Hab ich das Auto eines Freundes kaputt gemacht?
Hallo zusammen,
Zur Zeit habe ich eine blöde Diskussion mit einem Freund. Er ist der Meinung, dass ich sein Auto kaputt gemacht habe. Er fährt ein handgeschalteten Skoda Superb 1.4 TSI ACT.
Bei einem gemeinsamen Ausflug bin ich das Auto gefahren und habe auf dem Beschleunigungsstreifen auf der Autobahnausfahrt beschleunigt. Dabei habe ich im 2. Gang 100% Drosselklappe gegeben (progressiv) und den Gang ausgefahren und vor dem Drehzahlbegrenzer in den 3. Gang geschaltet und auch in diesem beschleunigt.
Dies hat das Auto gleich mit einem EPC Fehler quittiert und später, als ich nicht mehr gefahren bin, ist die Motorleuchte angegangen.
Mein Freund fährt das Auto immer sehr, sehr niedertourig. Das 6+ Jahre alte Auto mit 60km wird praktisch täglich im Stadtverkehr gefahren, wobei mein Freund auch in der 30-er Zone im 4. Gang fährt. Eigentlich bewegt er das Auto nie über 1'500 Touren und ist der Meinung dies sei eine besonders schonende Fahrweise für das Auto.
Ein Mechaniker hat den Fehlerspeicher ausgelesen und die die Meldungen gelöscht und tippt auf die Hochdruck-Benzinpumpe. Mein Freund ist sehr genervt und ist der Meinung, dass ich sein Auto kaputt gemacht habe. Ich habe ihm entgegengeht, dass es durchaus möglich ist, dass durch meine Fahrweise der Fehler auftauchte, aber dass dieser bereits vorhanden gewesen sein muss.
Der Mechaniker (markenunabhängiger 1 Mann Betrieb denn ich auch schon benutzt habe) hat meinem Freund beigepflichtet, dass diese Motoren niedertourig (niedertourig und untertourig ist nicht das Gleiche!) gefahren werden müssen. Ich bin hingegen klar ein Verfechter der Theorie wonach Motoren (und nicht nur Porsche GT Motoren) auch mal Auslauf brauchen. Niedertouriges Fahren, insbesondere bei kleinen Turbomotoren, ist hingegen eher schädlich.
Wie auch immer, mein Freund ist wütend auf mich und ist der Meinung, dass ich sein immer vorsichtig gefahrenes Auto beschädigt habe.... (ach ja, er tankt auch immer das jeweils günstigste Benzin beim Discounter)
Ich bin gespannt auf eure Meinungen!
56 Antworten
Zitat:
@PeterBH schrieb am 14. Februar 2024 um 19:40:50 Uhr:
Dann ist der doch bestimmt bei 160 abgeriegelt, oder?
Nö. Der lief 235km/h. Nenndrehzahl 7900U/min. Roter Bereich ab 8500U/min, Begrenzer bei 8700U/min.
Mein Prius+ ist bei 165 begrenzt.
Der Kolben hat gesprochen.
Wenn ich an die alten Hondas (S800) denke, die dreht m.W. noch "etwas" höher. Und hielten auch. Viele Motorräder drehen über 10.000 U/min. Und machen das klaglos mit.
Zitat:
@RXT schrieb am 13. Februar 2024 um 09:42:25 Uhr:
1.4 TSI ACT.
EPC Fehler
MotorleuchteMein Freund fährt das Auto immer sehr, sehr niedertourig.
täglich im Stadtverkehr gefahren
nie über 1'500 Touren
Tja wer so einen sorry -Scheiss - fabriziert kann sich die goldene Nadel selber anheften...und damit meine ich deinen Kumpel🙄.
bei dieser "Vorbehandlung" verwundert (mich) eigentlich gar nichts, der Motor hatte 60tsd. Zeit überall Dreck anzusetzen (!) & die 2 entscheidenten Punkte:
1. das Ding hat selektive Zylinderabschaltung >läuft dann bis 4000u/min als 2Zyl. je nach Last
2. VTG Lader
dh. im Klartext wenn der Motor niemals über eine längere Strecke im gemischten Betrieb auch mal höher gedreht wird & abwechselnd mal etwas Beanspruchung bekommt suppt dir dir das Ding schlicht zu.
Auch wenn beim Benziner die VTG nicht ganz so kritisch ist würde es mich nicht wundern wenn dort etwas auf dem Verfahrweg geklemmt hat oder Möglichkeit 2 im Zylinder sich Ablagerungen gelöst haben die als Zündaussetzer wirken, da müsste man jetzt sehn was im Speicher stand.
Aber irgendwas in der Richtung war es bestimmt. Ladedruckreglung, Zündaussetzererkennung oder E-Gas Fehler.
