Finanzieller Suizid? C63 fahren

Hallo zusammen,

ich bin hier schon länger stiller Mitleser und möchte nun mal ein Thema eröffnen. Letztlich liebäugele ich schon immer mit der aktuellen C-Klasse als C63(s). Die Leasingaktion in 2016 habe ich dummerweise damals verpasst, aber aktuell sind davon ja einige Fahrzeuge auf dem Gebrauchtmarkt. Bei BLP von 90-100k€ liegen diese je nach Fahrleistung aktuell gebraucht bei 45-55t€. Ansich ja eine super Sache. Letztlich habe ich nun mal, auch auf Basis der Threads hier, mal versucht eine realistische Abschätzung der tatsächlichen Vollkosten darzustellen - leider enden die meisten Threads nach Preisen für den Service A. Und nun wollte ich mal hören, was ihr von meiner Einschätzung haltet. Die nun folgende Tabelle ist hier etwas schwer darzustellen, daher trenne ich alles per Slash:

Kostenpunkte immer pro Jahr und für 10.000km / 15.000km / 20.000km
Benzin (14l/100km @ 1,50€/l): 2100€ / 3150€ / 4200€
Versicherung: 1200€ / 1500€ / 2000€
Service: 1100€ / 1100€ / 1100€ (hier habe ich 600€ Service A und 1500€ Service B angenommen)
Wertverlust: 7200€ / 8400€ / 9600€ (600-800€ pro Monat Wertverlust, realistisch?)
Steuer: je 300€/a
Verschleisskosten für Bremse, Reifen, Zündkerzen bei Service B : 1500€ / 2000€ / 2500€

so weit - so gut. Was haltet ihr von dieser Abschätzung?

Aktuell fahre ich einen Audi, dessen Finanzierung noch ausläuft, die realen Kosten für 20tkm liegen jährlich bei 20.500€ mit Zins und Tilgung nach ähnlicher Abschätzung wie oben, außer bei den Daten, die ich definitiv hab.

Laut Mobile bekomme ich für das Auto etwa 24.000€, diese habe ich nun als Anzahlung in den AMG gerechnet und mit 3% Zinsen über drei Jahre als Finanzierung gerechnet, damit kämen nochmal monatliche 880€ hinzu.
Somit läge die tatsächliche, jährliche / monatliche Belastung mit allem für den C63(s) bei
24.200€ für 10.000km bzw. 2020€ monatlich
26.950€ für 15.000km bzw. 2250€ monatlich
30.200€ für 20.000km bzw. 2520€ monatlich.

Das klingt dann für meine reale Fahrleistung von 18-22tkm schon ziemlich bitter, da ich jährlich nur etwa 45.000€ verdiene. 10tkm bewegt sich im Rahmen meiner aktuellen Kosten, wenn ich nur die Hälfte führe. Nun frage ich mich wirklich, ob ich diesen Traum beerdigen sollte, oder ob es das Wagnis wert ist. Ziel wäre eine Haltedauer von 2-3 Jahren um Spaß zu haben und danach wieder zurück zu rüsten. Ich denke durch die aktuelle Klimadebatte werden wir nicht mehr lang in den Genuss von V8 und bezahlbarem Benzin kommen. Deshalb will ich das am liebsten "sofort".

Denkt ihr ich übernehme mich hier extrem? Sind die Kosten realistisch geschätzt?

