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Fast schon Prosa: Nach 3 Tagen S212 MOPF weiß ich, ...

Mercedes E-Klasse S211, Mercedes
Themenstarteram 31. Juli 2015 um 19:48

... dass ich gut beraten bin, weiter gut auf unsere beiden 211er im Haushalt zu schauen und es ihnen an nichts mangeln zu lassen! ;) :p :rolleyes: :eek: :cool: :D :) :) :)

Tatsächlich hat mir der :) einen Vorführwagen in Form eines fast ganz aktuellen 212ers organisiert, nachdem ich ihn tätlich damit bedroht habe mir einen Ford Mondeo Vignale zu kaufen, weil der kann von der Qualität her nur besser sein. (Wer meine Reparaturhistorie kennt, der weiß Bescheid, wer nicht, der soll bei Langeweile "meine Fahrzeuge" im Profil durchlesen.)

Außerdem kann sich bei so einem besseren Brot-und-Butter-Auto ein normaler Gut-Alleinverdiener so gerade noch einen Neuwagen mit vollen 5 Jahren Garantie leisten, denn um 40.000 Euro geht sich bei Ford so allerhand aus ... 180 PS, Allrad, Automatik, volle Hütte ...

Anders bei Mercedes, da geht man mit diesem Geldpaket doch wieder nur mit einem Prospekt in der Hand bei der Tür raus oder kauft wieder einen Gebrauchtwagen mit unbekannter Historie, fremden Keimen in den Polstern und sowieso nur 2 Jahren Garantie (in Österreich dank des Importeurs der ziemlich unter Druck gekommen ist sogar ganze 4, immerhin, aber eben auch nur bei Neufahrzeugen).

 

Also den wieder mal zickigen 280 CDI zum :) gestellt und einen E 220 T CDI im AMG-Design mit jungfräulichen 7.000 km übernommen. Mit dem OM 651, "dem Gefürchteten", 7G+, also nicht ganz der letzte Schrei, keine 9 Gänge. Laut :) ist der Motor bei bei Mechanikern noch immer unbeliebt weil vieles schwer zugänglich ist, Kette und Kettenspanner sind aber keine ausgeprägten Problemzonen mehr. Aha.

Beim Weg zum Auto gemischte Gefühle. Immerhin hat mich der erste vor Jahren besichtigte 212er mit seinem dicken Hintern, dem zerklüfteten Brachialdesign mit Schneeschieber-Fronstschürze und dem gestalterisch hilflos wirkendem Tagfahrlicht richtiggehend abgestoßen. Dazu das zerklüftete Innendesign das an kubistische Kunstperioden erinnert, alles recht "charmebefreit", trocken, aggressiv-sportlich bis nützlich, aber sicher nicht charmant.

Angekommen beim Wagen erschrecke ich über die verchromte Lippe an der vorderen Stoßstange, überwinde meine Widerstände bei der Betrachtung großer AMG-Felgen mit kleinen Bremsscheiben (vorne gelocht, wow!) um beim Öffnen der Tür über die interessante Spannung in der Farbwelt zu stutzen (außen Schwarz-irgendwas, innen beige-braun, das geht für mich gar nicht zusammen).

Also Platz genommen, bemerkt, dass Kunstleder nicht wirklich zum Wort "Luxus" passt, dass das Platzangebot wirklich gut ist und den Motor gestartet. Der kleine OM 651 rappelt tapfer vor sich hin, die Ingenieure haben viel investiert um ihn auszusperren -- was ihnen auch ganz gut gelungen ist, zumindest wenn er mal warmgelaufen ist; wirklicher Schmeichler ist er aber keiner.

Warum man Tempomathebel und Blinkerstock tauschen musste, das wird mir keiner erklären können. Dem "Erfinder" würde ich gerne einzeln die Finger brechen. Ich weiß nicht, wie oft ich in den drei Tagen beschleunigt statt geblinkt habe (was den Auffahrschutz wieder sehr hektisch machte). Der Wählhebel am Lenkrad, ja, das hat was, finde ich gar nicht übel. Besser ist es auch nicht, aber es macht Platz in der Mittelkonsole frei, das ist zu respektieren. Die ist breit, und der zweiteilige seitlich aufklappende Deckel supergut.

Also Fahrstufe "D" rein und losgebraust, gefällt ganz gut der Vortrieb, der kleine Vierzylinder zeigt eine überraschend gute Dynamik und Fahrbarkeit, besonders auch bei niedrigsten Drehzahlen, so wie ich das vom OM 646 EVO im 211er nicht kenne, der braucht 500 Touren mehr. Die 7G+ serviert die Gänge unmerklich und flink, reagiert im Rahmen dessen, was ein Mercedes-Fahrer erwartet, prompt, hält gut die Gänge und lässt dem untenraus erstaunlich bärigen Motörchen die Chance auch aus dem Drehzahlkeller zu beschleunigen.

Bleibt man unter 2.500 U/Min. ist alles sehr dezent, der Motor ist weit weg, der Wagen liegt gut auf der Straße und trotz AMG-Schnickschnack ist der Federungskomfort nicht schlechter als im 211 MOPF mit seinem hoppeligen DirectControl-Fahrwerk. Mit dem Komfortfahrwerk auf normalen Reifenquerschnitten geht sich hier sicher eine Verbesserung zum 211er MOPF aus, meine ich. Kanaldeckel werden relativ leise genommen, "hibbelig" wirkt das Fahrwerk nicht, klebt auch recht gut am Asphalt. Kurven sind präzise zu durchzirkeln, die Lenkung ist echt gut.

Unergonomisch zeigen sich die hellen Skalen im Kombiinstrument des gefahren Modells, viel zu viel Design, man findet vor lauter tollen Effekten die Zeiger und Zahlen schon gar nicht mehr ... auch das bunte Zentraldisplay ist zwar toll, aber vor lauter Grafik verstecken sich die wahren Aussagen dann doch ein wenig zu sehr.

Also fahre ich so durch die Landschaft, kurve durch die Stadt und bemerke: Irgendwas ist da laut, es säuselt hell von hinten nach vorn, die Asphalt- und Abrollgeräusche dringen überland hell in den Wagen. Eine kurze Recherche im 212er-Forum gibt mir recht, dass es sich da um keine Einbildung handelt, hier wurde ab MOPF gespart, überhaupt scheint die ganze Türabdichtung gegenüber dem 211er etwas vereinfacht worden zu sein. Schade, denn Geräuscharmut ist die wahre Klasse!

Und noch was lerne ich rasch: Diese ganzen Assistenten, die einen dauernd belästen, bevormunden und vor einem Beifahrer dann auch noch vielleicht bloßstellen, die können sie sich beim Hersteller behalten. Dauern blinkt, quakt, piept oder vibriert irgendwas, auch wenn man durchaus noch "normal" durch dichten Stadtdschungel und Vorstadtautobahnknoten fährt oder Überland im Hügelland auf "Idealllinie" durch die Serpentinen cruised.

