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Holzlederlenkrad auffrischen

Mercedes CLK 208 Coupé
Themenstarteram 14. Januar 2021 um 12:25

Hallo,

Ich halte seit Jahren das CLK Lederinterieur mit Produkten aus dem Hause Lederzentrum in Form.

Nach über 20 Jahren war auch das Leder des Lenkrades nicht mehr grau sondern stellenweise schwarz (vor allem bei Stellung 10Uhr10).

Habe nun mit der Mercedes Dolomitfarbe das Lenkrad getönt und bin sehr zufrieden.

Have a nice day, Greetings

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8 Antworten
am 14. Januar 2021 um 15:14

Dem Threadtitel nach habe ich auch etwas zum "Holz" erwartet, aber auch das Leder wird sicher immer mehr Thema werden gerade bei denen die das Fahrzeug erhalten wollen. Von daher Danke für den Bericht! Zu den Lederfarben kann man ja bereits viele Erfahrungsberichte lesen, mir persönlich fehlt da meist die Langzeiterfahrung. Vielleicht kannst du das in einigen Monaten (sofern du den Wagen dann noch hast) ergänzen.

Ich selbst interessierte mich in den letzten Monaten sehr für Lenkräder, denn leider hat mein Cabrio nur ein normales Lederlenkrad und ich hätte gerne eines mit Holz. Nun habe ich auch die graue Ausstattung und ein graues Lenkrad mit Vogelaugenahorn in gutem Zustand zu bekommen stellte sich als sehr schwierig heraus. Es gab also nur die Alternative eines mit starken Gebrauchsspuren zu kaufen und das aufzubessern. Neben dem Leder war aber oft auch das Holz sehr rissig und nicht mehr schön. Es muss also beides aufgewertet werden, leider war gerade letzteres sehr teuer wenn man es nicht selbst kann, somit war auch die Frage ob Lederfarbe oder neues Leder nicht mehr relevant.

Schlussendlich wird das Lenkrad jetzt von einem Handwerksbetrieb umgebaut, nach meinen Wünschen. Es wird Holz eingearbeitet und anschließend gibt es neues Leder für den restlichen Kranz. Das war für mich der günstigere Weg auch wenn nicht ganz billig. Man muss aber auch sagen, neben den üblichen Onlineanbietern die Lenkräder bearbeiten, ist das Angebot von handwerklichen Dienstleistern dazu in Deutschland mittlerweile sehr überschaubar. Und die üblichen Verdächtigen bieten oft keine Arbeiten in Zusammenhang mit Holz an. Ein Angebot für den angesprochenen Lenkradumbau lag bei sage und schreibe knapp 1.000€...

Das ist natürlich für die, die ihr vorhandenes Lenkrad aufhübschen wollen alles etwas drüber. Lederfarbe scheint da gerade finanziell eine sinnvolle Lösung. Neu beledern ist auch nicht all zu kostenintensiv, jedoch gibt es da oft ein Thema mit der Farbtonangleichung gegenüber dem Rest des Lenkrades. Mein Lenkrad beispielsweise war neu bezogen als ich den Wagen erworben habe, die Lederfarbe passt aber nicht ganz so gut zum Airbag. Das hat mich schon immer etwas gestört. Wenn das Holz (oder besser der Klarlack) Risse bekommen hat und man es selbst nicht probieren möchte, dann wird es nach meinen Recherchen teils deutlich teurer.

Zitat:

@azzY schrieb am 14. Januar 2021 um 16:14:08 Uhr:

Zu den Lederfarben kann man ja bereits viele Erfahrungsberichte lesen, mir persönlich fehlt da meist die Langzeiterfahrung. Vielleicht kannst du das in einigen Monaten (sofern du den Wagen dann noch hast) ergänzen.