Vielleicht, zur Einschätzung, noch ein paar persönliche Details - man ist hier ja anonym. 🙂
Laufende Kosten bei mir sind etwa 710€ Miete, 700€ aktuelle Autorate mit Folgekosten siehe oben, etwa 300-400€ für Nahrung, 100€ für Kleinkram, ~200€ Studienkreditrückzahlungen (die ich nicht sondertilgen werde durch die guten Zinsen), 150€ fürs Jobrad monatlich, 300-400€ für Hobbys im Monat, 100€ für Versicherungen und etwas Kleinkram, das ich nicht tracke. Im Aktienportfolio liegen rund 30.000€, die will ich ebenfalls nicht anrühren - das wird immer bespart, wenn wieder 1000€ übrig sind. Barmittel habe ich nicht nennenswert, da ich das immer investiere. Somit habe ich Ausgaben von durchschnittlich etwa 2700€ und somit knapp 600-800€ übrig jeden Monat. Im Sommer ist es weniger, da der Betrag für Hobbys steigt, man mal essen geht, kleinere Trips, Urlaube, im Winter lege ich daher etwas mehr weg. Kauf eines Eigenheims ist nicht geplant, aktuell muss ich auch weder Frau, noch Kinder durchfüttern. 🙂

Über eure Einschätzung würde ich mich freuen. Sollte ich den Kauf wagen, oder sollte ich einsehen, dass das Auto schlichtweg zu teuer ist?
Wie macht ihr das mit euren 63ern? Wie stehen die in Relation zu eurem Gehalt? Was rechnet ihr als reale Belastung durchschnittlich? Wie rechnet ihr euch das Thema schön? 🙂
Eigentlich verdiene ich ganz gut, dachte ich, und so viele 63er wie man draußen rumfahren sieht müsste das doch gehen - allein die schiere Länge dieses Threads mit all seinen Berechnungen widerlegt es. Denn eigentlich kann man sich so ein Auto nicht leisten, wenn man so viel rechnen & dazu aufschreiben muss?!
Oder liegt die Lösung im Saisonkennzeichen und einem verrosteten Zweitwagen, mit dem man 50-80% der jährlichen Kilometer abspult? Ich fahre etwa 8000km zur Arbeit pro Jahr, die restlichen 8.000 - 14.000km sind private Fahrten.

Also dann: Grillt mich! 😉

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Spardynamiker schrieb am 30. September 2019 um 16:25:53 Uhr:


Naj, ich verdiene wohl mehr als das doppelte des Möchtegerns.

Bist also nur zum Prahlen und Beleidigen hier, danke für deinen wertvollen Beitrag. Geld immer schön beisammen halten, dann bist du irgendwann der reichste Mann auf dem Friedhof. Viel Erfolg, hau rein.

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@Rooky1988
Kein schlechtes Niveau für einen Berufsanfänger!

30k Wertverlust in fünf Jahren klingt mir deutlich zu wenig muss ich sagen. Oder fahrt ihr unter 10tkm pro Jahr? Habt ihr neu oder gebraucht gekauft? Service, Ersatzteile, alles drin?

Junger Stern , 2017er mit 35K Kilometern drauf ...da ist alles eingerechnet...auf 5 Jahre ...brauche ca. 250€ 102er SuperPlus im Monat und die Original Bremsen werd ich aus dem Netz beziehen und in einer freien Werkstatt machen lassen.

Klötze kosten ca.300€ , hintere Scheiben ca. 380€ und die vorderen kosten ca. 1.200€

100€ Vollkasko im Monat und maximal 15.000km im Jahr.

Die 30.000€ beziehen sich auf den Extra load bezogen auf einen 2017er W213 E -Klasse. Den bin ich mal gefahren...waren all in ca. 700€ . Der AMG kostet mich ca. 500€ mehr im Monat. Auf 5 Jahre sind das 30.000€. Wenn ich die Kosten auf ein normales Auto beziehe (zb. der CLK 350 den ich direkt gekauft habe ..ALL IN ca. 400€ im Monat) sind das 800€ mehr im Monat für den AMG. Also so gerechnet sind ca. 50.000€ in 5 Jahren weg 😁

Für den Zweitwagen (SLK 230 Kompressor) legen wir ca. 100€ im Monat zurück (Reparaturen). Der ist auch voll bezahlt ca. 5000€.