Dein kurzes ausdrehn auf dem Beschleunigungsstreifen über wenige Sekunden war vielleicht nicht "kollegial" aber sicher nicht das Grundproblem.
Das kann tatsächlich genau so sein. Gut ist diese Fahrweise jedenfalls nicht auf Dauer. Gerade bei Direkteinspritzern.
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Was waren denn überhaupt die Fehler? Oder hab ich das überlesen?
Ich habe allerdings arge Zweifel an der Werkstatt, welcher vernünftige Mechaniker empfiehlt denn, dass ein normaler PKW Ottomotor mit maximal 1500pm gefahren werden sollte? Und vor allen Dingen mit welcher Begründung?
Es gibt solche Leute, die sind felsenfest davon überzeugt, dass wenig Drehzahl wenig Verbrauch und wenig Verschleiß bedeutet. Es mangel an technischem Sachverstand und womöglich auch noch an anderen Dingen, genauso deshalb sind solche Aktionen so folgenreich. Scheinbar sind hier zwei grundlegend gegensätzliche Charaktere aufeinander gestoßen, was ja auch irgendwo spannend ist.
Was definierst du denn als wenig Drehzahl?
Für das der untertourige Betrieb eines Verbrennermotors nicht sonderlich fördernd der Langlebigkeit dient, benötige ich keine außerordentliche Fachkenntnis?
Genauso wenig dafür, dass der Betrieb bei Volllast nicht förderlich ist.
Sofern man jetzt zur Frage warum tendiert, würde das glaube ich den Beitrag unnötig ausweiten und detaillierte Erklärungen gibt es allein hier im unterforum tausende.
Weiter oben im thread wurden Mensch und Maschine miteinander verglichen!
Ich frag mich immer noch ob das ernst oder ironisch gemeint war?
Zitat:
@Frazer schrieb am 15. Februar 2024 um 06:20:20 Uhr:
Ich habe allerdings arge Zweifel an der Werkstatt, welcher vernünftige Mechaniker empfiehlt denn, dass ein normaler PKW Ottomotor mit maximal 1500pm gefahren werden sollte? Und vor allen Dingen mit welcher Begründung?
Ich nicht. Mag sogar eine gute Werkstatt sein. Aber Mechaniker neigen dazu, dem (nicht versierten) Kunden das zu erzählen, was er hören will. In dem Fall wollt der Kunde seine Fahrweise bestätigt haben. Ergo, warum sollte man sich den Ärger antun und möglicherweise einen Kunden verlieren? Bin mir recht sicher, dass ein und derselbe Mechaniker auch zustimmt, dass gelegentlich mal Volllast und Nenndrehzahl dem Motor nicht abträglich sind. Er hätte in keinem Fall gelogen, nur einen bestimmten Aspekt beleuchtet.
Denn eines stimmt: Heutige Motoren sind auf niedrige Drehzahlen ausgelegt und können/sollen dort auch überwiegend bewegt werden. Dennoch sind sie davon abhängig, auch ab und an mal ihre Nennleistung bringen zu dürfen. Dabei steigen die Temperaturen, es können im Brennraum Ablagerungen abgebrannt werden, Benzin im Öl kann besser ausdampfen (was wieder die Schmierfähigkeit des Öls steigert, ergo den Verschleiss mindert), die Gasgeschwindigkeiten im Ansaug- und Abgastrakt nehmen dramatisch zu und Dreck wird rausgeblasen.
Das ist auch notwendig für einen gesunden Motor.
Zitat:
@eddy_mx schrieb am 15. Februar 2024 um 07:20:00 Uhr:
Es gibt solche Leute, die sind felsenfest davon überzeugt, dass wenig Drehzahl wenig Verbrauch und wenig Verschleiß bedeutet. Es mangel an technischem Sachverstand und womöglich auch noch an anderen Dingen, genauso deshalb sind solche Aktionen so folgenreich. Scheinbar sind hier zwei grundlegend gegensätzliche Charaktere aufeinander gestoßen, was ja auch irgendwo spannend ist.
Auch das ist nicht grundsätzlich falsch. Die Effizienz eines Motors ist weniger von der Drehzahl, sondern viel mehr von der Last abhängig. Sprich viel Last am Motor --> hohe Effizienz. Hohe Last bekommt man aber nur zusammen, indem man so niedertourig wie möglich fährt. In der Stadt ist man da schnell unter 1500U/min um noch etwas Drehmoment anfordern zu können.
Die Kehrseite der Medaille ist eben ein zunehmend verdreckender Motor, wenn nicht immer wieder mal laufen gelassen wird.
ichach mal zu. Die Frage ist längst beantwortet.