HU Bremsen

Mercedes C-Klasse W202

Hallo,

ich war am Mittwoch zur HU gefahren, der Prüfer bemängelte sofort meine Bremsen.

Bremswerte:

595 /470
65 /75
5 /20 (Feststellbremse)

Danach habe ich mir die Bremsen angeschaut und an der HA Beläge,Scheiben und Festellbremsbacken erneuert. Und heute noch vor der HU die Brmesflüssigkeit wechseln lassen. An der VA war noch alles i,O. die Beläge waren auf 1/4 Belag und, dabei sahen die Scheiben ebenfalls gut aus.

Und dann erstmal wieder auf die Bremsstation

Werte
610/510
80/100
70/70
Die beiden oberen Zahlen müssen die Betriebsbremsen sein.

Die Festellbremse geht auf meine Kappe, habe sie vergessen (ordnungsgemäß einzustellen)
Die Betriebsbremse kommt durch, Werte sind aber an der Grenze.

Kann es sein das trotz ausreichende Beläge(VA) und ohne (Verschleiss-)Warnsignal die Beläge ihre Beschaffenheit nicht richtig ausführen??

Jetzt soll ich wieder antanzen.

mfg

Beste Antwort im Thema

Hallo Lazo,

die Werte bedeuten folgendes:

610/510 (Bremskraft Betriebsbremse Vorderachse links/rechts)
80/100 (Bremskraft Betriebsbremse Hinterachse links/rechts)
70/70 (Bremskraft Feststellbremse links/rechts)

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Du qualitativ gute Teile verbaut hast (sonst wäre hier vielleicht der Fehler zu suchen).
Wenn Du schon sagst, dass Du vergessen hast, die Bremsbacken der Feststellbremse einzustellen, kann es vielleicht sein, dass Du auch die Betriebsbremse an der HA nicht richtig eingebremst hast? Wenn Du neue Scheiben und Beläge verbaust, ist die Bremskraft zunächst sehr gering, bis sie sich aufeinander eingeschliffen haben. Wenn Du nur eine kurze Strecke bis zur HU-Prüfung gefahren bist und/oder nur schwach, sprich auf den Vorderräder gebremst hast, haben sich Scheiben und Beläge noch nicht so aufeinander eingeschliffen, dass sie eine ausreichende Bremskraft erzeugen. Am besten eine Runde von wenigen Kilometern fahren und immer mal wieder mittelstark bremsen, dann die Bremse vom Fahrtwind abkühlen lassen. Dass die HA-Bremse einigermaßen ordnungsgemäß funktioniert, siehst Du am Schliff den die Beläge auf der Scheibe hinterlassen (die Oberfläche ist nicht mehr vollkommen eben, sondern hat leichte Riefen) und merkst Du an der erzeugten Hitze nach dem Bremsen (am besten mit dem Handrücken in der Nähe der Bremsscheiben prüfen).

Viel Erfolg.

Gruß

Björn

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@Isidor1967

Ok, ich räume ich ein, dass meine Aussage "Druck verlagert sich" je nach Betrachtung missverständlich sein kann.
Hatte es eher aus Sicht des Druckaufbaus im Hauptbremszylinder gemeint. Zur Verdeutlichung: Es kommen bereits Bremsprüfstände bei der HU zur Anwendung, auf dem alle vier Räder gleichzeitig geprüft werden. Diese Prüfstände werden für Fahrzeuge mit permanenten Allradantrieben benötigt. Es können aber auch andere Fahrzeuge darauf geprüft werden.
Wenn ein Auto mit einem "schwarz/weiss-Zweikreisbremssystem" darauf geprüft wird, und an der Hinterachse viel weniger Bremsmoment gemessen wird, als an der Vorderachse, drückt der Prüfer das Bremspedal stärker durch, um den hinteren Wert auf Mindestwert zu bringen. Dadurch steigt der Druck natürlich in beiden Systemen. Somit vorne auch! Daher meine Vermutung und wenn du es so willst, meine "Falschaussage" das der Druck sich verlagert. Meinte also nur, dass der Druck erhöht wurde und sich vorne nochmals stärker auf das Bremsmoment auswirkt obwohl hinten keine Bremsmomenterhöhung wirksam wird.
Können wir es dabei belassen? Ich denke, wir müssen es uns und den Anderen nicht weiter beweisen, dass wir beide über Hydraulik-Grundkenntnisse verfügen.