Verstehe. Bremsen beim S gegenüber nonS sind echt ne Frechheit. 😁

Bin gerade echt am überlegen ob ich bis nächstes Frühjahr warten oder schon jetzt demnächst zuschlagen soll. Anderseits muss ich erstmal ein Zweitauto finden. 🙂

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Ja also ganz ehrlich...man sollte sich wenn die Finanzen soweit stimmen einfach den Traum erfüllen...egal was die anderen sagen ...klar der C63 wird im gleichen Atemzug erwähnt wie ein Lamborghini oder andere SuperSport Wagen. Aber letztendlich ist es „nur“ eine C-Klasse 🙂

Mein Verkaufsberater meinte zu mir , dass er neulich einen Kunden bei ihm hatte, der mit einem Gehalt von 1.200€ (Friseur) einen C63 für 70.000€ finanzieren wollte ...zusammen mit seinen Eltern...

Solange man es net so überzieht, ist alles noch im grünen Bereich 😁

Wenn man es sich leisten kann und möchte, dann finde ich es durchaus in Ordnung sich träume und wünsche zu finanzieren. Auch wenn es teuer ist. Aber im Grab nützt einem das viele Geld auch nicht. Wenn man entsprechendes Einkommen hat, dann kann man sich sowas auch finanzieren. Man bekommt ja auch einiges dafür zurück. Nicht nur Fahrspaß, sondern auch oftmals neue Kontakte zu ähnlichen Gleichgesinnten.

Und wie schon so richtig gesagt wurde, am Ende des Tages ist es eine gut motorisierte C-Klasse. Und kein Alter Ferrari wo alle 10tkm der Motor zum Zahnriemenwechsel ausgebaut werden muss. Wie jedes Hobby kostet so ein Fahrzeug Geld. Hat aber immerhin auch einen praktischen Nutzen.

Jetzt anhand des kinderlosen Akademikerpaares gemessen, ist die Belastungen nicht zu enorm. Sollten sich die Lebensumstände Mal ändern, ist man ja nicht auf ewig an ein Fahrzeug gebunden. Zudem sollte genug Cashflow für andere Eventualitäten vorhanden sein.

Wenn eine kurze (1-4 Jahre )Nutzungsdauer voraussehbar ist, bzw. Gewünscht ist würde ich nicht Barkaufen.
Da hab ich lieber die Sicherheit das ich nach der Laufzeit für einen vorher bekannten Restwert zurück geben kann.
Wenn ich das Auto länger behalten will so 8-10 oder gar länger. Dann würde ich den auch bar bezahlen.

Zugegeben, ich habe mir nicht alle 9 Seiten im Detail durchgelesen. Da ich selbst aber auch drauf und dran bin der Unvernunft nachzugeben, würde ich mal meine Sicht der Dinge darlegen, insbesondere zu den monatlichen Kosten. Diese habe ich für ein Auto ähnlicher Klasse mal durchgerechnet.
Wartung: 100-200€ - halte ich für realistisch
Sprit: 200-400€ - je nach Fahrleistung
Versicherung: 100-150€
Steuer: 30€
Wertverlust... Das ist natürlich so ein bisschen die Unbekannte. Ich vergleiche da gerne mal ähnliche Modelle. Ein 5 jähriger C63 mit ca. 100 tkm steht heute mit Worst-Case 30k€ in mobile. Trotz Greta, Klima und Co. (der Sprit wird in 3 Jahren garantiert keine 3€/Liter kosten, dann hätte das Land ganz andere Probleme, als ein zu teuren C63) gehe ich im schlimmsten Fall davon aus, dass man den Wagen für 25k€ quitt wird. Je nach EK, also max. 25k€ Wertverlust in ca. 3 Jahren. macht monatlich 700€.

Mein AMG würde mich also 1500€/Monat kosten. Und da habe ich jetzt für jede Annahme wirklich das schlimmste angenommen. Man kann eigentlich nur positiv überrascht werden. Erfahrungsgemäß vermute ich die nachträglichen Vollkosten eher im Bereich 1300€, aber sicher ist sicher. So oder so - weit weg von den 2000-2500€ des TE
Kein Auto, was sich der durchschnittliche Mindestlöhner leisten kann, aber mal Ehrlich... das sind ca. 1/3 des Nettos vom TE. Alle anderen kosten liegen im "normalen" Bereich. Er wird nicht hungern, sondern sich nach drei Jahren maximal in dne Hintern beißen, dass er so viel für die Karre hingeblättert hat.

