Fragen eines Laien bzgl. Barkauf vs. Leasing
Guten Tag zusammen,
ich bin momentan etwas verwirrt und hoffe, dass mir die Experten hier etwas Klarheit verschaffen können.
Man hört ja oft, dass eine Barzahlung billiger sei, als Leasing. Ich habe gedacht, dass der Unterschied deutlich sein müsste - erkenne Ihn aber in meinem Falle nicht. Nun vermute ich, irgendwo einen Denkfehler zu haben, weswegen ich mich an euch wende.
Zu meinem Auto (alle Angaben brutto):
A3 8P 2.0 TDI von 2008 (Neuwagen). LP 39.800 EUR, Rabatt gab es ca. 3.300 EUR. = 36.500 EUR.
KM-Stand ca. 125.000 km.
Seitdem hat das Auto Kosten für unerwartete Reparaturen, Inspektionen, TÜV, neue Reifen etc. ca. 5.800 EUR "produziert" (habe alles immer in der gleichen Audiwerkstatt machen lassen). Davon waren größere Beträge für eine defekte Abgasrückführung, welche ausgetauscht werden musste, und die Frontpieper hatten mal den Dienst quittiert. Findet Ihr das viel oder wenig über die Jahre?
Selbstverschuldete Kosten habe ich jetzt außen vorgelassen, die hätte man beim Leasing ja auch selber tragen müssen.
Wenn ich konservativ den Restwert mit 10.000 EUR (bitte korrigiert mich, wenn das auch noch zu hoch sein sollte) beziffere, komme ich auf einen monatlichen Betrag von (36,5 + 5.8 - 10)TEUR/96 Monate = 336 EUR, den das Auto momentan kostet (Tendenz natürlich fallend).
Ausgelassen habe ich zudem den Reparaturstau, der da ist: Sitzheizung dauert recht lange bis Sie richtig warm ist, Motorhaube hat in den 8 Jahren einige Steinschläge abbekommen und müsste neu lackiert werden, und kosmetische Reparaturen außen und innen sind auch ein paar zu machen (die halt im Laufe der Jahre entstanden sind).
Ich weiß natürlich nicht, was ein gleichwertiges Auto damals im Leasing gekostet hätte, aber viel mehr als 380 EUR können kann das doch nicht sein, oder?
Wenn ich mit dieser Annahme weiterdenke, sehe ich selbst nach 8 Jahren noch nicht den Vorteil einer Barbezahlung gegenüber einem Leasing, zumal das Geld in der Zeit ja auch noch etwas selbst gearbeitet hätte. Des Weiteren stehen natürlich die Argumente gegenüber: Alle paar Jahre ein neues Auto, komfortablere Abwicklung von nicht selbstverschuldeten Problemen, Zeitinvestition für Reparaturen und z.B. beim Verkauf. Hier gibt es bestimmt noch weitere "Bequemlichkeitsfaktoren", jedoch auch sicher Gegenargumente.
Bei einer Hochrechnung auf 12 Jahre würden sich ergeben:
Wenn ich die bisherigen 5.800 EUR durch 8 Jahre teile, ergeben sich Unterhalts- und Reparaturkosten von 725 EUR/Jahr. Ich würde dies mal auf 1000 EUR aufgerundet, da ein Auto wohl im Alter mehr Wehwehchen hat als im Kindesalter.
Bei einem geschätzten Restwert von 7.000 EUR würde sich dann ergeben: (36,5 + 5,8 + 4 - 7)TEUR/144 Monate = 273 EUR/Monat. Und in der Zeit kann ja noch einiges gravierendes Anfallen z.B. neues Getriebe (habe ein DSG), oder was sonst noch viel kosten könnte. Hier bin ich Laie und habe keinerlei Ahnung, was da kommen könnte.
Wenn meine Annahmen jedoch zutreffen, wäre hier dann der Monatspreis eindeutiger, obwohl halt, rein subjektiv, viele Risiken gegenüberstehen.
