Führerscheinentzug bei Demenz?
Hallo,
ich habe mal eine Frage die mich etwas verfolgt.
Ich stande an der Ampel, steil Bergauf, vor mir ein silberner Mercedes (selbiges Modell wie meiner).
Es war wenig Verkehr, hinter uns kein weiteres Auto dank Bahnschranke.
Die Ampel wurde grün, das Auto vor mir fuhr nicht los! (<- ich wurde Stinksauer und hupte als es wieder Rot wurde (geht bei der Ampel sehr schnell)).
Bei der nächsten Grünphase das selbe! Also wurde ich misstrauisch, stieg aus und habe nachgeschaut was war.
Ein alter Herr saß im Fahrzeug und wusste nicht mehr wie man die Feststellbremse löst!? (Keine normale Handbremse, das ist so ein Hebel links nebern Lenkrad den man bei diesem Fahrzeugmodell ziehen muss). (Ich habe ihm alles in Ruhe erklärt, wie man damit am Berg anfährt, ist gar nicht so einfach ohne Automatik...)
Anhand seines sehr fortgeschrittenen Alters würde ich dreist behaupten er habe Demenz.
Doch muss der ihn behandelnde Arzt nicht in Auftrag geben das der Führerschein entzogen wird?
Ich meine jetzt war es nur eine Rote Ampel, morgen evtl. die falsche Autobahnauffahrt?
Darf man mit Demenz noch Auto fahren? Oder erst bei irgendwelcher "Stärke" nicht mehr?
Vielen Dank und Gruß
Lukas
Beste Antwort im Thema
Vielleicht war es auch nicht sein Auto.
Ich bin noch jünger und habe im Moment auch mit der Umstellung auf die Fussfestellbremse zu kämpfen.
Leben lang Handbremse und plötzlich ist man der, der den Hebel nicht zieht.
Nicht so einfach.
46 Antworten
So viele Rentner sehe ich jetzt nicht beim Pokémon jagen. Vielleicht müssen wir uns auch mal davon verabschieden bei jeder geringfügigsten Abweichung vom Idealzustand die Fähigkeit des Fahrens in Frage zu stellen. Der Deutsche hat ja grundsätzlich auch das Verlangen jede fehlerhafte Tat mit einem Hinweis zu versehen. Das fängt bei merkwürdigen Aufklebern an und endet bei der Beurteilung des Fahrers anhand des Fahrzeugs.
das hier
Zitat:
@R 129 Fan schrieb am 4. November 2016 um 09:53:56 Uhr:
Wenn ich mir die zunnehmend immer "bessere" Fahrweise der meisten Spacken so ansehe, scheint Demenz wohl ein flächendeckendes Problem zu sein 🙄
war wohl nicht auf Rentner gemünzt, sondern auf die Allgemeinheit...
Jeder hat eine andere Fahrweise oder Vorlieben, sein Auto zu verschönern oder zu verschlimmbessern.
Das hat aber nichts damit zu tun, dass man u.U. krankheitsbedingt den kompletten Überblick verliert, nicht mehr weiss, wo vorne und oben ist und somit sich bzw. auch andere VTs gefährded. Dann hat man am Steuer eines Fahrzeugs nichts mehr zu suchen.
Aber das wurde alles schonmal ausgiebig diskutiert... 🙄
insofern, um für mich hier zum Abschluss zu kommen:
"Führerscheinentzug bei Demenz?" => Ja bitte, im Sinne der allgemeinen Sicherheit!
Zitat:
@cocker schrieb am 4. November 2016 um 13:26:55 Uhr:
Das hat aber nichts damit zu tun, dass man u.U. krankheitsbedingt den kompletten Überblick verliert und somit sich bzw. auch andere VTs gefährded. Dann hat man am Steuer eines Fahrzeugs nichts mehr zu suchen.
Das gilt nicht nur für die pösen Rentner, Pillenschlucker und weitere gehören da auch zu, unabhängig vom Alter. Aber auch das hatten wir schon....😮
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Zitat:
@Bierloch schrieb am 2. November 2016 um 19:14:22 Uhr:
Ich habe mir keinerlei Kennzeichen gemerkt, wie der Mann heißt habe ich auch nicht gefragt... was ich mittlerweile fast nicht mehr mit mir vereinbaren kann, falls was schlimmes passiert....
Hallo Bierloch:
Zuerst möchte ich Dir sagen, das ich es sehr löblich finde, wie Du reagiert hast und Dich weiterhin sorgst. Das ist bei weitem nicht selbstverständlich in unserer Gesellschaft. Respekt.
Zu Deiner Sorge : Du hast im Grunde alles richtig gemacht, man kann aber auch nicht immer gleich an alles denken. Anders herum, was hättest du mit dem Kennzeichen oder dem Namen getan?
Ich denke der Herr wird selbst , im Nachhinein erschrocken sein, und eventuell auch schon einen Arzt aufgesucht haben. Solche Veränderungen ( sollte es Demenz sein) fallen schon auf und beunruhigen einen selbst.
Du hast Dich jedenfalls vorbildlich Verhalten.
Danke für die vielen Antworten, aber falls das ein Moderator sieht, sollte er wieder zu machen, nicht das hier wie im anderem, allgemeinem Thread, über "alte Menschen" es ins böse ausartet.
