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Halbautomatik

Themenstarteram 2. Januar 2016 um 11:19

Hallo,

sollte man beim Kauf von Halbautomatik-Autos irgendwas bedenken? Also gibts da weniger Ersatzteile, kommt es zu mehr Verschleiß bei den Bremsen, o.ä.?

Danke schon mal!

Beste Antwort im Thema
am 3. Januar 2016 um 9:28

Das Getriebe beim alten Smart ist der größte Murks und das Modell nur ein überteuerter Marketinggag mit haufenweise Nachteilen gegenüber normalen Kleinwagen.

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Zunächst einmal schränkt man mit der Entscheidung für ein Halbautomatik-Fahrzeug die Zahl der verfügbaren Modelle erheblich ein, denn dieses Feature ist nicht sehr weit verbreitet.

Sinnvoller ist da die Wahl einer Vollautomatik mit der Möglichkeit, auf manuelle Gangwahl zu wechseln.

am 2. Januar 2016 um 11:47

Die Getriebe sind recht verschleißanfällig und unkomfortabel, warum keine Vollautomatik?

Was umgekehrt auch nicht bedeutet, dass alle Vollautomaten unkaputbar und komfortabel / gut abgestimmt wären...

am 2. Januar 2016 um 12:20

Zitat:

@Stratos Zero schrieb am 2. Januar 2016 um 12:47:22 Uhr:

Die Getriebe sind recht verschleißanfällig und unkomfortabel, warum keine Vollautomatik?

Weil man selbst entscheiden will, wann man in welchen Gang schaltet? Weil man selbst den Schalthebel durch die Gasse bewegen will?

Man könnte umgekehrt fragen, warum kein "normaler" Handschalter. Wobei es da einfacher ist, auf die Antwort zu kommen: Man kann oder will kein Kupplungspedal (mehr) bedienen.

Ansonsten: Autos mit Halbautomatik sind sehr selten.

Besonders zu beachten gibt es wenig. Nur sollte die automatische Kupplung eben anständig arbeiten, wenn man den Schalthebel bewegt. Auch beim Anfahren sollte der Wagen nicht zu lange warten (zu hoch drehen lassen), bis der 1. Gang eingekuppelt wird und dieses (halbwegs) sanft geschehen lassen.

Viel verschleißanfälliger als die Getriebe von herkömmlichen Handschaltern sind die Halbautomaten nicht. Die Getriebe selbst sind im Grunde die selben.

Variante wäre auch Vollautomatik mit Handschalt-Option / Schaltpaddels, wie ich sie im BMW 330i habe.

Zitat:

@Railey schrieb am 2. Januar 2016 um 13:17:21 Uhr:

Was umgekehrt auch nicht bedeutet, dass alle Vollautomaten unkaputbar und komfortabel / gut abgestimmt wären...

Eine Wandler-Automatik kommt diesem Ideal aber schon sehr nahe.

am 3. Januar 2016 um 0:14

Einziger Vorteil ist der in der Regel geringere Aufpreis als bei einer Vollautomatik, weshalb die halbautomatischen Versionen ueberwiegend bei kleineren Fahrzeugen angeboten werden.

In allen anderen Punkten sind diese Dinger eher was zum Abgewoehnen, egal ob es um Bedienkomfort oder technische Defekte geht.

Seit den 60er Jahren (Saxomat) hat sich daran nichts grundlegend geaendert, das sind und bleiben einfach Kruecken.

Mal anders herum gefragt: welches halbwegs aktuelle Auto hat denn noch eine Halbautomatik?

Oder: welches halbwegs aktuelle Fahrzeug mit einer Automatik (sei es ein DKG oder eine Wandler-Automatik) hat keine manuelle Schaltmöglichkeit?

Themenstarteram 3. Januar 2016 um 8:20

super. danke für eure antworten!

der hintergrund meiner frage ist ein smart, der als gebrauchtwagen mit halbautomatik angeboten wurde. angeblich sei es ein komfort, wenn man im stau steht, beim stop-and-go die kupplung einfach nicht ständig bedienen zu müssen.

am 3. Januar 2016 um 8:49

Nein, der Smart hat keine Halbautomatik, sndern ein automatisiertes Schaltetriebe - mMn die schlimmste Krücke seit es Getriebe gibt.

