fortgeschrittene Anfängerschwierigkeiten
Ich freue mich, dass ich Euch gefunden habe. Ich habe mittlerweile ein riesiges Problem mit dem biken und es ist mir schon fast peinlich.
Sorry, wird etwas länger :-(
Bin mit Brüdern und deren Kumpels aufgewachsen und wir hatten viel Spaß mit Mofas, 80ern und und. Natürlich auch Stürze, die mich nie gestört haben. Gehörten halt dazu.
Nach <Familienpause habe ich mir vor 6 Jahren einen Roller gekauft und bin ihn ziemlich schnell auch sicher gefahren. Na, gut, hab mich auch abgelegt, aber nix tragisches.
Dann bin ich 3 Monate eine 125er gefahren, hab mich beim Anfahren am Berg geworfen, aber auch nicht schlimm.. hab dann, mit 48 Jahren beschlossen den a-Schein zu machen, hab letzten Juni die Pappe gemacht und fahre seitdem eine GS 500E.
Die habe ich 3 mal fast im Stand gelegt (Fahrfehler) und war dann ziemlich mutlos. Hab mich gezwungen weiterzufahren.
Zwei Monate nach der Pappe, war ich mit mit meinem Freund und den Bikes in den Cevennen. Ich kann Euch gar nicht sagen, welchen Horror diese kleinen, engen, teilweise geschotterten Passsträßchen bei mir ausgelöst haben. Bin täglich aufs Mopped gestiegen und mit schlotternden Knien hinterhergefahren und dachte, das wird schon.
Wieder zuhause hab ich mich sicherer gefühlt als vor dem Urlaub. Und wenn ich alleine fahre, wobei ich enge, sehr kurvige Sträßchen meide, fühle ich mich wohl auf dem Bike. Aber sobald ich hinter meinem Freund herfahre und weiß, dass steile, enge Serpentinensträßchen kommen, ist es aus. Ich bin nur noch verkrampft und fertig. Und das nach jetzt immerhin schon 8000 gefahrenen Kilometern.
Kennt jemand von Euch so etwas? Ich habe sowas von Selbstvertrauen verloren, hasse diese engen, einspurigen Straßen und das Verrückte ist, dass ich dann danach auch gutausgebaute Straßen nur noch entlangeiere.
Und dabei finde ich Moppedfahren so geil.
Nun überlege ich mir seit ein paar Tagen, ob ich es doch nicht besser aufgebe.
Dabei hat es im neulichen Sicherheitstraining ganz gut geklappt (na, ja, außer dem Wenden auf engem Sträßchen). Aber das ist eh meine Achillesferse.
Aber irgendwie traue ich mich nicht mehr so richtig und vor allem nicht hinter meinem Freund oder in der Gruppe fahrend.
Wie ist es Euch ergangen?
Lieben Gruß
suzibikey
46 Antworten
Hallo
oh ja, ich kenne dieses Gefühl sehr gut.
Kann es sein das du dich selbst unter Druck setzt indem du meinst du müßtest mit den anderen mithalten, obwohl du es selbst noch gar nicht willst?
Mir ging das genau so!!!
Dann hab ich lauter Fehler gemacht und ganz den Spaß daran verloren. Ich wollte nur noch runter von dem "Ding".
Wenn ich dann, wie du auch schreibst, allein gefahren bin und so fahren konnte wie ich wollte hatte ich auch wieder Spaß.
Vielleicht solltest du wirklich mal mit ein paar anderen fahren um zu sehen ob es dann anders ist.
Auf jeden Fall solltest du dich nicht entmutigen lassen und deinen eigenen Weg finden.
Gruß
Bin aus dem Urlaub zurück und so zufrieden. Wir sind in Frankreich gelandet, genau in der Ecke in der ich letztes Jahr meine Horrortouren hinter meinem Freund hergefahren bin.
Dieses Jahr bin ich konsequent alleine gefahren, habe mir abends meine Strecke für den nächsten Tag rausgesucht und bin los. Es war einfach nur schön. Ich habe steile, enge Straßen gemieden, bin nur in den Hügeln gefahren und hatte einmal eine Strecke mit relativ weiten Wechselkurven, die ich mit konstanten 80 km/h richtig schwingend durchfahren konnte. So schön, bin sofort noch zweimal die gleiche Strecke gefahren 😁
Ansonsten war auch alles da, engste Ortsdurchfahrten, Anfahren am Berg, Baustellen mit Schotter, unübersichtliche Vorfahrtregelung. Und ich hab alles mit viel Ruhe dahinter gepackt und wollte gar nicht mehr vom Mopped runter. Ich hab täglich fast 300 km gedreht und war danach topfit. Kein Vergleich wenn ich hinter Micha herfahre. Da bin ich meist nach 50 km schon total verspannt und alles schmerzt. Und niemals hatte ich beim Absteigen den Wunsch, endlich den festen Boden unter meinem Seitenständer küssen zu müssen. Das hatte ich letztes Jahr immer!
Ich habe sogar einen Col überquert. 297m hoch. JUHUUU. Ein Pass 😁
Den Bernt Spiegel hab ich endlich auch gelesen und habe mir als erstes vorgenommen: Hände locker, Schultern hängen lassen, Kopf hoch. Hände locker ging ganz gut, Rest nicht. Die Sitzhaltung auf dem Bock passt für mich eindeutig nicht. Er strengt mich an weil ich die Arme nicht abwinkeln kann.
Als nächstes werden jetzt verschiedene Moppeds probegefahren. Ich habe selbst noch keine Ahnung ob eine wendigere Enduro oder ein Chopper für mich in Frage kommt. Das Wichtigste ist, dass ich mich wohlfühle, sicher fühle. Es spielt sich vermutlich das meiste an Ängsten bei mir im Kopf ab. Wenn ich nur fahr und nix denke, gehts sogar mit der GS ganz gut, zumindest auf den Straßen die ich mir raussuche.
Ihr habt mir so viel Mut gemacht, super tolle Tips gegeben, vor allem tut es mir gut, dass es einfach auch am Mopped liegen kann und nicht ausschließlich am Fahrer, dass Unwohlsein da ist. Ich habe es nur auf mich bezogen, bisher.
Also: erst richtig gut passendes Schätzchen suchen, dann Kurven kratzen 😁
Ne, jetzt ohne Scherz, der Bernt Spiegel ist richtig toll, zäh teilweise, aber super hilfreich. Vor allem auch die Sachen über Fahrphysik. Macht einiges verständlicher obwohl ich es, glaube ich, immer noch nicht komplett kapiert habe 😉
Ganz begeistertes: Winke, winke mit die Linke an Euch alle
Lieben Gruß
Rosa