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Frage zur historischen Entwicklung der Oktanzahlen

Themenstarteram 10. Dezember 2012 um 10:45

In diversen Einträgen zum Beispiel auf Wikipedia zu Muscle Cars oder auch anderswo ist immer die Rede dass viele Hersteller in den 70ern die Verdichtung wegnahmen um Abgaswerte einzuhalten.

Auch sollen die Benzine wegen Bleiverbot (als erstes in den USA, später bei uns) anfangs weniger Oktan gehabt haben wie davor.

http://motorlexikon.de/img.php4?fotos/gross/K/K208.jpg

Wie wurde das mit Fahrzeugen gehandhabt die aber die hohe Oktanzahl gebraucht haben?

Hat wer genau Oktanzahlen dieser Zeit?

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7 Antworten

Anfang der 70er gab es Benzin mit 92 Oktan und Super mit 98 Oktan. Mit dem damals erlaubten Bleizusatz 0,3g/l konnte der "Rohkraftstoff" um ungefähr 5 Oktan verbessert werden.

Schlechtere Kraftstoffe als 92 Oktan gab es nur im "Ostblock".

Super 95 ist zusammen mit dem Bleiverbot aufgetaucht: Zuerst wurde der Bleizusatz auf 0,15g/l reduziert (dann war nur noch 3 Oktanpunkte verbesserung möglich) und dann verboten. Aus Super 98 verbleit wurde Super 95 unverbleit. Erst t-Butyl-Methyl-Ether machte Super+ also 98-Oktan unverbleit möglich.

Die Reduktion der Verdichtung und die Unterdruckverstellung des Zündzeitpunkt dienten zur Verminderung der Stickoxide. Abgasvorschriften, welche Stickoxide, CO und unverbrannte Kohlenwasserstoffe begrenzten kamen gleichzeitig mit der Begrenzung für Blei im Benzin auf.

Meine alte BMW (Baujahr 1973, ABE von 1969) braucht laut BMW 98Oktan-Super verbleit, läuft aber problemlos mit Super 95-unverbleit.

Grüße teasy

Themenstarteram 29. Dezember 2012 um 8:06

Stimmt nicht ganz.

Erst wurde das Blei bei ROZ91 verboten, ROZ98 war weiterhin verbleit wenn auch vermutlich weniger.

Dann tauchte das neue ROZ95 auf, EUROSUPPEr genannt.

Das war von Beginn an bleifrei.

Die ersten Autos mit KAT konnten nur bleifreies Normalbenzin tanken, was anderes bleifreies (ausser Diesel) gabs nicht).

Dann gabs halt ROZ 91 und ROZ 95 bleifrei und Super 98 verbleit.

Dann wurde das auch dort verboten, es wurde beim bleifrei 98 aber eine zeitlang Bleiersatz hinzugefügt, um die Leute zu beschwichtigen.

Was ich wissen will ist wie die Oktanzahlen in den 70ern waren, auf dem Diagramm ist ein Einbruch zu sehen und auch bei Artikeln wie zum Beispiel über Muscle Cars gibts zu lesen dass mit den strengeren Gesetzen in den USA die Oktanzahlen einbrachen und die Autos Verdichtung verringern mussten.

die Frage war wie das die Besitzer bereits gekaufter Autos handhabten.

Zitat:

Original geschrieben von Schuttwegraeumer

Stimmt nicht ganz.

Erst wurde das Blei bei ROZ91 verboten, ROZ98 war weiterhin verbleit wenn auch vermutlich weniger.

Dann tauchte das neue ROZ95 auf, EUROSUPPEr genannt.

Das war von Beginn an bleifrei.

Ok:

ROZ 91 war unverbleit von Anfang an möglich.

Wenn man aus ROZ 98 das Blei weg lässt, bleibt ROZ 95 übrig, das dann auch von Anfang an unverbleit ist...

Normal unverbleit und Super95 unverbleit sind ungefähr gleichzeitig an der Tankstelle aufgetaucht.

Super 98 verbleit war danach noch für ältere Motoren im Handel, bis SuperPlus unverbleit und das endgültige Bleiverbot eintrat.

Grüße teasy

Moin,

Da dein Graph leider keine Erklärung dazu macht, was er da miteinander korrelliert - kann ich dazu leider nicht viel sagen.

Zu bedenken ist aber zusätzlich - die Brennraumgestaltung und die Zündung z.T. in Verbindung mit der Klopfregelung sorgten dafür, dass bei gleicher Verdichtung der Kraftstoffanspruch sinkt.

