In guten wie in schlechten Zeiten

Mercedes E-Klasse W210

Hallo liebe Leute,

habe mich in letzter Zeit etwas rar gemacht, weil ich mit vielen Dingen beschäftigt war (bin). Jetzt möchte ich aber mal eine Geschichte erzählen..

W210 zu fahren ist ja manchmal ein emotionales Auf-und-Ab. Manchmal ist es auf-auf-auf-auf-ab, manchmal auf-ab-auf-ab-auf. Das Auto fasziniert irgendwie. Wer als 210er-Liebhaber in einen 212er einsteigt (so wie ich heute mal wieder), mag sich kopfschütteln abwenden (so wie ich heute mal wieder) und sich fragen, wieso man so viel Geld für diesen halben Schritt nach vorn bezahlen sollte. Andererseits locken neue Autos auch mit einer relativen Problemlosigkeit, die für eine entsprechende Sorglosigkeit beim Halter führt. Jedenfalls, so lange das Auto neu ist oder eh nach 36 Monaten wieder abgegeben wird. Abnutzungserscheinungen gibt es bei neuen Autos nun mal nicht. Das verlockt schon.

Bei mir stand jetzt mal wieder allerhand auf dem Plan. Letztes Jahr und im ersten Teil dieses Jahres bin ich recht viel gefahren, etwas über 40.000 km. Anfang letzten Jahres war die Batterie schlapp, sonst gab es zwei oder drei Birnchen, ein Wischerblatt, einen Schlüssel so wie zwei Sätze Reifen (Winter + Sommer). Dazu gab's ne Assyst A und ne Assyst B direkt bei MB, einen Ölwechsel bei McOil. Eigentlich eine sehr gute Bilanz, wie ich finde. Das Auto hat mich ja auch sonst sehr zuverlässig überall hingebracht.

Letztes Jahr bin ich mit dem Auto nach Deutschland gezogen, wofür eine Vollabnahme beim TÜV notwendig war. Nachdem der norwegische TÜV bereits im Frühjahr drübergeschaut hat und der deutsche TÜV dann mit der Vollabnahme noch ein bisschen tiefer eingestiegen ist und ich zudem bei Daimler war zur Assyst B, fühlte ich mich ganz gut kontrolliert. Da beim Fahren nichts aufgefallen ist, bin ich stets von einem technisch einwandfreien Fahrzeug ausgegangen. Da die Korrosion sich bei mir einigermaßen im Zaum hält, habe ich auch von der Seite wenig befürchtet.

Ich bin also sehr glücklich mit meinem Auto!

Jetzt war es mal wieder so weit: Assyst B war an der Reihe. Dafür bin ich direkt zu MB gegangen, weil ich zum Aufsuchen meiner Lieblingswerkstatt, die etwas weit entfernt ist, keine Zeit hatte und mir die Laune nicht nach Experimenten stand. Zudem sind die Herren recht flott und ich hab einen kostenlosen Leihwagen (wahlweise W212 oder W205 - habe ersteren gewählt) bekommen.

Außer der Assyst B waren zuletzt noch ein paar Dinge angefallen, die ich alle in einem Abwasch erledigen wollte. Irgendein Arschloch, möge ihm oder ihr das Auto zerkratzt werden, hat mir eine Delle in den Kofferraum gefahren und dabei ist ein Vormopf-Osterei gebrochen. Außerdem, das schrieb ich bereits einmal, war meine Klimaanlage dieses Jahr nun funktionslos. Seit einigen Wochen habe zudem ich ein leichtes, aber sehr nervenden Jaulen/Zwitschern beim Fahren in bestimmten Geschwindigkeitsbereichen, insbesondere zwischen 30 und 60 km/h, dessen Ursache ich gerne geklärt hätte. Dann ist mir noch ein H7-Lämpchen durchgeknallt und zu guter Letzt wollte ich langsam gern mal wieder auf Sommerreifen fahren 😉. Also Einiges zu tun, aber vermeintlich nix Wildes.

Und dann der Anruf vom Meister: "Herr X, wo soll ich anfangen?" Er hat heute sogar zwei Mal angerufen und wählte für beide Anrufe die gleiche Einleitung. Es folgte dann eine Mischung aus Fragen und Bekenntnissen zum Zustand des Fahrzeugs. Heute Abend habe ich das Auto geholt und wir haben uns unterhalten über die Punkte, die er mir zuvor schon am Telefon nannte.

