Ist der „Wunderdiesel“ Langstreckenläufer?

Mercedes GLK X204

Gibt es jemanden unter Euch der seinen GKK 220 CDI 4matic schon über 200.000 km und das ohne großartige Schäden gefahren hat.
Früher hieß es immer der MB (Vorkammer)diesel geht erst am Sanknimmerleinstag kaputt.

Aber was die moderne Technik ala, DPF, Einspritzpumpe, Turbo und… und… vieles mehr betrifft, habe ich erhebliche Zweifel.
Genau so traue ich der 7gtronic diese Laufleistung ohne Schaden nicht zu.
Gibt es hier Leute die Ihren GLK in der vorgenannten Ausstattung schon über 200.000 km oder mehr getragen haben?

Mir ist schon klar, dass es hier im Forum vor allem die beiden Extreme (total zufrieden oder total unzufrieden) gibt und das immer mal ein Teil vorzeitig den Abflug machen kann.

Aber mich interessiert ob es allgemeine Erfahrungen mit der Haltbarkeit von Allrad und Dieselkomponenten gibt.

Netter Gruß Clive

Beste Antwort im Thema

@udogigahertz @Wolli20001 OT aber interessant, mehr Leistung brauchte man damals aber nicht. Für meine damalige Hausstrecke habe ich mit einem
220D/8 55 PS gute 30 min gebraucht. Heute
Mit 200 mehr PS über eine Stunde.

13 weitere Antworten
13 Antworten

Ein wesentlicher Faktor für die Haltbarkeit ist sicher die Komplexität der einzelnen Baugruppen.

Wenn man sich einen heutigen Turbodiesel anschaut, dann hat der so gar nichts mehr mit den Vorkammerdieseln der 60/70er Jahre gemein. Der Motor besteht aus wesentlich mehr Bauteilen, die alle auf Leistung, Kosten und Gewicht optimiert sind - nicht auf Haltbarkeit, wie damals.

So konnte man früher eben nicht alles am Computer durchkonstruieren bis aufs letzte Tausendstel, sondern ließ vorsichtshalber 'etwas Fleisch' am Material, quasi als Sicherheitsreserve. Konkretes Beispiel ist hier der Zylinderabstand. Auch die Arbeitsdrücke der Einspritzanlage -teils auch die im Motor- sind wahnsinnig hoch geworden - was auch kein Indiz für Haltbarkeit darstellt.

Gleiches gilt für die Getriebeautomaten. Mein 71er Benz hat noch einen Dreigangautomaten mit Wandler. Heute werden 9-Gang-DSG entwickelt und verbaut, die zwar Sprit sparen und noch vergleichsweise leichtgewichtig gebaut werden können - aber haltbar ?

Aber das ist eben "Stand der Technik", dem können wir uns nicht verschließen. Damals war Haltbarkeit (heute sagt man eher Nachhaltigkeit) eines der wichtigsten Entwicklungskriterien - heute sind es Leistungsausbeute, Gewicht, Effizienz und Herstellungskosten.

Langstrecken sind -damals wie heute- natürlich gesünder für die Technik, als Kurzfahrten zur Schule, zum Bäcker und zum Sportplatz. Und gute Pfege/Wartung, und eine sachgerechte Behandlung der Technik waren schon immer lebensverlängernd - damals wie heute.

Will man es auf einen Nenner bringen, dann wäre ein Leitsatz wohl so zu formulieren:
"Haltbarkeit resultiert aus einer möglichst geringen Zahl von Bauteilen, die überdimensioniert und damit haltbarer ausgeführt werden, sowie einer größtmöglichen, sachgerechten Wartung, bei gleichbleibend optimalen Betriebszuständen/ Fahrprofilen."
... oder so ähnlich 🙄

Gruß
Dietmar

Ja ML 430 du bringst meine Bedenken auf den Punkt.

Ich glaube das ein Benzinmotor mit Handschaltung wesentlich robuster ist, als ein Dieselmotor mit jeglicher Form von Automatikgetriebe.

Habe eine C- Klasse (S 204) mit EZ 04/2008 und Handschaltung.
Der hat jetzt gut 140.000 km runter und motorisch und mit dem Getriebe noch nicht einmal Zicken gemacht.

Ich bezweifle selbiges für einen Diesel mit Automatik.

Netter Gruß

Clive

Ich denke, man kann bei heutigen Produkten wie den Turbo-Dieseln schon auch davon ausgehen, dass die bei halbwegs sachgerechter Pflege und Behandlung ihre 300 tkm durchhalten. Ob die Nebenaggregate, wie z.B. Turbos, das auch tun, ist ein anderes Thema.

