Geruch verbrannter Gummi
Bei meinem 500er bemerkte ich heute nach ca. 4km Fahrt einen Geruch wie als würde Gummi verschmoren aus der Lüftung. Nicht extrem, aber eben merkbar. Nach Öffnen der Motorhaube konnte ich den Ort einigermaßen eingrenzen, wo der Mief herkommt: fahrerseitig, hinter der ABSEinheit, aber weiter unten. Zuerst dachte ich, die Gummitülle der oberen Lambdasonde wäre der Missetäter, doch dem war nicht so. Der ARBÖ machte eine "Sicht"kontrolle, konnte nichts finden. Beim Autoclub war also der Geruch weg. Bei der Heimfahrt bermerkte ich ihn leicht wieder. Daheim war wieder nichts. Was könnte dies sein? Ölverlust sehe ich nirgends, auch die Bremsflüssigkeit tritt nicht wo aus. Alle Keilrippenriemen wie neu. Kann Kälte so was verursachen? Stehe immer in relativ warmer Garage.
Beste Antwort im Thema
Servus!
So, also es ist geschafft! Es war eine Arbeit von zehn Minuten (wobei das andauernde Bilderschießen wohl das zeitaufwändigste an der ganzen Sache war.)
Zum Thema Teilenummer: als ich den originalen Deckel meines Motors abmontiert hatte, sah ich, dass die Teilenummer eine andere war, als die auf meinem Ersatzteil (Das Ersatzteil ist ein original Mercedes-Ersatzteil) Ich rief beim Händler an und dieser bestätigte mir, dass die Teilenummer von: A 000 997 78 20 auf jetzt A 000 998 56 90 abgeändert wurde, die Teile aber identisch sind und somit bedenkenlos eingebaut werden können.
Zum Ablauf:
1. Ich öffnete die Haube und brachte sie in Servicestellung (Am fahrerseitigen Haubenlift den roten Knopf eindrücken und danach die Haube soweit hochheben, dass sie fast senkrecht offen steht und der rote Knopf in der oberen Öse sicher einrastet. Vorsicht bei zu niedrigen Garagen, damt die Haube nicht an der Decke anschlägt!)
2. Dann legte ich einen Karton an der Stelle unter's Auto, wo ich arbeitete (es kommt nachher ein kleiner Schwall Öl heraus beim Entfernen des Deckels...)
3. Motorabdeckung und Luftfiltergehäuse baute ich bereits bei der Suche nach der Öl-Leckage ab, von daher konnte ich mir diesen Schritt heute sparen...
4. Da ich alleine war, legte ich mir mein Fotohandy, einen Schlitzschraubendreher, eine Taschenlampe, einen kleinen Spiegel, eine Papierrolle sowie den neuen Deckel bereits auf der Scheibenwischerabdeckung parat, damit ich nicht laufend die ungemütliche Position (so halb verrengt) auf meinem Motor verlassen und Krams suchen musste.
5. Einen Mülleimer neben dem fahrerseitigen Kotflügel bereitgestellt (für ölige Papiertücher nachher...)
6. Eine geeignete Arbeitsposition gesucht und los ging's!
Schraubendreher angesetzt, mit Gefühl aufgehebelt und den Deckel entnommen (der bereits angekündigte Schwall Öl trat aus ... nicht viel Öl aber immerhin etwas) dann habe ich die Dichtflächen mit Papier gereinigt (aufpassen, dass keine Papierreste drin zurückbleiben), mit Taschenlampe und Spiegel einen Kontrollblick nach "innen" geworfen und anschließend mit dem Finger den neuen Deckel an der Gummidichtung mit etwas Öl eingerieben (wie man das auch früher schon bei den alten Blechölfiltern gemacht hat, damit der Gummi besser flutscht und beim Einbau nicht zerstört wird)
Den Deckel an die Position geführt, langsam eingedrückt bis ein Widerstand zu spüren war, danach mit etwas mehr Kraft gedrückt, sodass die Klipse eingerastet waren und fertig war der Wechsel.
Ob der Motor damit nun wieder zu hundert Prozent dicht ist weiß ich noch nicht, da ich demnächst noch Luftfilter, Kerzen und Pollenfilter wechseln werde und er solange nicht bewegt wird. Aber eigentlich sollte er jetzt wieder sein Öl bei sich behalten....
Achso: und wenn das Luftfiltergehäuse schonmal unten ist, kann man auch gleich die Gummidichtung zwischen Lufi-Gehäuse und Luftmassenmesser kontrollieren (sitzt am Lufi-Gehäuse dran), die wird nämlich Motorvibrationsbedingt auch gern mal rissig (siehe Bild) meine muss ich auch mal wieder tauschen...
