Frage zu Gelbatterien

Hallo Gemeinde,
wie in der Überschrift zu lesen hätte ich gern ein paar infos zu Gelbatterien. Sind die wirklich so viel besser als Standardbatterien?
Teuerer sind sie, aber sind sie das Geld auch wert?
Grüße
0016

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Papstpower


Ist "BleiGel" nicht technisch falsch als Bezeichnung??

Wieso? Die Schwefelsäure wird mit Kieselsäure zu einer gelartigen Substanz gebunden. Trifft die Sache sehr gut. Ok, nicht das Blei ist gelartig, sondern die Säure. Deswegen heissen die auch nicht "Bleigel Akku" sondern "Blei-Gel Akku". Der Bindestrich macht da sehr viel aus. Heisst ja auch "Blei-Säure Akku" und nicht "Bleisäure Akku". Bleisäure gibt es nicht.

Wie gesagt, es gibt auch Akkus, die ein Glasfaservlies haben, die die Säure aufsaugen und binden. Das sind natürlich keine "Gel Akkus".

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Sie halten die Spannung ganz einfach besser. Vor allem bei Bikes mit vielen kleinen Stromabnehmern (Uhr etc.), die öfter mal längere Zeit stehen (auch über den ganzen Winter) hält die Gelbatterie das ohne Aufladung.
Meine FJ (immerhin mit Uhr) stand den ganzen Winter draußen, die Batterie war angeschlossen und als ich nach drei Monaten den Startknopf drückte, war sie sofort an.
Vorher hatte sie eine (neue) Säurebatterie, die schon ein wenig guten Zuspruch benötigte, bis das Möpp lief.

Wenn du aber regelmäßig fährst oder die Batterie im Winter eh am Bike abklemmen und im Warmen am Ladegerät pflegen willst, dann ist die Säurebatterie ganz genau so gut.

Nebensächlich noch zu erwähnen, dass sie nicht auslaufen können.

Blei-Gel-Akkus haben allerdings auch einen höheren Innenwiderstand, was dazu führt, dass sie einen nicht ganz so grossen Strom beim Motoranlassen liefern können. Bei grösseren Motoren kann das nachteilig sein. Der höhere Innenwiderstand sorgt allerdings für eine geringere Selbstentladung, was bei längeren Standzeiten besser ist.

Besser sind da Bleiakkus mit einem Vlies zum Binden der Säure. Diese haben einen geringeren Innenwiderstand und liefern einen höheren Anlasserstrom.

Beide Typen haben den Vorteil des Auslaufschutzes und können in beliebigen Lagen eingebaut werden.
Allerdings ist die Einbaulage bei den meisten Moppeds eh für "klassische" Akkus mit flüssiger Säure vorgegeben und sollte normalerweise kein Problem darstellen. Bleibt noch der Auslaufschutz, falls das Möpp unabsichtlich in die Waagerechte gerät. So schnell läuft die Säure auch nicht aus. Mein ehemaliger Roller lag nach einem Sturm mal eine ganze Nacht auf der Seite und da ist (zum Glück) auch nichts ausgelaufen. Hier mag es aber auch andere Beispiele geben.

Bleibt die Sache bei einem Unfall. Wenn der so schwer ist, dass man nicht mehr in der Lage ist, das Mopped aufzurichten oder gar der Akkus platzt, was wegen seiner geschützten Einbaulage sehr selten ist, dann hat man sowieso ein schweres Problem und die Akkusäure dürfte das kleinste davon sein.

Ich persönlich sehe nur einen Vorteil bei Motorrädern, wo es wirklich keine geeignete Einbaulage für klassische Akkus gibt (warum auch immer) oder für Motorräder, die bei ihrem Einsatz auch mal umkippen können, z.B. bei Enduros, die wirklich im Gelände fahren.

Ist "BleiGel" nicht technisch falsch als Bezeichnung??

Zitat:

Original geschrieben von Papstpower


Ist "BleiGel" nicht technisch falsch als Bezeichnung??

Wieso? Die Schwefelsäure wird mit Kieselsäure zu einer gelartigen Substanz gebunden. Trifft die Sache sehr gut. Ok, nicht das Blei ist gelartig, sondern die Säure. Deswegen heissen die auch nicht "Bleigel Akku" sondern "Blei-Gel Akku". Der Bindestrich macht da sehr viel aus. Heisst ja auch "Blei-Säure Akku" und nicht "Bleisäure Akku". Bleisäure gibt es nicht.

Wie gesagt, es gibt auch Akkus, die ein Glasfaservlies haben, die die Säure aufsaugen und binden. Das sind natürlich keine "Gel Akkus".