Zur Langzeiterfahrung kann ich was sagen. Ich habe mir ein sehr stark abgenutztes Wurzelholz-Lenkrad gekauft, der Preis war einfach zu verlockend. 100 Euro und das Holz hat keine Risse :cool:

Neben der Abnutzung des Leders (beschädigter Topcoat und Farbe löste sich so langsam ab), waren auch 2 kleine Risse/ Löcher vorhanden. Habe mir dann bei Colourlock entsprechende Reparaturmaterialien besorgt, wie Flüssigleder, Lederkleber, Lederfresh usw. und das Lenkrad instandgesetzt. Bei genauem hinsehen erkennt man natürlich immer noch, dass das Leder schon was mitgenommen ist. Das Ergebnis ist aber super geworden (für den geringen Preiseinsatz) und es löst sich auch keine Farbe ab - sofern man sich auch wirklich an die einzelnen Schritte hält und vor allem auf die Trocknungszeiten achtet. Das ganze ist jetzt knapp 2 Jahre her.

Ich werde das Lenkrad aber dieses Jahr neu beziehen lassen und es dann ggfs. selber einfärben müssen, damit es zu dem Designo anthrazit passt, sofern der Sattler nichts farblich passendes im Sortiment hat.

 

Andere Erfahrung hab ich bei meinen ultramarinen/anthrazit Sitzen gemacht: Leder abgenutzt, teilweise kleinere oberflächliche Risse usw. - typische Alterserscheinungen bei mangelnder Pflege und das Designoleder verzeiht einem nichts.

Diesmal musste ich mir jedoch von CL die entsprechenden Farben anhand von Mustern anmischen lassen. Also einmal wieder das volle Programm: Flüssigleder, Lederfresh, Lederversiegelung, Lederkleber und Lederprotector ( alles in zweifacher Ausführung) - da kam schon ne stolze Summe zusammen :D

Die einzelnen Arbeitsschritte war ich ja schon gewohnt und das Ergebnis war anfangs auch wirklich gut. Nur auf stark beanspruchten Flächen wie der Sitzfläche nutzt sich mit der Zeit doch das Lederfresh ab (nach knapp 12 Monaten). Ob es ein Anwendungsfehler war oder nicht, kann ich nicht sagen. Habe auf jeden Fall die Sitzflächen gestern nochmal neu bearbeitet und werde es beobachten.

Die Sitzflächen sind natürlich ein extremes Beispiel und gerade in meinem Fall gibt es auch nirgends mehr ultramarine Meterware zu kaufen. Sollte es nach der gestrigen Ausbesserung immer noch nicht halten (sehe das aber wahrscheinlich erst in 12 Monaten), steige ich mal auf das Profiset von Colourlock um. Hierbei werden die Lederflächen mit Lackierpistole lackiert und es erfolgt, wie beim Auto, ein gewöhnlicher Lackaufbau. Von mehreren Seiten habe ich jetzt bereits gehört, dass das wirklich langfristig halten soll.

Einzige Alternative wäre den Sitz komplett neu mit Leder zu beziehen. Die Farbe sollte dann dem ultramarin/anthrazit doch sehr nahe kommen, sodass ich es dann umlackieren kann.

Hallo dacsan,

nach deinem Text,

müssen jetzt aber auch die entsprechenden Bilder von Dir folgen... :D

Gruß, mike. :)

Zitat:

@V8CLK430 schrieb am 14. Januar 2021 um 20:08:56 Uhr:

Hallo dacsan,

nach deinem Text,

müssen jetzt aber auch die entsprechenden Bilder von Dir folgen... :D

Gruß, mike. :)

Bilder kann ich morgen machen :) Sitz steht noch im Heizungsraum zum trocknen und aushärten. Hänge dann auch Bilder von dem ursprünglichen Zustand der Lederausstattung an, als ich diese Anfang letzten Jahres gekauft habe - ich kann nur soviel sagen. Die Ausstattung stammte aus einem ca. 400.000km Cabrio, 1. Hand - schlimm, wie man so eine teure Ausstattung so verkommen lassen konnte :D

am 14. Januar 2021 um 19:30

@dacsan danke für deine Erfahrungen. Auf die Bilder bin ich auch gespannt.

Ich denke es kommt natürlich auch viel auf die verwendeten Produkte selbst an, wie es verarbeitet wird, aber auch auf die Farbe der Ausstattung. Einige Farbe sind einfach anfälliger als andere, zumindest meine Erfahrung.

