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Gedanken zum Motorradkauf

Themenstarteram 31. Oktober 2012 um 22:22

Hallo,

ich beschäftige mich gerade mit dem Gedanken, mir mein erstes eigenes Motorrad zu kaufen. Damit habe ich mich nun schon zwei Abende lang beschäftigt und habe viele Antworten gefunden, aber natürlich gibt es auch noch immer viele Fragezeichen.

Ich wollte hier einmal meine beisherigen Schlussfolgerungen vortragen und euch fragen, ob ihr diese soweit für stimmig und logisch haltet oder ob da noch nachgesteuert werden muss.

Zunächst mal zu meiner Historie: Ich bin männlich, Mitte 40, 1,87 m. Den Motorradführerschein habe ich mit 18 zusammen mit dem Auto gemacht, kostete damals läppische 300 DM mehr (für fünf Fahrstunden + Prüfgebühren). Nach der Führerscheinprüfung habe ich dann aber so ca. 15 Jahre lang kein Motorrad mehr bestiegen. Dann hatte ich einen Nachbarn mit einer Suzuki Bandit 600, der mir seine Maschine hin und wieder mal für Spritztouren geliehen hatte, und etwas später einen Verwandten, der sein Motorrad, eine Yamaha XV 750 Virago (Cruiser) mit 40 kW, zwei Jahre in meiner Garage untergestellt hatte, und dafür durfte ich damit fahren, so viel ich wollte. Insgesamt waren das wohl so 1000 bis 2000 km. Das ist aber nun auch wieder so ca. 8 Jahre her.

Mir hat das Motorradfahren immer viel Spaß gemacht, aber da ich durch Beruf, Haus und Familie immer viel zu tun hatte, habe ich den Drang, mir eine Maschine zuzulegen, jahrelang erfolgreich mit dem rationalen Argument bekämpft, dass ich für die paar Ausfahrten im Jahr dafür viel zu viel Geld hinblättern müsste. Nun sind die Kinder älter und selbständiger und das erste schon aus dem Haus, der Beruf etwas weniger zeitraubend, im Haus gibt es auch nicht mehr so viel zu tun - sprich: Es wird Zeit!

Ich suche ein Gefährt, mit dem ich am Wochenende Schönwettertouren durch umliegende Bergland machen kann, das aber, da wir nur ein Auto haben, mitunter auch als Zweitwagenersatz für Besorgungen usw. gute Dienste leistet. Vielleicht möchte ich irgendwann auch mal eine weitere Tour in die Alpen oder so machen, aber das steht noch in den Sternen, ist also nicht so wichtig.

Obwohl ich eigentlich ein risikofreudiger Mensch bin, reiße ich mich beim Motorradfahren arg zusammen: Mein Fahrstil ist eher sicherheitsbetont - ich fahre zwar gerne schnell, aber nur wo Verkehr und Straße es zulassen, extreme Schräglagen und waghalsige Überholmanöver sind nicht mein Ding.

Nun kam natürlich als erstes die Frage: Was für ein Motorrad will ich eigentlich? Viel Erfahrung mit den Typen habe ich ja nicht. Die Bandit hat mir damals schon Spaß gemacht, agil und trotzdem gutmütig, die Virago war eher schwerfällig in den Kurven, aber was mir viel Spaß gemacht hat war, wie viel Kraft sie im unteren Drehzahlbereich entwickelt hat. Mit der Bandit musste man deutlich hochtouriger fahren, und ihr fiepiges Säuseln spricht mich irgendwie weniger an als das ruhige Geblubber der Virago. Auch mag ich's eher leise. Dennoch - ein(e) Chopper oder Cruiser ist wohl nicht mein Ding, etwas sportlicher soll's schon sein. Aber auch kein Supersportler.

Nach vielem Lesen stehe ich nun irgendwo zwischen Reiseenduro und "normalem" Motorrad wie der Bandit (wie nennt man die Klasse eigentlich? Sporttourer sind doch irgendwie dicker, oder?). Ich bin noch keine Enduro gefahren, aber ich stelle mir die Sitzhaltung etwas entspannter vor, andererseits dürfte die Straßenlage eher gegen diese Kategorie sprechen. Wie groß sind hier die Unterschiede?