(- An dieser Stelle wäre nun noch der Wiedereinbau des Lufi-Gehäuses zu erwähnen, falls man nicht wie ich noch auf Ersatzzeile wie Lufi, Zündkerzen etc. wartet...)
Und am Ende:
Wenn man die Haube dann wieder in die Normalstellung bringen will, sollte man sie in der Servicestellung erst einmal leicht nach hinten (Richtung Fahrzeug) drücken (LEICHT) und dabei den roten Knopf eindrücken und die Haube langsam mit den Händen nach unten führen, bis der rote Knopf in der unteren Stellung wieder einrastet, danach kann man sie wieder ganz normal schließen.
Ich weise hiermit ausdrücklich darauf hin, dass dies nur eine Nacherzählung meiner selbstgemachten Erfahung diesbezüglich ist und ich niemanden dazu anstifte, diese Arbeiten selbst auszuführen! Ich bin gelernter KFZ-Mechaniker (zwar bereits seit über acht Jahren nicht mehr in diesem Beruf tätig, aber ich habe ihn mal gelernt) und verfüge somit über ein gewisses Grundwissen, was die KFZ-Mechanik anbelangt. Wer sich diese Arbeit als Laie nicht zutraut, sollte vielleicht lieber erstmal einen Kostenvoranschlag der Werkstatt in Bertacht ziehen um Verletzungen und Beschädigungen an sich, anderen Personen und seinem Fahrzeug zu vermeiden! Ich tauschte den Deckel an meinem Fahrzeug auf eigenes Risiko! Eine eventuelle Beschädigung diverser Teile könnte eine teure Reperatur nach sich ziehen!
Dennoch wünsche ich allen die es selbst probieren wollen ein gutes Gelingen und stehe auch weiterhin gern mit Rat zur Seite!
Viele Grüße,
Bernd
30 Antworten
Dank für deine netten Tipps🙂. Das ist halt ein Forum! Mich wundert eigentlich nur, daß ein einfacher O-Ring an diesem Deckel die Dichtarbeit übernimmt. Und auch wirklich abdichtet. Eine Mercedes-Zauberei.
U.U. ist bei gewissen Temperaturunterschieden und -situationen eine kleine Undichtheit da, die sich später wieder "heilt". Und nochmals: so was Genaues und Dokumentiertes wie deine Anleitung fand ich im keinem anderen Thread, egal welche Marke! Wie gesagt, ich bleib am Ball und will hören, ob auch nach einiger Zeit noch alles trocken ist. Nochmals danke. A propos: meiner ist ein "normaler" CLK, kein AMG, nur mit dem 5,5ltr. 387PS Motor. Und, ich glaube, der ist der größere Verwandte deines V6, und somit relativ baugleich.
Schönen Abend noch!
Vielen Dank!
Ja dann ist das schon der neuere V8, der den 306PS V8 aus dem alten Vormopf-Modell abgelöst hat, so wie mein 350er den 320er Vormopf ablöste... die sollten wirklich beide relativ baugleich sein...
Sobald ich meine neuen Luftfilter und Zündkerzen bekommen habe, werd ich den Karren fahren um die Dichtheit zu überprüfen und anschließend eine Sichtkontrolle durchführen und hier meine hoffentlich "trockenen" Fahr-ergebnisse posten ;-)
Danke, ebenfalls einen schönen Abend!
Also wie versprochen hier mein Bericht zum Ölverlust: Ich habe die Woche (nach 81.000 KM Laufleistung) noch zusätzlich zu dem ölverlierenden Öldeckel die Kerzen samt beider Luftfilter gewechselt und ihn das erste Mal seit dem Wechsel dieser Teile ein wenig gefahren... Scheinbar ist der Motor nun dicht... Die alten Kerzen waren auch alle gleichmäßig rehbraun abgebrannt ohne Anzeichen von Öl in einem der Brennräume... Zusammenfassend kann man sagen, dass das mit dem Ölverlust nun erledigt scheint, zumindest an der Stelle, wo der Öldeckel sitzt... Sollte er noch an anderer Stelle Öl verlieren, wird sich das morgen am Garagenboden zeigen... Er roch nach kurzer Fahrt zwar nochmals leicht verbrannt, aber ih hoffe, dass das nur das Öl war, das ich nicht vom Auspuff runterwischen konnte.... Nach einer kleinen Autobahnfahrt mit zwei Kumpels dabei ("Proberiecher"😉 roch nichts mehr verbrannt... Gut, wenn man die A5 Richtung FFM ohne Speedlimit direkt vor der Tür hat :-D
Viele Grüße, Bernd
Freu mich für dich. Bin mit meinem auch schon wieder ca. 300km gefahren, keinerlei Geruch. Scheinbare Selbstheilung bei Mercedes oder wars doch was anderes🙂. Aber wir alle haben ja das MT Forum!