Ich glaube ja wirklich, dass der Totwinkelassistent wirklich froh ist mich wieder losgeworden zu sein und der kleine Motor am Lenkrad, der war wohl schon kurz vor einem Kurzschluss und roch sicher brenzlig. Und warum das sinnlose Gebimmel des Abstandswarners dreimal so laut vor einer Situation warnt, die ich eh schon längst wahrgenommen habe und für die ich auch gar nichts kann, ist ja vielleicht noch okay, aber nie werde ich verstehen warum man dann, wenn man rückwärts einparkt, von den wirklich wichtigen Neuigkeiten von da hinten vergleichsweise kaum was hört bevor es kracht?

Nein, das Zeug können sie sich behalten, das ist keinen Pfifferling wert. Und wer ein T-Modell nicht in eine Parklücke hineinbekommt, der sollte im Interesse der Anderen eh nicht auf die Straße. Politisch unkorrekt vielleicht, aber meine Meinung, ganz old-fashioned.

Also wieder herumgegurkt, Kofferaum so richtig beladen und entladen, ja das ist gut beim S212er, noch ein klein wenig besser als beim S211er, erinnert mich an den lange gefahrenen S210er. Viel um ist nicht, aber etwas doch. Quadratisch, praktisch, gut.

Und wie leise der Laderaumlift hoch und runter geht ... und er geht immer!!! Es gibt ja kaum mehr ordentliche Kombis mit Ladetalent und ohne superfetter Stoßstange, wo man alles weit drüberheben muss.

Bisserl blöd ist die nun feststehende Laderaumkassette ... anders, aber nicht besser. Wohin damit? Wozu der nötige Extrahandgriff? Das Sicherungsnetz bei umgelegter Rückbank verwenden ... dazu muss man die Kassette an den Rücklehnen wackelig einhängen. und es gibt keinen ganz ebenen Ladeboden mehr, Alarm! Schon wieder was verschlimmbessert, Möbel- und Gefrierschranktransporteure werden aufjaulen!

Auch die leisen Türschlösser erfreuen, das laute "Tschockkk" beim Losfahren des 211ers ist nicht so mein Ding, eher bissi peinlich. Die pneumatisch betätigte Verriegelung im 210er, das war halt was. Passé, aber so geht es zumindest mal in Ordnung.

Einige Stunden sitze ich im Auto. Aluminium-Blenden mit lustigem Waffelmuster. Silberne Luftdüsen mit silbernen Rädchen. Silberne Uhr. Eine eckige Uhr! Hmmm. So etwas muss man mögen. Ein bisschen Glitzer von Svarovski fehlt noch am Ende, finde ich dann doch ... Das Lenkrad auch Silber. Mit dicken Daumengruben und abgesetzter Ledernaht. Hmmm. Sport. Ja. Mit einem 220 CDI. Hmmm.

Der Blinker. Blödes Teil. Blinkt beim Antippen 3x. Gut so, ein wenig knapp finde ich das, ich möchte 5x oder 6x haben, ich finde es kooperativer im Verkehr wenn andere auch noch Zeit haben, sich auf meine Fahrmanöver einzustellen. Ich fahre gut mit dieser entspannten Strategie und habe mir angewöhnt, nach 2-3 Blinkvorgängen eben nochmal zu tippen.

Der Blinkerhebel im 212er rastet angenehm ein, deutlich sanfter (= besser) als beim 211er, wo das Gefühl irgendwie "hart" ist. Beim Antippen muss ich nach 3 "Blinkerln" halt nochmal antippen. Aber warum blinkt er jetzt außerhalb des schönen Blinkrhythmusses und warum nicht einfach noch 3x, warum hört er oft ganz zu blinken auf, wenn ich zu früh tippe? Wir zwei werden keine Freunde, das weiß ich schon.

Es wird finster. Unter den Aludekorleisten kommt viel oranges Ambiente-Licht hervor. Auch aus den Vertiefungen der Türöffner leuchtet es laut heraus. Alles ist auffällig, nichts dezent. Ich hab herumgesucht, irgendwo kann man vielleicht die Helligkeit einstellen, aber mit dem Dreh-und-Drück-Spielzeug der Mittelkonsole und den Lenkradtasten für einen Normalsterblichen mit knapp 50 Jahren nicht ohne Weiteres zu finden. Braucht man eh nur einmal im Autoleben.

Außen ist's ja genauso. Ich werde alt, mit diesen Tagfahrlichtern geht das Abendland zugrunde, behaupte ich mal. Ich sehe überall nur Japan-Kitsch.

Egal ob VW, Audi, Mercedes oder BMW, dieses überbemühte Lichtgeschlängel bis hin zur Christbaum-Lichterkette -- sorry liebe Autohersteller, das ist alles nur peinlich. Macht einfach schönes, zeitloses Design, stellt den Nutzen nicht hinter das Design und denkt daran, dass das Auto auch morgen und übermorgen noch gefällig ausschauen soll. Am coolsten fand ich noch die ersten Tagfahrlichter mit Halogenlämpchen im schlichten Runddesign wie beim allerersten 212er als Elegance oder bei den eher einfacheren aktuellen VW-Fahrzeugen, Caddy & Co. Nur weil man LED hat, muss das nicht jeder sehen. Behaltet euch die Punkterl.

Und behaltet euch dieses neue ILS. Ja, das ist Mist. Echt. Hallo? Warum wird es nicht hell, wenn man auf Fernlicht schaltet, warum dauert das gefühlt eine Ewigkeit, vielleicht zwei ganze Sekunden, wenn man aufblendet bis es in der Ferne endlich wirklich hell wird? Wieviele Meter legt man in dieser Zeit zurück?

Und dieses "laszive Heben des Lichtvorhanges", das ist ja vielleicht grafisch wertvoll, aber besser wäre eine homogenere Lichtverteilung direkt vor dem Wagen. Wahnsinnig hell wär mir das Licht jetzt auch nicht vorgekommen, eher normal. Und die Lichthupe, mangels H7-Scheinwerfer auch nur ein müdes "Vorhanglupfen" statt eines auffälligen Blitzes? Bäh. Und das kalte bläuliche Licht ... auch so eine Mode, die im Regen und Nebel nur Nachteile bringt.

Das Highlight bleibt somit die 7G-Tronic+, die macht alles so, wie ich es mag. Flink, direkt, drehzahlminimierend ohne verschlafen zu wirken. Fast immer unmerklich sanft und doch irgendwie fest.

Allerdings, eines ist doch wieder total vertrottelt: Warum reißt mir die Kiste den Gang raus, wenn ich beim Rückwärtseinparken die Tür einen Spalt öffne, um die Parkordnung zu sehen? Wollen die guten Leute bei Daimler, dass die letzten ordentlichen Einparker die Lust daran verlieren? Besonders toll ist das, weil das digitale Superhirn da vorn im Motorraum knallhart die mechanische Parksperre aktiviert, sobald man die Tür öffnet, was den Wagen mit einem festen Ruck zum Stillstand bringt.

