Gegnerische Haftpflicht will nicht zahlen
Hallo miteinander,
Ich habe folgendes Problem, mir ist ein Arbeiter von einer Baustelle im gleichen Hof anscheinend mit einer Eisenstange ins Auto gelaufen, ich hab davon nichts mitbekommen da ich zu diesem Zeitpunkt nicht anwesend war. Er war so nett und hat selber versucht herauszufinden wer der Halter ist und meine Freundin darauf angesprochen dass er einen Schaden verursacht hat und diesen seiner Versicherung auch schon mitgeteilt hat. Also erst mal alles Top, jetzt will seine Haftpflicht aber diesen Schaden nicht zahlen weil sie meinen dass es eher nach einem Kfz verursachten Schaden aussieht. Da ich mittlerweile schon fast 2,5 Monate warte und mir erst jetzt mitgeteilt wurde dass seine Versicherung ihm nicht glaubt, bin ich doch ratlos wie ich weiter vorgehen soll. Als Student besitze ich nicht die große Kohle. Einen Kostenvoranschlag habe ich der Versicherung ziemlich zeitnah zukommen lassen. Der Schaden beläuft sich auf 1200 Euro da die komplette hintere Schürze neu bestellt werden muss.
Würde mich über jeden Ratschlag freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Chris
Beste Antwort im Thema
@ gummikuh72
ich hab euren Rat befolgt und nochmals das Gespräch gesucht, in diesem habe ich ihm aber unterschwellig mitgeteilt, dass bald mal was passieren müsse, da ich mich sonst leider gewzungen gefüllt hätte zum Anwalt zu gehen.
Ende der Geschichte 1 Woche später hat er den Schaden aus eigener Tasche bezahlt.
27 Antworten
Ich würde vom Bild her auch sagen:
Da ist dir wohl einer mit seiner Anhängerkupplung ans Auto gefahren.
Tue das was user Oettken empfohlen hat, alles andere führt zu nichts.
Zitat:
@Matsches schrieb am 14. Juli 2015 um 12:54:52 Uhr:
Ich würde vom Bild her auch sagen:
Da ist dir wohl einer mit seiner Anhängerkupplung ans Auto gefahren.
Tue das was user Oettken empfohlen hat, alles andere führt zu nichts.
Genau. Im Prinzip ist es nämlich erstmal egal, was ganz genau passiert ist. Der Typ sagt, er war's, die PHV will nicht zahlen. Also wird der Schädiger direkt in Anspruch genommen. Und wenn die Anwaltskosten dazukommen, spätestens aber bei einer Klage, knickt er ein und macht seinem Chef Druck, dass das über die Kfz-Haftpflicht reguliert wird.
Warum die PHV nicht zahlen will, erschließt sich mir jetzt aber nicht so direkt. Ok, warum sie nicht WILL schon. Da der Kerl aber angibt, dass es so war, ist die PHV m. E. erstmal leistungspflichtig, kann / soll / darf sich das dann aber vom Schädiger wiederholen, wenn ein Gutachter meint, dass das anders wäre.. Einfach sagen "glauben wir nicht" ist nicht. Wo kommen wir denn da hin? Das könnte ja jede Versicherung so machen...
Bitte einen Anwalt einschalten.
Der setzt einen Brief an den Geschädigten auf. Dieser wird den Brief an seine Versicherung weiter leiten.
Entweder die Versicherung zahlt oder wehrt den Schaden ab.
Dann muss das gerichtlich geklärt werden. Wenn der Schädiger behauptet, dass das mit einer Eisenstange passiert ist, ist das entweder war oder Versicherungsbetrug. Der PHV Versicherer muss seinem VN nachweisen, dass der Schaden nicht mit einer Eisenstange passiert ist. Wie dann? Egal wie, es müsste immer die PHV zahlen, ausser es ist mit einem Fahrzeug passiert.