Grüsse aus Wien
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Servus zusammen,
ich hatte dasselbe Problem bei meinem 500er 5,5 L.
Selbst bei der Mercedes B Inspektion ist nix aufgefallen, hatte auch immer diesen Geruch und ab und zu
einen größeren Ölfleck aufm Stellplatz, dann hatte ich aber auch mal 2 Wochen einen Karton unterm Auto,
da war dann aber alles trocken.
NAchdem ich nach Bernds Super Anleitung die Sache angegangen bin, ist des endlich behoben...
Beim Freundlichen hätte des bestimmt wieder einige Euronen gekostet......😛
Also vielen Dank noch mal für die Super Anleitung !!!
Selbst als halber Autoschrauber Laie war die Sache innerhalb von 10 Minuten erledigt.
Gruss
Toddes
hallo,
bei mir geht das mit dem geruch auch schon eine weile (500er bj 2003, 87 tsdkm)
wenn ich vor dem auto stehe, dann die linke seite, da sehe ich auf dem krümmer reste von ölspuren.
gestern habe ich dann mal die vordere abdeckung entfernt, kann da aber nix erkennen.
das problem liegt mehr in richtung winschutzscheibe.
meistens bemerke ich den geruch wenn ich am berg stehe, wahrscheinlich läuft dann das öl irgendwie ab.
dieser besagte nockenwellendeckel ist ja auf der rechten seite, wenn man direkt vorm wagen steht.
somit schließe ich dies bei mir aus, oder gibt es auf der rechten seite auch einen nockenwellendeckel?
ich schätze eher die ventildeckeldichtung.......ist da was bekannt beim m113 motor?schwächen?
ich werde aber trotzdem mal in den nächsten tagen die werkstatt aufsuchen, der geruch ist dann doch sehr nervig, auch wenn dieser nur sporadisch auftritt.
grüsse aus dem kalten stuttgart
Servus,
normalerweise sollte dein Motor (da es auch ein V-Motor ist) ebenfalls hinten links und rechts solche Öldeckel haben.
Bei meinem Motor sind (wenn du vor der offenen Haube stehst) hinten rechts einmal der große Deckel der undicht war und darunter ein kleinerer Deckel (an der Auslassnockenwelle).
Links habe ich einen kleinen Deckel und anstatt eines großen Deckels die Kurbelgehäuseentlüftung.
Vielleicht ist dein Motor ähnlich aufgebaut und bei dir ist die Kurbelgehäuseentlüftung undicht oder der kleine Deckel...
Ich würde an deiner Stelle mal mit Spiegel und Taschenlampe die Nockenwellendeckel checken und wenn die in Ordnung sind unterhalb des Ventildeckels nach der Ölspur suchen...
Viel Erfolg und viele Grüße,
Bernd
Zitat:
Original geschrieben von turboskull
hallo,bei mir geht das mit dem geruch auch schon eine weile (500er bj 2003, 87 tsdkm)
wenn ich vor dem auto stehe, dann die linke seite, da sehe ich auf dem krümmer reste von ölspuren.
gestern habe ich dann mal die vordere abdeckung entfernt, kann da aber nix erkennen.
das problem liegt mehr in richtung winschutzscheibe.
meistens bemerke ich den geruch wenn ich am berg stehe, wahrscheinlich läuft dann das öl irgendwie ab.
dieser besagte nockenwellendeckel ist ja auf der rechten seite, wenn man direkt vorm wagen steht.
somit schließe ich dies bei mir aus, oder gibt es auf der rechten seite auch einen nockenwellendeckel?
ich schätze eher die ventildeckeldichtung.......ist da was bekannt beim m113 motor?schwächen?ich werde aber trotzdem mal in den nächsten tagen die werkstatt aufsuchen, der geruch ist dann doch sehr nervig, auch wenn dieser nur sporadisch auftritt.
grüsse aus dem kalten stuttgart
Bei meinem Vormodell, einem 500er mit 306 PS, gabs seinerzeit 3 undichte Stellen: VDD (stirnseitig), Kurbelwellendichtring getriebeseitig und eine undefinierbare ebenfalls zwischen Motor und Getriebe aber seitlich. Doch stinken tats bei dem nie🙂.