Ich komme zum Ende, fahre den Wagen zur Tankstelle und bemerke: Wunder gibt es keine.

Trotz Entfall des Reserverades, trotz an jeder Kreuzung meist sinnlos absterbenden Motors (ich fahre wenn möglich so, dass ich nicht lange stehe) und einer Armada an elektromechanischer Optimierung im und um den Motor (mit entsprechender Fehleroption im Alter) steht am Schluss nachgerechnet 7 Liter Durchschnittsverbrauch am Taschenrechnerdisplay, ein Wert, denn ich mit dem S211 mit OM 646 EVO und schlichter 5G-Automatik nur unwesentlich übertreffe. Und der alte OM 642 nimmt halt einen Liter mehr.

Es geht zum :) , ich reiche den Schlüssel, bewege auf seinen fragenden Blick hin den Kopf mehrfach ganz leicht von links nach rechts und zurück, nehme den Schlüssel meines 7 Jahre alten und 160.000 km gelaufenen Sorgenkindes und brause zufrieden davon.

In einem Auto sitzend, das Behaglichkeit ausströmt, das dezent ist und sich nicht wichtig macht, dessen V6-Motor zwar beim Verbrauch nicht mit einem schmalen Vierender vergleichbar ist, aber dessen Rollgeräusche deutlich gedämpfter wirken. Und meine Frau ist mit dem soliden R4 mit Doppelkette im 211er sicher auch nicht schlecht beraten. Schade um ein paar Details, die der 212er wirklich gut kann, aber das Gesamtpaket passt zumindest für mich nicht.

Ich will in so einem Auto nicht gesehen werden.

Ich will nicht von einem Auto belästigt werden.

Ich will kein Technologiegebirge ohne Nutzen bezwingen.

Ich will keine nüchterne Trutzburg sondern ein charmantes Abenteuer.

... das beschreibt es wohl am Treffendsten.

Vielleicht war die Wahl des AMG-Fahrzeuges für mich ein Bärendienst, wäre ein schlichter Elegance mit offenporigem Holz, Nappaleder oder auch schlichtem Stoff mit komfortabler 16"-Bereifung einfach passender gewesen. Aber die Eigenheiten, die die Moderne und vor allem die Mode so mit sich bringen, die wären dieselben.

So warte ich entspannt auf die BR 213 und liebäugle weiterhin mit einem feschen Brot-und-Butter-Auto als "Plan B", sollte vorzeitig oder durch einen ähnlichen Versager beim Nachfolger ein Strategiewechsel nötig sein.

Und bis dahin werde ich den beiden "Alten" wohl oder übel ihre manchmal gar nicht so billigen Wehwehchen nachsehen müssen und schmerzbefreit bezahlen, wenn's dann halt drauf ankommt.

So denn!

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 31. Juli 2015 um 19:48

... dass ich gut beraten bin, weiter gut auf unsere beiden 211er im Haushalt zu schauen und es ihnen an nichts mangeln zu lassen! ;) :p :rolleyes: :eek: :cool: :D :) :) :)

Tatsächlich hat mir der :) einen Vorführwagen in Form eines fast ganz aktuellen 212ers organisiert, nachdem ich ihn tätlich damit bedroht habe mir einen Ford Mondeo Vignale zu kaufen, weil der kann von der Qualität her nur besser sein. (Wer meine Reparaturhistorie kennt, der weiß Bescheid, wer nicht, der soll bei Langeweile "meine Fahrzeuge" im Profil durchlesen.)

Außerdem kann sich bei so einem besseren Brot-und-Butter-Auto ein normaler Gut-Alleinverdiener so gerade noch einen Neuwagen mit vollen 5 Jahren Garantie leisten, denn um 40.000 Euro geht sich bei Ford so allerhand aus ... 180 PS, Allrad, Automatik, volle Hütte ...

Anders bei Mercedes, da geht man mit diesem Geldpaket doch wieder nur mit einem Prospekt in der Hand bei der Tür raus oder kauft wieder einen Gebrauchtwagen mit unbekannter Historie, fremden Keimen in den Polstern und sowieso nur 2 Jahren Garantie (in Österreich dank des Importeurs der ziemlich unter Druck gekommen ist sogar ganze 4, immerhin, aber eben auch nur bei Neufahrzeugen).

 

Also den wieder mal zickigen 280 CDI zum :) gestellt und einen E 220 T CDI im AMG-Design mit jungfräulichen 7.000 km übernommen. Mit dem OM 651, "dem Gefürchteten", 7G+, also nicht ganz der letzte Schrei, keine 9 Gänge. Laut :) ist der Motor bei bei Mechanikern noch immer unbeliebt weil vieles schwer zugänglich ist, Kette und Kettenspanner sind aber keine ausgeprägten Problemzonen mehr. Aha.

Beim Weg zum Auto gemischte Gefühle. Immerhin hat mich der erste vor Jahren besichtigte 212er mit seinem dicken Hintern, dem zerklüfteten Brachialdesign mit Schneeschieber-Fronstschürze und dem gestalterisch hilflos wirkendem Tagfahrlicht richtiggehend abgestoßen. Dazu das zerklüftete Innendesign das an kubistische Kunstperioden erinnert, alles recht "charmebefreit", trocken, aggressiv-sportlich bis nützlich, aber sicher nicht charmant.

Angekommen beim Wagen erschrecke ich über die verchromte Lippe an der vorderen Stoßstange, überwinde meine Widerstände bei der Betrachtung großer AMG-Felgen mit kleinen Bremsscheiben (vorne gelocht, wow!) um beim Öffnen der Tür über die interessante Spannung in der Farbwelt zu stutzen (außen Schwarz-irgendwas, innen beige-braun, das geht für mich gar nicht zusammen).

Also Platz genommen, bemerkt, dass Kunstleder nicht wirklich zum Wort "Luxus" passt, dass das Platzangebot wirklich gut ist und den Motor gestartet. Der kleine OM 651 rappelt tapfer vor sich hin, die Ingenieure haben viel investiert um ihn auszusperren -- was ihnen auch ganz gut gelungen ist, zumindest wenn er mal warmgelaufen ist; wirklicher Schmeichler ist er aber keiner.

Warum man Tempomathebel und Blinkerstock tauschen musste, das wird mir keiner erklären können. Dem "Erfinder" würde ich gerne einzeln die Finger brechen. Ich weiß nicht, wie oft ich in den drei Tagen beschleunigt statt geblinkt habe (was den Auffahrschutz wieder sehr hektisch machte). Der Wählhebel am Lenkrad, ja, das hat was, finde ich gar nicht übel. Besser ist es auch nicht, aber es macht Platz in der Mittelkonsole frei, das ist zu respektieren. Die ist breit, und der zweiteilige seitlich aufklappende Deckel supergut.

