Fehlersuche statt Spazierfahrt: Auto springt nicht an
Hallo zusammen,
wir wollten gerade eine Runde in die Natur fahren, weil das Wetter so nett ist. Leider streikt heute mal das Auto und springt nicht an. Vielleicht hat ja jemand eine Idee...
Hier kurz die Fahrzeugdaten:
* E240, Bj. 1998 (also 2,4l)
* knapp 197.000 km
* Stand seit ca. 1 Woche, letzte Strecke war Kurzstrecke, davor mehrere lange und sehr lange Strecken, lief dabei problemlos.
* Auto lässt sich problemlos per Funkfernbedienung entriegeln.
Hier die Situation:
Ich stecke den Schlüssel ins Schloss und er wird akzeptiert, das Lenkrad entriegelt. Ich drehe auf die erste Stufe, alle Lichtlein gehen an, Benzinstand wird angezeigt, Klimaanlage fängt an zu pusten, Radio springt an und es surrt.
Ich drehe den Schlüssel weiter, es macht nur trocken "klack". Das Surren geht auch nach dem "klack" weiter. Das Surren kommt aus dem Motorraum: Wenn man vor dem Motor steht hinten links, würde ich sagen. Am Motor dreht nichts, auch nicht langsam, auch nicht gequält, beim Versuch zu starten kommt nur dieses "klack".
Nun ist ein kurzes Surren/Summen ja normal, wenn man den Schlüssel auf die erste Stufe dreht. Das verschwindet nach ca. 2 Sekunden dann wieder. In diesem Fall aber nicht - es surrt einfach weiter, auch nach dem Startversuch.
Die Benzinpumpe soll ja, so wie ich bei meiner Suche hier gelesen habe, hinten rechts unter der Rückbank sein. Von dort habe ich aber kein Geräusch vernommen. Das tue ich aber sonst auch nicht, jedenfalls ist es mir nie bewusst aufgefallen 😉. Möchte aber nicht ausschließen, dass sich da sonst was tut...
Ich habe das Ganze mal aufgenommen. Geht zwar nur um den Sound, ist nun aber auch mit Bild in Full HD. Sorry daher für die Dateigröße (~60 MB). Hier der Link zum Video: http://www.mb210.info/files/kein-start.MTS Auf dem Video hört Ihr, wie es klingt, wenn der Schlüssel Stufe 1 gedreht ist. Bei Sekunde 1 kommt dann der Versuch, den Motor zu starten, indem ich den Schlüssel weiterdrehe.
1) Fehler auslesen lassen ist gerade keine Option, weil das Auto ja nicht startet.
2) Batterie sollte nach den vielen langen Fahrten gut geladen sein und hat - bis auf ein Mal in der Werkstatt im Dezember, als wohl viel gestartet und getestet wurde - eigentlich auch nie Probleme gemacht. Außerdem springen ja Radio und Klimaanlage an, daher würde mich das wundern.
3) Schlüssel funktioniert und wird sofort angenommen, Lenkrad entriegelt ja und Schlüssel lässt sich drehen.
4) Wieso hört dieses Surren nicht auf? Hat sich da irgendetwas "aufgehängt"?
Zu "startet nicht" gibt es ja sehr viele Threads, aber die Beschreibungen sind oft so, dass ich mich da nicht ganz wiederfinde... Hat jemand eine Idee?
Viele Grüße und vielen Dank
ES
PS: Möglicherweise verwandte Themen:
http://www.motor-talk.de/.../...lackt-startet-aber-nicht-t2101976.html
- Hier läuft es nach mehreren Versuchen manchmal wieder, das ist mir noch nicht geglückt.
http://www.motor-talk.de/.../...t-nicht-an-nur-ein-klack-t1583796.html
- Klingt so ähnlich, aber bei mir surrt es, was der TE hier nicht beschreibt.
Beste Antwort im Thema
Hallo ES,
den Magnetschalter des Starters kann man deutlich hören. Dass die Spannung kurzzeitig abfällt ist ein Zeichen das er Strom bekommt, jedoch die Kontaktbrücke
a) nicht ganz durchzieht, um den Startermotor mit Strom zu beaufschlagen, oder
b) die Kontaktflächen der Brücke zuviel Abbrand haben und daher nicht richtig aufliegen
c) das von der Batterie kommende, dicke Kabel defekt ist, oder
d) die Anschlüsse am Starter oxydiert sind und zuviel Übergangswiderstand haben.
Versuche mal mit einem Schraubenzieher o.Ä. die beiden Kontaktschrauben kurzzuschließen
(Bild) um den Magnetschalter zu überbrücken. Wenn der Starter jetzt dreht ist wahrscheinlich der Magnetschalter hinüber, - zumindest steckt er (was sich aber nicht danach anhört). Wenn er nicht dreht, ist iwo im dicken Kabel die Stromzufuhr unterbrochen.
edit: Da kommst nur von unten ran, musst also den U-bodenschutz abbauen 🙁
59 Antworten
Hallo zusammen,
ich schon wieder 🙂.