* Ursache für Funktionslosigkeit der A/C ist ein defekter Klimakompressor; der ist fest. Der kann einfach getauscht werden (ca. 500€, er schaut aber nochmal nach und ruft mich an), wenn er nicht schon Späne geworfen hat. (Ich Depp hätt ja auch mal die Klimaanlage ausmachen können, als ich gemerkt habe, dass sie nicht geht. Aber darauf bin ich nicht gekommen..). Gut, damit hatte ich gerechnet, stand auch so im Fehlerspeicher. Nur die möglichen Späne hatte ich nicht auf dem Radar.

* Servoölverlust Lenkgetriebe

* Ölverlust Motor

* Ölverlust Getriebe

* Wischergetriebe ausgeschlagen (wörtlich: "das wäre der nächste Tausender"😉

* beide Auspuffschellen gerissen

* Feststellbremse einseitig

* hintere Scheibenbremsen waren auch einseitig, hat sich beim zweiten Test aber wohl gelegt..

Der Meister hat sich sehr viel Mühe gegeben, mich nicht zu beleidigen, während er mir erklärt hat, dass sich das alles wohl nicht lohnt. Er zitierte den ökonomischen Restwert; ich zitierte ihm Götz von Berlichingen, wenn auch nicht wörtlich.

Achja, das Highlight war natürlich: Das jaulende Geräusch komme vom Getriebe. Wenn er Gas gibt/hält in dem genannten Geschwindigkeitsbereich, sei das Jaulen da, wenn er den Fuß herunternimmt, sei es weg. Daher eindeutig Antriebsstrang. Und es komme von vorne, nicht von hinten.

Nun ja.. die Spülung des Getriebes ist seit ein paar Tausend KM überfällig; hatte keine Zeit und die KM sind nur so verflogen. Ob das die Strafe ist? Allerdings schaltet das Getriebe, das sagte auch der Meister, tadellos, und so ein Geräusch kenne er vom Getriebe auch nicht. Allerdings ist es nicht so, dass das Geräusch sofort verstummt, wenn ich vom Gas gehe, definitiv nicht. Ich werde aber morgen nochmal probieren. (Ich rede mir Hoffnung ein).

Mal ganz abgesehen davon, dass ich mich freue, wenn ihr mir auch ein bisschen Hoffnung macht - nicht zuletzt wurde das Auto bereits einmal für tot erklärt und ist, seit ein heiliger Meister seines Faches den Motor entkokt hat, noch sehr gut gefahren - frage ich mich doch: Wie kann das alles sein? Wie kann innerhalb von acht oder neun Monaten von einer TÜV-Vollabnahme und großem Kundenservice bei MB (allerdings eine andere Werkstatt) das Fahrzeug von "einwandfrei" auf "ich würd's nicht machen" abgestuft werden? Ich bin ja kein Drag Race gefahren in der Zwischenzeit. Dass ein altes Auto ein paar Wehwehchen hat - einverstanden.

Ein Jahr vor allem auf-auf-auf - und nun aaab. (War im vorherigen Jahr genau so: völlige Problemfreiheit, bis mir der Motor fast abgeraucht ist mit ein paar Händen voll Ölkohle).

Ich fragte den Meister zum Schluss, ob er der Meinung sei, dass ich das Auto noch zwei Jahre fahren kann. (Die Klimaanlage mach ich, die brauch ich, aber der ganze andere Kram?...) Darauf meinte er, die Mechanik sei eigentlich nicht klein zu kriegen. (Immerhin!).

Wenn dieser W212 E220 CDI, den ich als Leihwagen hatte, nicht total die Gurke gewesen wäre, hätte ich heute ja ins Grübeln kommen können. Aber mit der Baureihe komm ich echt nicht klar. Ich sehe keine Alternative. Ich hoffe, ich kann jetzt noch zwei, drei Jahre meinen Glubschi fahren. Dann bekomm ich bestimmt eh nen Skoda Superb als Firmenwagen (schönen Gruß ins 212er-Forum 🙂) und kann mir einen C126 zum Kompensieren in die Garage stellen.

Viele Grüße
ES

Beste Antwort im Thema

Hallo liebe Leute,

habe mich in letzter Zeit etwas rar gemacht, weil ich mit vielen Dingen beschäftigt war (bin). Jetzt möchte ich aber mal eine Geschichte erzählen..

