang und arbeitet Altfälle ab. Einen EU-Dienstleister mit dem Versand zu befassen erscheint mir nicht unplausibel.
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Zitat:
@AEG47 schrieb am 3. Mai 2025 um 08:03:52 Uhr:
Seit wann kann man in Venedig Auto fahren ? oder warste mit einem Schnellboot unterwegs ?
Vielleicht mal nach Venedig googlen bzw. Google Maps aufrufen.
Zitat:
@Porhmeus schrieb am 3. Mai 2025 um 09:08:25 Uhr:
Aktuell geht man von einem Fake aus - spannend ist aber, dass ihr das Gegenteil behauptet.
Gib mal den Link ein, der zur Onlinezahlung auf dem Schreiben steht. Da zur Identifizierung des Empfängers dessen Steuernummer angegeben ist, lässt sich das leicht nachprüfen. Und die genannte Nummer ist nun mal die der Comune die Venezia.
Zitat:
@KapitaenLueck schrieb am 3. Mai 2025 um 08:31:34 Uhr:
Daten sind drauf, das ist doch super.Ich würde da per E-Mail Einspruch erheben.
Begründung:
1. Du und vor allem dies benannte FZG waren zu der Zeit nie in Italien
2. Das KZ ist falsch und gehört zu keinem deiner FZGéDann wirst ja sehen wie und ob die reagieren, ob das echt ist.
Du hast auf jeden Fall auf diesem Wege 2 Fliegen mit einer Klappe erschlagen.
Was mich echt stutzen lässt ist das der Brief über NL kommt. Das ist doch unüblich.
Danke für deinen Input - so werde ich vorgehen, um den Sachverhalt aufzuklären.
Anhängen werde ich ein Photo meines Kennzeichens, damit unmissverständlich klar wird, dass der falsche Fahrzeughalter ermittelt wurde.
P.S.: Auch die Polizei hält den Schrieb für echt, so dass nicht von einem Fake auszugehen ist.
Zitat:
@Pauliese schrieb am 3. Mai 2025 um 12:14:45 Uhr:
Den Anwalt hast Du m.M. damals aber dann aber unnötig genommen gehabt.
Wollte der womöglich auch noch Geld von Dir?
Wärste so zum Gericht hätte das der Richter doch 100 Prozent eingestellt bzw.Dich freigesprochen wenn die Umstände alle so waren wie Du schreibst.
Dazu hätte ich hinfahren und einen Arbeitstag opfern müssen.
Die Rechtsschutzversicherung hat alles bezahlt.
Warum kommt man bei einem deutlichen Tippfehler überhaupt auf die Idee eines ominösen Datenleaks und wieso sollten die "Täter" dann solch eine umständliche Forderung haben, also wie groß wäre der Zufalle wenn Person X zum Zeitpunkt Y an Stelle Z wäre, damit er überhaupt in die Verlegenheit kommt das Bußgeld zu zahlen
@Porhmeus
Du schriebst:
„Anhängen werde ich ein Photo meines Kennzeichens, damit unmissverständlich klar wird, dass der falsche Fahrzeughalter ermittelt wurde.“
Genau das würde ich nicht tun.
Immer nur das Nötigste schreiben.
Du und dein Fahrzeug waren zur angegebenen Zeit nicht an dem Ort und du hast auch kein Fahrzeug mit dem Kennzeichen.
Zitat:
@Porhmeus schrieb am 3. Mai 2025 um 14:11:13 Uhr:
P.S.: Auch die Polizei hält den Schrieb für echt, so dass nicht von einem Fake auszugehen ist.
Sind die Polizisten nett und hilfsbereit?
Dann würde ich versuchen, das Ganze über die Polizei laufen zu lassen.
Diese fragt dann bei der Behörde in Venedig an, ob das Schreiben echt ist und von ihr ist. Begründung, dass der Fahrzeughalter angibt, dass er und sein Fahrzeug zu dem Zeitpunkt nicht in Italien gewesen ist. Weiterhin kann die Polizei dann nach einer Beschreibung des Fahrzeugs fragen (Typ, Farbe usw.).
Damit kann die Behörde in Venedig den Vorgang schlecht einfach schleifen lassen kann, so dass es dann erst in einem oder kurz vor einem Gerichtsprozess aufklären würde.
Gruß
Uwe
In Fake-knöllchen sind nicht unbekannt ... udn dürfte sich sicher nciht nur auf malle beschränken.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Bußgeldbescheid des TE echt ist, ist aber sehr hoch:
- Die Behörde in Venedig gibt es.
- Sie Steuernummer passt zur Behörde.
- Die Webseite, über die man bezahlen soll, führt zu einem Portal, über das italienische öffentliche Verwaltungen Bezahlungen laufen lassen: Klick mich
- Wenn man dort die Zahlungsmittelcodex und die Steuernummer angibt, werden die Daten der Bezahlung angezeigt und die Behörde in Venedig als Empfänger.
Über dieses Portal kann also kein Betrüger das Geld abfangen, außer vielleicht er gehört zu der Behörde.
Gruß
Uwe
In dem Schreiben sind ja drei Kennzeichen angegeben. Sind die alle identisch und verschieden von deinem?
Dann vermute ich auch einen Vertipper bei der Halterabfrage.
@Porhmeus
Widerspruch per email kannst du dir gleich schenken, schau auf Seite 2 des Bescheids unter Widerspruch wie es laufen muss, alles andere hat in der Regel auch keine Aussicht auf Erfolg.
Also Widerspruch per Einschreiben an den Präfekten oder den Friedensrichter von Venezia. Und nach allem was man so hört, ist der Widerspruch auch zwingend in italienischer Sprache zu verfassen, genau das steht auch auf Seite 2.
Ist zwar alles blöd, aber andere Länder, andere Sitten.
Hallo
Mir ging es 2021 genauso. Habe im November 21 das gleiche Einschreiben(auch aus den Niederlanden) bekommen.Ich sollte im August an der exakt gleichen Stelle wie du mit 103 km/h gemessen worden sein.
Im Unterschied zu dir war ich in diesem Jahr tatsächlich in dieser Region,allerdings erst im September.
Wichtig: Ich habe dann wie von moto-tubby über mir beschrieben per Einschreiben beim Präfekten mit der Begründung das das Fahrzeug zu diesem Zeitpunkt in Deutschland war und das mehrere Leute das bezeugen können Einspruch erhoben.
Das Einschreiben ging bei Ihnen ein und seitdem hab ich nichts mehr von denen gehört.
Gruß Chris