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Ist der Einsatz von Laufbuchsen veraltet?

Wehrte Saab-Gemeinde,

kürzlich habe ich einen BMW-Ingenieur kennengelernt und als 3.0 TID-Fahrer natürlich sofort von den absinkenden Laufbuchsen dieses Motors berichtet. Ihn schien dies nicht sonderlich zu beeindrucken. Er meinte, Laufbuchsen müßten gepflegt werden, um eine hohe Laufleistung zu erreichen. Dies würde heute ja gar nicht mehr gemacht und überhaupt verzichtet BMW auf Laufbuchsen, sondern benutzt wie auch andere Hersteller anders konstruierte Motoren.

Nun meine Frage: Sind Motoren mit Laufbuchsen nicht mehr up-to-date? Besten Dank voarb!

Grüsse aus München, besonders an die Leidensgenossen

25 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Dieselmartin


Was die Storys von Prüfstandsläufen betrifft, werden diese normalerweise streng geheim gehalten, man will sich ja nicht blamieren... 😁 Aber Spaß hat es trotzdem gemacht, wir waren jung, wir waren toll und haben Mist gebaut.....

@ Dieselmartin,

... und außerdem scheint in "der Szene" viel getratscht zu werden. Von einem anderen BMW-Ingenieur (hier in München laufen viele frei herum - gibt es in Trollhättan noch Saab-Ingenieure?) habe ich erfahren, daß sich die deutschen Autohersteller trotz aller Konkurrenz gegenseitig zu Fahrzeugpräsentationen einladen. D.h. die BMW-Crew wird nach Stuttgart eingeladen und darf dort z.B. die neue S-Klasse besichtigen. Mein Bekannter hat dort probeweise einfach mal vor einigen Jahren eine Glühbirne rausgenommen um zu schauen, ob sie denn auch einfach wieder hineingeklemmt werden kann. Ging natürlich nicht und so waren die Mercedes-Männer ob der Peinlich stinksauer... 🙂

@Dieselmartin

Beim Turbodiesel werden aber heute Verbrennungsdrücke bis knapp über 160 bar gefahren. Ein wenig höher als bei den Mopeds. 😉

Oliver

Zitat:

Original geschrieben von Dieselmartin


Moin Männers,

@Kater: wie sieht es denn mit den Ventilsitzen in den Aluköpfen aus ???? Hier treffen auch zwei Metall-Legierungen zusammen 😁

Gruß
Martin

Jau!🙂

Diese Art von Zusammentreffen meinte ich allerdings nicht.

Ventilsitze und Ventilführungen sind schön passend eingepresst...da passiert in der Regel nix mehr mit.

Ausnahmen bestätigen die Regel...es gibt auch Sitzringe, die rausgefallen sind...😁

Ich meinte zum Beispiel den Ölkühler aus Alu...und die Ölrohre aus Stahl.
Da frisst nämlich die Galvanik den Kühler auf...bis zur Leckage am Anschluss!!!

Oder eben die Laufbuchsen, die sich durch unterschiedliche Masseausdehnung bei Temperatur selbstständig machen!!!

Mit Mopeds kenne ich mich eigentlich garnicht aus...habe nie eins besessen und auch keinen Führerschein für Motorräder.🙂

Gelöste Ventilsitze (hergestellt z.B. aus Kuper-Berrylium) sind wohl eher ein Problem massloser Überhitzung (Hitzestau im Brennraum durch schlechte Spülung) oder von Rissen im Kopf. Auch kann man beim Zylinderkopf die Hitze heute ganz gut abführen.

Scheinbar ist dies aber ein Probelm des V6 TiD. Geringe Zylinderwinkel, deswegen nicht genügend Hitzetransfermöglichkeit oder halt ganz simpel verschiedene Ausdehnungskoeffizienten. Aber das solte man im Labor auf dem Prüfstand schnell feststellen - vor der Serienproduktion. Zudem scheint der Motor ja nicht die beste CR Zutaten bekommen zu haben. Ausfälle, Abgasruss - ich denke da nur an Luxis Bild aus seiner Garage.

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Re: Ist der Einsatz von Laufbuchsen veraltet?

Zitat:

Original geschrieben von Saab-Frischling


Sind Motoren mit Laufbuchsen nicht mehr up-to-date?