W210 zu fahren ist ja manchmal ein emotionales Auf-und-Ab. Manchmal ist es auf-auf-auf-auf-ab, manchmal auf-ab-auf-ab-auf. Das Auto fasziniert irgendwie. Wer als 210er-Liebhaber in einen 212er einsteigt (so wie ich heute mal wieder), mag sich kopfschütteln abwenden (so wie ich heute mal wieder) und sich fragen, wieso man so viel Geld für diesen halben Schritt nach vorn bezahlen sollte. Andererseits locken neue Autos auch mit einer relativen Problemlosigkeit, die für eine entsprechende Sorglosigkeit beim Halter führt. Jedenfalls, so lange das Auto neu ist oder eh nach 36 Monaten wieder abgegeben wird. Abnutzungserscheinungen gibt es bei neuen Autos nun mal nicht. Das verlockt schon.

Bei mir stand jetzt mal wieder allerhand auf dem Plan. Letztes Jahr und im ersten Teil dieses Jahres bin ich recht viel gefahren, etwas über 40.000 km. Anfang letzten Jahres war die Batterie schlapp, sonst gab es zwei oder drei Birnchen, ein Wischerblatt, einen Schlüssel so wie zwei Sätze Reifen (Winter + Sommer). Dazu gab's ne Assyst A und ne Assyst B direkt bei MB, einen Ölwechsel bei McOil. Eigentlich eine sehr gute Bilanz, wie ich finde. Das Auto hat mich ja auch sonst sehr zuverlässig überall hingebracht.

Letztes Jahr bin ich mit dem Auto nach Deutschland gezogen, wofür eine Vollabnahme beim TÜV notwendig war. Nachdem der norwegische TÜV bereits im Frühjahr drübergeschaut hat und der deutsche TÜV dann mit der Vollabnahme noch ein bisschen tiefer eingestiegen ist und ich zudem bei Daimler war zur Assyst B, fühlte ich mich ganz gut kontrolliert. Da beim Fahren nichts aufgefallen ist, bin ich stets von einem technisch einwandfreien Fahrzeug ausgegangen. Da die Korrosion sich bei mir einigermaßen im Zaum hält, habe ich auch von der Seite wenig befürchtet.

Ich bin also sehr glücklich mit meinem Auto!

Jetzt war es mal wieder so weit: Assyst B war an der Reihe. Dafür bin ich direkt zu MB gegangen, weil ich zum Aufsuchen meiner Lieblingswerkstatt, die etwas weit entfernt ist, keine Zeit hatte und mir die Laune nicht nach Experimenten stand. Zudem sind die Herren recht flott und ich hab einen kostenlosen Leihwagen (wahlweise W212 oder W205 - habe ersteren gewählt) bekommen.

Außer der Assyst B waren zuletzt noch ein paar Dinge angefallen, die ich alle in einem Abwasch erledigen wollte. Irgendein Arschloch, möge ihm oder ihr das Auto zerkratzt werden, hat mir eine Delle in den Kofferraum gefahren und dabei ist ein Vormopf-Osterei gebrochen. Außerdem, das schrieb ich bereits einmal, war meine Klimaanlage dieses Jahr nun funktionslos. Seit einigen Wochen habe zudem ich ein leichtes, aber sehr nervenden Jaulen/Zwitschern beim Fahren in bestimmten Geschwindigkeitsbereichen, insbesondere zwischen 30 und 60 km/h, dessen Ursache ich gerne geklärt hätte. Dann ist mir noch ein H7-Lämpchen durchgeknallt und zu guter Letzt wollte ich langsam gern mal wieder auf Sommerreifen fahren 😉. Also Einiges zu tun, aber vermeintlich nix Wildes.

Und dann der Anruf vom Meister: "Herr X, wo soll ich anfangen?" Er hat heute sogar zwei Mal angerufen und wählte für beide Anrufe die gleiche Einleitung. Es folgte dann eine Mischung aus Fragen und Bekenntnissen zum Zustand des Fahrzeugs. Heute Abend habe ich das Auto geholt und wir haben uns unterhalten über die Punkte, die er mir zuvor schon am Telefon nannte.

* Ursache für Funktionslosigkeit der A/C ist ein defekter Klimakompressor; der ist fest. Der kann einfach getauscht werden (ca. 500€, er schaut aber nochmal nach und ruft mich an), wenn er nicht schon Späne geworfen hat. (Ich Depp hätt ja auch mal die Klimaanlage ausmachen können, als ich gemerkt habe, dass sie nicht geht. Aber darauf bin ich nicht gekommen..). Gut, damit hatte ich gerechnet, stand auch so im Fehlerspeicher. Nur die möglichen Späne hatte ich nicht auf dem Radar.