Die alten Vorkammerdiesel z.B. aus den /8ern, besonders der 240D und der 300D, waren hingegen für mind. 600-800 tkm gut. Was sollte an denen auch kaputtgehen ? Dafür hatten sie aber nur 60-80 PS, waren träge, rußten, stanken und ölten, was das Zeug hielt. Aber kaputt ? Alte Taxifahrer trauern diesen Motoren oft heut noch nach. Aber wollen wir das heute wirklich noch ?

Ich habe als Alltagsautos immer nur Benziner, ohne Turbos, weil nach wie vor gilt:
"Was nicht dran ist, kann auch nicht kaputt gehen".Dass sie nicht geprügelt werden, und regelmäßige Wartung bekommen, ist selbstverständlich.

Gruß
Dietmar

Vergessen wird gerne, dass die neuen Turbodiesel generell deutlich weniger verbrauchen als die Vorkammerdiesel, vergleicht man dann leistungsgleiche Motoren, dann wird der Minderverbrauch sehr erheblich , und das bei erheblich besserer Umweltverträglichkeit. Rechnet man diese Minderkosten hoch, dann ist im Laufe eines Autolebens ein Austauschmotor gespart...

Zitat:

@Tamino schrieb am 29. Januar 2015 um 14:42:09 Uhr:


Vergessen wird gerne, dass die neuen Turbodiesel generell deutlich weniger verbrauchen als die Vorkammerdiesel, vergleicht man dann leistungsgleiche Motoren, dann wird der Minderverbrauch sehr erheblich , und das bei erheblich besserer Umweltverträglichkeit. Rechnet man diese Minderkosten hoch, dann ist im Laufe eines Autolebens ein Austauschmotor gespart...

Na ja der Vergelich hinkt aber gewaltig.

Du musst immer dran denken, dass nicht wegen dem Umweltschutz Benzin und auch Diesel so teuer sind... sondern wegen der emensen Steuerlast.

Im übrigen mach das im Monat hier (beim Tanken in Polen) gerade mal 70 € bei 4 Liter Mehrverbrauch des Benziners (auf 20.00 km / a) aus. Also nicht die Welt.

Im übrigen wenn sich viele Leute über die "Verbrauchswerte" der Hersteller aufregen muss ich sagen, nur gut das die Hersteller nach unten schummeln.
Jedes Gramm mehr CO² wäre ein gefundenes Fressen für die KFZ- Steuer.

Netter Gruß Clive

Zitat:

@C.Cussler schrieb am 29. Januar 2015 um 15:11:11 Uhr:



Zitat:

 

Na ja der Vergelich hinkt aber gewaltig.
Du musst immer dran denken, dass nicht wegen dem (des) Umweltschutz(es) Benzin und auch Diesel so teuer sind... sondern wegen der emensen Steuerlast.

Im übrigen mach das im Monat hier (beim Tanken in Polen) gerade mal 70 € bei 4 Liter Mehrverbrauch des Benziners (auf 20.00 km / a) aus. Also nicht die Welt.

Im übrigen wenn sich viele Leute über die "Verbrauchswerte" der Hersteller aufregen muss ich sagen, nur gut das die Hersteller nach unten schummeln.
Jedes Gramm mehr CO² wäre ein gefundenes Fressen für die KFZ- Steuer.

Netter Gruß Clive

Es war ein allgemeines Statement bezüglich Turbodiesel vs Vorkammerdiesel. Von Polen und Benziner habe ich nichts geschrieben. Der Umweltschutz war hier nur ein positiver Nebeneffekt.
Wenn man den Verbrauch eines 170 PS Turbodiesels mit dem eines 170 PS Vorkammerdiesels vergleicht, wird man erhebliche Unterschiede feststellen.

Zitat:

@C.Cussler schrieb am 29. Januar 2015 um 12:39:32 Uhr:


Gibt es jemanden unter Euch der seinen GKK 220 CDI 4matic schon über 200.000 km und das ohne großartige Schäden gefahren hat.
Früher hieß es immer der MB (Vorkammer)diesel geht erst am Sanknimmerleinstag kaputt.

Aber was die moderne Technik ala, DPF, Einspritzpumpe, Turbo und… und… vieles mehr betrifft, habe ich erhebliche Zweifel.
Genau so traue ich der 7gtronic diese Laufleistung ohne Schaden nicht zu.
Gibt es hier Leute die Ihren GLK in der vorgenannten Ausstattung schon über 200.000 km oder mehr getragen haben?

Mir ist schon klar, dass es hier im Forum vor allem die beiden Extreme (total zufrieden oder total unzufrieden) gibt und das immer mal ein Teil vorzeitig den Abflug machen kann.

Aber mich interessiert ob es allgemeine Erfahrungen mit der Haltbarkeit von Allrad und Dieselkomponenten gibt.