Also Fahrstufe "D" rein und losgebraust, gefällt ganz gut der Vortrieb, der kleine Vierzylinder zeigt eine überraschend gute Dynamik und Fahrbarkeit, besonders auch bei niedrigsten Drehzahlen, so wie ich das vom OM 646 EVO im 211er nicht kenne, der braucht 500 Touren mehr. Die 7G+ serviert die Gänge unmerklich und flink, reagiert im Rahmen dessen, was ein Mercedes-Fahrer erwartet, prompt, hält gut die Gänge und lässt dem untenraus erstaunlich bärigen Motörchen die Chance auch aus dem Drehzahlkeller zu beschleunigen.

Bleibt man unter 2.500 U/Min. ist alles sehr dezent, der Motor ist weit weg, der Wagen liegt gut auf der Straße und trotz AMG-Schnickschnack ist der Federungskomfort nicht schlechter als im 211 MOPF mit seinem hoppeligen DirectControl-Fahrwerk. Mit dem Komfortfahrwerk auf normalen Reifenquerschnitten geht sich hier sicher eine Verbesserung zum 211er MOPF aus, meine ich. Kanaldeckel werden relativ leise genommen, "hibbelig" wirkt das Fahrwerk nicht, klebt auch recht gut am Asphalt. Kurven sind präzise zu durchzirkeln, die Lenkung ist echt gut.

Unergonomisch zeigen sich die hellen Skalen im Kombiinstrument des gefahren Modells, viel zu viel Design, man findet vor lauter tollen Effekten die Zeiger und Zahlen schon gar nicht mehr ... auch das bunte Zentraldisplay ist zwar toll, aber vor lauter Grafik verstecken sich die wahren Aussagen dann doch ein wenig zu sehr.

Also fahre ich so durch die Landschaft, kurve durch die Stadt und bemerke: Irgendwas ist da laut, es säuselt hell von hinten nach vorn, die Asphalt- und Abrollgeräusche dringen überland hell in den Wagen. Eine kurze Recherche im 212er-Forum gibt mir recht, dass es sich da um keine Einbildung handelt, hier wurde ab MOPF gespart, überhaupt scheint die ganze Türabdichtung gegenüber dem 211er etwas vereinfacht worden zu sein. Schade, denn Geräuscharmut ist die wahre Klasse!

Und noch was lerne ich rasch: Diese ganzen Assistenten, die einen dauernd belästen, bevormunden und vor einem Beifahrer dann auch noch vielleicht bloßstellen, die können sie sich beim Hersteller behalten. Dauern blinkt, quakt, piept oder vibriert irgendwas, auch wenn man durchaus noch "normal" durch dichten Stadtdschungel und Vorstadtautobahnknoten fährt oder Überland im Hügelland auf "Idealllinie" durch die Serpentinen cruised.

Ich glaube ja wirklich, dass der Totwinkelassistent wirklich froh ist mich wieder losgeworden zu sein und der kleine Motor am Lenkrad, der war wohl schon kurz vor einem Kurzschluss und roch sicher brenzlig. Und warum das sinnlose Gebimmel des Abstandswarners dreimal so laut vor einer Situation warnt, die ich eh schon längst wahrgenommen habe und für die ich auch gar nichts kann, ist ja vielleicht noch okay, aber nie werde ich verstehen warum man dann, wenn man rückwärts einparkt, von den wirklich wichtigen Neuigkeiten von da hinten vergleichsweise kaum was hört bevor es kracht?

Nein, das Zeug können sie sich behalten, das ist keinen Pfifferling wert. Und wer ein T-Modell nicht in eine Parklücke hineinbekommt, der sollte im Interesse der Anderen eh nicht auf die Straße. Politisch unkorrekt vielleicht, aber meine Meinung, ganz old-fashioned.

Also wieder herumgegurkt, Kofferaum so richtig beladen und entladen, ja das ist gut beim S212er, noch ein klein wenig besser als beim S211er, erinnert mich an den lange gefahrenen S210er. Viel um ist nicht, aber etwas doch. Quadratisch, praktisch, gut.

Und wie leise der Laderaumlift hoch und runter geht ... und er geht immer!!! Es gibt ja kaum mehr ordentliche Kombis mit Ladetalent und ohne superfetter Stoßstange, wo man alles weit drüberheben muss.

Bisserl blöd ist die nun feststehende Laderaumkassette ... anders, aber nicht besser. Wohin damit? Wozu der nötige Extrahandgriff? Das Sicherungsnetz bei umgelegter Rückbank verwenden ... dazu muss man die Kassette an den Rücklehnen wackelig einhängen. und es gibt keinen ganz ebenen Ladeboden mehr, Alarm! Schon wieder was verschlimmbessert, Möbel- und Gefrierschranktransporteure werden aufjaulen!

Auch die leisen Türschlösser erfreuen, das laute "Tschockkk" beim Losfahren des 211ers ist nicht so mein Ding, eher bissi peinlich. Die pneumatisch betätigte Verriegelung im 210er, das war halt was. Passé, aber so geht es zumindest mal in Ordnung.

Einige Stunden sitze ich im Auto. Aluminium-Blenden mit lustigem Waffelmuster. Silberne Luftdüsen mit silbernen Rädchen. Silberne Uhr. Eine eckige Uhr! Hmmm. So etwas muss man mögen. Ein bisschen Glitzer von Svarovski fehlt noch am Ende, finde ich dann doch ... Das Lenkrad auch Silber. Mit dicken Daumengruben und abgesetzter Ledernaht. Hmmm. Sport. Ja. Mit einem 220 CDI. Hmmm.

Der Blinker. Blödes Teil. Blinkt beim Antippen 3x. Gut so, ein wenig knapp finde ich das, ich möchte 5x oder 6x haben, ich finde es kooperativer im Verkehr wenn andere auch noch Zeit haben, sich auf meine Fahrmanöver einzustellen. Ich fahre gut mit dieser entspannten Strategie und habe mir angewöhnt, nach 2-3 Blinkvorgängen eben nochmal zu tippen.

Der Blinkerhebel im 212er rastet angenehm ein, deutlich sanfter (= besser) als beim 211er, wo das Gefühl irgendwie "hart" ist. Beim Antippen muss ich nach 3 "Blinkerln" halt nochmal antippen. Aber warum blinkt er jetzt außerhalb des schönen Blinkrhythmusses und warum nicht einfach noch 3x, warum hört er oft ganz zu blinken auf, wenn ich zu früh tippe? Wir zwei werden keine Freunde, das weiß ich schon.

Es wird finster. Unter den Aludekorleisten kommt viel oranges Ambiente-Licht hervor. Auch aus den Vertiefungen der Türöffner leuchtet es laut heraus. Alles ist auffällig, nichts dezent. Ich hab herumgesucht, irgendwo kann man vielleicht die Helligkeit einstellen, aber mit dem Dreh-und-Drück-Spielzeug der Mittelkonsole und den Lenkradtasten für einen Normalsterblichen mit knapp 50 Jahren nicht ohne Weiteres zu finden. Braucht man eh nur einmal im Autoleben.