@Lazo,
Direkt vom Fach bin ich leider nicht. Ich möchte aber trotzdem gerne helfen.
Ich denke, dass du mit den Teilen auf Foto 2 und 3 schon richtig liegst, was den Saugrohr-Drucksensor anbelangt.
Bei meinem CDI sieht das zwar etwas anders aus, von der Logik des Aufbaus und der Funktion müsste es aber das Teil sein. Versuche mal den dünnen Schlauch, der den Sensor mit dem Saugrohr verbindet, am Saugrohr abzuziehen und dort (am Anschlußnippel) einen dünnen Draht/Stift einzuführen. Es ist ein ziemlich dünner Zugang zum Inneren des Saugrohres. Dieses Loch verschließt sich gerne durch die Ölig-rußige Luft, die vom Turbo kommt. Ich habe das bei mir auch schon zweimal gemacht. Jedes Mal habe ich zuerst einen Widerstand gespürt, den ich mit meinem Draht durchstoßen musste. Wenn dieses Loch verstopft ist, kommt der Druck nicht am Sensor (Foto 2/3) an und das könnte zur Fehlermeldung führen.
Ist doch einen Versuch wert oder?
Gruß
Dieter

Hallo,

Das schwarz/weiss-System ist für einen Heckantrieb angebracht. Beim "Gaswegnehmen" bremst die Hinterachse automatisch über den Kraftschluß zum Motor. Die Bremse der Vorderachse muss das dann noch unterstützen, und kann wegen der Massenträgheit des Aufbaus und der Zuladung auch besser wirken als die Bremse der Hinterachse.

Beim Frontriebler würde es eigentlich genau so funktionieren, aber ein real betriebenes Fahrzeug bremst nicht immer parrallel zur Fahrtrichtung, (Lenkung eingeschlagen). Das in der, wenn auch nur geringen Kurve, innere Vorderrad bremst durch die Trägheit des Aufbaus und der Ladung zwangsläufig stärker, als das kurvenäußere Rad. Wenn dies ungeregelt erfolgt, schiebt die Masse des Fahrzeugs den Rest desselben automatisch in die Mitte der Kurve. Dem entgegen wirkt die diagonale Abbremsung des Hinterrades auf der anderen Seite.

Seid beruhigt, für einen Heckantrieb, den es übrigens auch ohne ABS gab, ist die Trennung zwischen VA und HA die sicherste Lösung.

MfG. s.a.

Zitat:

Original geschrieben von D.Duesentrieb


@Lazo,
Direkt vom Fach bin ich leider nicht. Ich möchte aber trotzdem gerne helfen.
Ich denke, dass du mit den Teilen auf Foto 2 und 3 schon richtig liegst, was den Saugrohr-Drucksensor anbelangt.
Bei meinem CDI sieht das zwar etwas anders aus, von der Logik des Aufbaus und der Funktion müsste es aber das Teil sein. Versuche mal den dünnen Schlauch, der den Sensor mit dem Saugrohr verbindet, am Saugrohr abzuziehen und dort (am Anschlußnippel) einen dünnen Draht/Stift einzuführen. Es ist ein ziemlich dünner Zugang zum Inneren des Saugrohres. Dieses Loch verschließt sich gerne durch die Ölig-rußige Luft, die vom Turbo kommt. Ich habe das bei mir auch schon zweimal gemacht. Jedes Mal habe ich zuerst einen Widerstand gespürt, den ich mit meinem Draht durchstoßen musste. Wenn dieses Loch verstopft ist, kommt der Druck nicht am Sensor (Foto 2/3) an und das könnte zur Fehlermeldung führen.
Ist doch einen Versuch wert oder?
Gruß
Dieter

@Duesentreib

Danke für den Tip. Ich Frage mich aber was mit den Rus bzw. die Masse die den Anschlussnippel zudeckt passiert wenn man es Rausdrückt...Verbrennt dies , das kann ja auch im Motorbrennraum gelangen oder sehe ich da Falsch.

Hallo Lazo,
nur keine Bange. Das kleine "Knübelchen", das da abfällt, wird von deinem Turbodiesel lässig "verfrühstückt".
Will damit sagen, dass es sich bei dem eventuellen Verschluss wirklich nur um eine Klein(st)menge handelt, da die Öffnung in der Ansaugbrücke geschätzte 1-2mm im Durchmesser ist. Es handelt sich um eine zähe Masse, die sich da ablagert. Also besteht auch kaum die Gefahr, dass bei dem Durchstoß weitere Ablagerungen abplatzen.
Dieser Krümmel also gelangt natürlich in den Brennraum. Dort wird er aber aufgrund der Hitze und des hohen Druckes verbrannt und "ausgespuckt".
Dass du dir Gedanken darüber machst, ist aber verständlich und ich finde es richtig. Ich bin eigentlich auch eher vorsichtig bei so etwas.
Nur manchmal muss man eben seine Hemmungen auch mal überwinden, um zum Erfolg zu kommen. Die Alternative wäre ja der Ausbau der Ansaugbrücke. Und das willst du dir ja wohl nicht wirklich antun oder?
Zumal ja noch garnicht feststeht ob der Kanal wirklich verstopft ist.
Noch etwas zu deiner Beruhigung: Ich habe mal versucht, das Abgasrückführungsventil im eingebauten Zustand zu reinigen und damit sind mir wirklich einige größere Brocken in das Ansaugrohr geraten. Der Motor hat das lediglich mit einem leichten Schütteln nach dem Anlassen registriert. Habe nachher aber doch noch die komplette Ventileinheit ausgebaut und richtig gereinigt.
Gruß
Dieter

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