@bonscott: brotdose hat recht: das Servicenetzwerk des ÖAMTC ist nicht so dicht in Norwegen 🙂.
Aber mal ernsthaft: Ich hätte sicher eine Möglichkeit zur Starthilfe gefunden. Zum Beispiel bei meinem Nachbarn. Aber das beantwortet ja nicht meine Fragen und so..
Ich habe mir eben das Batterieladegerät geholt. Wollte daraufhin die Batterie ausbauen. Die ZV hat schon gar nicht mehr reagiert auf die Fernbedienung. Habe dann die Batterie ausgebaut und eben nochmal die Spannung gemessen: Nur noch 9V.
Dann habe ich eben das Ladegerät angeschlossen. Dieses CTEK-Gerät zeigt ja an, in welchem Lademodus es sich befinden (wie hier in der Manual abgebildet). Für ca. 3 Sekunden war er bei "soft start", was er bei leeren Batterien macht, um dann sofort zu "ready to use" zu springen, womit er mir bedeuten will, dass die Batterie bereit sei zur Nutzung. Da müsste er aber normalerweise aber rund 9h für rödeln, nicht 3s.
Mal schauen.. ich geh davon aus, dass die Batterie im Eimer ist. Wäre schön, wenn das der einzige Fehler ist.
Viele Grüße aus dem sonnigen Norden
ES
Zitat:
Original geschrieben von brotdose
Wahrscheinlich gibt es den ÖAMTC in Norwegen nicht 😁
Straßenhilfsdienst
Für Pannenhilfe ist die Alarmzentrale des norwegischen Automobilclubs NAF unter Telefon 81 00 05 05 landesweit rund um die Uhr erreichbar.
Auf einigen wichtigen Straßen fahren vom 20.6.-15.8. tagsüber zwischen 10 und 19 Uhr NAF-Straßenwachtfahrzeuge. An einigen Strecken gibt es auch Notruf-Telefone des NAF.
Pannenhilfe erfolgt durch die NAF-Straßenwacht, vielfach werden vom NAF auch Vertragswerkstätten vermittelt.
Die Hilfeleistungen der NAF-Straßenwacht (und zwar An-und Rückfahrt sowie 1 Std. Arbeitszeit) sind für ADAC PlusMitglieder kostenlos. Darüber hinausgehende Leistungen sowie Pannenhilfe durch die Vertragswerkstätten sind kostenpflichtig. ADAC PlusMitglieder können bargeldlos mit AIT-Kreditbrief bezahlen, von den entstandenen Kosten erhalten sie für Pannenhilfe bis zu 200 DM und fürs Abschleppen bis zu 300 DM erstattet.
Danke, das ist mir bekannt. Ich bin ADAC Plus-Mitglied 😉.
Aber es löst immernoch nicht das Problem, beseitigt nur kurzfristig das Symptom.
Viele Grüße
ES
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Danke, sehr nett...
Was hilft mir das, wenn das Auto fremdgestartet wird und bei nächster Gelegenheit wieder nicht allein anspringt? Ich wollte das eigentlich nicht hier großartig ausführen weil ich nicht davon ausgegangen bin, dass der Hintergrund für die Entscheidung, nicht den ADAC zu rufen, von allgemeinem Interesse sein würde... Aber bitte: Ich habe ein norwegisches Kennzeichen und fahre in Norwegen. Ich rufe den deutschen ADAC, der mir natürlich helfen will und die norwegischen Kollegen verständigt. Die kommen dann zu meiner Adresse in Norwegen, das Auto steht auf meinem Privatparkplatz und ich erwarte kostenlose Pannenhilfe. Das geht mit einiger Sicherheit nicht ohne Diskussion über die Abdeckung des ADAC-Versicherungsschutzes ab... Die Diskussion führe ich lieber, wenn ich am Nordkap stehe. Aber nicht, wenn es vermeidbar ist. Der NAF-Futzi (NAF entspricht etwa dem norw. ADAC), der dann kommt, spricht außerdem kein Englisch und mein Auto-Vokabular auf Norwegisch ist dürftig. Und die ganze Geschichte mit Chance auf eine saftigen Rechnung von NAF nur, um mir Starthilfe geben zu lassen, wenn ich mir die Batterie auch selbst laden könnte? Lieber nicht... da probier ich lieber erstmal selbst. Anrufen kann ich dann immernoch.
Nebenbei lerne ich vielleicht auch etwas Nützliches mit Eurer Hilfe. Ich versuche ja vor allem zu verstehen, was da abgeht. Dass das Auto morgen früh um 7 wieder läuft, hat nicht oberste Priorität. Aber ich geh zu Fuß ins Büro, sonst würde ich die Sache anders angehen.