Angetan hat es mir die Triumph Tiger 800, nach dem Lesen diverser Fahrberichte scheint das eine Top-Maschine zum attraktiven Preis zu sein, viel Kraft bei wenig Drehzahl, Komfort und Sicherheit, und für meine 1,87 genau richtig. Allerdings wird sie in den einschlägigen Börsen auch gebraucht nicht unter knapp 8000 € gelistet, und da ich noch gar nicht genau wieß, wie viel ich denn nun wirklich damit fahren werde, wollte ich eigentlich eher so im Rahmen bis 5000 € bleiben. Auch könnten die 70 kW für meine geringe Fahrerfahrung etwas viel sein.

Apropos Preise: Ich wollte jetzt im Herbst kaufen, weil ich das Geld herumliegen und Platz in der Garage habe und mir günstige Preise verspreche. Wie viel kann man von den geforderten Preisen auf autoscout und mobile denn wohl so runterhandeln um diese Jahreszeit?

Dann das Thema Zuverlässigkeit: Die wenige Zeit, die ich habe, will ich fahren, nicht schrauben oder das Teil zur Werkstatt fahren. Zuverlässigkeit steht daher ganz oben auf der Wunschliste.

Gedacht hatte ich an Gebrauchtrad so um die drei Jahre alt und bis max. 30 tkm. Ob vom Händler oder privat weiß ich noch nicht.

Summa summarum habe ich mich jetzt auf folgende Modelle eingeschossen:

* Suzuki GSF 650 S Bandit

* Suzuki V-Strom 650

* Kawasaki Versys 650

Die BMW F 650 und die Honda Transalp finde ich auch nicht schlecht, doch scheinen die mir (vor allem die BMW!) gebraucht doch spürbar teurer zu sein, ohne dass ich erkennen könnte, wofür der Mehrpreis verlangt wird - oder bieten die deutlich mehr Qualität? Und die Transalp ist mit 44 kW auch wirklich am unteren Rand meiner Leistungsvorstellung.

Summa summarum: Sind meine Schlussfolgerungen aus eurer Sicht vernünftig? Habt ihr noch zusätzliche Tipps? Gibt es wichtige weitere Modelle, die ich in Erwägung ziehen sollte?

(Oder vielleicht doch die Tiger? Seufz ...)

Beste Antwort im Thema

ältere technik=einfachere technik=problemlosere technik

weil einfach einfach einfach ist:D

bei motorrädern verhält es sich nicht wie bei autos.

die sind auch in dem alter in einem besseren zustand. meistens werden die nur bei schönem wetter gefahren und die km-leistung hält sich auch in grenzen.

die großen motoren gelten als äußerst standfest:

http://zx11.de/

entsprechende pflege und wartung ist immer vorraussetzung, egal bei welchem bike und in welchem alter.

ersatzteile gibt es auch recht günstig.

meine erfahrung ist:

je mehr hubraum und ps, desto gelassener bin ich unterwegs.

am besten mal so eine maschine probefahren.

im unteren drehzahlbereich sind die angenehm wie ein schmusekätzchen.

erst wenn du runterschaltest und den gashahn voll aufdrehst fahren die die krallen aus.

denke mal, daß du in dem alter genug selbstbeherrschung hast mit respekt ein motorad mit 125ps+ zu fahren.

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Mit den grossen Ks ist man sehr schnell sehr schnell unterwegs. Ich weiß nicht, wie es um Deine Selbstbeherrschung steht.

Mal eben nach dem Überholvorgang das Gas stehen lassen bedeuten knappe 200 auf der Uhr.

Mit wäre das zu anstrengend, ständig mich selbst zu beschränken. ;)

Themenstarteram 1. November 2012 um 13:11

Zitat:

Original geschrieben von Lewellyn

Mit wäre das zu anstrengend, ständig mich selbst zu beschränken. ;)

Hmm, ist mir irgendwie lieber, als die Beschränkungen in der Technik zu haben. :)

Auch damals mit der Virago hätte ich meist deutlich schneller fahren und beschleunigen können, ich hab's mir aber immer gut verkneifen können. Ja, auch da wurden's mal hin und wieder ein paar km/h mehr auf dem Tacho als als auf den Schildern rechts, aber selten und auch nicht allzu viel. Ich fahre gerne schnell, auch im Auto, sehr schnell sogar, aber ich richte mich im Allgemeinen recht gut nach der StVO und habe in fast 30 Autojahren und gut einer halbe Million km nur zwei Mal ein paar Euro fürs Zuschnellfahren bezahlen müssen.

