Holzbalken auf Dachgepäckträger (wenn ja: wie?)
Hallo,
ich habe in Garten und Haus in der Vergangenheit gelegentlich lange Holzbalken aus dem Baumarkt gebraucht und ich glaube, ich will nicht über meine "Ladungssicherung" in der Vergangenheit sprechen, sondern den Blick nach vorne richten, wie ich das in Zukunft besser -nein: richtig- machen kann. Für mein bald angeliefertes Auto habe ich über die Anschaffung eines Dachgepäckträgers nachgedacht und auf der Thule Homepage habe ich einen Film gefunden, der nahe legt, dass man genau das kann (und dann auch darf?).
Der Film auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=OGD5LUUDIUo
bzw. bei Thule: https://www.thule.com/.../thule-load-stop-314-_-314000
Ich verstehe sofort, wie die Latten (mir ginge es auch um Latten aber auch um kräftigere Balken) hier gegen Verrutschen zur Seite geschützt sind, aber was verhindert ein Verrutschen nach vorne oder nach hinten? Und wenn das gezeigte Verzurren auf einen nicht-gummierten Aluträger nach vorne und hinten genügend schützt, warum dann nicht auch zur Seite?
Ich finde im Netz Hinweise, dass ich für die Ladungssicherung verantwortlich bin, dass es auch bei einer Notbremsung halten muss und dass die Ladung nur nach hinten, nicht aber nach vorne über das Fahrzeug hinausragen darf. Ich brauche aber keinen Hinweis auf meine Verantwortung, sondern ganz konkrete Hinweise, wie ich dieser Verantwortung gerecht werde.
Eine Anschlussfrage wäre dann: Youtube ist voll von Videos über Dachgepäckboxen, kaum etwas über Dachkörbe zu finden. Sollte so ein Korb nicht viel vielseitigere Möglichkeiten bieten, unförmiges und großes zu transportieren? Ich finde lauter Tipps, wie man eine Box belädt, gar nichts dazu, wie man einen Dachkorb nutzt. ( https://www.thule.com/de-de/de/cargo-carrier/roof-baskets )
Eine andere Anschlussfrage wäre, ob es andere Anbieter von Dankbefestigungshilfen gibt, die ich unbedingt vor einer Kaufentscheidung checken sollte.
Zunächst würde mich aber die Frage nach 10x10x300cm Balken für das Dach eines PKW und 50 km/h interessieren,
Vielen Dank,
Bernhard
Beste Antwort im Thema
3 m Länge sollte doch noch in den Innenraum passen.
21 Antworten
Zitat:
@spreetourer schrieb am 26. Juli 2018 um 11:21:34 Uhr:
Auch bei einer Notbremsung? ??
Das Paket der Hölzer wird sich nicht bewegen, wenn der Gurt ordnungsgemäß gespannt ist.
Bei größeren Paketen kann es lediglich passieren, dass der Druck auf einzelne Holzbalken in der Mitte des Paketes zu gering ist.
Allerdings braucht es dafür ein paar mehr Hölzer, als der TE auf sein Dach verladen kann. (10x10x300cm!)
Wie gesagt, der Reibbeiwert Holz/Holz ist Recht hoch und die Gurte sind in jedem Falle überdimensioniert.
Angsthasen können ja noch ein kleines Stück Latte diagonal vor das Paket nageln, ist aber überflüssig.
Zitat:
@Bamako schrieb am 26. Juli 2018 um 11:48:28 Uhr:
Bei größeren Paketen kann es lediglich passieren, dass der Druck auf einzelne Holzbalken in der Mitte des Paketes zu gering ist.