* Servoölverlust Lenkgetriebe

* Ölverlust Motor

* Ölverlust Getriebe

* Wischergetriebe ausgeschlagen (wörtlich: "das wäre der nächste Tausender"😉

* beide Auspuffschellen gerissen

* Feststellbremse einseitig

* hintere Scheibenbremsen waren auch einseitig, hat sich beim zweiten Test aber wohl gelegt..

Der Meister hat sich sehr viel Mühe gegeben, mich nicht zu beleidigen, während er mir erklärt hat, dass sich das alles wohl nicht lohnt. Er zitierte den ökonomischen Restwert; ich zitierte ihm Götz von Berlichingen, wenn auch nicht wörtlich.

Achja, das Highlight war natürlich: Das jaulende Geräusch komme vom Getriebe. Wenn er Gas gibt/hält in dem genannten Geschwindigkeitsbereich, sei das Jaulen da, wenn er den Fuß herunternimmt, sei es weg. Daher eindeutig Antriebsstrang. Und es komme von vorne, nicht von hinten.

Nun ja.. die Spülung des Getriebes ist seit ein paar Tausend KM überfällig; hatte keine Zeit und die KM sind nur so verflogen. Ob das die Strafe ist? Allerdings schaltet das Getriebe, das sagte auch der Meister, tadellos, und so ein Geräusch kenne er vom Getriebe auch nicht. Allerdings ist es nicht so, dass das Geräusch sofort verstummt, wenn ich vom Gas gehe, definitiv nicht. Ich werde aber morgen nochmal probieren. (Ich rede mir Hoffnung ein).

Mal ganz abgesehen davon, dass ich mich freue, wenn ihr mir auch ein bisschen Hoffnung macht - nicht zuletzt wurde das Auto bereits einmal für tot erklärt und ist, seit ein heiliger Meister seines Faches den Motor entkokt hat, noch sehr gut gefahren - frage ich mich doch: Wie kann das alles sein? Wie kann innerhalb von acht oder neun Monaten von einer TÜV-Vollabnahme und großem Kundenservice bei MB (allerdings eine andere Werkstatt) das Fahrzeug von "einwandfrei" auf "ich würd's nicht machen" abgestuft werden? Ich bin ja kein Drag Race gefahren in der Zwischenzeit. Dass ein altes Auto ein paar Wehwehchen hat - einverstanden.

Ein Jahr vor allem auf-auf-auf - und nun aaab. (War im vorherigen Jahr genau so: völlige Problemfreiheit, bis mir der Motor fast abgeraucht ist mit ein paar Händen voll Ölkohle).

Ich fragte den Meister zum Schluss, ob er der Meinung sei, dass ich das Auto noch zwei Jahre fahren kann. (Die Klimaanlage mach ich, die brauch ich, aber der ganze andere Kram?...) Darauf meinte er, die Mechanik sei eigentlich nicht klein zu kriegen. (Immerhin!).

Wenn dieser W212 E220 CDI, den ich als Leihwagen hatte, nicht total die Gurke gewesen wäre, hätte ich heute ja ins Grübeln kommen können. Aber mit der Baureihe komm ich echt nicht klar. Ich sehe keine Alternative. Ich hoffe, ich kann jetzt noch zwei, drei Jahre meinen Glubschi fahren. Dann bekomm ich bestimmt eh nen Skoda Superb als Firmenwagen (schönen Gruß ins 212er-Forum 🙂) und kann mir einen C126 zum Kompensieren in die Garage stellen.

Viele Grüße
ES

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Bekommst Du ne Provision von Ford weil Du so oft den Mondeo empfiehlst 😕

...und für die Hälfte kriegt man sowas.....

Understatement-Pensionistensilber, kein Typenschild, Ausstattung super..... Sommerfahrzeug, wenig km......

https://www.willhaben.at/.../

Hallo ES,
ich habe die Nummer von Fa. Elbe (aus dem Internet) 0221/59740 gewählt. Eine nette Dame hat mich mit einem netten Herrn verbunden. Seinen Namen send ich dir per PN.
Noch ein Hinweis. Der Längenausgleich muss arbeiten können. Die Klemmverschraubung soll das Spiel, das sich in der Verzahnung beider Wellen-Teile im Laufe der Jahre gebildet hat, reduzieren.