 

Was das Färben per aufsprühen angeht, so denke ich auch das es haltbarer ist. Die Außenwangen meines Fahrersitzes wurden im Vorbesitz auch so behandelt und es hält "leider" sehr gut. Leider da auch hier die Farbe schlecht getroffen wurde, so dass ich den Sitz im Frühjahr selbst nochmal bearbeiten lassen muss.

So, hier die Bilder der Ausstattung. Hab leider nicht allzu viele Bilder damals gemacht, bzw. finde nicht mehr alle auf dem Handy. Ich denke aber, dass man sich doch einen guten ersten Eindruck verschaffen kann.

Eigentlich zogen sich über die komplette Ausstattung mehrere, kleinere Farbabschürfungen. Ich habe nicht von jeder einzelnen Stelle Fotos gemacht. Auf Bild 3 erkennt man, dass ich mir sämtliche Schäden mit Klebestreifen markiert habe. Über die ganze Ausstattung zogen sich bestimmt 20-30 Klebestreifen :D

Bilder 1-13: Fotos vom Zustand direkt nach dem Kauf, auf Bild 9 sind auch deutlich die oberflächlichen Lederrisse zu erkennen. Zudem wurden die Nähte (Bild 7,8) nicht nur schäbig vernäht (es wurden neue Löcher gestochen, anstatt die alten zu verwenden), sondern auch mit Sekundenkleber geklebt.

Den Sekundenkleber habe ich mit Schleifpapier/ Dremel entfernt, die fehlgestochenen Löcher so gut es geht mit Flüssigleder wieder aufgefüllt und dann neu vernäht.

Bilder 14-15: Flüssigleder

Bild 16: Ergebnis nach 1. Rep. - leider nicht so gut geworden

Bild 17: Nochmals der Fahrersitz nach Rep. am 14.01.2021. Hier sieht man schon einen deutlichen Unterschied zum ursprünglichen Zustand. Die Zeit wird zeigen, ob das Lederfresh jetzt endlich hält.

Um nicht zu viele Bilder anzuhängen, habe ich den Fahrersitz als Beispiel genommen, da hier die meisten Schäden waren und um zu zeigen, wie gut solche eine Rep. sein kann. Dieses Bild dient natürlich exemplarisch für alle anderen Stellen.

Bild 18: Lenkrad nach Rep. Im Bereich zum oberen Holz war ein 1-2cm langer Riss im Leder. Dieser wurde geklebt und mit Flüssigleder aufgefüllt. Man sieht davon nichts mehr. Es ist aber deutlich zu erkennen, dass die Maserung des Leders vollkommen abgegriffen ist. Deshalb soll es auch dieses Jahr neu bezogen werden und weil das Lenkrad schwarz ist und somit farblich nicht zum Rest passt. Lederairbag liegt auch schon bereit und wird dann passend umgefärbt.

Den Ursprungszustand des Lenkrads versuche ich mal in Worte zu fassen: komplett abgegriffen, keine Farbe mehr drauf, Leder vollkommen zerstört, fettig, schmierig - einfach nur widerlich :D

 

Im gesamten kann ich sagen, dass sich die Arbeit absolut gelohnt hat. Durch den Blitz des Handys mag die ein oder andere Stelle auch schlimmer aussehen wie sie tatsächlich ist. Es gingen aber eine Menge Stunden drauf und doch einiges an Material. Gerade ein Anmischen von Farben bei CL ist nicht gerade günstig.

Ausstattung komplett
Rücksitzbank
Fahrersitz abgezogen
+7

Zitat:

@dacsan schrieb am 14. Januar 2021 um 18:33:29 Uhr:

 

Die einzelnen Arbeitsschritte war ich ja schon gewohnt und das Ergebnis war anfangs auch wirklich gut. Nur auf stark beanspruchten Flächen wie der Sitzfläche nutzt sich mit der Zeit doch das Lederfresh ab (nach knapp 12 Monaten). Ob es ein Anwendungsfehler war oder nicht, kann ich nicht sagen. Habe auf jeden Fall die Sitzflächen gestern nochmal neu bearbeitet und werde es beobachten.

