Helle Lederausstattung?
Hallo allerseits,
macht es Sinn, Leder Elfenbeinweiß, Canberrabeige oder Korallrot zu bestellen, wenn man das Fahrzeug viele Jahre fahren möchte? BMW schreibt, dass die Polsterung selbst bei bestimmungsmäßigem Gebrauch über kurz oder lang Verfärbungen erleiden wird. Gerade bei hellem Leder ist das natürlich störend.
Gehört eine Patina zum Roadster wie zerzauste Haare oder lässt sich das Leder im Urzustand erhalten – und wenn, mit welchen Mitteln und wie?
Mit Dank im Voraus für Eure Hilfe
Kai
Beste Antwort im Thema
Hallo Leute,
ich habe bei MT mal ein bisschen zum Thema helles Leder gestöbert. In allen besuchten Unterforen war die Meinung dazu einhellig: Sie reichte nämlich stets von „Unmöglich sauber zu halten!“ bis „Kein Problem: Nur 1x im Monat mit’m Lappen drüber!“ 😕
Daher habe ich zwei hier oft empfohlenen Experten eine Mail mit meinen Fragen geschickt: Dem Lederzentrum (Klick 1) und Ledermax, der auch bei MT vertreten ist (Klick 2).
Von beiden bekam ich umgehend fachkundige Antworten. Insbesondere die Mail von Ledermax war derart ausführlich, aufschlussreich und auf meine Fragestellung eingehend, dass er – wenn seine Produkte auch nur halb so gut sind wie seine Beratung – in mir einen neuen Kunden gewonnen hat (... nein, ich bin nicht mit ihm verwandt oder verschwägert).
Fazit:
Verfärbungen durch z.B. Jeans lassen sich in den Griff bekommen. Es gibt Versiegelungen, die - sparsam, aber regelmäßig angewendet – wie ein Schutzlack eine Anschmutzung verhindern können.
Natürlich ist helles Leder deutlich pflegeintensiver als schwarzes. Auch die jeweilige Farbe spielt eine Rolle. Die Lichtechtheit ist bei rotem Leder bspw. nicht ganz so hoch wie bei schwarzem Leder (dieser Nachteil ist aber mit einem Pflegemittel mit integriertem UV-Schutz wett zu machen).
Bei der Auswahl der Pflegeprodukte kommt es auch auf die Lederart an (z.B. glattes Nappaleder beim Elfenbeinweiß oder stärker genarbtes Leder Kansas?).
Die Hersteller „impfen“ ihre Leder gegen unterschiedliche Gefahren (UV-Licht, Knarrzen, Anschmutzung, Aufheizung, Abrieb etc.). Die eierlegende Wollmilchsau (100% Schutz in allen Bereichen) gibt es leider nicht. Bei der Herstellung werden daher z.T. unterschiedliche Prioritäten gesetzt, was m.E. die verschiedenen Erfahrungen der MT-User erklären könnte. Wenn BMW in Publikationen darauf hinweist, dass Verfärbungen selbst bei bestimmungsmäßigem Gebrauch u.U. nicht vermeidbar sind, wäre ich persönlich hier eher vorsichtig.
Ich kann nur jedem - besonders mit hellem Leder – empfehlen, sich von einem Experten beraten zu lassen, welche Pflegeprodukte und welche Anwendungsweise zu seinem speziellen Leder passen.
Dabei geht es nicht nur um die Farbe. Das Leder im neuen Z4 soll ca. 20° kühler bleibt als bei einer handelsüblichen Schwarzpigmentierung. Für Cool-Schwarz Leder gibt es lt. Ledermax am Markt nur ganz wenige Anbieter von Pflegemitteln und die meisten kennen den Unterschied zwischen den einzelnen Pigmentierungsarten gar nicht. Eine falsche Pflegemittelserie könnte daher den Sunreflektor-Effekt zerstören.
Gruß
Kai
18 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Bors
...Dabei geht es nicht nur um die Farbe. Das Leder im neuen Z4 soll ca. 20° kühler bleibt als bei einer handelsüblichen Schwarzpigmentierung. Für Cool-Schwarz Leder gibt es lt. Ledermax am Markt nur ganz wenige Anbieter von Pflegemitteln und die meisten kennen den Unterschied zwischen den einzelnen Pigmentierungsarten gar nicht. Eine falsche Pflegemittelserie könnte daher den Sunreflektor-Effekt zerstören.
...
Für mich hört sich das so an, als ob man im Zweifelsfall dann wohl ambesten Leder Kansas in schwarz ordert und dieses entweder nur mit original BMW-Pflegemitteln, die ja speziell auf die Lederart und den Sun Reflector-Effekt abgestimmt sein sollten, oder eben Wundermitteln der Profis pflegt. Korallrot, Canberrabeige und insbes. die weisse Designvariante gefallen mir zwar deutlich besser als der schwarze Einheitsbrei im Cockpit, aber wenn der Spass ständig durch entweder schmuddelige Optik oder sehr hohen Pflegeaufwand getrübt wird, dann bleibt man vielleicht doch besser bei der pflegeleichten Variante und erfreut sich länger an einem fehlerfreien Cockpit. In Kombination mit einer hellen Aussenfarbe, wie z. B. Orionsilber, bekommt man auch einen attraktiven Kontrast hin.
Zitat:
Original geschrieben von onkel_eduard
... Korallrot, Canberrabeige und insbes. die weisse Designvariante gefallen mir zwar deutlich besser als der schwarze Einheitsbrei im Cockpit, aber wenn der Spass ständig durch entweder schmuddelige Optik oder sehr hohen Pflegeaufwand getrübt wird, dann bleibt man vielleicht doch besser bei der pflegeleichten Variante und erfreut sich länger an einem fehlerfreien Cockpit ...
Genau zu dem Ergebnis komme ich leider auch.
Ich hatte mal einen Audi mit sehr hellen, beigen Stoffsitzen. Optisch ein Traum mit extrem hohem Wohlfühlfaktor. Solange man noch in das Fahrzeug "verliebt" ist putzt man wie ein Blöder, aber ohne den gewünschten 100%-Erfolg, dann ist man zunehmend genervt und am Ende macht man sich ernsthaft Gedanken, ob man die anderen Sitze nicht gezielt "nachschmutzen" sollte, um jedenfalls einen einheitlichen Look zu erreichen.
Gruß
Kai