Außen ist's ja genauso. Ich werde alt, mit diesen Tagfahrlichtern geht das Abendland zugrunde, behaupte ich mal. Ich sehe überall nur Japan-Kitsch.

Egal ob VW, Audi, Mercedes oder BMW, dieses überbemühte Lichtgeschlängel bis hin zur Christbaum-Lichterkette -- sorry liebe Autohersteller, das ist alles nur peinlich. Macht einfach schönes, zeitloses Design, stellt den Nutzen nicht hinter das Design und denkt daran, dass das Auto auch morgen und übermorgen noch gefällig ausschauen soll. Am coolsten fand ich noch die ersten Tagfahrlichter mit Halogenlämpchen im schlichten Runddesign wie beim allerersten 212er als Elegance oder bei den eher einfacheren aktuellen VW-Fahrzeugen, Caddy & Co. Nur weil man LED hat, muss das nicht jeder sehen. Behaltet euch die Punkterl.

Und behaltet euch dieses neue ILS. Ja, das ist Mist. Echt. Hallo? Warum wird es nicht hell, wenn man auf Fernlicht schaltet, warum dauert das gefühlt eine Ewigkeit, vielleicht zwei ganze Sekunden, wenn man aufblendet bis es in der Ferne endlich wirklich hell wird? Wieviele Meter legt man in dieser Zeit zurück?

Und dieses "laszive Heben des Lichtvorhanges", das ist ja vielleicht grafisch wertvoll, aber besser wäre eine homogenere Lichtverteilung direkt vor dem Wagen. Wahnsinnig hell wär mir das Licht jetzt auch nicht vorgekommen, eher normal. Und die Lichthupe, mangels H7-Scheinwerfer auch nur ein müdes "Vorhanglupfen" statt eines auffälligen Blitzes? Bäh. Und das kalte bläuliche Licht ... auch so eine Mode, die im Regen und Nebel nur Nachteile bringt.

Das Highlight bleibt somit die 7G-Tronic+, die macht alles so, wie ich es mag. Flink, direkt, drehzahlminimierend ohne verschlafen zu wirken. Fast immer unmerklich sanft und doch irgendwie fest.

Allerdings, eines ist doch wieder total vertrottelt: Warum reißt mir die Kiste den Gang raus, wenn ich beim Rückwärtseinparken die Tür einen Spalt öffne, um die Parkordnung zu sehen? Wollen die guten Leute bei Daimler, dass die letzten ordentlichen Einparker die Lust daran verlieren? Besonders toll ist das, weil das digitale Superhirn da vorn im Motorraum knallhart die mechanische Parksperre aktiviert, sobald man die Tür öffnet, was den Wagen mit einem festen Ruck zum Stillstand bringt.

Ich komme zum Ende, fahre den Wagen zur Tankstelle und bemerke: Wunder gibt es keine.

Trotz Entfall des Reserverades, trotz an jeder Kreuzung meist sinnlos absterbenden Motors (ich fahre wenn möglich so, dass ich nicht lange stehe) und einer Armada an elektromechanischer Optimierung im und um den Motor (mit entsprechender Fehleroption im Alter) steht am Schluss nachgerechnet 7 Liter Durchschnittsverbrauch am Taschenrechnerdisplay, ein Wert, denn ich mit dem S211 mit OM 646 EVO und schlichter 5G-Automatik nur unwesentlich übertreffe. Und der alte OM 642 nimmt halt einen Liter mehr.

Es geht zum :) , ich reiche den Schlüssel, bewege auf seinen fragenden Blick hin den Kopf mehrfach ganz leicht von links nach rechts und zurück, nehme den Schlüssel meines 7 Jahre alten und 160.000 km gelaufenen Sorgenkindes und brause zufrieden davon.

In einem Auto sitzend, das Behaglichkeit ausströmt, das dezent ist und sich nicht wichtig macht, dessen V6-Motor zwar beim Verbrauch nicht mit einem schmalen Vierender vergleichbar ist, aber dessen Rollgeräusche deutlich gedämpfter wirken. Und meine Frau ist mit dem soliden R4 mit Doppelkette im 211er sicher auch nicht schlecht beraten. Schade um ein paar Details, die der 212er wirklich gut kann, aber das Gesamtpaket passt zumindest für mich nicht.

Ich will in so einem Auto nicht gesehen werden.

Ich will nicht von einem Auto belästigt werden.

Ich will kein Technologiegebirge ohne Nutzen bezwingen.

Ich will keine nüchterne Trutzburg sondern ein charmantes Abenteuer.

... das beschreibt es wohl am Treffendsten.

Vielleicht war die Wahl des AMG-Fahrzeuges für mich ein Bärendienst, wäre ein schlichter Elegance mit offenporigem Holz, Nappaleder oder auch schlichtem Stoff mit komfortabler 16"-Bereifung einfach passender gewesen. Aber die Eigenheiten, die die Moderne und vor allem die Mode so mit sich bringen, die wären dieselben.

So warte ich entspannt auf die BR 213 und liebäugle weiterhin mit einem feschen Brot-und-Butter-Auto als "Plan B", sollte vorzeitig oder durch einen ähnlichen Versager beim Nachfolger ein Strategiewechsel nötig sein.

Und bis dahin werde ich den beiden "Alten" wohl oder übel ihre manchmal gar nicht so billigen Wehwehchen nachsehen müssen und schmerzbefreit bezahlen, wenn's dann halt drauf ankommt.

So denn!

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111 Antworten

Kann mir jmd. folgende Fragen beantworten?

1. Die E Klasse meines Vaters (e320 cdi, 2003, w211, Avantgarde) fühlt sich seeeehr komfortabel an.

Ok, er hat "nur" 225/55/16 montiert, aber dürfte doch nicht soo viel weicher sein als mein Gefährt?

w211, 2007, e280cdi, 4matic, avantgarde, 245/45/17.

2. Die Höhe der "nicht-4Matic" gegenüber meinem 4 Matic sieht komplett anders aus. Es scheint als wäre mein Wagen weit höher, als die normalen Hecktriebler. Stimmt das, oder passt was nicht? ^^

Mein Auto scheint mir sehr hoch zu sein, auch wenn es mich eigentlich nicht stört.

Verglichen mit dem e320cdi, avantgarde, 2003 und dem w211, 2009, avantgarde, e220 cdi meines Schwiegervaters.

Themenstarteram 7. August 2015 um 17:56

... alles so korrekt: ab MOPF das auf guten Autobahnen coole, aber sonst zu verfluchende "Direct Control"-Fahrwerk mit den härteren Dämpfern/Federn und der etwas spitzeren Lenkung. Und 4Matic-Modelle haben etwas mehr Bodenfreiheit soviel ich weiß.

Mich würde es ja interessieren, ob man die Vor-MOPF-Dämpfer (und Federn?) in den MOPF einbauen könnte. Ist an den Federn überhaupt etwas anders? Was ist mit den Stabilisatoren?

Die Reifen machen auch was aus, aber weniger als man denkt.