Übrigens - der Bleizusatz hat nicht das zentrale Essential die Oktanzahl zu erhöhen, dazu gibt es andere Möglichkeiten - sondern Ventileinschlag zu dämpfen (wodurch Ventile und Köpfe billiger gefertigt werden konnten).

Aral hat z.B. sehr lange auf den Bleizusatz verzichtet und die Oktanzahlen durch Zusatz von Aromaten und Ethanol auf bis zu 98 Oktan gebracht.

MFG Kester

Themenstarteram 6. Januar 2013 um 12:59

Zitat:

Original geschrieben von Rotherbach

Moin,

Da dein Graph leider keine Erklärung dazu macht, was er da miteinander korrelliert - kann ich dazu leider nicht viel sagen.

Zu bedenken ist aber zusätzlich - die Brennraumgestaltung und die Zündung z.T. in Verbindung mit der Klopfregelung sorgten dafür, dass bei gleicher Verdichtung der Kraftstoffanspruch sinkt.

Übrigens - der Bleizusatz hat nicht das zentrale Essential die Oktanzahl zu erhöhen, dazu gibt es andere Möglichkeiten - sondern Ventileinschlag zu dämpfen (wodurch Ventile und Köpfe billiger gefertigt werden konnten).

Aral hat z.B. sehr lange auf den Bleizusatz verzichtet und die Oktanzahlen durch Zusatz von Aromaten und Ethanol auf bis zu 98 Oktan gebracht.

MFG Kester

Ob und wieviel Blei man hinzufügt ist eine Kostensache.

Hochoktanbenzin ohne Blei wr immer möglich, nur halt aufwändiger da das Rohbenzin schon besser sein muss.

Mit TEL bekommt man den grindigsten Mistsprit auf die nötige Oktanzahl, nur ist TEL halt nicht geschenkt.

Die Hersteller weden vermutlich geschaut haben wo sich die Kosten minimieren lassen und dann die Qualität nur so weit hichgedreht haben damit sich das teure TEL sparsam einsetzen lässt.

Also eine Kurve mit einer Senke, zu wenig Blei macht den ROhbenzin teurer, zu viel kostet da TEL ja erst hergestellt werden muss und durch seine Giftigkeit Aufwand verursacht.

Wo man die Kosten durch die Giftigkeit sparen kann (Entwicklungsländer) kann man stark verbleiten Benzin sehr billig herstellen da die Anforderungen an das Ausgangsbenzin nicht hoch sind.

Siehe übrigens auch

http://www.motor-talk.de/.../...e-nach-dem-verbot-weiter-t4346145.html

am 31. Januar 2013 um 19:27

Mit der Abschaffung des verbleiten Kraftstoffes wurde Ethanol dem Kraftstoff beigemischt (das alte E5).

Um die Oktanzahl weiter zu erhöhen setzte man dann noch diverse Ether bei (heute zumeist ETBE - Ethyl Tert-Butyl Ether)

Je höher die Oktanzahl desto höher der Anteil an ETBE. Bei Super Ultimate sind zB bis 25% ETBE Anteil erlaubt.

Die ETBE-Beimischung hat sich seit Einführung des E10 in vielen Kraftstoffen erhöht, da ETBE zu 48,x % als Ethanol auf die Ethanol-Quote angerechnet werden darf. Dadurch ersparen sich Mineralölkonzerne ihre Strafen bei Nicht-Erfüllung der gesetzlich vorgeschriebenen Ethanol-Quote.

Themenstarteram 1. Februar 2013 um 4:41

Das mit der ETBE Beimischung um die Bio-quote zu erfüllen war mir bekannt.vieleicht ein Grund warum viele Hersteller eher 100 ROZ anbieten wie 98?

Wenn man sowieso etwas mehr ETBE reintun muss um die quote zu erfüllen kann man gleich mit den Mehroktan Werbung machen.

Wäre zumindest schlüssig.

Hier in Wien/Raffinerie Schwechat gibts keinen ROZ 91 und ROZ 98 mehr.

Die Oktanzahlen sind entweder mindestens ROZ95 oder ROZ 100.

Auch wenn man bei einer (Nichtmarken)-Tankstelle noch Super Plus bekommt ist 100 ROZ drinnen.

Auch wenn man Normalbenzin tankt sind mindestens 95 ROZ drinnen denn weniger werden nimmer geliefert, zumindest nicht von Schwechat aus.

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