Netter Gruß Clive

...zu der Frage GKK 220 CDI 4matic kann ich nicht Antworten, aber mein ERSTER GLK 320 CDI 4matic habe ich nach 3 Jahren mit 170 tkm ohne Motor- oder Automatik-Probleme gut verkaufen können (und er fährt immer noch). Mein aktueller GLK 350 CDI werde ich im Juli mit der gleichen KM-Leistung ebenfalls nach 3 Jahren hoffentlich auch ohne Probleme (klopf auf Holz) sicherlich genau so gut verkaufen.

Gruß

Kihe

Zitat:

@ML430 schrieb am 29. Januar 2015 um 13:43:34 Uhr:



Die alten Vorkammerdiesel z.B. aus den /8ern, besonders der 240D und der 300D, waren hingegen für mind. 600-800 tkm gut. Was sollte an denen auch kaputtgehen ? Dafür hatten sie aber nur 60-80 PS, waren träge, rußten, stanken und ölten, was das Zeug hielt. Aber kaputt ? Alte Taxifahrer trauern diesen Motoren oft heut noch nach. Aber wollen wir das heute wirklich noch ?

Gruß
Dietmar

Das mit diesen überlangen Laufzeiten bei den alten Vorkammerdieseln von Mercedes wird immer wieder mal aufs Neue kolportiert, dennoch stimmt das nicht, das ist ein urbanes Märchen, offenbar nicht auszurotten. Mein Vater und ich selbst haben damals unsere eigenen Erfahrungen damit gemacht, so ein Diesel hielt ohne Probleme seine 250.000 Kilometer aus, dann war aber Schicht im Schacht, die sich bewegenden Teile waren so verschlissen, dass die Kompression immer schlechter wurde, das Anspringen dauerte immer länger, irgendwann sprang er gar nicht mehr an.

Dann war eine Motorrevision fällig, man konnte einen Austauschmotor direkt von Mercedes bekommen (war aber sehr teuer) oder aber von einem der damals zahlreichen freien Betriebe, die sich auf die Aufbereitung von Mercedes-Dieseln spezialisiert hatten, dann kostete so ein Motortausch nur die Hälfte.

Dass sowohl Mercedes selbst als auch etliche darauf spezialisierte freie Betriebe diese Motorrevisionen anboten, zeigt ja schon, dass ein enormer Bedarf da war, heute ist das nicht mehr so.

Dieser revidierte Motor war dann nochmal für 100.000 Kilometer gut, dann war endgültig Schluss.

Natürlich gab es immer Einzelfälle (heute ja auch), deren Motoren überdurchschnittlich lange hielten, nach dem Gesetz der Serie kann das auch gar nicht anders sein.

Dass Taxen im Regelfall immer überdurchschnittlich hohe Kilometerleistungen erreichen (übrigens ganz egal, mit was für einem Motor, ob Benzin oder Diesel oder welches Fabrikat), liegt daran, dass die Taxen meistens ununterbrochen laufen, die Fahrer wechseln sich auf einer Taxe im Dreischichtbetrieb ab, so dass weder der Fahrersitz noch der Motor mal kalt werden können, der Begriff "Kaltstart" existiert für Taxen praktisch nicht.

Trotzdem war eine normal zu erwartende Laufleistung damals in den 60er und frühen 70er Jahren von normal 250.000 Kilometern für ein Auto schon eine besondere Leistung, da zu der Zeit die Konkurrenten schon jubelten, wenn der Tacho wieder von vorn anfing, die Kilometerzähler hatten damals nämlich nur 5 Stellen, 100.000 Kilometer galten als "sehr, sehr viel gelaufen, Auto ist damit auf, am Ende" ........... niemand kaufte sich damals ein gebrauchtes Auto, das mehr als 100.000 Kilometer gefahren ist, außer einem Mercedes Diesel.

Also hat der alte Mercedes Vorkammermotor zu Recht den Ruf als Dauerlangläufer weg, aber Laufleistungen von 500.000 Kilometer oder mehr waren damals NICHT die Regel.

Grüße
Udo

Die Regel waren solch hohe Laufleistung vielleicht nicht, mag schon sein. Aber der Ruf kommt nicht von ungefähr.

Im Bekanntenkreis kenne ich einen ehem. Taxler, der hatte sein Taxi damals seinem Chef abgekauft, als es knapp 300 tkm drauf hatte. War ein 240 D. Den hat er dann privat weiter gefahren, bis er absolut fertig war. Der ist mit dem Ding dreimal im Jahr nach Griechenland gefahren, jahrelang. Auch hier in Deutschland war der ständig unterwegs, weil seine Verwandtschaft im ganzen Bundesgebiet verteilt war. Als er ihn verschrottete, hatte er ziemlich genau 800 tkm drauf. Auf dem ersten Motor. Automatikgetriebe hatte er allerdings schon das dritte, auch zwei Innenausstattungen hatte er verschlissen. Von einer Motorrevision weiß ich allerdings nichts. Jedenfalls sagt er heute, nachdem er bestimmt 10-12 weitere Taxi-Benz gefahren hat, dass an den 240er nichts mehr ran kam, was die Haltbarkeit der Technik, insbesondere des Motors angeht. Kann schon sein, dass dies ein Einzelfall war.