Themenstarteram 7. August 2015 um 18:06

So, gerade zurück aus Camaiore ... Summa summarum 902 km, Schnitt 107 km/h und lt. Anzeige 6,8 l/100 km. Diesmal dichter, aber nur selten stockender Verkehr, ging im Großen und Ganzen ganz gut, nachdem wir den Apennin im Rücken hatten. Bergauf snd wir auch zwei- oder dreimal in einen Mini-Stau geraten. Wahrscheinlich hab ich alles in allem 5x richtig gebremst.

Weil ein bisserl langsamer wenig sparsamer, wohl auch weil bei der Hinfahrt zumindest bis Klagenfurt starker Südwind blies.

Ein Hoch auf die österreichischen Autofahrer. Ich schimpfe nie wieder auf meine Landsleute nach dem, was ich da in Italien mitansehen und erleben musste. :cool: ... Vom Möchtegern-Alonso bis zum Alko-Mobil ist da alles auf der Autobahn, entsprechend der Größe der Spreizung der Möglichkeiten auch die Interessen. Und je mieser die Kiste, desto verbissener die Fahrer, alte Regel. Am coolsten war der Tscheche in seiner S-Klasse mit V12-Biturbo, den ich recht lange begleitete ...

Anbei ein "Beweisfoto" kurz vor der Einkehr. Braves Auto. :)

Was ich auch nicht vermissen werde, das sind die dortigen Moskitos. Mücken (Gelsen) möchte ich die Biester nicht nennen, unsere Viecher könnten dort Nachhilfeunterricht nehmen. Alleine an den Beinen hab ich in Summe an die 30 Stiche ... sind so kleine Dinger mit dunkel gefleckten Flügeln, müssen offenbar nur aus Fresswerkzeug und Gift bestehen.

Camaoire-baden

Zitat:

@Mumin II schrieb am 2. August 2015 um 18:29:41 Uhr:

Sorry Ayatollah,

auch wenn ich euch hier im der "S211 ist besser, brauch keinen 212er Thread" nicht Nerven will, aber der S212 (Mopf) ist für mich eindeutig das bessere Fahrzeug. Das gilt nicht für den S212 (Vormopf). Zwischen dem S211 und dem S212 (Mopf) liegt mindestens eine Klasse im Fahrgefühl und auch dem Design. Habe selber einen S211 und fahre ihn hautpsächlich. Meine Frau klaut mir immer den 212er. Keine Frage der 211er ist ein super Auto, aber auf keinen Fall gleichwertig.

Michael

Hallo,

jeder verdient hier seine Meinung, aber hier muss ich doch gleich wieder ketzerisch eingreifen.

Erst einmal bezweifele ich vehement, dass der 212 Mopf besser fährt als ein 212 Vormopf, Punkt 1 :).

Dann fährt ein 212 mitnichten "eine Klasse" besser als ein 211. Wo kommt denn diese Wahrnehmung her?

Ich hatte alle Varianten (Limo, Kombi, Vormopf, Mopf) entweder selber oder in Form diverser Leihwagen.

Ich habe einen W221 Vormopf (für den schnöden Alltag). Der (!) fährt eine Klasse besser als ein 211 oder ein 212, wobei ich mich auf eine "halbe Klasse" runterhandeln lasse, wenn der 211/212 Airmatic hat :):):)

Gruß,

Th.

Zitat:

@Austro-Diesel schrieb am 7. August 2015 um 20:06:15 Uhr:

 

Anbei ein "Beweisfoto" kurz vor der Einkehr. Braves Auto. :)

Hallo,

als bekennender "Vormopf-Fan" habe ich in Deinem Foto einen der wenigen Punkte wiedergefunden, der dann spätestens zur Mopf (ich glaube, die letzten Vormopf hatten das auch schon) "nachgerüstet" wurde, und der wirklich hilfreich ist, wiedergefunden: Das Symbol für Abblendlicht. Das (und nur das) habe ich wirklich an meinem Vormopf damals vermisst. Mit Lichtautomatik war ich manchmal nicht sicher, ob das Licht (z.B. bei Regen) an war oder nicht.

Gruß,

Th.

Hallo Austro-Diesel, und andere Komfort-bewuste Benz Fahrer,

Habe mit voller Einstimmung deinen Beitrag gelesen!

Wenn ich am 4.12.2011 unser heutigen S211 E220 CDI T Elegance 07 - gerade gekauft vom ersten (rentner) Eigner - aus Deutschland heimfuhr, war ich vom Komfort der hintere Federumg so enttäuchst, das ich am nächsten Tag augenblicklich die Frage nach Umtauschen auf Vormopf Hinterfederung gestellt habe, hier im Forum.

Siehe http://www.motor-talk.de/.../...nce-fahrwerk-zu-hart-t3628004.html?... (vorletzter Beitrag)

Was soll man hinten tauschen um das bessere Fahrkomfort (hinten) vom VorMopf 'zurück' zu bekommen? (Entschuldigung für meinen Rudi Carrell Deutsch)

Leider keine Antwort damals.

Jezt sind wir fast 4 Jahre weiter, und noch immer ist dies ein Ratsel für mich, und offenbar eben für dich, Austro Diesel!

Ein ehemaliges ganz kompetentes Forum Mitglied, 'Sternenschieber' alias Georg hat sich die hintere Stossdämpfer hinten gewechselt, aber er hat niemals ganz klar gemacht ob das wirklich einen merkbaren Unterschied im Federungskomfort hinten gebracht habe. (Er hat erwähnt das sein Benz viel besser fuhr, aber seine original Stossdämpfer waren damals schon verschlissen - meine noch nicht. Er sagt aber nichts über besseres Fahrkomfort.)

Siehe http://www.motor-talk.de/.../...usch-mopf-gegen-vor-mopf-t2480898.html

und

http://www.motor-talk.de/.../...ossdaempfer-wechseln-t1710703.html?...

Leider ist Sternenschieber seit okt. 2012 nicht mehr aktiv hier.

Andere Leuten die sich die Stossdamfer hinten gewechselt haben sind nicht alle so positiv darüber.

Weiss jemand ob 'normale' (nicht DC) Sachs Supertouring Stossdämpfer hier die Lösung sind, oder hat das harte Federen auch noch etwas mit die neuen Federlenkerlagern zu tun? Gibt's denen überhaupt am Hinterachse? Oder mit den sogenannte Zuganschlagfeder, die beim Avantgarde und Elegance verbaut sein? Kann man diese entfernen? Oder sind sie ein Einheit mit die DC Stossdampfer?

Siehe: http://e211.de/Modellpflege__Mopf_/modellpflege__mopf_.html

und auch noch:

http://www.motor-talk.de/.../...211-fahrzeuge-posten-t2520888.html?...

 

PS Die Hankooks waren nicht das Problem. Ich fahre jetzt auf Vredestein Quadtrac 3 225/55 r16, (auf Original 11 Speichen design Felgen, selbstverständlich) aber das macht keinen Unterschied. Und All season Reifen sind natürlich weicher als Sommerreifen.