Gruß
Michael

PS
Ich bin auch ein Freund des alten Designs und fühle mich in dem E sehr wohl. Ich bringe es auch nicht fertig, den Wagen wegen eines Defektes zu verschrotten/verschenken. Unser C hält uns z.B. seit 20,5 Jahren die Treue (mit Rost), nicht einmal damit liegen geblieben. Ich freue mich immer noch, wenn ich da einsteige. Ich habe Angst vor dem Tag, an dem er weg muss. Fast so, wie, wenn unser Hund (den ICH damals nicht haben wollte) in 5 bis 10 Jahren gehen muss. Es stecken zu viele Erinnerungen in dem Wagen. Bei unserem E zeichnet sich Ähnliches ab. Ich fahre auch seit 30 Jahren dasselbe Fahrrad, es hat 2420 DM gekostet und habe es damals statt einem Auto gekauft, bin also ungefähr so alt wie Austro-Diesel. Mit einem Kumpel bin ich mit dem Rad kreuz und quer durch Europa gefahren. Das kann ich auch nicht hergeben. Das gleiche gilt für unsere Lego-Eisenbahn, Carrera-Bahn und Modelleisenbahn). Alles ist heute (vorzugsweise in der Weihnachtszeit) noch tadellos in Betrieb. Ich hätte noch andere Beispiele. Das ist auch irgendwie zum „zum Verrücktwerden“ aber auch schön. Meine Frau ist da ganz anders und passt darauf auf, dass ich nicht verrückt werde. Während der Umbauphase unseres Hauses vor 19 Jahren habe ich einen alten kleinen schiefen Werkzeugschrank meines Opas unbedacht in einen Altholz-Container entsorgt. Seit ca. 5 Jahren tut es mir leid. Aber das ergeht wohl einigen so. Als ich 16 war, hat meine Mutter davon erzählt, dass sie gerne ihre alten Schulhefte/Bücher wieder hätte, konnte ich damals nicht verstehen. Heute geht es mir genauso und unseren Kindern wird es in 30 Jahren wohl auch so ergehen. Leider bin ich eine Foto-Muffel. Hoffentlich tut mir das in 30 Jahren nicht leid. Meine Frau kriegt zu Weihnachten ein Handy mit guter Kamera, dann kann sie ja das Knipsen übernehmen und ich übernehme die Datensicherung.

Letztes Wochenende sind wir mit Freunden zu Freunden gefahren. Er fährt einen neuen BWM 5er und war vom alten E begeistert. Seine Frau sitzt hinten und sagt „Peter, hier ist aber mehr Platz als in deinem!“. Kurz danach ist Peter eingeschlafen.

Der 430 auf willhaben hätt mal im Sommer drinstehen sollen, da wär ich wahrscheinlich schwach geworden

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Unser E280, BJ 2000, 1. Hand hatte nachweislich 32.000 Km gelaufen und 4.500€ gekostet. Ich bin 21.000Km damit gefahren und er läuft immer noch wie ein Neuwagen. Leider etwas Rost, aber den werde ich in Schach halten können, weil ich schon 10 Jahre Rost-Erfahrung bei unserem W202 habe und jeder Quadratzentimeter des von außen nichtsichtbaren Blechs (außer Motorhaube) des E`s konserviert ist: 1. Schicht FF, 2. Schicht MS.

Man(n) kann eine fast 18 Jahre alte Limousine mit V8 und 280 PS mit latentem Rostproblem nicht mit einem vergleichsweise jungen Kombi mit 116 PS und DPF vom 70-jährigen Erstbesitzer -- im so besichtigt! -- fast Neuzustand vergleichen.

Es will auch nicht jeder ein Auto fahren, das in Österreich weit über 1.000 Euro Motorsteuer kostet und ab 15 Liter/100 km zu sich nimmt. Im konkreten Fall fuhr der Käufer die letzten 12 Jahre einen inzwischen 17 Jahre alten Mondeo Tournier 1.8 mit exakt Null Extras, und er war auch zufrieden. Die bisher angefallenen Reparaturkosten waren lachhaft (keine 2.000 Euro in der ganzen Zeit) und der Wagen hat nie im Stich gelassen.

Es gibt Dinge zum Liebhaben, andere sind einfach nötig und nützlich. Wie jemand das im Einzelfall sieht ist von außen nicht einschätzbar, aber Liebe macht oft auch unglücklich. Ein emotional distanzierteres Verhältnis hilft der Vernunft auf jeden Fall.

So wie ich ES einschätze mag er seinen 210er sehr, aber wenn er nochmal wechselt glaube ich eher nicht, dass er dasselbe Abenteuer "altes Auto" nochmal wieder in dieser Form eingeht.