VW und eben Smart haben mich davon endgültig überzeugt, daß solch ein Getriebemüll niemals den Weg in mein Auto finden wird.

Eine Halbautomatik, wie ich sie im Mercedes W168 kennenlernen durfte, hätte dagegen bei mir noch eine Chance.

Und ja, im Stau ist es ein Komfortvorteil, wenn man nicht ständig kuppeln muß und das Auto kriecht. Eine Halbautomatik kriecht nicht und ein automatisiertes Schaltgetriebe macht das mit schleifender Kupplung, also sehr verschleißanfällig.

Mit einem Nutzungsprofil mit viel Stau geht eigentlich nichts über Wandlerautomatik oder Elektroantrieb wie auch in den Hybridversionen von Toyota.

am 3. Januar 2016 um 9:28

Das Getriebe beim alten Smart ist der größte Murks und das Modell nur ein überteuerter Marketinggag mit haufenweise Nachteilen gegenüber normalen Kleinwagen.

... was aber ziemlich viele Leute nicht vom Kauf abgehalten hat, auch heute bei den Gebrauchten nicht. Scheint ja dann irgendwo doch annehmbar zu sein? ;)

Auch hier wieder - Differenzierung bitte. Der Threadersteller spricht von "dem Smart", in Frage kommen mindestens vier verschiedene Modelle, wenn man den Aktuellen weglässt.

Fortwo, erste Generation (Typ 450): Hat ein Dreigang-Getriebe plus Vorgelege, woraus sich sechs Gänge ergeben. Die Schaltung arbeitet sequenziell, bedeutet dass das Überspringen von Gängen länger dauert als der Wechsel zwischen benachbarten. Da nur eine Kupplung vorhanden ist (wie bei einem manuellen Getriebe) erfolgt eine Zugkraftunterbrechung beim Schaltvorgang (wie bei einem manuellen Getriebe), und unter Last ist der Schaltvorgang dann ziemlich ruckelig (wie bei einem manuellen Getriebe mit unsanftem Kupplungsfuß). Die hiesigen Forenmitglieder sind aber selbstverständlich alle absolute Kupplungs-Profis, bei denen ruckt das nie ;).

Die erste Version (Baujahre bis 2003, 599 cm³) hatte eine sehr langsame Kupplungsbetätigung, das Facelift (699 cm³) schaltet schneller - aber immer noch langsam genug, dass man sich nicht an ein DSG-Getriebe erinnert fühlt.

Die Haltbarkeitsfrage sollte in erster Linie dem Motor und seinen Anbauten gelten, das Getriebe und die Kupplung selber geht sehr selten kaputt. Meistens reisst es bei höheren Laufleistungen den Kupplungsaktuator, was aber manchmal auch nur Einstellungssache ist, ansonsten vom Kostenaufwand in der Größenordnung eines Kupplungswechsels liegt, wenn man dafür den Smart-Service aufsucht. Ein Ersatzaktuator (reine Teilekosten) kostet um die 300 Euro, Alte sind manchmal reparierbar.

Im Automatikmodus kommen die Schaltvorgänge manchmal ungelegen (beim Heranrollen an der Ampel auf der Suche nach dem richtigen Gang), und er optimiert dann nicht auf Verbrauch (spätes Hochschalten im kalten Zustand, spätest Einlegen des sechsten Gangs), aber man kann ihn natürlich jederzeit manuell überstimmen. Achtung, die Automatikoption ist den Modellen Pulse und Passion vorbehalten, der Pure hat sie nicht - der schaltet nur automatisch 'runter, wenn die Drehzahl unter 1800 Touren sackt und automatisch hoch, wenn er in den Begrenzer dreht. Ohne Taste seitlich am Schalthebel hat er keinen echten Automatikmodus.