Will der echte Fahrwerkspecialist aufstehen und alle Leute die sich an die harte Federung beim S211 Mopf hinten ärgern bitte helfen?

Grüss

Karel

Hallo zusammen,

ich habe den Tread zur Verhehrlichung von 211er lange mit Schmunzeln verfolgt und möchte jetzt mein Kommentar dazu abgeben, weil ich nach 3 Jahren 320 CDI T aus 2008 auf einen 2011er 212 350 CDI T umgestiegen und bereits 5 tkm gefahren bin.

Mein persönlicher Fazit: 211er ist ein gutes Auto, 212er aber besseres. Warum:

- Kofferaum und Innenraum größer beim 212er.

- Endlich eine geräuschfreie Heckklappe beim 212er! Die Schließgeräusche beim 211er waren für ein Premiumfahrzeug wirklich nicht akzeptabel.

- Federungskomfort beim 212er mit Airmatic besser als beim 211er mit Airmatic, Fahrwerksgeräusche sind auch leiser beim 212er (211er mit 18 Zoll, 212er mit 17 Zoll). 18 Zoll würde ich nicht mehr fahren.

- Motor ist leiser beim 212er.

- Verbrauch ist signifikant geringer beim 212er, bei mir mindestens 1 Liter weniger.

- KFZ-Steuer ist geringer beim 212er (knapp 80,- bei mir).

- Spürbar mehr Leistung beim 212er (265 PS vs. 224 PS).

- Distronic Plus und die anderen Assistenzsysteme sind ein klarer Fortschritt beim 212er, Rückfahrkamera ist auch ganz nett.

Das Design bewerte ich hier nicht, beide Fahrzeuge haben ihre eigenständige Gesichter und das ist auch gut so.

Für mich persönlich war das ein sehr guter Wechsel (von der Zuzahlung mal abgesehen).

Gruß,

Nipo

Hallo Nipo,

Mich interessiert der Verbrauch genau. Der 212er mit 265 Ps ist auch ein om642. Vormopf denke ich, der Mopf hat 258 Ps. Bei welcher Fahrweise hast du 1L weniger? Das ist schon eine Hausnummer.

am 8. August 2015 um 9:13

Zitat:

Hallo,

jeder verdient hier seine Meinung, aber hier muss ich doch gleich wieder ketzerisch eingreifen.

Erst einmal bezweifele ich vehement, dass der 212 Mopf besser fährt als ein 212 Vormopf, Punkt 1 :).

Dann fährt ein 212 mitnichten "eine Klasse" besser als ein 211. Wo kommt denn diese Wahrnehmung her?

Ich hatte alle Varianten (Limo, Kombi, Vormopf, Mopf) entweder selber oder in Form diverser Leihwagen.

Ich habe einen W221 Vormopf (für den schnöden Alltag). Der (!) fährt eine Klasse besser als ein 211 oder ein 212, wobei ich mich auf eine "halbe Klasse" runterhandeln lasse, wenn der 211/212 Airmatic hat :):):)

Gruß,

Th.

Kein Problem, es kann ja auch sein das man den 211er besser findet. Ist ein cooles Auto und ich würde es so ziemlich allem vorziehen was in meiner Preisklasse liegt. Deshalb habe ich mir ja auch den 211er als Privatwagen gekauft, da das Preis-Leistungsverhältnis super ist. Abgesehen von der Airmatic bin ich auch mit dem 211er super zufrieden. Auch die Airmatic ist von der Funktion gut nur hat sie mich bereits 1800 EUR gekostet (ist ein anderes Thema ).

Mein Vergleich basiert auf einem S212 (4.2010 VorMopf) und einem S212 (4.2014 Mopf) beide Fahrzeuge fast identisch. Ok, der Mopf hatte ein 5G und jetzt ist es ein 7G. Beide gleiche Motorisierung E200 Benziner.

Mopf:

+ Fahrgefühl ist besser (stramme Lenkung, Fahrwerk besser abgestimmt).

+ 7G Gänge besser abgestuft.

+ Verbrauch gesunken.

+ Kein Ruckeln.

+ Licht besser (ok +ILS).

+ Die Assistenzsysteme sind jetzt richtig gut. Distronic, Automatische Lenkung z.B. im Stau ohne die Hände am Lenkrad zu haben).

+ Keinen Abgasnebel nach dem Starten.

+ Design.

- Leicht erhöhte Windgeräusche

- Tempomat Position (das wird sich bestimmt mit dem nächsten Fahrzeug ändern :)) Glaube nicht das das bleibt.

Vormopf:

- Schwammige Lenkung.

- Starkes ruckeln.

- Gänge knallen rein. usw.

- Nebel beim Starten

Und das soll keine Klasse Unterschied sein ?

Michael

 

 

 

Themenstarteram 8. August 2015 um 9:16

Hallo Nipo,

danke für deinen Bericht. Du vergleichst den 211 MOPF gegen einen 212 Vor-MOPF, wahrscheinlich daher ist ein Geräuscheindruck so positiv. Bei meiner dreitägigen "Probefahrt" war der 212 MOPF von den Reifengeräuschen (dieses "ssssss") klar lauter als mein 211er! Im 212er-Forum scheint es ja als bewiesen zu gelten, dass beim 212 MOPF einiges an Geräuschdämmung eingespart wurde.

Airmatic ... ja, das wäre was. Leider -- oder zum Glück? -- haben mich die Erhaltungskosten abgeschreckt. Zumindest ein Fahrwerk mit verstellbaren Dämpfern als Option gibt es beim nächsten Kauf.

Auch die Geräusche des Laderaumabdeckungsliftes wie auch der Zuziehhilfe, da hast du schon recht. Ist ein bisserl peinlich. Tschock, Surrrrrr, Määääääääääääähm. Das geht sicher besser. Und auch verlässlicher, das Ding ist im Fahrzeug meiner Frau nicht verlässlich auf Dauer zum Laufen zu bekommen. Je nach Temperatur/Sonneneinstrahlung/Wochentag/Luftfeuchte/Harndrang geht's -- oder eben nicht.

Den geringeren Verbrauch ... glaubst du, dass man den im S212 mit V6 CDI auf Langstrecke mit Schnitt über 100 km/h auf spürbar unter 7,5 l bekommt? Meiner zeigte zwar wie am Foto gezeigt 6,8 an, an der Tankstelle waren es jetzt (zusammengezählt) 92 l auf 1.225 km, also genau 7,5. Da ist vielleicht doch noch ein wenig Potenzial, aber allzuviel glaube ich auch wieder nicht, sodass es wirtschaftlich wirklich spürbar wird. Eher im Kurzstrecken- und Stadtverkehr, hier bin ich im Langzeitmix bei gut 8 l, meine Frau mit dem R4 CDI bei 7 l. Auf Langstrecke ist der R4 CDI nur wenig sparsamer als der V6 CDI, vielleicht 0,5 l.