Wie siehst du das wirklich, El Sibiriu?

Ich bin überzeugt, dass ES weiter an seinem Auto reparieren wird, vielleicht kommt es auch mal zur Lösung des Problems. Liebhaberei erlaubt so eine Herangehensweise, solange man es sich leisten kann oder will, finanziell wie zeitlich.

Dass das aber nicht sachlich sinnvoll ist, das weiß ich inzwischen auch.

Den Mondeo bin ich schon selber öfter zur Probe gefahren und kenne ihn als geräumiges, komfortables, durchaus fahraktives und erstaunlich leises Auto mit absolut vernünftiger Auspreisung, als Tournier auch mit sehr attraktivem Raumangebot "im Rucksack", auch recht übersichtlichem Gehäuse mit noch leidlich guter Sicht hinten raus. Alleine durch den Altersunterschied ist in den Komfortextras kaum ein Unterschied zu finden. Der kleine 116-PS-Diesel zieht erstaunlich gut und gibt sich enthaltsam, für kostensensible Käufer eine gute Wahl. Aus diesen Argumenten und dem ansprechenden optischen Paket ergibt sich meine chronische Empfehlung dafür.

Liebe kann aber auch glücklich machen ??

Kann. Und kann auch nicht. Man muss mit sich selber im Reinen sein.

Da kommt es weniger auf Äußerlichkeiten an, sondern auf Treue, Verlässlichkeit, ähnlicher Einstellung zu Geld, Besitz und Verantwortung ... u.v.a.m.

Stimmt natürlich

ABer wenn die Optik nicht stimmt kann sie noch so Treu, Verlässlich usw. sein, da lerne ich sie nicht
einmal kennen....

*fg*

Zitat:

@Higgi schrieb am 18. Dezember 2015 um 07:56:25 Uhr:


Bekommst Du ne Provision von Ford weil Du so oft den Mondeo empfiehlst 😕

Nein, zeig mir gerne einen anderen Kombi, das folgende Eigenschaften erfüllt:

geräumig vorn, hinten, im Kofferraum
komfortabel und trotzdem fahraktiv
übersichtlich, auch hinten raus
schön anzusehen
marktgängig, also überall und günstig zu reparieren
durchzugsstarke Dieselmotore, die obendrein angemessen leise laufen
Verzicht auf Design-Peinlichkeiten wie Lichterketten-Tagfahrlicht und übermäßigem Chrom-Einsatz
gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Bin immer auf der Suche!

Auf etwas einfacherem Niveau taugt mir auch der Octavia, der ist aber gebraucht überteuert für einen großen Golf.

Zitat:

@bonscott1 schrieb am 18. Dezember 2015 um 10:26:15 Uhr:


ABer wenn die Optik nicht stimmt kann sie noch so Treu, Verlässlich usw. sein, da lerne ich sie nicht
einmal kennen....

*fg*

Volle Zustimmung!

Der letzte wirklich schöne Kombi (Turnier) von Ford war für mich der Granada MK II.

Seitdem hat sich die Marke Ford für mich erledigt, und mögen sie noch so gut sein.

Ist halt optischer Einheitsbrei, da kann ich gleich Japaner, Koreaner, Franzosen, was weiß ich noch alles fahren. Nach dem Motto: Nimm das Emblem runter, dann weisst nicht mehr welches Auto es eigentlich ist...

LG, Mani

Granada MK2

Michael: Die Dinge sind die Begleiter des eigenen Lebens . Je länger man sie hat und je älter man selbst wird, desto mehr wird man sich dessen bewusst und erkennt auch in ihrer Patina die eigenen Lebensspuren.
A-D: Noch denkst du nur an Kombis.Bald an SUVs! 😉😛

Hehe, nein, SUV eher nicht. Einen "ehrlichen" Jeep oder -- viel lieber -- was Flottes wie Aston Martin. Und wenn ich eine Ausstiegshilfe in Form eines Physiotherapeuten brauche ...

Zum Glück fehlt für beides das nötige Kleingeld.

Was den Aston Martin anbelangt, bin ich ganz bei dir!🙂 Hinreißende äußere Formen, die der italienischen GT-Ästhetik in nichts nachstehen und eine Innenraumgestaltung, von der sich die Italiener noch manche Scheibe abschneiden können - die schönsten britischen Autos! Den Rest (bis auf Jaguar) kann man allerdings vergessen! ( zumindest unter ästhetischen Kriterien!)

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