Also mal zum eigentlichem Thema:
Ich habe die Batterie heute rund 7 Stunden am Ladegerät gehabt. Habe sie im "RECOND"-Modus geladen, was vermutlich für Reconditioning steht, und "after deep discharge" empfohlen wird. Das Ladegerät behauptete dann irgendwann, die Batterie sei voll und sprang in den "Maintenance"-Modus. Ich dachte, das ist vielleicht ein guter Zeitpunkt, die Batterie mal ins Auto zu stellen und einen Startversuch zu wagen...
Naja, war nix. Unmittelbar ging erstmal nichts. Dann wurde der Schlüssel vom Zündschloss erkannt und ließ sich drehen. Irgendwann fing die Innenbeleuchtung an im Sekundentakt an- und auszugehen. Dann hab ich sie einmal manuell an und aus gemacht und dann war von dort Ruhe. Es schien mir aber, dass der Strom eher pulsiert und nicht floß. Dann ging das Radio mal an, dann ging es wieder aus. Die Beleuchtung im KI ging an, aber nicht ganz, sondern nur ein bisschen... wirkte alles noch etwas verschlafen. Start ging natürlich gar nicht, da hat's gar kein Geräusch gemacht.
Es ist mir wichtig herauszufinden, was die Ursache des Problems ist. Ich dachte, mit dem Ladeversuch komme ich vielleicht weiter, hat aber bisher nichts gebracht. Eine neue Batterie werde ich mir sowieso kaufen müssen, das ist klar.
Was ich aber nicht verstehe (und die Frage stelle ich vor allem aus technischem Interesse, weshalb ÖAMTC keine Lösung ist):
- Wenn die Batterie als voll angezeigt wird, kann sie dann trotzdem zu wenig Saft zum Starten haben?
- im Etzold-Buch steht: "Batterie nicht unmittelbar nach Ladevorgang mit Voltmeter messen". Wieso denn das nicht? Was soll denn da passieren?
- bei diesem Kram kann man doch eigentlich nicht so arg viel falsch machen, oder?! Ich will doch nur die blöde Batterie laden und wieder einsetzen.
Würde mich freuen, wenn noch jemand Gedanken dazu hat...
Danke und viele Grüße
ES
Hallo,
ich würde sagen der Akku hat einnen Zellenschluss oder eine Zellenunterbrechung. Ich würde aufhören damit rumzuspielen. Der Akku könnte sich beim Laden erhitzen und ausgasen wenn es dumm läuft. DU kannst die Spannung selbstverständlich direkt nach dem laden messen, die Aussagekraft ist aber nahe null. Wenn sie dann etwa eine viertel Stunde ohne laden oder entladen Stand und Du unter 12V hast hast Du sicher einen Zellenschluss.
Grüße
Hallo.
#1 Wenn die Batterie nach dem Laden nach 2 Stunden mehr als 12,4 Volt hat, ist sie ok. Optimal 12,65 Volt
#2 Ich tippe auf einen Massefehler.
Entweder direkt an der Batterie, oder eher wahrscheinlich das Masseband vom Motor zur Karosserie.
Diese Dinger gammel im Laufe der Zeit weg.
Bei geringem Strombedarf geht es noch.
Unter Last, z.B. Anlassen bricht wegen der schlechten Verbindung die Spannung zusammen.
Gruß
Michael
Zitat:
Original geschrieben von El Sibiriu
Was ich aber nicht verstehe ....
- Wenn die Batterie als voll angezeigt wird, kann sie dann trotzdem zu wenig Saft zum Starten haben?
Hallo ES,
mein Tipp: mach nicht lang rum und erneuere die Batterie! 😉
Grund:
Der Innenwiderstand der Zellen verändert sich im Laufe der Zeit. Der Effekt wird deutlich verstärkt bei ständigem Zwischenladen (Kurzstrecke) und Tiefenentladen (Spannungen unter ~11 Volt) und evtl. Ladungsprobleme der Lichtmaschine.
Der Innenwiderstand entscheidet über den Entladestrom nach dem Ohm'schen Gesetz: U = R * I:
-> steigt R (Innenwiderstand) an (und das tut er meist um ein Mehrfaches), sinkt der Strom bei gleichbleibender Spannung
Meist sind die Zellen dann derart labil, das auch die Spannung zusammenfällt.
Der Zellenzerfall ist unumkehrbar!
Wenn das Ladegerät "Voll" anzeigt, bedeutet das nur, das die Ladeschlußspannung des Ladegerätes oder ein Zeitlimit des Ladevorgangs erreicht ist. Ob ausreichend Leistung in den Akku reingepumpt wurde, wird damit nicht angezeigt.