Oder die Balken fliegen bei Notbremsung oder Crash samt Dachträger ab. So wie manche Heckfahrradträger, wie ein ADAC-Crashtest mal festgestellt hat. Das hat weniger mit Angst zu tun als mit Physik. 😉
PS.: Vor vielen, vielen Jahren ist bei ca. 80 km/h auf der Landstraße mein Dachgepäckträger samt Ladung vom Trabi geflogen. Gottseidank war niemand hinter uns. Irgendwie hatte sich ein Spannhaken des Trägers (mit Gummisaugfüßen)an der Regenrinne gelöst. Seither sind mir Dachträger jeder Art sehr suspekt, auch wenn die heute erheblich besser geworden sind. Da aber Konstruktions- und Bedienungsfehler nie ganz ausgeschlossen sind, fahre ich nicht gerne hinter Autos mit Rädern (oder Balken) auf dem Dach. 😉
Hallo,
und vielen Dank für die vielen Beiträge, wo es jetzt schwer wird auf jeden einzeln einzugehen. Florian333s Suchbegriff hat mich zu sehr spannenden Seiten geführt, in denen es aber ausschließlich um die professionelle Ladungssicherung auf LKW ging. Das führt zu vielen Denkanregungen, aber eigentlich war ich ja mehr auf der Suche nach korrekten Fertigrezepten.
Ein Teil der widersprüchlichen Meinungen geht sicher auf meine unklare Beschreibung des geplanten Umfangs hin. Wenn ein Balken 12 kg wiegt und meine Dachlast 75 kg erlaubt, wären 4 Balken weit im Toleranzbereich und würden mir aber für gelegentliche Bastelprojekte schon gewaltig helfen.
Wer einen Renault Grand Scénic ohne Lederausstattung hat, der kann den Beifahrersitz umklappen und hat jede Menge Platz im Innenraum. Bei meinem alten Ford C-max passten zwei 3m-Balken mit hängen und würgen irgendwie rein, es mussten aber alle Kindersitze raus, der Balken zwischen Fahrer und Beifahrersitz störte beim Schalten und dann ging der Kofferraum irgendwie noch zu. Mein jetzt bestellter Galaxy wird mehr Platz haben, aber schmutzig und harzig bleiben solche Balken dennoch und so weit nach vorne kippen wir bei meinem alten C-max kann man den elektrisch verstellbaren Beifahrersitz im Galaxy nicht. Kurzum: Auf dem Dach wäre halt bequemer und sauberer als im Innenraum, wenn es denn eine saubere Variante auf dem Dach gibt, wie die Thule-Werbung andeutet. Wenn jemand eine praktikable Lösung für 3m-Balken mit der Anhängerkupplung kennt, dann interessiert mich das. Ich glaube aber nicht, dass ich mit einem entsprechend langen Anhänger auf unseren Hof, oder gar rückwärts wieder runter komme.
Was die Diskussionen zur Haftpflicht betrifft: Ich will ja gerade eine Situation herstellen, die sicher ist, so dass sich die Frage nach der Haftpflicht nicht stellt.
Was mich wundert ist, dass es so verschiedene Meinungen gibt. Ich hätte erwartet, dass es viele gibt, die das -wie Geisslein- schon gemacht haben und von Erfahrungen berichten können und das es quasi Standardlösungen gibt. Oder umgekehrt von missglückten Versuchen gehört haben, dass man weiß, welche Denkfehler andere schon gemacht haben. Ist mein Ansinnen wirklich so extravagant?
Viele Grüße,
Bernhard
Du kannst doch eine Plane unter die Balken legen. Dann passt das doch locker in den Galaxy rein. Einen Anhänger gibts beim Einkauf im Baumarkt für ein paar Stunden oder auch mal von Samstag Mittag bis Montag früh kostenfrei an den Fanghaken. Da kannst Du das so oder so völlig stressfrei sauber verzurren und auf die heimische Baustelle bringen. Dachgepäckträger kostet sehr viel mehr und die Chance, sich den Neuwaggen zu zerkratzen oder mit einer Beule zu garnieren, kommt da noch dazu. ... also entweder mit Plane innen oder in den kostenlosen Leihanhänger vom Baumarkt.
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Ladungssicherung hat kein Standardverfahren, auch wenn es Standards gibt.
Hier führen viele Wege nach Rom. Auch dass es nicht DIE Lösung für deinen Transport gibt, ist normal. Jede kleine Veränderung kann andere Maßnahmen erfordern.
Ladungssicherung ist in erster Linie eine Verstandesfrage. Für solche leichten und relativ unkomplizierten Sicherungsaufgaben tun es in den meisten Fällen einfach 2-4 vernünftige Gurte.
Gibt da natürlich ein paar Regeln:
Formschluss und Kraftschluss, Reibwerte, Reibbeiwerte, 80/50/50 absicherung des Ladungsgewichtes mit zig Änderungen und Bedingungen, Kapazität der Gurte im direktzurren, niederzurren, umschlingen..