Die Sitzflächen sind natürlich ein extremes Beispiel und gerade in meinem Fall gibt es auch nirgends mehr ultramarine Meterware zu kaufen. Sollte es nach der gestrigen Ausbesserung immer noch nicht halten (sehe das aber wahrscheinlich erst in 12 Monaten), steige ich mal auf das Profiset von Colourlock um. Hierbei werden die Lederflächen mit Lackierpistole lackiert und es erfolgt, wie beim Auto, ein gewöhnlicher Lackaufbau. Von mehreren Seiten habe ich jetzt bereits gehört, dass das wirklich langfristig halten soll.

Einzige Alternative wäre den Sitz komplett neu mit Leder zu beziehen. Die Farbe sollte dann dem ultramarin/anthrazit doch sehr nahe kommen, sodass ich es dann umlackieren kann.

So, die Aufarbeitung des Sitzes ist jetzt wieder knapp 10 Monate her und ich wollte mal Rückmeldung geben. Das Flüssigleder hält in den aufgefüllten Stellen entsprechend gut, nur nutzt sich mit der Zeit doch das Lederfresh (die eigentliche Farbe) auf der Sitzfläche ab. Gearbeitet wurde streng nach Anleitung, insbesondere die Trocknungszeiten wurden eingehalten. Alle 3-6 Monate wurde die Versiegelung, nach einer gründlichen Reinigung, nachgelegt.

Ist jetzt auch nicht der erste Sitz, bzw. Leder, welches ich wieder aufbereitet habe. Anwendungsfehler sind also auszuschließen.

Es ist deutlich zu erkennen, dass sich das Lederfresh wie eine Haut abziehen lässt - also mangelnde Haftung. Kann natürlich damit zusammenhängen, dass das ursprüngliche Leder echt fertig ist. Außerdem bilden sich Striemen/Kratzer auf der Oberfläche.

Einen Versuch werde ich noch wagen. Bei der Sitzfläche habe ich das Lederfresh Anfang Januar mit einem Schwamm aufgetupft.

Vor ein paar Wochen habe ich probeweise das Zeug mal in eine Airbrushpistole gekippt und damit was lackiert. Hat super funktioniert. Somit werde ich das nochmal bei meinem Sitz ausprobieren und hoffen, dass das ganze dann besser halten wird. Außerdem werde ich alles bis auf das ursprüngliche Leder runterschleifen. Die Sitzfläche ist sowieso fertig, zu verlieren habe ich also nichts :D

Ob das Profiset von Colourlock (Grundierung, Lack, Topcoat) jetzt so viel besser ist, wage ich echt zu bezweifeln. Anfangs sehen die Ergebnisse immer gut aus, nur postet merkwürdigerweise keiner mehr was nach mehreren Monaten - wird wohl seine Gründe haben.

Die Sitzfläche ist aber schon echt ein Härtefall und auch extremer Beanspruchung ausgesetzt (ca. 25.000km im Jahr). Für ein Sonntagsauto mögen die Sachen von CL richtig sein. Dann gibt es ja auch noch Ledermax.at. Die Produkte sollen noch etwas hochwertiger sein, kosten aber entsprechend. Dann kann ich auch direkt zum Sattler gehen.

Letzteres wird aber auch wieder zum Problem, da es das Ultramarin in Meterware nicht mehr zum kaufen gibt und Nappa-Automobilleder (bzw. mit genau der Maserung, auch nicht mehr so weit verbreitet ist??).

Der Sattler meinte, dass er von BMW noch ein ähnliches Leder (sowohl Struktur, als auch Farbe) hat, was dann umlackiert werden kann. Auf "neuem" Leder hält das Lederfresh super. Wäre also meine letztmögliche, wahrnehmbare Option.

Lederfresh

Ich denke, Du wirst immer wieder Abrieb der Oberfläche haben. Da Leder seine Färbung durch gezielte Gerbungsprozesse erhält, erfolgt eine tiefere Durchfärbung. Das lässt sich mit nachträglich aufgebrachten Farben nicht in der Tiefe erreichen.

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