Firmenwagen mit Eigenbeteiligung ja/nein
Hallo zusammen,
bei meinem kommenden Arbeitgeber habe ich die Möglichkeit einen Teil meines Bruttogehaltes in ein Budget für einen Firmenwagen sowie eine Tankkarte im Wert von 150 Euro zu wandeln.
Ich habe momentan noch einen Golf als Benziner, dieser würde aber spätestens nach der Probezeit einem Diesel aufgrund der Jahresfahrleistung (30-35.000km) weichen müssen.
Vorstellbare Fahrzeuge sind A3 (gebrauchter mit 35k KM), Leon(Tageszulassung) oder Golf(gebrauchter mit 35k km) mit dem 150 PS Diesel und Automatik+Xenon/LED. Alles weitere ist vernachlässigbar, bezahlt wird auf jedenfall bar. (keine Finanzierungskosten)
Ich habe das Ganze für mich schonmal aufgeschlüsselt, bin aber noch unsicher ob ich auch alles bedacht habe:
Kosten eigenes Fahrzeug:
Vers.: 140-160 Euro (je nach Fahrzeug, mit eigenen Daten bei check 24 ermittelt)
Wartung: 80 Euro (laut Autokostencheck ohne Verschleißteile??)
Wertverlust: 170-215 Euro
Verbrauch: 180-205 Euro
Firmenwagen (A3 relativ volle Hütte, eigenes Fahrzeug hätte definitiv weniger Ausstattung)
Nettoauswirkungen: 461 Euro (150 Euro tanken (ohne Mwst und vom brutto), Vers., Wartung etc inkl)
Kilometer über 35.000 p.a. werden mit 6 Cent abgegolten, erscheint mir aber vernachlässigbar, da ich wohl eher die 30 statt die 35.000 erreichen werde.
Wenn man es mit Wertverlust berechnet kommt der Firmenwagen auf einen Kostenvorteil ~130 Euro p.a.
Sind die Zahlen eurer Meinung nach plausibel, vor allem die der Wartung?
Bei der Fahrleistung muss ich natürlich einmal pro Jahr in die Inspektion, aber damit müssten doch auch Reifen und Bremsen abgegolten sein, oder?
Ich fahre zwar viel Autobahn, allerdings auch viel Stop&Go.
Beim Wertverlust ist das zwar eine spekulative Sache, alllerdings befürchte ich, dass dort gerade mein favorisierter Leon nach 3-4 Jahren (max. Haltedauer) ziemlich abstinkt. Den würde ich als Tageszulassung kaufen, und da der Markt so von EU Neuwagen etc geflutet wird, lohnt es sich für niemanden einen Leon mit > 100k KM für zu kaufen, der lediglich 7-8000 Euro weniger als ein "Neuwagen" kostet.
Dort hätte vielleicht der Audi Vorteile, allerdings würde ich den nie in der Ausstattung bezahlen können wie es der Firmenwagen ist. (Xenon, S-tronic, s-line etc)
Sollte ich die Probezeit nicht überstehen oder ich aus eigenem Wunsch wechseln, entstehen keine Kosten. Das Fahrzeug muss NICHT übernommen werden oder so.
Eigentlich (vor allem vor dem Hintergrund des Wertverlustes bei 35.000 km) ein Top Angebot, oder?
Vielen Dank für eure Mühe beim nachrechnen.
16 Antworten
Zitat:
@cvr schrieb am 19. Oktober 2015 um 14:03:18 Uhr:
Es kommt u.a. darauf an, auf wieviel Lohn in Form von "Euro Brutto" verzichtet werden muss, und wieviel Lohn anstattdessen in Form vom "geldwerter Vorteil in Euro" demgegenübersteht. Ich gehe mal davon aus, dass der Bruttolohnverzicht größer ist als die abgabenrechtliche Bewertung des Wagens.
Richtig, es kommt darauf an. Ich würde bei der Konstellation und den Zahlen hier nicht davon ausgehen.
Deine Beispielrechnung kommt beim geldwerten Vorteil wohl halbwegs hin, aber der Eigenanteil ist viel zu groß. Mit einem solchen Eigenanteil wären niemals 461€/monatliche Nettobelastung drin.
Und natürlich ist das keine Menschenfreundlichkeit, sondern ein Teil des Gehalts. Manch einer muss gar kein Eigenanteil zahlen. Arbeiten dafür werden sie aber alle.
Zitat:
@cvr schrieb am 19. Oktober 2015 um 14:03:18 Uhr:
Gewissermaßen eine Umscheibung für "ein Auto ist ebenfalls keine sichere Anlage und nicht mit Bundesschatzbriefen vergleichbar".
Nein, aber das war doch hier nie die Frage.
Ein Auto wird doch so oder so angeschafft. Egal ob nun bar gezahlt oder finanziert, es wird Geld kosten.
Klar kann man sich in einem solchen Fall überlegen, ob man mehr mit dem Geld erwirtschaftet, als man an Finanzierungskosten zu leisten hat. Aus meiner Sicht geht das nur mit einem gewissen spekulativen Anteil und unterm Strich heißt das mit geliehenem Geld zu spekulieren. Davon kann ich nur abraten.
Die Verringerung der Beiträge für die Sozialversicherungen ist vernachlässigbar klein. Die Lohnnebenkosten sind in Luxemburg wesentlich geringer (und anders gestaltet) als in DE, dementsprechend sind die Auswirkungen geringer als ein monatliches Schnitzel, Pommes + Salat im Restaurant. :-D
Thema Finanzierung/Bar:
Ich würde mir ungerne eine Finanzierung ans Bein binden, wenn ich die Möglichkeit habe bar zu zahlen. Der potentielle Gewinn, der mir dadurch entgehen würde wäre mir egal Vor 3 Monaten hätte auch jeder gesagt, dass die VW Aktie bombensicher ist.
Es geht mir wie gesagt um die Ersparnis, das ungebundene Kapital wird sich schon einsetzen lassen (Ansparen für ETW etc)
Ich wollte lediglich sagen, dass mir beim Autokauf keine zusätzlichen Kosten entstehen (Finanzleasing), sondern ich gerne die reinen Autokosten betrachten möchte.
Vielen Dank für eure Hinweise!!
Der Firmenwagen scheint sich finanziell betrachtet ja zu lohnen.