Grüße
Ein CTEK-Ladegerät erkennt einen Zellenschluss. Dauert die Ladung überlange, wird auch ein Fehler angezeigt. Batterien, die keine Ladung mehr annehmen werden auch meist erkannt.
Eine alte, etwas "weiche" Batterie verhindert möglicherweise einen erfolgreichen Motorstart, aber sicher nicht das Angehen der Innenbeleuchtung und den Betrieb der Steuergeräte.
Wenn nach dem erfolgreichen Laden der Batterie solche Symptome auftauchen, dann kann man fast sicher von Problemen an der Verkabelung (Massebänder wie schon angesprochen) ausgehen. Hier heißt es nun alle Stellen absuchen, leider habe ich hier keine passende Liste parat.
Zuvor nochmal die Spannung der Batterie bei eingeschalteter Zündung (also leichter Belastung) prüfen. So sollten an der Batterie rund 12 V anliegen, wenn die Batterie in Ordnung ist.
Das Problem liegt zwischen den Rädern ... und heißt vermutlich Rost. 😉
Das erkärt aber werder das seltsame ladeverhalten, noch dass es vorher keine Probleme gab. Ein Massefehler kündigt sich im Normalfall schon früher an. Ich tippe immernoch auf eine defekte Batterie.
Grüße
Hallo Jungs,
danke für die Rückmeldungen. Ich möchte noch ein Update geben und halte mich dann die vorläufige Diagnose von Eddi und brotdose; recherchiere hinterher gleich, welches eine gute 100Ah-Batterie ist, die ich hier kriegen kann.
Zitat:
Wenn sie dann etwa eine viertel Stunde ohne laden oder entladen Stand und Du unter 12V hast hast Du sicher einen Zellenschluss.
Das habe ich nun explizit getestet. Habe sie ja gestern Abend wieder am Gerät hängen gehabt, bis volle Ladung angezeigt wurde. Heute morgen nochmal drangehängt ans Gerät. Eine Stunde später war die Ladung noch bei ca. 12,8V. Als ich eben aus dem Büro komm, waren es noch 12,77 oder sowas.. also passt ungefähr.
Also hab ich sie wieder ins Auto getragen und angeschlossen. Elektrik ging nun tadellos, inklusive Innenbeleuchtung, Außenbeleuchtung, ZV, Radio... Dann Startversuch: "Klack". Nochmal Schlüssel raus, Schlüssel rein...: "Klack". Messgerät geholt und Spannung an Batterie gemessen, während die Zündung an war, also elektr. Verbraucher liefen: 9,xxV. Jetzt, 15min. später, im ausgebauten Zustand ist die Spannung bei 10,7V oder so.
Zitat:
Eine alte, etwas "weiche" Batterie verhindert möglicherweise einen erfolgreichen Motorstart, aber sicher nicht das Angehen der Innenbeleuchtung und den Betrieb der Steuergeräte.
Das ist jetzt die Situation! 🙂
Zitat:
Zuvor nochmal die Spannung der Batterie bei eingeschalteter Zündung (also leichter Belastung) prüfen. So sollten an der Batterie rund 12 V anliegen, wenn die Batterie in Ordnung ist.
Das ist also nicht der Fall! Hier ist die Spannung viel geringer, s.o.
Zitat:
#1 Wenn die Batterie nach dem Laden nach 2 Stunden mehr als 12,4 Volt hat, ist sie ok. Optimal 12,65 Volt
Das war der Fall, lag sogar etwas höher. Nach dem kurzen Startversuch aber ist es eben schon wieder viel weniger.
Nach Euren bisherigen Rückmeldungen tippe ich also auch auf "Batterie kaputt" und kaufe jetzt einfach eine andere. Werde berichten!
Vielen Dank und viele Grüße
ES
Ja, schaut seeeehr danach aus. Kauf nicht zu teuer! Schau mal hier:
Zitat:
Original geschrieben von Austro-Diesel
Ja, schaut seeeehr danach aus. Kauf nicht zu teuer! Schau mal hier:
Jau danke, das sieht gut aus. Ich glaube, die läuft hier als Sønnak Powerline, (
http://www.sonnak.com/produkter/bilbatteri/bilbatteri-powerline), genauer
Sønnak SA1000. Sønnak gehört zu Exide. Leider ist der Preis nicht vergleichbar... Aber die wird's wohl werden, wenn ich nicht noch über eine Varta Silver dingsbums für deutlich weniger Geld stolpere.
Ich werde berichten, sobald ich das Ding hab!
Viele Grüße
ES
Hallo,
Du brauchst Dein Auto wohl nicht! Bei mir wäre da seit einer knappen Woche eine neue Batterie drin. Aber so hältst Du natürlich die Spannung länger hoch.
Grüße