Der BMW-Mann hat recht!

Voll-Alu-Blöcke / Alu Laufbahnen sind heute State of the Art. BMW kombiniert sogar aus Gewichtsgründen Magnesium-Blöcke mit eingegossenen Alu-Buchsen.

Die Laufbahn wird dabei nicht wie früher nachträglich galvanisch beschichtet (z.B. Hartverchromen, Siliziumkarbid "Nikasil", "Nigusil" etc.).

Damit das Ganze funktioniert, wird als Gussmaterial Aluminium mit hohem Siliziumanteil verwendet ("übereutektische Legierung"😉. Im weiteren Bearbeitungsprozess werden dann an der Kolbenlaufbahn die im Aluguss enthaltenen Siliziumkristalle freigelegt, d.h. der Kolben läuft vereinfacht gesprochen nicht auf Alu, sondern auf einer Siliziumtragschicht.

Da der Guss von übereutektischem Aluminium-Guss ("Alusil"😉 nicht ganz unproblematisch ist, wird heute überwiegend eine lokale Siliziumanreicherung im Bereich der Laufbuchsen durchgeführt ("Locasil"😉. Dabei wird im Bereich der Laufbuchsen in der Gussform eine "Buchse" aus porösem Silizium eingesetzt, die dann beim Guss vom Alu durchdrungen wird und so den erwünschten Alu/Silizium-Mix ergibt.

Die Voll-Alu-Blöcke gibt es nicht nur bei BMW, sondern auch bei vielen anderen Marken (Audi, VW, Porsche, DC, ...). Auch nach Schweden hat sich das schon rumgesprochen (Volvo). Durchaus "Großserie", aber halt bei hochwertigen Fahrzeugen weil teurer. Dieselmotoren gibt es auch vereinzelt mit dieser Technik.

Einfach mal nach "Lokasil" oder "Alusil" googeln.

Grüße
Marcus

P.S.: In diesem Dokument gibt es einen Abschnitt zum Thema "Laufflächen-Technologien". Da ist alles sehr schön beschrieben.

Sehr gutes Dokument. Bin gerade noch am Lesen.

Zitat:

Beim Turbodiesel werden aber heute Verbrennungsdrücke bis knapp über 160 bar gefahren. Ein wenig höher als bei den Mopeds.

Aber die Drehzahlen und die Temperaturen bei den Mopeds sind nicht zu verachten !

@Fiatfahrer_66

Super Link! Danke für die Abendlektüre......

Gruß
Martin

@Fiatfahrer_66

Danke für den Link!

Gruß Bone62

@Dieselmartin

Aber Benzinmotore (auch Turbos) kommen nicht auf die Spitzendrücke wie Diesel. Bei den Motorrädern müssen eher die Kurbelwelle feiner gewuchtet sein und die Pleuel auf die hohen Drehzahlen ausgelegt sein.
Ich schätze mal, dass du beim Motorrad auf 70-80 bar Spitzendruck kommst. Normalerweise liegt ein Ottomotr so bei 50-60 bar.
Die mittlere Kolbengeschwindigkeit wird höher sein beim Motorrad, da sie sich aus Hub und Drehzahl definiert. (v_m=Hub x Drehzahl / 30.000)
Die beiden Fälle kann man leider nicht (ganz) vergleichen.

Oliver

@93tid:

Die thermische und mechanische Belastung eines Motors wird nicht nur allein von Verbrennungsdruck beschrieben, die schon genannten Einflüsse wie hohe Drehzahlen, Schmierung und Materialeigenschaften des Motors, etc. sind hier weitaus schwergewichtiger. Kein Motor knallt auf dem Prüstand so schön wie ein hochgezüchteter Mopedmotor, man muß dazu nur ein ganz klein wenig an den Parametern spielen ...😁

Gruß
Martin

Ist schon ein kleiner Unterschied, ob der Motor 5000 rpm oder 15.000 rpm dreht, oder?

Darum ist ein normaler Mopedmotor auch nach 50.000km hinüber...und der 2.0i im 9000 läuft 500.000km ohne große Schmerzen...😁

Und wenn der Mopedfahrer zahm fährt...hält der Motor auch 100.000km...🙂

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