Gruß aus dem ebenfalls kalten Wien!
guten morgen🙂,
werde heute abend mal bei der niederlassung in stgt. vorstellig werden.
die sollen mal die abdeckungen entfernen und sehen was da los ist.
werde euch dann berichten, was der meister so von sich gibt🙂.
grüsse, aus dem heute nassen stuttgart!
hallo zusammen,
so, komme gerade von der niederlassung stuttgart zurück.
die eine variante:
beide seiten sind betroffen, die eine mehr, die andere fängt an.
2 neue ventildeckeldichtungen ca. 575 euro (billige variante!)
die andere:
neue ventildeckel ca. 1000 euro.
begründung:
kurzstreckenfahrzeug (stimmt auch)
jetzt meine frage, für welche variante sollte man sich in diesem fall entscheiden?
will nicht in 1/2 jahr wieder alles auseinander schrauben lassen.
lt. meister ist die die 1. variante aber vollkommen ausreichend.
ist natürlich kostentechnisch ein riesen unterschied.
aber wer einen 500er fährt soll nicht mosern😁
grüsse aus dem saukalten stuttgart
Zitat:
@DeBernd schrieb am 28. Februar 2012 um 17:22:42 Uhr:
Zum Ablauf: [...]
Danke für die Anleitung, Bernd!
Ich habe soeben auch die Verschlusskappe A000 998 56 90 an meinem CLK350, bzw. M272 getauscht.
Ich möchte die Nutzung eines kleinen Spiegels betonen! Tauschen geht auch ohne, aber in meinem Fall hat es den alten Deckel und die Dichtung nach 16 Jahren und 138 tkm regelrecht zerlegt, siehe Fotos. Kein Wunder, dass das geseibert und gesifft hat. Mindestens die Hälfte der alten Dichtung ist im Kurbelgehäuse kleben geblieben und musste mühsam von mir rausgepopelt werden. Mit 10 Minuten kam ich bei weitem nicht hin und ohne den Spiegel hätte ich sicherlich nicht alles raus bekommen, bzw. überhaupt nicht erst gesehen.
Beim Einbau des neuen Verschlussdeckels unbedingt auf das von Bernd genannte Klicken / Einrasten achten! Ich dachte auch erst ich bin fertig, der Deckel war aber etwas schräg und an einer Seite noch nicht korrekt eingerastet.
Bei den M272er Motoren ist oft auch die Dichtung des Ölabscheiders der Kurbelgehäuseentlüftung undicht. So war es bei meinem Dreiliter V6. Die Dichtung gab sporadisch - vor allem im kalten Motorenzustand - einen kleinen Tropfen Öl ab. Dieser tropfte dann auf den Auspuffkrümmer. Das verbrannte Öl bzw. der Rauch wurde über die Lüftung angesaugt und man roch das Öl im Innenraum. Unangenehm!
Im Zuge des Ölabscheideraustauschs (die alte schwarze Dichtung war hin und undicht), wechselte ich auch besagte Kunststoffdeckel. Die Arbeit war nicht leicht, weil zwischen Motorblock und Stirnwand nicht gerade viel Platz zum Arbeiten herrschte. Bei meinem Ölabscheider (vier Schrauben) war zudem eine Schraube rundgedreht. Horrorarbeit!!! Am Ende gab es dann doch ein Happy End.
Seitdem ist mein M272 wieder "dicht"...
Gut zu wissen, danke!
Wo sitzt der Ölabscheider beim M272?
Kannst Du Teilenummern und Bilder teilen?
Auf dem Foto erkennst du die drei braunen Stopfen. Diese wechseln. Auf der rechten Bildseite erkennst du den Ölabscheider der Kurbelgehäuseentlüftung (schwarzes Kunststoffteil). Dieser hat innen eine Dichtung. Diese wird mit der Zeit undicht - meist unten. Den Ölabscheider, zusammen mit den Stopfen wechseln. Dann hast du Ruhe. ;-)
Ölabscheider A272 010 06 31
2x Deckel klein A0009986590
Deckel groß (hier mal gucken, ob du den überhaupt benötigst, bei mir sitzt dort ein Kasten Sensor etc.). ;-)
Google mal die Teilenummern, du bekommst sogar komplette Reparatursätze...
Perfekt, danke.
1x "Deckel groß" links oben auf dem Bild ist der u.A. von DeBernd und mir genannte Verschlussdeckel A000 998 56 90.
Ich hoffe mit diesem Deckel ist es bei mir getan, sieht ja echt übel aus Kurbelgehäuseentlüftung / Ölabscheider zu tauschen...