Irgendwie kann ich mir schwer vorstellen, dass ein Barkauf erst dann Sinn macht, wenn man sein Auto deutlich länger als 10 Jahre fährt, um spürbar einen finanziellen Vorteil gegenüber dem Leasing zu haben.
Durch diese ganzen Gedanken kam ich zu der Überlegung, ob ich das Auto noch weiter fahre soll, oder demnächst verkaufe (jetzt wo noch keine "großen" Reparaturen notwendig waren) und auf Leasing umsteige. Selbst wenn das in 10 Jahren 5.000 EUR mehr wären, würde ich das für den entstandenen Komfort gerne in Kauf nehmen. Ich liebe meine Auto, finde Ihn von außen persönlich auch schöner als den neuen A3, und könnte Ihn auch noch problemlos länger fahren, aber etwas Neues täte natürlich auch mal gut :-).
Mich würden nun eure Erfahrungen/Meinungen interessieren, vielleicht habt Ihr ja ähnliche oder gar gänzlich gegensätzliche.
Viele Grüße
dafigero
Beste Antwort im Thema
Ich denke 8 Jahre und 125TKm hinterlassen bei normalem Gebrauch an jedem Fahrzeug ihre Spuren. Wobei natürlich außer dem TE hier niemand weiß, was genau er damit meint.
Aber das ist eben einer der Vorteile am eigenen Fahrzeug. Man entscheidet selbst, was einen stört und ob man das Geld lieber für die kaputte Sitzheizung, die Delle im Stoßfänger oder die professionelle Beseitigung des Ketchupflecks auf'm Beifahrersitz investiert. Zumindest so alnge man das Fahrzeug nicht verkaufen will.
25 Antworten
Komme ich immer noch nicht drauf, mach doch einfach mal bei allem die Hälfte. Oder mach einen Worst-Case, der dann 6000€ teuer sein muss!
Du rechnest dir hier was schön, selbst mit einem 135i.
P.S.:
Klar ist ein Neufahrzeug was wert, einfach weil alle Teile neu sind, aber deine Hausnummer ist einfach zu hoch.
Jupp, wenn du Nachhilfe in Grundrechenarten brauchst, gerne bei PN. Die Preise der Teile stehen oben, was da jetzt worst-case oder schönrechnen sein soll versteh ich nicht. Hätte ich das Auto gekauft hätte ich das bezahlen müssen oder der Käufer hätte es angezogen beim Kauf. So stell ich das Auto auf den Hof und bin raus. Mehr gibts da jetzt auch nicht zu sagen - wollte dem TE nur nochmal nen Hinweis geben.
Zitat:
@Jupp78 schrieb am 5. Oktober 2016 um 20:29:59 Uhr:
Zitat:
@Sebis-Mondeo schrieb am 5. Oktober 2016 um 20:23:35 Uhr:
Da wäre ich in der Tat deutlich unter 20% rausgegangen. Ein Glück gefiel mir das 4er GC ohnehin besser 🙂
Und was willst du jetzt damit sagen?
Dass das gewünschte Modell per se das günstigste ist?
Eigentlich stütze ich damit sogar deine Hypothese, dass man eine gewisse Flexibilität mitbringen muss, wenn man ein Fahrzeug zu einem vernünftigen Kurs leasen möchte. Das der 4er ohnehin mein Wunschkandidat war, ist ein glücklicher Zufall, alternativ hätte ich einen M135i genommen.
Es ist aber müßig das mit einem offenkundigen Leasinggegner wie dir zu diskutieren. Und richtig, ein dreijähriger Gebrauchter wäre günstiger, den konfiguriert nur nie jemand so, wie ich ihn gerne hätte 😉
Im Grunde ist Leasing ganz einfach. Ich gehe mit 500 € in's Autohaus und fahre mit einem 50.000 € Neuwagen wieder heim.
Nachteil: Ich muss ab jetzt 35 Monate zum jeweiligen 1. des Monats weitere 500 € bereit halten.
Bei regelmäßigem Einkommen ist das ja auch nicht weiter schwierig.