Spezialfrachten sind davon natürlich ausgenommen.
Z.b. dürfen selbstfahrende Baumaschinen >5to nur noch mit Ketten gespannt werden, manchen darf nicht direkt gezurrt, manches nicht niedegezurrt werden... Blablabla. (Ok, das ist jetzt nichts mehr für den Dachträger)
Mit etwas Mathe und Erfahrung ist das aber echt kein Hexenwerk mehr. Auch wenn es ganze Fachbücher füllt.
Habe einige Jahre im Baustoffhandel gearbeitet und Baustoffe mit Kranwagen transportiert.
Ich habe jedenfalls schon viel abenteuerliches erlebt, wie Leute ihre Baustoffe vom Gelände fahren.
"Passt schon" heisst es meist. Hinter denen will ich aber nicht fahren...
Zitat:
@bernhardkonrad schrieb am 26. Juli 2018 um 12:40:23 Uhr:
Was mich wundert ist, dass es so verschiedene Meinungen gibt. Ich hätte erwartet, dass es viele gibt, die das -wie Geisslein- schon gemacht haben und von Erfahrungen berichten können und das es quasi Standardlösungen gibt. Oder umgekehrt von missglückten Versuchen gehört haben, dass man weiß, welche Denkfehler andere schon gemacht haben. Ist mein Ansinnen wirklich so extravagant?
Nö, extravagant ist dein Ansinnen nicht. Heißt aber nicht, dass das die meisten anderen richtig machen.
Btw, wie mans richtig macht, kann ich dir nicht weiterhelfen. Ich krieg so einen Balken nicht mal auf Dach hoch, ohne dass 3 andere Autos in Mitleidenschaft gezogen werden. Mitleid kann ich ja gebrauchen, aber nicht von Autos.
Zitat:
@Geisslein schrieb am 26. Juli 2018 um 11:09:53 Uhr:
Ich denke, hier wird viel zu viel gedacht.
Du bist doch laut deiner Aussage hin und wieder auf dem Baumarkt. Kuck dir doch die Verladungskunstwerke der anderen Kunden an, ich bin zu 100% davon überzeugt, da wird mitnichten zu viel gedacht. Wenn da mal jemand nach dem "Befestigen" kurz am Transportgut wackelt, dann ist das schon viel. Die meisten nehmen einen Expander und hoffen (oder meinen), dass die Ladung nicht nach oben abfliegt (zu mehr ist das ja nicht zu gebrauchen). Meistens geht's ja gut, bis man eben doch mal das Bremspedal durchdrücken muss. Von daher ist es extrem viel wert, dass sich der TE überhaupt mal Gedanken macht. Wem es bewusst ist (also WIRKlich bewusst), dass Ladung gesichert werden muss, der macht dann eigentlich alles automatisch richtig.
Und selbst der Transport im VW-T7 will gesichert werden. Ein Nachbar wollte 2 Biertischgarnitueren transportieren. In der nächsten schnelleren Kurve hat er einen unbeabsichtigten Schlenker gemacht und dann angehalten, um die Ladung dann doch zu sichern. So ein blödes Ding, dieser Trägheitsmoment, um dann doch auf der anderen Innenseite des Transporters gegenzudonnern.
Mit meinem Kadett Caravan hatte ich damals auch Bohlen und Kanthölzer auf dem Dachgepäckträger transportiert. An die untere Lage hatte ich im Bereich der Holme des Trägers Knaggen genagelt, so daß sie nicht mehr nach vorn und hinten verrutschen konnten. Nach dem Verzurren noch zwei Latten quer über die obere Lage genagelt, daß die inneren Hölzer nicht aus dem Paket herausschießen können. Weil:
Zitat:
@Bamako schrieb am 26. Juli 2018 um 11:48:28 Uhr:
[...] Bei größeren Paketen kann es lediglich passieren, dass der Druck auf einzelne Holzbalken in der Mitte des Paketes zu gering ist. [...]
Hätte damals Fotos machen sollen...
Edit: Bei einem meiner Schwertransporte ist auf einer holprigen Landstraße die Frontscheibe gerissen...