Ansonsten stimmt viel von dem, was Du schreibst, Udo, kann ich bestätigen.

Gruß
Dietmar

Nachtrag:
Wenn man sich mal anschaut, was bis vor kurzem in arabischen und afrikanischen Ländern noch an /8ern rumfuhr, spricht das eigentlich auch Bände. An der Karosseriequalität allein kann das ja nicht gelegen haben.

Naja möchte heute noch jemand so ein Traktordiesel wie den 240D fahren? Ich bestimmt nicht da lobe ich mir meinen 350CDI 😁
Mein Bruder hatte ein W123 240D man das Ding hat keinen Hering vom Teller gezogen. Laut und gestunken die Dinger dazu schwarze Rauchwolken.
Mein Vater hatte damals ein /8 230 ein super Auto aber gerostet ist das Ding. Dann hatte er noch einen W123 230E der war als er ihn verkauft hatte glaube ich 19 oder 20 Jahre alt.
Die Qualität hat damals schon geschwankt , und wird es immer tun. Ich denke heute will aber niemand auf den Komfort und Motorleistung verzichten vom Verbrauch ganz zu schweigen.
Das Moderne überwiegt schon 🙂

Zitat:

@Wolli20001 schrieb am 30. Januar 2015 um 22:57:14 Uhr:


Naja möchte heute noch jemand so ein Traktordiesel wie den 240D fahren? Ich bestimmt nicht da lobe ich mir meinen 350CDI 😁

Da wird dir wohl jeder zustimmen.

Lässt man mal die Nostalgie weg, so halten die modernen Motoren trotz einer erheblich größeren spezifischen Leistung (vor allem das Drehmoment wurde teilweise um das Dreifache oder mehr erhöht!) im Regelfall auch sehr lange durch, so ein 320 CDI oder 350 CDI ist bei 180.000 noch lange nicht am Ende und auch das Automatikgetriebe sollte in der Regel problemlos halten, trotz einer viel höheren Komplexität, weil mehr Gänge zu verwalten sind, dazu kommt, das so ein Getriebe von heute auch bedeutend robuster sein muss, da es dieses teilweise unglaublich hohe Drehmoment aushalten können muss.

Dass es immer mal wieder Ausreißer gibt, ist nach dem Gesetz der Serie zu erwarten.

Grüße
Udo

@udogigahertz @Wolli20001 OT aber interessant, mehr Leistung brauchte man damals aber nicht. Für meine damalige Hausstrecke habe ich mit einem
220D/8 55 PS gute 30 min gebraucht. Heute
Mit 200 mehr PS über eine Stunde.

Zitat:

@C.Cussler



... mich interessiert ob es allgemeine Erfahrungen mit der Haltbarkeit von Allrad und Dieselkomponenten gibt. ...

Ja, interessiert mich auch immer wieder, aber man unterliegt einem Fehlschluss.

Wie lange ein Auto hält, hängt m.E. ab:
a.) Chiptuning gehabt?
b.) Tachomanipulation (angeblich stimmen heute über 2/3 der Tachostände von Gebrauchtwagen nicht)
c.) vom Fahrer
d.) von der Wartung
e.) vom Fahrprofil Autobahn vs. Landstraße
f.) vom Fahrprofil Langstrecke vs. Kurzstrecke
g.) von Sondernutzung wie "morgens immer gleich mit kalten Motor eine steilen Berg mit Vollgas hoch"
h.) Anhängebetrieb
i.) Wandlerautomaten-Autos halten m.E. erheblich länger als Schalter oder Direktschaltgetriebe
j.) vom Wohnort Flachland vs. Berge
k.) steht das Fahrzeug in einer beheizten Garage oder im Freien
l.) bei älteren Auto Klima vs. ohne Klima, die Klimaanlage belastet, insbesondere bei Autos die i.d.R. keine hatten
.... usw.

Diese Faktoren potenzieren sich gegenseitig und führen zu sehr unterschiedlichen Laufleistungen.

Aber was gibt Dir eine Aussage zur Laufleistung. In meinem weiteren Umfeld fahren 2 Volvo V70 bzw. Vorgänger mit über 500.000 km. Trotzdem ist letztens einem anderen Bekannten ein V70 mit 55.000 km der Motor verreckt.

M.E. ist auch nicht das Hauptproblem, dass die Autos zu viele km haben, sondern dass sie zu wenig gefahren bzw. zu unregelmäßig gefahren werden und sich die Kat's bzw. Rußfilter nicht regenerieren.

Deine Antwort