Meine Sorge ist weniger mangelnde Selbstbeherrschung als dass einem mal der Gasgriff ausrutscht und man schneller als man gucken kann im Graben liegt.

im großen gang kannst du auch vollgas geben ohne auf dem hinterrad unterwegs zu sein.

die leistung kommt aus der drehzahl.

wer die gänge ausdreht bekommt das schon mit:D

am 1. November 2012 um 15:04

Ein starkes Motorrad kannst du mit keinem normalen Auto vergleichen. Hab mal den MB SL mit 6.3 V12 gefahren und auch den 2008er Audi 4.2 FSI, das ist fast schon einschläfernd selbst gegen eine Einsteiger-600er. Die liegen bei etwa 4 Sekunden 0-100.

Die Drehzahlen sollte man mögen, man zahlt in mehrfacher Hinsicht dafür - Anschaffung, Verbrauch, bei hoher Leistung auch heftige Versicherungsbeiträge. Da kannst du schnell über 500.- Jahresbeitrag für Haftpflicht liegen, für einen Supersportler war ich beim Vergleich teils auf über 900,- gekommen.

Was es mir auch ein wenig verdirbt, ist dass die meisten starken Maschinen immer noch keine Traktionskontrolle haben. Ziehst du zu heftig am Hahn, kann ein Sturz folgen. Und die Drehorgien sind auch Arbeit, so eine aggressive Motorbremse und ruckartige Lastwechsel haste im Auto noch nie kennengelernt.. es sei denn du bist mal Rennen gefahren.

Die Leistung der NC würde ich subjektiv zwischen meiner 58 PS CB500 und den 78 PS der Einsteiger-600er schätzen.. zumindest solange man unterhalb von Autobahntempo bleibt. Mit DCT (52 PS bei der X) kuppelt sie außerdem perfekt dosiert ein und ist dadurch besonders flink beim Anfahren, du wirst überrascht sein. An der Ampel wird bei Trockenheit erstmal jede Karre mit Wandlerautomatik abgehängt, und den meisten anderen (außer reinrassigen Sportwagen) fehlt die nötige Motorleistung .. also mach dir darum keine Sorgen.

Was relevanter ist als die ewige Diskussion um Leistung ist die Tatsache, dass man bei Langsamfahrt und Rangieren ihr Gewicht und Radstand schon etwas anmerkt. Andererseits: Preis und das praktische Staufach. Ausprobieren, anders gehts nicht.

Wenn du keine angst vor einem 500PS Auto hast, sehe ich auch keinen Grund, angst vor einem 200PS Motorrad zu haben. Weder gasgriff noch Pedal sind mir jemals unbeabsichtigt abgerutscht.

am 1. November 2012 um 17:29

Einerseits bin ich mittlerweile schon ein Freund von mehr Leistung (durch Hubraum) beim Motorrad, weil es einfach eine niedertourige und damit entspannte Fahrweise ermöglicht. Ich sehe das ähnlich wie Kawaman.

Doch sollte man auch bedenken, dass da bei einer 1000er einiges an Leistung unter dem Tank schlummert.

Z.B. wenn man eine zu hoch geratene Kante einer Einfahrt überfährt, dann kann man plötzlich doch unabsichtlich etwas hektisch am Gas drehen. Wenn das dann giftig reagiert, geht's mit einem Satz ab nach vorne. Wenn dann noch der Lenker eingeschlagen ist (bei Ein- und Ausfahrten nicht ganz unüblich), dann wird's kippelig.

Meiner Meinung nach besteht eine gewisse Gefahr gerade bei langsamen Geschwindigkeiten im ersten oder zweiten Gang, da hier der Motor spontan immense Beschleunigung bei nur relativ kleinen Gasänderungen hervorrufen kann. Das sind Erfahrungen, die man erst mal machen muss.

Ich will jetzt nicht sagen, dass jeder der erstmals eine 1000er fährt, unweigerlich erst einmal von ihr abgeworfen wird. Ist mir bis jetzt zum Glück auch nicht passiert, doch sorgt in der Anfangsphase bestimmt irgendwann ein Schlagloch oder sonstiges für einen ungeplantes sprunghaftes Beschleunigungserlebnis.

also ich hab mal eine fzr 600 genesis gefahren.

da war ich recht unangenehm überrascht, als die schlagartig bei 7000U/min abging wie eine rakete.

da ist mir die homogene kraftentfaltung meiner bisherigen 1000er eindeutig lieber.

am 1. November 2012 um 17:44

Wie gesagt, während der "normalen" Fahrt gefällt mir die Motorcharakteristik einer 1000er auch viel besser, als bei diesen kleinen Drehzahlorgeln. Dabei hat mich in der Tat noch nicht einmal ein ungeahnter Drehmomentschub böse überrascht.