Dass der neuere OM 642 LS als zweite Motorengeneration noch Fortschritte zeigt ist schon gut denkbar, diesen bin ich leider (?) noch nie gefahren. Als 300 CDI wäre er sicher DIE Wahl beim 212er, schon weil der OM 651 so zweifelhafte Langzeitqualitäten hat.

Als 350 CDI ist der Motor für mich als Österreicher auch aus steuerlichen Gründen uninteressant, hier wird nach Leistung Steuer bezahlt, also wäre das spürbar teurer (1.414 Euro) als jetzt mit dem 280 CDI mit 190 PS (920 Euro p.a.). Der kleine 200 CDI kostet hier 570 Euro p.a. Dazu kommt dann die Versicherung. Von daher war es für mich perfekt, dass 200 CDI und 280 CDI baugleich mit 220 CDI und 320 CDI ist ...

Raumangebot ... kann man so oder so sehen. Tatsächlich ist der 211er von dem Maßen her nicht kleiner als der 210er den ich lange fuhr und der mich vom Raumgefühl stark an den 212er erinnert. Jedoch fühle ich mich im 211er geborgener, einfach im positiven Sinn "umschlossener", man sitzt nicht so "auf dem Kutschbock". Das mochte ich schon im alten Dreier-BMW. Gut, ich bin mit 1,83 und 75 kg ein schlanker Durchschnittstyp, vielleicht macht das auch etwas aus.

Zu den Assistenten hab ich eh alles geschrieben, was ich davon halte und brauche. ;)

am 8. August 2015 um 9:17

Zitat:

@Austro-Diesel schrieb am 7. August 2015 um 20:06:15 Uhr:

 

Anbei ein "Beweisfoto" kurz vor der Einkehr. Braves Auto. :)

Braver 212er ...

Zitat:

@Otako schrieb am 8. August 2015 um 10:48:34 Uhr:

Der 212er mit 265 Ps ist auch ein om642. Vormopf denke ich, der Mopf hat 258 Ps. Bei welcher Fahrweise hast du 1L weniger?

Ist Vormopf und die Fahrweise wie die Fahrstrecken sind identisch mit 211er. Vorausschauend, auf der Autobahn Tempomat auf 130km/h, ca. 30% in der Stadt.

Übrigens, der Verbrauchszyklus hat sich m.E. zwischen 211er und 212er nicht verändert, mein 211er war mit 8.6 L/100km und der 212er ist mit 6.4 L/100km angegeben.

Zitat:

@Austro-Diesel schrieb am 8. August 2015 um 11:16:33 Uhr:

 

Airmatic ... ja, das wäre was. Leider -- oder zum Glück? -- haben mich die Erhaltungskosten abgeschreckt. Zumindest ein Fahrwerk mit verstellbaren Dämpfern als Option gibt es beim nächsten Kauf.

Den geringeren Verbrauch ... glaubst du, dass man den im S212 mit V6 CDI auf Langstrecke mit Schnitt über 100 km/h auf spürbar unter 7,5 l bekommt? Meiner zeigte zwar wie am Foto gezeigt 6,8 an, an der Tankstelle waren es jetzt (zusammengezählt) 92 l auf 1.225 km, also genau 7,5. Da ist vielleicht doch noch ein wenig Potenzial, aber allzuviel glaube ich auch wieder nicht, sodass es wirtschaftlich wirklich spürbar wird. Eher im Kurzstrecken- und Stadtverkehr, hier bin ich im Langzeitmix bei gut 8 l, meine Frau mit dem R4 CDI bei 7 l. Auf Langstrecke ist der R4 CDI nur wenig sparsamer als der V6 CDI, vielleicht 0,5 l.

Airmatic: mein 211er hatte mit 196 tkm kein Problem, der gleiche 211er eines guten Freundes hatte bis 180 tkm nur die gebrochene Regelstange (Peanuts).

Ich ignoriere nicht die Meldungen von aufgetretenen Defekten bei anderen Fahrern, relativiere es aber an der verkauften Stückzahl, wo die meisten problemlos laufen. Ich lasse mich durch die Angst nicht davon abbringen, die Vorteile der Airmatic jeden Tag zu genießen. Optimismus halt. Und sollte etwas kommen, so kann ich auch selbst schrauben.

Verbrauch auf Langstrecke: bei Distronic auf 130 km/h pendelt sich der Verbrauch bei ca. 6.8 L/100km ein (laut BC, real sind das 0,1-0,2 L/100km mehr). Ob das wirtschaftlich spürbar ist, muss jeder für sich entscheiden.

Übrigens, die 265 PS Maschine ist in der Stadt und auf Landstrasse (leichter Teillastbereich) ein wahres Sparwunder gegenüber 320 CDI. Manchmal sehe ich Verbräuche bei 6.9-7.1 L/100 km in der Stadt (natürlich bei bereits warmen Antrieb und im Sommer).

Neulich habe ich auf 160 km Strecke (davon 20 km berg hoch mit z.T. 10% Steigungen) mit einem Anhänger (1 Tonne) im Schlepptau einen Verbrauch von 8.1 L/100km erzielt. Auf der Autobahn habe ich mich meistens hinter einen LKW gestellt und mit 93 km/h im Windschatten geschwommen. Distronic ist geil!! Der 211 hat sich hier (derselbe Anhänger, dieselbe Strecke) ca. 9.3 L/100km genommen.

Die 231 PS Variante vom 350 CDI ist im Verbrauch aber ähnlich wie 320 CDI. Also Achtung beim Kauf. Der 300 CDI als OM642 LS ist aber der gleiche Motor wie 265 PS, nur etwas leistungsreduziert. Es gibt aber noch den 300 CDI mit dem alten OM642 aber ebenso mit 231 PS, dieser ist nicht so sparsam. Aber das sieht man an dem Drittelmixverbrauch: beim OM642 LS liegt er bei 6.2-6.4 L/100km.

Gruß,

Nipo

Themenstarteram 8. August 2015 um 13:42

Da wurde doch offenbar deutlich an der Technik geschraubt, danke für deinen Bericht.

Ich hab mir mal ein T-Modell "zusammengeklickt", bei einem neuen 300 CDI T-Modell komm ich auf 80.000 Euro mit der Steuer (Österreich) mit 4 Jahren Garantie. Mit Airmatic, ohne 4Matic ... oh je. ;)

Zitat:

@Austro-Diesel schrieb am 8. August 2015 um 15:42:04 Uhr:

Ich hab mir mal ein T-Modell "zusammengeklickt", bei einem neuen 300 CDI T-Modell komm ich auf 80.000 Euro mit der Steuer (Österreich) mit 4 Jahren Garantie. Mit Airmatic, ohne 4Matic ... oh je. ;)

Nicht das wir den wahren Grund gefunden haben, warum der 211er so viel besser als 212er ist :-)

Spaß beiseite, aber mein 320 CDI lag mit seinem Neupreis in demselben Bereich.

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