Dir kann es egal sein. Du forderst das Geld vom Schädiger. Der hat zugegeben den Schaden gemacht zu haben, wie ist erst einmal egal. Daher muss er zahlen. Wie und ob er das Geld von jemanden zurück bekommt, kann Dir egal sein. Wenn es vor Gericht an sein Geld geht, wird er schon die Wahrheit sagen! 😉
Ich danke euch allen für die zahlreichen Antworten. Ich habe heute einen Anwalt angerufen, der wollte nicht mal eine Beratungsgebühr weil wir die ersten Dinge einfach per Telefon klären konnten. Morgen gehe ich vorbei und er setzt ein schreiben auf, alles weitere werde ich dann sehen.
Ich schreibe gerne wie die Geschichte ausging.
lg Chris
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Zitat:
@GustavSturm schrieb am 14. Juli 2015 um 14:25:09 Uhr:
Dir kann es egal sein. Du forderst das Geld vom Schädiger. Der hat zugegeben den Schaden gemacht zu haben, wie ist erst einmal egal. Daher muss er zahlen. Wie und ob er das Geld von jemanden zurück bekommt, kann Dir egal sein. Wenn es vor Gericht an sein Geld geht, wird er schon die Wahrheit sagen! 😉
Das ist richtig, so habe ich auch gedacht.
Dennoch würde ich hier zunächst den Ball so flach wie möglich und Kosten für den Verursacher so geringe wie möglich halten.
Denn:
Der TE ist in gewisser Hinsicht dem Goodwill des Verursachers ausgeliefert.
Die gesamte „Beweislage“ gründet hier nämlich auf einem ausgesprochenen Geständnis des Verursachers, dem Anschein nach hat der TE keinerlei Zeugen oder andere Beweise.
Ist sich der Verursacher – konfrontiert mit hohen Kosten – plötzlich doch nicht mehr so sicher dass überhaupt er den Schaden verursacht hat, kann das ganze schnell nach hinten los gehen.
Motto: „Irgendwas hat gerumst da war ich ganz erschrocken und da dachte ich im ersten Moment ich hätte das Auto berührt. Aber wenn ich recht überlege bin ich doch an die Tonne neben dem Auto gestoßen und sogar meine Versicherung meint dass der Schaden am Auto gar nicht von mir kommen kann“.
Solange er also einknickt ist alles bestens. Bleibt er aber bei seiner Eisenstangenversion und irgendein Gutachter stellt dann fest dass seine Eisenstange nicht Ursache gewesen sein kann bricht das ganze schnell in sich zusammen.
Hat sich der Arbeiter eben geirrt, sowas kommt vor.
Dann zahlt der Geschädigte schnell seinen Schaden UND sein Verfahren.
Muss nicht, kann aber.
Zitat:
@GustavSturm schrieb am 14. Juli 2015 um 14:25:09 Uhr:
Der setzt einen Brief an den Geschädigten auf. Dieser wird den Brief an seine Versicherung weiter leiten.
Entweder die Versicherung zahlt oder wehrt den Schaden ab.
Das haben die schon lange gemacht.
Die haben den Schaden abgewehrt, weil er nicht plausibel ist.
Jeder weitere Brief an die PH ist also Zeitverschwendung.
Zitat:
@GustavSturm schrieb am 14. Juli 2015 um 14:25:09 Uhr:
...Wenn der Schädiger behauptet, dass das mit einer Eisenstange passiert ist, ist das entweder war oder Versicherungsbetrug. ...
ein Bauarbeiter der in seiner Freizeit auf der Baustelle mit einer Eisenstange ein fremdes Fahrzeug beschädigt - Sachen gibts.
Da fallen mir doch glatt noch mehr Betrügereien ein.😉
Sozialversicherungsbetrug, Schwarzarbeit, Steuerhinterziehung, Scheinselbständigkeit, ...
Zitat:
@P10723 schrieb am 14. Juli 2015 um 16:10:52 Uhr:
Das haben die schon lange gemacht.Zitat:
@GustavSturm schrieb am 14. Juli 2015 um 14:25:09 Uhr:
Der setzt einen Brief an den Geschädigten auf. Dieser wird den Brief an seine Versicherung weiter leiten.