Fortwo, zweite Generation (Typ 451): Hat ein Fünfgang-Getriebe mit längerer Übersetzung, schaltet also entsprechend seltener und wiederum schneller als sein Vorgänger. Durch die gestiegene Größe und das Gewicht ist das Rucken beim Schaltvorgang gedämpfter, nickt nicht mehr ganz so schlimm. Automatikmodus ist auch hier beim Pure nicht vorhanden, die Motorschäden der ersten Generation sind passé - der bei Mitsubishi entliehene 1.0er Motor hat dafür im Gegenzug die Sparsamkeit über Bord geworfen. Ein Ersatzaktuator kostet um die 500 Euro.

Smart Roadster (Typ 452): Hat die Schaltung des 450-Facelift übernommen, und in der 61-PS-Version auch direkt dessen Motor; Das Rucken fällt durch den längeren Radstand weniger auf, die Schaltgeschwindigkeit wurde nochmals erhöht. Ab der 82-PS-Version ist der Motor stark überarbeitet und erheblich haltbarer, ein Problem im Alter kann auch hier der Kupplungsaktuator darstellen. Kupplungs- und Aktuatorwechsel sind unter Roadster-Fahrern aber weniger verschleißbedingt, sondern werden meistens aus Gründen höherer Schaltgeschwindigkeit getätigt.

Forfour (Typ 454), erste Generation: Ist abgesehen von der Optik technisch baugleich zum Mitsubishi Colt, und verwendet ein automatisiertes Sechsgang-Getriebe. Das Rucken ist durch Größe und Gewicht noch gedämpfter als beim 451, auch hier bleibt der Schwachpunkt des Aktuators, der im Ersatz wiederum um 500 Euro liegt.

Der Bremsenverschleiß unterscheidet sich nicht von einem Fahrzeug mit Handschaltung, auch sind die Bremsen nicht größer dimensioniert als bei vielen Fahrzeugen mit Wandlerautomatik - wobei die Bremsen eine der stärkeren Seiten des Smart sind. Halten recht lange, und stoppen den Roadster in unter 35 Metern von 100-0 (der Fortwo braucht etwas länger aufgrund der schmaleren Reifen). Hinten sind Trommelbremsen, unter 100000 km Laufleistung ist der Verschleiß daher hauptsächlich vorne zu suchen.

Zusammenfassend: Der Smart ist immer eine kontroverse Geschichte, viele haben ihn gefahren, waren mit dem Verhalten überhaupt nicht zufrieden und raten in der Folge massiv davon ab. Andere kommen damit zurecht und freuen sich über Eigenschaften, die sie bei anderen Fahrzeugen nicht finden - die geben dann meistens zu, dass das Getriebe nicht besonders ist, aber brauchbar - und immerhin noch besser als beim Twingo Easy ;).

Probier's aus. Gebrauchte Smarts zum Probefahren stehen an jeder Straßenecke. Wenn man nicht aus Kostengründen mit einer ersten Generation Fortwo Russisches Motor-Roulette spielen will landet man eh bei den nicht mehr so teuren 451, und der schaltet anders, bzw. besser.

Gruß

Derk

Wenn statt Halbautomatik ein automatisiertes Schaltgetriebe gemeint war, dann würde ich dem TE zumindest mal die MMT-Getriebe von Toyota anzusehen empfehlen. Vernimmt man im Aygo in der Tat hin und wieder ein unpassendes Schleifenlassen der Kupplung, funktioniert die Sache im Yaris (ich hatte einen 2008er 1,3 MMT) sehr gut und lässt die kaum noch auffallenden Schaltpausen leicht verschmerzen. Bei Bedarf kann der Gang selbst bestimmt werden; meistens ist der vollautomatische Modus passend, eventuell im Stadtverkehr durch den "Sport"-Modus unterstützt, bei dem nicht ganz so fahrschulmäßig früh hochgeschaltet wird.

Das gleiche Prinzip durfte ich auch mal im Opel Meriva erleben - ein freundliches Auto, dass seine Besatzung fleißig nicken lässt. Nichts für mich, ebenso jegliche Smart-Mülltonne. Aber das ist subjektiv.

Versuch macht klug.

Beim Smartgetriebe bekommt man ja fast schon ein Schleudertrauma wenn das mal schaltet :D

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