Gruß
Lukas
Zitat:
@R 129 Fan schrieb am 4. November 2016 um 13:31:28 Uhr:
Zitat:
@cocker schrieb am 4. November 2016 um 13:26:55 Uhr:
Das hat aber nichts damit zu tun, dass man u.U. krankheitsbedingt den kompletten Überblick verliert und somit sich bzw. auch andere VTs gefährded. Dann hat man am Steuer eines Fahrzeugs nichts mehr zu suchen.Das gilt nicht nur für die pösen Rentner, Pillenschlucker und weitere gehören da auch zu, unabhängig vom Alter. Aber auch das hatten wir schon....😮
ich hab nix von Rentnern geschrieben, sondern ganz pauschal und wertungsfrei von Leuten, die umständehalber bzw. krankheitsbedingt (ggf. auch nur temporär) nicht mehr Autofahren dürfen sollten...
Zitat:
@Bierloch schrieb am 4. November 2016 um 14:31:12 Uhr:
Danke für die vielen Antworten, aber falls das ein Moderator sieht, sollte er wieder zu machen, nicht das hier wie im anderem, allgemeinem Thread, über "alte Menschen" es ins böse ausartet.Gruß
Lukas
Du musst nur auf die kleine Bimmel rechts unter dem Beitrag klicken, schwupps kommt ein Mod.
Zitat:
@Bierloch schrieb am 2. November 2016 um 18:35:34 Uhr:
Anhand seines sehr fortgeschrittenen Alters würde ich dreist behaupten er habe Demenz.
Doch muss der ihn behandelnde Arzt nicht in Auftrag geben das der Führerschein entzogen wird?
Ich meine jetzt war es nur eine Rote Ampel, morgen evtl. die falsche Autobahnauffahrt?Darf man mit Demenz noch Auto fahren? Oder erst bei irgendwelcher "Stärke" nicht mehr?
Vielen Dank und Gruß
Lukas
Was macht dich so sicher, dass der alte Herr noch einen Führerschein hat ? Oder hatte ?
Einem Demenzkranken das Autofahren verbieten kann man wohl, dummerweise wird er sich daran nicht mehr erinnern können. Woraus folgt, dass er trotzdem fahren wird, so er Gelegenheit dazu bekommt.
Papa Staat wird hier kaum was richten können. Es sind hier in erster Linie die Angehörigen bzw. die pflegenden Personen gefragt, dass einem Demenzkranken der Zugang zum Zündschlüssel verwehrt bleibt.
Zitat:
@cocker schrieb am 4. November 2016 um 14:59:53 Uhr:
sondern ganz pauschal und wertungsfrei von Leuten, die umständehalber bzw. krankheitsbedingt (ggf. auch nur temporär) nicht mehr Autofahren dürfen sollten...
Tja, gnauso meinte ich das auch. Hast du wohl mißverstanden 😉
vermutolich 😉
"böse Rentner" ist so ein böses Wort ... wir sind - bis auf wenige Ausnahmen - irgendwann alle mal Rentner und werden vermutlich auch Probleme haben, uns was einzugestehen und den Führerschein abzugeben.
Genauso kann es auchmal sein, dass du vom Doc irgendwelche Pillen verschrieben bekommst, die deine Fahrtüchtigkeit eklatant beeinträchtigen. Dann sollte man möglichst selber in der Lage sein zu erkennen, dass man besser kein Auto mehr fährt. Ist man das nicht, muss der Gesetzgeber einspringen.
Auf welche Art und Weise er das tun müsste ... keine Ahnung. Mir auch egal. Ich entscheide in der Richtung nix. Nur für mich selber.
Bei Auffälligkeiten kommt irgendwann der Amtsarzt ins spiel die Fähigkeit zu beurteilen, Stichwort Alkoholiker.
Die Senioren welche schon immer einen eher Defensiven unaufgeregten Fahrstil pflegten halten nach meiner Beobachtung am längsten durch ihr Fahrzeug zu führen. wird bei Demenz sooviel anders nicht sein.
ein Arbeitskollege von mir ist psychisch krank, nimmt starke Tabletten und hat teilweise Aussetzer, die in spastische Bewegungen ausarten und er ist dann geistig komplett weggetreten und nicht mehr ansprechbar. Auf der Arbeit will keiner mehr mit ihm zusammenarbeiten, weil es absolut stressig ist und er die Hälfte von dem vergisst, was man ihm sagt.
Der fährt auch noch Auto und kein Arzt kommt auf die Idee, ihm das zu verbieten.
Vermutlich muss erstmal was passieren, bevor man ihm den Führerschein abnimmt.
Zitat:
@cocker schrieb am 5. November 2016 um 14:36:42 Uhr:
...und kein Arzt kommt auf die Idee, ihm das zu verbieten.
Der Arzt kann ihm das nicht verbieten!
Der Arzt kann ihn lediglich freundlich auf die Gefahren die die Einnahme birgt hinweisen, das war es dann aber auch schon...
Er kann sich zwar auf rechtfertigende Gründe berufen um gegen die Schweigepflicht zu verstoßen und deinen Arbeitskollegen bei der zuständigen Führerscheinbehörde melden, wenn dein Arbeitskollege aber bisher nicht auffällig als Fahrzeugführer wurde und einen halbwegs guten Anwalt hat, wird das teuer für den Arzt werden!
Was die Situation auf deiner Arbeit angeht hingegen gibt es mehr wie genug Möglichkeiten seitens des Arbeitgebers einzuschreiten - gerade wenn es sich hierbei um produzierendes Gewerbe handelt, dein Kollege Maschinen u.ä. bedient...hier wird dein AG aber auch erst tätig werden, wenn etwas passiert und er sich dafür verantworten muss - den Spruch "Jeder hat gewusst, dass da irgendwann mal etwas passieren muss!" mögen Staatsanwälte und Richter im übrigen garnicht!