Injektor undicht (Erfahrungsbericht)
Hallo Leute,
nachdem ich ab und zu von undichten Injektoren gelesen hatte, habe ich spaßeshalber mal die Motorabdeckung abgenommen. Der Motor lief immer ohne die kleinsten Probleme. Kein ruckeln, nichts.
Ihr könnt euch meinen Schreck vorstellen... am ersten Zylinder, um den Injektor, alles voller schwarzer Peke.
An dieser Stelle kann ich nur sagen, hätte ich mal eher nachgesehen. Hier kann ich nur jedem Raten, sofort nachsehen.
Jetzt zur Reparatur (vorher den Motor schön warm fahren): Ich habe mit einem dünnen Schraubenzieher das Teerzeug so weit wie möglich abgekratzt. Mit dem Staubsauger immer schön gesaugt. Dann habe ich Kaltreiniger in die Vertiefung gegeben und mit einem harten Pinsel immer schön den Rest aufgeweicht, dann abgesaugt und etliche Male wiederholt, bis alles weg war.
Dann habe ich mir eine Ausziehvorrichtuing gebaut (wenn jemand will, kann ich die Zeichnung hier einstellen).
Die Hochdruckleitung abzuschrauben war kein Problem (14er Schlüssel).
Die Sicherungsklammer von der Rücklaufleitung abziehen und die Leitung abnehmen. (Klammer soll neu, habe ich aber nicht gemacht)
Den elektrischen Stecker abziehen.
Die Schraube der Spannpratze ausschrauben (Torx 40 mit einer Verlängerung vom Ackuschrauber, sonst paßt nichts).
Spannpratze abnehmen und säubern (darunter noch mehr Dreck).
Der Injektor saß bombenfest, wie eingekittet.
Mit der Ausziehvorrichtung habe ich ihn dann schön nach und nach herausgezogen.
In die Öffnung in die die Spitze kommt, ganz unten, habe ich einen Verschluß von einer Luftmatratze (d=7,5mm) gesteckt. (vorher habe ich den Kopf verkleiner und quer eine Bohrung angebracht, damit ich den Verschluß am Ende harausziehen kann)
Den Injektor habe ich sauber gekratzt und dann mit der Stahlbürste gesäubert. (Vorher die Dieselanschlüsse mit Kappen versehen und Vorsicht bei den vorderen Düsen)
Die Öffnung habe ich sauber gekratzt und dabei mit einem dünnen Schlauch am Staubsauger ausgesaugt.
Zuletzt mit einem um einen Schraubenzieher gewickelten und in Kaltreiniger getränkten Lappen gereinigt.
Auf dem angefügten Bild seht ihr, wo der Fehler aufgetreten ist.
Zwischen Dichtring und Injektor ist der Dichtring durchgefressen. Auch einen nur etwas angefressenen Teil sieht man.
Der Injektor war auch etwas angefressen, deshalb hätte Mercedes gewiss den Injektor erneuert.
Ich habe den Injektor vorsichtig in die Drehbank gespannt und bei ganz langsamer Drehzahl den Sitz nachgedreht (ca. 0,2 mm)ung dann mit Schmirgelpapier poliert.
Jetzt den Injektor mit neuem Kupferdichtring (-,93 Euro) und Kupferpaste eingesetzt. Die alte Spannpratze aufgesetzt und mit einer neuen Schraube (-,75 Euro) angezogen (7 Nm). Danach die Schraube noch weiter um 90° festziehen.
Rücklaufleitung aufsetzen und sichern.
Hochdruckleitung aufsetzen und festschrauben. ( Dazu habe ich einen alten 14er Ringschlüssel mit der Flex aufgesägt, damit er über die Leitung paßt)
Elektrischen Stecker draufstecken und fertig.
Nach einer Probefahrt habe ich die Schraube nochmals um ca. 45° nachgezogen, da im Gewinde noch Teer verblieben war, der warscheinlich bei heißem Motor weich wird und den festen Sitz der Schraube verändert.