Also ich hab meinen C63 als knapp 2 jährigen ich denke mal gut eingekauft. Der hatte ne UPE von ziemlich glatten 110T€, und ich hab 50T€ und ein bisschen bezahlt.
Für nen großen Service mit Kerzen hab ich etwas über 800€ bezahlt. Reparaturen die nicht über die MB100 abgedeckt sind, mache ich selbst. Und verschließ wie Reifen und Bremsen erst Recht.
Versicherung sind 1000€ im Jahr, mein T6 kostet 800€ und der ist in der Wartung und Unterhalt auch nicht unbedingt billiger.
Nen Freund von mir fährt auch nen C63 als Neuwagen über seine Firma, der hat für den selben Service wie ich hatte, nur noch Belege vorne+hinten fast 3T€ gelegt.
Da würde ich schon schlucken.
Und zur Wertentwicklung, ich würde behaupten das die Modelle ohne OPF recht stabil sein dürften.
Aber das ist reine Glaskugel.

Da musst du nicht schlucken, da musst du streiken und fremdgehen oder selbst machen, wie du schon geschrieben hast.

Zitat:

@Alex.D. schrieb am 8. Oktober 2019 um 19:22:35 Uhr:


Also ich hab meinen C63 als knapp 2 jährigen ich denke mal gut eingekauft. Der hatte ne UPE von ziemlich glatten 110T€, und ich hab 50T€ und ein bisschen bezahlt.
Für nen großen Service mit Kerzen hab ich etwas über 800€ bezahlt. Reparaturen die nicht über die MB100 abgedeckt sind, mache ich selbst. Und verschließ wie Reifen und Bremsen erst Recht.
Versicherung sind 1000€ im Jahr, mein T6 kostet 800€ und der ist in der Wartung und Unterhalt auch nicht unbedingt billiger.
Nen Freund von mir fährt auch nen C63 als Neuwagen über seine Firma, der hat für den selben Service wie ich hatte, nur noch Belege vorne+hinten fast 3T€ gelegt.
Da würde ich schon schlucken.
Und zur Wertentwicklung, ich würde behaupten das die Modelle ohne OPF recht stabil sein dürften.
Aber das ist reine Glaskugel.

Meinst damit den 50.000km/ 3 Jahres Service ? (A4) ?
Ja also werd die Bremsen auch von jemand anderes machen lassen ..aber Original kaufen...
Bei mir war es ähnlich ...einen 2 Jährigen für knapp 55K und UPE 120.000€...ich denke mal dass da nicht viel kommen wird was net von der MB100 Bzw Kulanz gedeckt wird...

Original kaufen? Glaubst du denn, Mercedes stellt die Beläge und die Scheiben selbst her? Die "Original-VW-Beläge bzw. Scheiben" sind u.a. von Brembo. Preis von VW war Faktor 3,x fach.
Glaube kaum, dass Mercedes da eine Ausnahme macht.

Zitat:

@Alex.D. schrieb am 8. Oktober 2019 um 19:22:35 Uhr:


der hat für den selben Service wie ich hatte, nur noch Belege vorne+hinten fast 3T€ gelegt.

Mit Scheiben wäre er dann wohl 6k los geworden. Weia, 3k für einen Service mit Kerzen und Belegen. Das ist echt richtig übel.

Und wenn jetzt noch die Bremsbeläge gewechselt werden würden ...

Zitat:

@WingZ schrieb am 8. Oktober 2019 um 19:45:43 Uhr:


Und wenn jetzt noch die Bremsbeläge gewechselt werden würden ...

Darauf rumzureiten, während man ein Leerzeichen zwischen dem letzten Wort und den Satzzeichen einbaut, ist gewagt.

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