Eine 1000er hat aber eben auch bei niedrigen Drehzahlen reichlich Drehmoment, was einerseits von uns beiden sehr begrüsst wird, andererseits bei sehr niedriger Geschwindigkeit, wenn das Mopped noch relativ instabil ist, sehr spontane Beschleunigungen ermöglicht, ohne das man sonderlich hoch drehen muss. Und sie sind auch noch deutlich schwerer als 600er oder 750er, was das Abfangen nicht leichter macht.

am 1. November 2012 um 17:51

Eine 1000er nur wegen ihres Drehmoments untenrum fahren ist echt mal ineffektiv.

Leider gibts halt nur wenige Ausnahmen mit anderer Abstimmung. Die Technik wie bei großen Automotoren, um breite Drehzahlbänder stark zu machen, fehlt Motorrädern wohl aus Platz- und Kostengründen. Die Leistung aus Drehzahl ist dann im Grunde serientaugliche Renntechnik.

Ist der Gewichtsunterschied wirklich so hoch, wenn man gleiche Motorräder mit unterschiedlichen Motoren betrachtet?

Zitat:

Original geschrieben von fate_md

Ist der Gewichtsunterschied wirklich so hoch, wenn man gleiche Motorräder mit unterschiedlichen Motoren betrachtet?

kommt auf die maschine drauf an. wenn nur der motor größer ist, dann hält es sich in grenzen, da ja alles für die leistung des großen motors ausgelegt ist.

meine rx wiegt auch über 260kg-was solls.

am 1. November 2012 um 18:01

@Sonntagnachtsfahrer:

Bedingt. Motorradfahren an sich ist uneffektiv und als reiner Zeitvertreib viel zu teuer.

Ich fahre mit dem Mopped, weil mir das Fahren Spass macht. Hohe Drehzahlen sind mir aber ein Greuel, doch möchte ich auch mal ordentlich Beschleunigen können.

Leistung ist Drehmoment x Drehzahl.

Für maximale Leistung braucht man maximale Drehzahl bei maximalem Drehmoment. Das will ich aber gar nicht.

Mittlere Leistung kann man z.B. durch niedriges Drehmoment bei hoher Drehzahl oder hohes Drehmoment bei niedriger Drehzahl haben. Das Zweite bevorzuge ich. Hohes Drehmoment bei niedriger Drehzahl gibt es aber eben nur über den Hubraum.

Daher die 1000er, deren Leistungspotential ich wahrscheinlich nur zu weniger 50% nutze.

Will ich effektiv unterwegs sein, dann nehme ich mein Fahrrad, meinen Ford Focus oder den Zug.

am 1. November 2012 um 18:03

Hab mit der CB (190 kg) einmal beim Wenden Mist gebaut. Zum Glück ist die Radsaison noch nicht lange her und die Beinmuskeln noch fit, so konnte ich sie mit Gewalt ("nix da!") wieder hochdrücken. Ich denke nicht, dass ich das bei der übergewichtigen NC noch geschafft hätte.

@Vulkanisator: was man als "ordentlich" bezeichnet, ist halt relativ. Mich interessiert Beschleunigung hauptsächlich in Stadt + Umland. Bei Limit 100 oder Autobahn + schnellem Fahrstil würde ich auch mehr Leistung haben wollen. Gleiches gilt für Soziusbetrieb, ich war erstaunt wie lahm alles wird damit.

Zitat:

Original geschrieben von Sonntagnachtsfahrer

Eine 1000er nur wegen ihres Drehmoments untenrum fahren ist echt mal ineffektiv.

Leider gibts halt nur wenige Ausnahmen mit anderer Abstimmung. Die Technik wie bei großen Automotoren, um breite Drehzahlbänder stark zu machen, fehlt Motorrädern wohl aus Platz- und Kostengründen. Die Leistung aus Drehzahl ist dann im Grunde serientaugliche Renntechnik.

was ist daran ineffektiv?

kann mit der zx-10 und der rx problemlos mit 2000U/min fahren und sie zieht trotzdem sauber.

am 1. November 2012 um 18:07

Hat schon einer TDM 850/900 gesagt?

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