Grobe Fehler in Kfz-Werkstatt
Hallo Leute,
Nachdem ich jahrelang bereits hier im Forum nachlesen konnte (vielen Dank an der Stelle!!), muss ich mich nun auch mal für eine Frage melden.
Und zwar war mein VW Bora 1.4 16V gestern in einer freien Werkstatt meines Wohnortes, die ich mal ausprobieren wollte.
Dabei habe ich einen Ölwechsel und die TÜV Prüfung in Auftrag gegeben.
Ansonsten wurde nichts gemacht.
Bereits bei der Preisgestaltung traf mich der Schlag:
-Teile sollte ich selbst besorgen (ca 65€)
-TÜV Prüfung (105€ zzgl. Überfahrt zum TÜV 25€)
-Arbeitslohn für Ölwechsel 120€!!
Gesamtausgaben = 315€
Jaa, bereits da schluckte ich und wusste, dass das nicht angemessen ist. Auf Nachfrage zum den Preis wurde es etwas unangenehm, obwohl sie zuvor übermäßig freundlich war.
Es kam von der Chefin die Frage, ob ich eine Rechnung bräuchte, durch die es dann nochmal teurer würde.
Im Schock über den Preis verneinte ich eine Rechnung und zahlte einfach die 250€ (ohne Material).
Heute, einen Tag später, stelle ich gerade fest, dass der ganze Ort und meine Einfahrt voller Öl sind.
Mein Auto unten drunter: Klitschnass!
Das Öl kommt von der Ölablaßschraube.
Ölstand ist aber in Ordnung.
Auffällig war auch, dass sie die Ölablaßschraube, welche ich zu den anderen Teilen legte, wohl nicht finden konnte und sie eine andere reingemacht hätte, die mich eben 5€ zusätzlich gekostet hat.
Meine Fragen sind nun:
Ist dieses Symptom auch dadurch möglich, dass einfach zu viel Öl reingekippt wurde?
Wie kann ich jetzt gegen die Werkstatt vorgehen, wenn ich keine Rechnung habe?
Jetzt erst eine Rechnung zu ordern, zusätzlich die Mwst nachzuzahlen und dann, Tage später, erst mit dem Schaden anzukommen scheint mir etwas aussichtslos.
Was sollte/kann ich gleich verlangen, wenn ich es zunächst mit einem netten Gespräch versuche?
Meine Angst ist, dass das Gewinde in der Ölwanne mit zu viel nM zerstört wurde.
Da ich gleich schon zur Werkstatt gehe, freue ich mich besonders über schnelle Ratschläge, bevor ich etwas falsches sag oder mache.
Vielen Dank, bereits im Voraus!
Und entschuldigt, wenn es bereits ähnliche Themen gibt! Ich denke mein Fall ist sehr individuell und gerade deshalb freue ich sehr mich über hilfreiche Antworten zum Thema!
10 Antworten
Ohne Rechnung ist das Schwarzarbeit und du guckst in jedem Fall in die Röhre. Das Finanzamt freut sich aber immer über Mitteilungen, wo was an den Büchern vorbei repariert wird.
Jaa, das ist mir bewusst. Das hätte ich mir ja auch anders gewünscht. Dafür bin ich eben schließlich in die Werkstatt gefahren.
Dem Finanzamt mal davon zu erzählen, bringt mich nur leider nicht weiter und wäre nur zum "einen Auswischen" gut
Er hat sich ja selbst mit der Förderung von Schwarzarbeit strafbar gemacht. ... dann ginge der Hinweis an das FA nur anonym
Aber zur Sache:
HU-Gebühren und 25€ für Fahrt/Zeit ist mehr als OK.
120€ für Ölwechsel bei selbst mitgemachtem Material ist dagegen eine satte Ansage. Mit so Arbeitsaufwendigen Vorgehen rechne ich bei einem Bora da nicht. Vermutlich wäre es bei VW nicht teurer - inkl. Material geworden.
Jetzt ist glatt die Frage welche ÖlSchraube original verbaut ist und was sie als Ersatz verbaut haben. Selbst wenn sie das einsehen und richten, ist die Frage was mit dem ablaufendem Öl geschieht. Wenn sie die richtige Schraube haben und schnell sind geht da bestimmt schonmal 0,25l raus. Wenn sie ungeschickt sind deutlich mehr. In irgendeinem Staubbehälter aufgefangen und dann oben wieder reingekippt würde ich nicht akzeptieren.
