Fragen zur Geschichte der Motorentwicklung seit den 70ern...

Moin Leute,

ich bin neuer Hobbyschrauber, mit allerdings guten Voraussetzungen. Physiker, jahrelang an Industrieanlagen rumgeschraubt, dann in der IT gelandet.

Jetzt entdecke ich "im Alter" erst das Schrauben am Auto, nach ich wegen gesundheitlichen Problemen am Bildschirm nicht mehr dauerhaft arbeiten kann.

Bisher waren Autos nur Gebrauchsgegenstände, doch rasch arbeite ich mich - als Autodidakt - mit youtube und diesem tollen Forum ein, und hab schon so einiges an meinem Corsa C und an unserem Mazda selber gemacht.

Jetzt ein paar Fragen zur Geschichte der Motorentwicklung seit den 70ern (mein Geburtsjahrzehnt) die ich leider wie ich jetzt feststelle verpasst habe.

Besonders interessieren mich die Benziner "Wald-und-Wiesenmotoren" von z.B. Corsa B und Fiesta mk5, Benzin, und 8V. (Will mir so einen youngtimer zulegen und ihn schön pflegen und möglichst erhalten)

Die Zeit war ja so vor ca. 30 Jahren bis 2000 rum.
Das wundert mich ! Warum war es nicht früher möglich, solche einfachen Motoren zu bauen ?

Oder war die erste elektronische Einspritzung DIE große Neuerung in den 90ern ?

Wenn ja, warum konnte man das nicht schon vorher technisch schaffen ? Was war das Problem ?

Was war der technische Stand vorher ? Gab es nur Vergasermotoren ? Hatten die eine höheren Verbrauch, oder waren halt die Abgaswerte zu hoch und man hat eine Lösung gesucht ?

Warum hat man erst so "spät" DOHC Motoren gebaut ?
Konnte man DOHC Motoren erst Mitte der 90er technisch bauen ?

wenn ja, weil das vorher

a) technisch nicht machbar war oder
b) weil es zu teuer für den Massenmarkt und Kleinwagen war ?

Waren dann die 16Ventiler/DOHC Motoren auch eine DER großen Errungenschaften der 90er ?

Wie hängen diese technische Entwicklung mit den Euro1 und Euro2 Normen zusammen.

Leute, ich kann lesen, ihr braucht nicht viel zu schreiben, wenn ihr nicht wollt. Ein guter Link zu meinen

Fragen ist auch eine super Antwort. Klar kann ich mit Google suchen, aber ich vermute ihr habt die

besseren Links parat.

Besten Dank schon mal für eure Antworten !

65 Antworten

Alles schön und gut, im Großmotorenbereich z.B. gab es schon immer 4-Ventil-Köpfe.
Aber es geht ja hier eher um Fahrzeugmotoren in der Großsserie.
Da weiß ich nicht, ob die zusammengetragene Sammlung von einzelnen Exoten aus anderen Anwendungen so sinnvoll ist.
Fakt ist doch, dass es 4 Ventile für den Ottonormalo erst Ende der 80er zu kaufen gab.
Und wirklich alltäglich wurde das Ganze erst Ende der 90er.

So ist es. Eine gewisse Zurückhaltung bei Neuerungen oder Sonderlocken bei Motoren für die Massenmotorisierung muss man einfach akzeptieren. Nicht alles, was geht, ist auch sinnvoll, und eine fehlentwickelte Motorengeneration kostet zuviel Geld, das man in den unteren Fahrzeugklassen nicht so einfach wieder reinverdienen kann.

Zitat:

Alles schön und gut, im Großmotorenbereich z.B. gab es schon immer 4-Ventil-Köpfe.

Aber es geht ja hier eher um Fahrzeugmotoren in der Großserie.

Da weiß ich nicht, ob die zusammengetragene Sammlung von einzelnen Exoten aus anderen Anwendungen so sinnvoll ist.

Du hast das Problem der damaligen zeit nicht verstanden.
Das damalige Problem war, Rissbildung zwischen Ventilen, und auch Kerzenloch zu Ventil aufgrund zu geringen Abstands.

Bei den großmotoren mit großen Zylinderbohrungen hat man massiv platz im Brennraum um die 4 Ventile anzuordnen und das auch mit Abstand, so war Rissbildung kein Problem.

Je kleiner der Brennraum (PKW, Motorrad) desto höher war das Problem von rissen.
Im Rennsport egal aber für die Straße nichts was ein Kunde lange glücklich macht.

Daher war die Lösung von Honda 1965 auch so wegweisend, sie zeigten dass man selbst in einem Motorrad Motor mit engstem Brennraum 4 Ventiltechnik verbauen kann.

ich glaube genau das hat er verstanden. Deswegen hat man ja auch solange Abstand gehalten. Die Japaner hatten schon Erfahrungen mit ihren Moppedmototoren. Die Drehorgeln wurden ja manchmal auch 1:1 übernommen.

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Eben, ich habe ja nicht nach konstruktiven Problemen gefragt. Ich denke, der Beitrag von SpyderRyder trifft es im Grundsatz ganz gut.
Selbst heute ginge theoretisch noch deutlich mehr aber es ist immer auch eine Frage von Entwicklungsaufwand, Herstellkosten und tatsächlichem Umsatz. Anfang der 2000er gabs bei den Ottomotoren schonmal Schichtlader, z.B. bei VW als FSI bezeichnet.
War damals der letzte Schrei und sollte angeblich Verbrauchsersparnisse im zweistelligen Prozentbereich bieten, im praktischen Betrieb ist davon nichtmal die Hälfte übrig geblieben. Auf der anderen Seite standen ein hoher applikaiver Aufwand und eine teure AGN. Es hat seinen Grund, warum die Schichtlader - überall - wieder rausgeflogen sind und heute alle modernen Ottomotoren -wieder- Lambda-1-Konzepte sind.

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 7. Februar 2024 um 17:36:34 Uhr:


Die Drehorgeln wurden ja manchmal auch 1:1 übernommen.

Echt? Ich kenn´s nur andersherum (halbierter 1,3 und 1,5 - Liter aus Honda Jazz und Civic für die Honda NC 700/750)

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