Wer das nicht vorher sehen kann, sollte besser nicht leasen.😛
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Zitat:
@Mobi Dick schrieb am 6. Oktober 2016 um 12:18:48 Uhr:
Im Grunde ist Leasing ganz einfach. Ich gehe mit 500 € in's Autohaus und fahre mit einem 50.000 € Neuwagen wieder heim.
Nachteil: Ich muss ab jetzt 35 Monate zum jeweiligen 1. des Monats weitere 500 € bereit halten.
Bei regelmäßigem Einkommen ist das ja auch nicht weiter schwierig.
Wenn das entsprechende Einkommen nicht nachgewiesen werden kann, fährst Du eben auch nicht mit dem 50.000 € Auto heim ...
Gruß
Der Chaosmanager
Bei BMW brauchte ich die letzten beiden Male keine Zahlen vorlegen. Vielleicht lag es daran dass ich einen Mercedes in Zahlung gab? 😉
Zitat:
@Mobi Dick schrieb am 6. Oktober 2016 um 13:42:12 Uhr:
Bei BMW brauchte ich die letzten beiden Male keine Zahlen vorlegen. Vielleicht lag es daran dass ich einen Mercedes in Zahlung gab? 😉
Ich dachte, Du hättest gewerblich geleast ... 🙂
Ansonsten wollte ich nur der Meinung entgegentreten, dass Leasing ja so einfach wäre und jeder ganz einfach leasen könne (ich möchte den Reim jetzt nicht wieder strapazieren, den ein allseits bekannter User bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit von sich gibt).
Gruß
Der Chaosmanager
Das stimmt. Aber ab und an wird ein Jahresabschluss und eine aktuelle BWA verlangt.
Mit "einfach" war auch mehr ironisch gemeint. Ein Vertrauensverhältnis mit dem Verkäufer macht die Sache in jedem Fall leichter.
Ein was ist mir beim TE auch aufgefallen, zahlreiche "Gebrauchsspuren" und Einschläge auf der Motorhaube klingen nach sorglosem Umgang und viel Autobahnhatz. Da automatisch vom günstigstens Leasingpreis auszugehen, ist nicht empfehlenswert. Denn wenn er das Leasingfahrzeug identisch behandelt, kommen diese Kosten auch auf ihn zu. Oder er geht sorgsamer damit um, dann hätte er aber auch mit sorgsameren Umgang seinen Restwert verbessern können.
Ich denke 8 Jahre und 125TKm hinterlassen bei normalem Gebrauch an jedem Fahrzeug ihre Spuren. Wobei natürlich außer dem TE hier niemand weiß, was genau er damit meint.
Aber das ist eben einer der Vorteile am eigenen Fahrzeug. Man entscheidet selbst, was einen stört und ob man das Geld lieber für die kaputte Sitzheizung, die Delle im Stoßfänger oder die professionelle Beseitigung des Ketchupflecks auf'm Beifahrersitz investiert. Zumindest so alnge man das Fahrzeug nicht verkaufen will.
Zitat:
@schrauber10 schrieb am 5. Oktober 2016 um 20:33:43 Uhr:
Man muß sich nur einmal überlegen, daß das Leasingunternehmen dazu einen Kredit aufnimmt der verzinst werden muß. Es muß Personal und am Ende auch einen Gutachter bereithalten und die Vorgänge verwalten. Es muß auch selbst Versicherungen abschließen, wenn der Wagen mit Leasingnehmer verschwunden ist. Verschieden Versicherungen sind an den Vorgängen beteiligt, die das auch nicht ganz umsonst machen. Selbstverständlich will das Unternehmen daran auch etwas verdienen
Und wer muß das alles bezahlen?
Bestimmt nicht das Leasingunternehmen. Da muß ich nicht seitenlange Rechnungen aufmachen.
schrauber
Schlauer ist man immer erst hinterher. Beim TE hat keine Leasinggesellschaft verdient, dafür halt die Werkstatt und der Reifenhändler.