So jetzt nach einigen Fahrten steht fest, alles dicht und viel Geld gespart.
Gruß Peiner
Beste Antwort im Thema
Hallo Leute,
nachdem ich ab und zu von undichten Injektoren gelesen hatte, habe ich spaßeshalber mal die Motorabdeckung abgenommen. Der Motor lief immer ohne die kleinsten Probleme. Kein ruckeln, nichts.
Ihr könnt euch meinen Schreck vorstellen... am ersten Zylinder, um den Injektor, alles voller schwarzer Peke.
An dieser Stelle kann ich nur sagen, hätte ich mal eher nachgesehen. Hier kann ich nur jedem Raten, sofort nachsehen.
Jetzt zur Reparatur (vorher den Motor schön warm fahren): Ich habe mit einem dünnen Schraubenzieher das Teerzeug so weit wie möglich abgekratzt. Mit dem Staubsauger immer schön gesaugt. Dann habe ich Kaltreiniger in die Vertiefung gegeben und mit einem harten Pinsel immer schön den Rest aufgeweicht, dann abgesaugt und etliche Male wiederholt, bis alles weg war.
Dann habe ich mir eine Ausziehvorrichtuing gebaut (wenn jemand will, kann ich die Zeichnung hier einstellen).
Die Hochdruckleitung abzuschrauben war kein Problem (14er Schlüssel).
Die Sicherungsklammer von der Rücklaufleitung abziehen und die Leitung abnehmen. (Klammer soll neu, habe ich aber nicht gemacht)
Den elektrischen Stecker abziehen.
Die Schraube der Spannpratze ausschrauben (Torx 40 mit einer Verlängerung vom Ackuschrauber, sonst paßt nichts).
Spannpratze abnehmen und säubern (darunter noch mehr Dreck).
Der Injektor saß bombenfest, wie eingekittet.
Mit der Ausziehvorrichtung habe ich ihn dann schön nach und nach herausgezogen.
In die Öffnung in die die Spitze kommt, ganz unten, habe ich einen Verschluß von einer Luftmatratze (d=7,5mm) gesteckt. (vorher habe ich den Kopf verkleiner und quer eine Bohrung angebracht, damit ich den Verschluß am Ende harausziehen kann)
Den Injektor habe ich sauber gekratzt und dann mit der Stahlbürste gesäubert. (Vorher die Dieselanschlüsse mit Kappen versehen und Vorsicht bei den vorderen Düsen)
Die Öffnung habe ich sauber gekratzt und dabei mit einem dünnen Schlauch am Staubsauger ausgesaugt.
Zuletzt mit einem um einen Schraubenzieher gewickelten und in Kaltreiniger getränkten Lappen gereinigt.
Auf dem angefügten Bild seht ihr, wo der Fehler aufgetreten ist.
Zwischen Dichtring und Injektor ist der Dichtring durchgefressen. Auch einen nur etwas angefressenen Teil sieht man.
Der Injektor war auch etwas angefressen, deshalb hätte Mercedes gewiss den Injektor erneuert.
Ich habe den Injektor vorsichtig in die Drehbank gespannt und bei ganz langsamer Drehzahl den Sitz nachgedreht (ca. 0,2 mm)ung dann mit Schmirgelpapier poliert.
Jetzt den Injektor mit neuem Kupferdichtring (-,93 Euro) und Kupferpaste eingesetzt. Die alte Spannpratze aufgesetzt und mit einer neuen Schraube (-,75 Euro) angezogen (7 Nm). Danach die Schraube noch weiter um 90° festziehen.
Rücklaufleitung aufsetzen und sichern.
Hochdruckleitung aufsetzen und festschrauben. ( Dazu habe ich einen alten 14er Ringschlüssel mit der Flex aufgesägt, damit er über die Leitung paßt)
Elektrischen Stecker draufstecken und fertig.
Nach einer Probefahrt habe ich die Schraube nochmals um ca. 45° nachgezogen, da im Gewinde noch Teer verblieben war, der warscheinlich bei heißem Motor weich wird und den festen Sitz der Schraube verändert.