Entweder die Versicherung zahlt oder wehrt den Schaden ab.Die haben den Schaden abgewehrt, weil er nicht plausibel ist.
Jeder weitere Brief an die PH ist also Zeitverschwendung.
Nicht die PHV anschreiben. Das Geld vom Schädiger fordern. Er hat zugegeben das Fahrzeug beschädigt zu haben. Also muss er zahlen. Wenn er nicht zahlt, vor Gericht gehen.
Wo der sein Geld her bekommt kann Dir egal sein.
Das ist genau das, was ich im ersten Posting von mir hier schon geschrieben habe. 😉
Zitat:
@Matsches schrieb am 14. Juli 2015 um 14:53:30 Uhr:
Das ist richtig, so habe ich auch gedacht.Zitat:
@GustavSturm schrieb am 14. Juli 2015 um 14:25:09 Uhr:
Dir kann es egal sein. Du forderst das Geld vom Schädiger. Der hat zugegeben den Schaden gemacht zu haben, wie ist erst einmal egal. Daher muss er zahlen. Wie und ob er das Geld von jemanden zurück bekommt, kann Dir egal sein. Wenn es vor Gericht an sein Geld geht, wird er schon die Wahrheit sagen! 😉
Dennoch würde ich hier zunächst den Ball so flach wie möglich und Kosten für den Verursacher so geringe wie möglich halten.
Denn:
Der TE ist in gewisser Hinsicht dem Goodwill des Verursachers ausgeliefert.
Die gesamte „Beweislage“ gründet hier nämlich auf einem ausgesprochenen Geständnis des Verursachers, dem Anschein nach hat der TE keinerlei Zeugen oder andere Beweise.
Ist sich der Verursacher – konfrontiert mit hohen Kosten – plötzlich doch nicht mehr so sicher dass überhaupt er den Schaden verursacht hat, kann das ganze schnell nach hinten los gehen.
Motto: „Irgendwas hat gerumst da war ich ganz erschrocken und da dachte ich im ersten Moment ich hätte das Auto berührt. Aber wenn ich recht überlege bin ich doch an die Tonne neben dem Auto gestoßen und sogar meine Versicherung meint dass der Schaden am Auto gar nicht von mir kommen kann“.Solange er also einknickt ist alles bestens. Bleibt er aber bei seiner Eisenstangenversion und irgendein Gutachter stellt dann fest dass seine Eisenstange nicht Ursache gewesen sein kann bricht das ganze schnell in sich zusammen.
Hat sich der Arbeiter eben geirrt, sowas kommt vor.
Dann zahlt der Geschädigte schnell seinen Schaden UND sein Verfahren.
Muss nicht, kann aber.
Er hat das Geständnis wohl auch gegenüber der Freundin des TE gemacht.
Die Beweissicherung ist immer das Wichtigste. IMMER einen Unfallbericht machen und den unterschreiben lassen. Will der Gegner das nicht: Polizei.
Ich hab da schon mal fast Lehrgeld zahlen müssen. Da ist mir ein alter Mann beim Rückwärtsfahren vorne ins Auto gefahren. Ich stand. Alles klar, sagte er, ich solls richten lassen, er zahlt. Am nächsten Tag wollte er davon nichts mehr wissen und behauptet nun ich sei ihm hinten reingefahren.
Nur unter massiven Drohungen hat er dann schließlich doch bezahlt.
@TE
gibt es dazu was neues?
@ gummikuh72
ich hab euren Rat befolgt und nochmals das Gespräch gesucht, in diesem habe ich ihm aber unterschwellig mitgeteilt, dass bald mal was passieren müsse, da ich mich sonst leider gewzungen gefüllt hätte zum Anwalt zu gehen.
Ende der Geschichte 1 Woche später hat er den Schaden aus eigener Tasche bezahlt.
freut mich für dich und danke für die rückinfo