Die Werke wäre aber sicher von meienr Zielliste gestrichen.
Vielen Dank Astradruide! Vor allem so schnell!
Die TÜV Kosten halte ich auch für absolut angemessen.
Jetzt weiß ich auch schonmal worauf ich gleich achten sollte.
Den Vergleich mit der VW Werkstatt (inkl. Material) hatte ich ebenfalls so im Kopf.
Der 1.4 Bora ist nun wirklich kein arbeitsaufwendiges Auto..
Muss natürlich noch schauen wie ich mich gegen weitere Schäden absichere
(bspw Umweltverschmutzung, defekte Ölwanne)
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Es gibt Ölablasschrauben die werden mit einer Flachdichtung gedichtet, andere mit einem O-ring ... das kann zu klaren Inkombalibitäten führen. Nun bin ich kein Bora-Kenner und kann Dir nicht klar sagen wie es sein sollte ... ich würde es sicher erkenn wenn ich drunter wäre, Schraube raus und Mutter in der Hand.
Soo, nochmal ein Update.. Die Werkstatt hat den Ölfilter nun mit der Ratsche voll angezogen.. Tatsächlich war es doch nicht die Schraube sondern der Filter. Laut Werkstatt hätte der Filter ein "falsches Gewinde" und es wäre somit mein Fehler, was ich allerdings ganz deutlich anhand der Teilenummern verneinen kann.
Der Wagen wurde dann von unten und im Motorraum grob mit reichlich Bremsenreiniger und Druckluft gereinigt.
Ich solle das jetzt beobachten.
Mal schauen..
Eine Rechnung wird auch auf Nachdruck konsequent verweigert.
Randinformation:
Auch für einen zweiten Wagen, der leider bis gerade noch dort stand, will Sie mir keine Rechnung geben obwohl ich diese ausdrücklich verlangt habe. Bezahlen darf ich auch nicht.. Sie will demnächst unbedingt noch einen Simmerring tauschen, bevor sie irgendeine Zahl nennt.
Auch an diesem Wagen wurden Schäden hinterlassen. Der Kühlergrill baumelt, nach einem Scheinwerferwechsel, nur noch an zwei Klipps und steht mittig hoch..
Ich fühle mich wehrlos und dachte nie, dass ich so beschi**en werden kann, wo ich doch selbst etwas Ahnung von der Materie habe..
Nur hier schützt auch Ahnung scheinbar nicht vor Abzocke.. Ich könnte heulen
Falsches Gewinde hätten die auch mit Gewalt nicht fest gekriegt. Entweder haben die den trocken eingesetzt oder die alte Dichtung hing noch am Gehäuse und die haben den neuen draufgeschraubt. Mit der Ratsche voll anknallen ist jedenfalls tödlich.
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 20. Mai 2022 um 18:13:11 Uhr:
Falsches Gewinde hätten die auch mit Gewalt nicht fest gekriegt. Entweder haben die den trocken eingesetzt oder die alte Dichtung hing noch am Gehäuse und die haben den neuen draufgeschraubt. Mit der Ratsche voll anknallen ist jedenfalls tödlich.
Danke! Die Info ist ebenfalls sehr nützlich!
Das mit der dichtung wäre ein durchaus menschlicher Fehler, der MAL passieren darf.
Das Festknallen versuchte ich noch zu verhindern, aber sie meinte überzeugt, dass nichts passieren kann.
Was soll ich denn nun machen, um nicht noch weitere Überraschungen zu haben? (Ölfilter fest/Gewinde kaputt o.Ä.)
Sorge habe ich auch wegen der großzügigen Bremsenreiniger-Aktion (Gummis usw) - Es wird immer schlimmer..
Hol das zweite Auto bloß da weg.
Wenn sie dir das raus geben ohne die Rechnung zu bezahlen um so besser, diese wird dann per Post kommen.
Nochmal würde ich denen kein Auto anvertrauen.
Den Filter kriegst du wahrscheinlich nur noch ab, wenn du einen stabilen Schraubenzieher durchtreibst, wenn überhaupt . Normal ist handfest, weil der sich anschließend noch festsaugt. Wenn du Pech hast muss der ganze Flansch neu. Verschiedene Gewinde kenne ich von alten Opel, aber nicht von VW.
Mit dem Bremsen reiniger brauchst du dir keine Sorgen zu machen, der verfliegt schneller als er irgendwas kaputt machen kann. 🙂