Da muss ich dir Recht geben. Das war dann der kleine Unterschied, der die Sache interessant macht...

Zitat:

Original geschrieben von Papstpower


Ist "BleiGel" nicht technisch falsch als Bezeichnung??

Bezüglich Blei-Säure, Blei-Gel, AGM, etc. habe ich hier einige Zeilen geschrieben:

-> www.ybrfreun.de - Batterie laden

Bei den VRLA-Batterien sollte man keine Bleigel als Startbatterie verwenden. Diese Bauform ist für Notstromaggregate, als Versorgungsbatterie im WoMo oder auf dem Schiff geeignet.

Als VRLA-Batterie im Motorrad: AGM.

Grüße, Martin

Wenn das immer so einfach wäre... Ich hab in meiner Harley eine Gelbatterie, und ich bin vollauf zufrieden. Das scheint aber ein Einzelfall zu sein: Einige meiner Bekannten haben sich auch eine Gel gekauft - und nach dem ersten, spätestens zweiten Winter lief gar nix mehr. Einer kam mit dem Ding keine 1000 mls weit, da war sie schon durch.... Und das waren keine alten Pöttelkisten, das war ne 3 Jahre alte BMW.

Ich würde die Dinger mit Vorsicht genießen. Wie gesagt, bei mir seit 5 Jahren kein Problem - aber ich mach sie im Winter immer raus und häng sie alle 6 Wochen an den Jogger. Vielleicht liegts daran.

Wenn die Batterie wegen der falsch gelieferten Ladespannung nie voll geladen wird -> dann kann sie auch nicht so funktionieren wie sie soll.

Wird eine VRLA-Batterie überladen, gast sie ab. Aber was verloren ging, kann nicht mehr nachgefüllt werden.

Klarer Vorteil für die klassische Blei-Säure Batterie: Destilliertes Wasser rein, fertig.

Die VRLA-Batterie ist bei zu häufigem Überladen/Laden mit zu hoher Spannung irgendwann hinüber.

»Wartungsfrei« ist in diesem Zusammenhang nicht zwangsläufig auch mit einer längeren Lebensdauer zu verwechseln. Wird sie nicht richtig bedient/gewartet/geladen, gibt auch eine VRLA-Batterie den Löffel recht schnell ab.

Wird sie mit zu geringer Spannung geladen, wird sie nie »richtig voll«, Potenzial wird verschenkt.

Grüße, Martin

Danke für die Infos, ich glaub ich bleib dann doch bei herkömmlichen Batterien und hänge die wie sonst auch immer über den Winter an ein Erhaltungsladegerät.
Grüße

Das mit der haltbarkeit, bzw. Temp.anfälligkeit kann ich bestätigen.

letzten Herbst ging beim Laternenparkplatz und -4° gar nichts mehr. Leierte noch etwas, wollte aber nicht. louise ruft 114€ auf, Polo immerhin 85€. Im Netz für 45 zu haben. Habe dann geladen und in die garage überführt. Die Batt. hing abwechselnd mit einer 2. im warmen Keller am Ladegerät. Dieses Jahr noch keine Probeme mit der batterie. habe auch schon von vielen CBF-Fahrern gelesen, dass dort nach 2-3 jahren schluss ist.

Die CBF1000 hat irgendwas um 8,4AH. Meine alte GS500 hatte knappe 12AH... Das versteh mal einer.

Vermutlich stärkere Lichtmaschine. Meine alte Z 1000 hat ja auch eine
14 Ah-Batterie, die ZX-12R nur 12 Ah. Und das, obwohl die Z 1000 noch
zur Not den Kickstarter hat. Lichtmaschine Z 1000 = 250 W, ZX-12R = 420 W.

Hab meine Gel-Batt. jetzt das 3 Jahr drin. Über den Winter fahre ich nicht und baue sie auch nicht aus. Beim starten nach der Winterpause hat sie bis jetzt noch keine Probleme gemacht. Mal schauen wie es weitergeht.🙂

Die originale Gelbatterie der BT 1100 funktioniert seit 2006 und etwa 35000 Km mit z. T. wochenlangen Standzeiten zwar nicht einwandfrei, lässt sich durch längeres Aufladen mit wenig Ampere (<3) aber immer wieder hinbiegen, sodass auch mehrere Starts noch problemlos möglich sind. Dies und und die Tatsache, dass Sie wartungsarm ist und nicht ausläuft, macht sie besser
als herkömmliche Batterien. Für mich ist der doppelte Preis einer Normalen angemessen, der dreifache aber nicht mehr...

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