So jetzt nach einigen Fahrten steht fest, alles dicht und viel Geld gespart.
Gruß Peiner
Ähnliche Themen
22 Antworten
Was soll denn das für ein Beweis sein, und wofür.
Die Dichtung des Injektors ist undicht, aber nicht die Dieselleitung.
Gruß Peiner
Zitat:
Original geschrieben von peiner
Was soll denn das für ein Beweis sein, und wofür.
Die Dichtung des Injektors ist undicht, aber nicht die Dieselleitung.
Gruß Peiner
Das Bild heisst doch Injector_undicht und nicht Dieselleitung...
Und ich könnt fast wetten, dass das Druckregelventil (auch) undicht ist.
Man sieht jede Menge Öl an der Schnittstelle Deckel/Ventilgehäuse.
Zitat:
Original geschrieben von mida
Und ich könnt fast wetten, dass das Druckregelventil (auch) undicht ist.
Man sieht jede Menge Öl an der Schnittstelle Deckel/Ventilgehäuse.
Wärst du vielleicht so nett und würdest diese Stelle auf dem Bild markieren und reinstellen? 😉 Kann mir vom Bild aus gar ned denken was du meinst....
MfG
Franzl
Ich danke Euch allen, für die super Beschreibung, habs genau so gemacht nur den Abzieher hab ich mir im Netz bestellt, Kosten 23€, super Ding, passt genau zu meinem Injektor, W202 C200CDI.
Ich habe fast ein Herzinfark beckommen, als ich den Deckel abhob, bei mir war der 2 Injektor undicht, hat aber 3 mit Teer abgedeckt samt Kabel und Schläuche. Für die Reinigung benutzte ich einen handelsüblichen Kunsstoffreiniger, der lösste sehr gut die ganze K...ke von den Stecker und Kabel sowie Gehäuse. Kan nur empfehlen. Schön einspühen, 2-3 Minuten weichen lassen und mit einem harten Pinsel reinigen, danach mit klarem Wasser abspühen, die Reste mit Druckluft auspusten. Die Prozedur mehr mals wiederholen, bis alles weg war. Hab die Dehnschraube neu gemacht und mit 12 Nm +90° festgezogen. Folgte der Beschreibung aus einem anderen Forum. Anstatt Kupferpaste, benutzte ich Keramik Paste Liqui Moly.
Weder die Klammeren oder Schläuche noch die Leitung musste neu. Alles auf Anhieb gut geklappt.
Hallo Peiner,
ich Persöhnlich finde deinen Motor Toll in Schuss.
Aber deine Camera ist auch echt Spitze.
Gruß
Anette. Die nicht viel ahnung hat,aber Augen im Kopf.
Iss ja noch harmlos.
Schau mal hier den 220 CDI von mir an. so stranden hier viele
Hallo Leute,
nachdem meine Neuanschaffung bereits so gut wie alle 210er Krankheiten hat, die mir großzügigerweise vom Vorbesitzer, der offensichtlich ein Auto lieber fährt als es zu pflegen, alle mitgegeben wurden war mir bereits vor dem Abschrauben der Motorabdeckung klar was mich darunter erwarten wird....
Ich habe den Dreck der sich um den Dritten Zylinder und über die benachbarten ergossen hat bereits grob mit schraubenzieher hammer und Staubsauger (meine Frau hat zum Glück nicht gesehen was ich da mit dem guten Miele mache) entfernt. Fahrzeug steht jetzt man wieder in der Werkstatt. Was zum Teufel ist das eigentlich für ein Dreck und wo kommt der her? Auch der Meister wusste nicht was das genau ist, kannte diesen Fall auch nicht. Nur ich war bereits durch das Forum informiert dass das ganze nicht so ganz unüblich ist.
Woher kommt das Zeug bzw was ist das? Diese Frage habe ich hier im Forum noch nicht beantwortet gesehen.
Gruß
Oizo