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Fachfragen zur Stromberechnung / Verbrauch

Hallo liebe Leute,

folgende Situation in meinem Monaco Safari Trek:

2 x 6 Volt Trojan Blei-Säure Batterien je 225 Ah, parallel geschaltet auf 12 Volt

3 x 130 Wp Solarmodule mit 30 A Laderegler (lädt bei Sonne-Wolken-Mix zur Zeit ca. 10-12 A)

Spannungswandler auf 110 Volt (3000 W)

Folgende Fragen habe ich:

1. Haben die Batterien eine Kapazität von 450 A oder 225 A?

2. Ist die Ah Angabe auf den Batterien die mögliche Entnahmemenge der Batterien oder die maximale Speichermenge, so dass ich nur ca. die Hälfte des Wertes entnehmen darf, ohne die Batterien zu schädigen?

3. Wie berechne ich den möglichen Stromverbrauch (also den insgesamt zur Verfügung stehenden Strom, wenn die Batterien NICHT nachgeladen werden) bei vollen Batterien, wenn ich

a) 12 Volt Verbrauche benutze?

b) 110 Volt Verbraucher benutze?

Wäre toll, wenn mir das jemand erklären könnte, habe in Physik einfach nicht aufgepasst...

LG

12 Antworten

Also
1. Wenn deine beiden 6V-Batterien 12V liefern, hast du sie nicht parallel, sondern in Reihe geschaltet.

Somit hast du praktisch eine 12V-Batterie mit 225Ah.

2.
225Ah haben die nur im vollgeladenen Neuzustand, wenn sie völlig intakt sind, wenn nur mit bestimmter (geringer, üblicherweise C/20, also 225/20 = ca 11A) Stromstärke entladen wird und wenn sie bis auf 10,5V entladen werden.
Ich würde maximal die Hälfte entnehmen und trotzdem mit einem Digitalvoltmeter überprüfen, denn so ganz genau kann man eine ältere Batterie nicht einschätzen, wenn man die vorher nicht getestet hat.

3. Generell: Stromverbrauch bei 12V-Verbrauchern: Wattangabe geteilt durch 12 mal Einschaltdauer. Gilt aber so direkt nur für kleinere Verbraucher.

4. 220V/110V-Verbraucher über Wandler: Wattangabe geteilt durch 12 mal mindestens 1,2 bis über 2 (kommt auf die Leistungshöhe drauf an) mal Einschaltdauer.

Empfehlung in jedem Fall: genaues Voltmeter oder kleinen Batteriemonitor (z.B. Victron BMV 600 für ca 140€) benutzen.

Hallo,

danke für die kompetente Antwort. Zum Verständnis:
12 Volt Verbraucher:

z.B. 20 Watt Birne

20 W / 12 V = 1,67 A

1,67 A x 1,0 h = 1,67 Ah

110 Volt Verbraucher:

z.B. 40 Watt Fernseher:

40 W / 12 V = 3,33 A

3,33 A x 1,2 (vermutlich Verlust durch Spannungswandlung) = 4,0 A

4,0 A x 1,0 h = 4,0 Ah

Wenn ich also die Birne 5 Stunden lang brennen lasse und den Fernseher ebenso lange laufen lasse habe ich einen Verbrauch von

(5 x 1,67 A = 8,35 Ah
5 x 4,0 A = 20 Ah)

insgesamt 28,35 Ah.

Ist das richtig so?

Wieso wird bei einem 110/220 Volt Verbraucher nicht auch durch 110/200 Volt geteilt?

Gruß

Popanse

Zitat:

Original geschrieben von Popanse



Ist das richtig so?

Wieso wird bei einem 110/220 Volt Verbraucher nicht auch durch 110/200 Volt geteilt?

Das ist richtig gerechnet.

Es wird nicht mit 110/220 gerechnet, weil der Wandler als 12V-Verbraucher an der Batterie hängt. Der Faktor 1,2 beschreibt wie Du richtig vermutest, die Verluste des Wandlers.

Viele Grüße
Baumi

richtig und ein zusätzlicher "Peukert"-Faktor >1 muss berücksichtigt werden, wenn du deine Batterie mit mehr als ca 11A belastest. (<1 bei unter 11A).
Da kein Mensch dies im vorab vernünftig abschätzen kann, wird diese Arbeit im Betrieb vom Batteriemonitor übernommen.

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Super, habe mir soeben den BMV-600s bestellt, hatte bisher nur eine Kontrollanzeige für den aktuellen Status der Battery (charge, green, orange, red).

Vielen Dank Euch!

Zitat:

Original geschrieben von navec


richtig und ein zusätzlicher "Peukert"-Faktor >1 muss berücksichtigt werden, wenn du deine Batterie mit mehr als ca 11A belastest. (<1 bei unter 11A).

was heißt das jetzt, muss ich dann 12Ah statt den entnommenen 11Ah von der Kapazität abziehen?

Ist 11A ein fester Wert oder abhängig von der Gesamtkapazität?

Zitat:

Original geschrieben von clouliner



Zitat:

Original geschrieben von navec


richtig und ein zusätzlicher "Peukert"-Faktor >1 muss berücksichtigt werden, wenn du deine Batterie mit mehr als ca 11A belastest. (<1 bei unter 11A).
was heißt das jetzt, muss ich dann 12Ah statt den entnommenen 11Ah von der Kapazität abziehen?

Ist 11A ein fester Wert oder abhängig von der Gesamtkapazität?

Ist abhängig von der Batterie. Wird eine Batterie schnell entladen, gibt sie weniger Energie her. Das berücksichtigt der Peukert-Faktor.

Bei einem 16Ah-Powerpack schlägt das natürlich stärker zu, wie bei einer 200Ah Bank.

Das ist auch der Grund, warum Akkus unterschiedliche Kapazitäten für C5/C10/C20 haben. (Entladung in 5-10-20Std)

Als Daumenregel: Je mehr Strom der Akku "kann" (z.B. Wickelzellen) um so weniger schlägt Peukert zu.
Reine Versorgerakkus, z.B. Solarbatterien, mögen hohe Ströme weniger gerne und bestrafen Sie mit "mehr Peukert".

Achso, das war gemeint.
Danke für die Erklärung.

Die Kapazität üblicher Verbraucherbatterien wird bei einer Strombelastung von C/20 angegeben (davon gehe ich, ohne nähere Infos, jedenfalls aus), also aufgedruckte Nennkapazität geteilt durch 20.
Im Fall des TE wären das 225/ 20 = 11,25A.

Wenn man diese Batterie mit 11,25A (deshalb hatte ich 11A geschrieben, so genau ist das sowieso nicht) belastet, soll man dieser Batterie, sofern sie im Neuzustand, geladen usw. ist, 225Ah entnehmen können.

Wenn man diese Batterie mit weniger als 11,25A belastet kann man mehr als 225Ah entnehmen.
Wenn man diese Batterie mit mehr als 11,25A belastet, weniger als 225Ah.

Wie diese Verhältnisse zusammen hängen, kann mit dem Peukert-Faktor ungefähr ermittelt werden.

Das Problem bei älteren Batterien ist aber immer, dass die nicht mehr ihre Nennkapazität besitzen (die ist meist schon deutlich geringer geworden).
Wenn die Batterie des TE z.B. nur noch 80% ihrer aufgedruckten Nennkapazität hat (also 180Ah, C/20), dann sind 11,25A schon eine höhere Belastung als die aktuellen C/20 und mit dieser Belastung werden dann nicht mal mehr 180Ah dieser Batterie zu entnehmen sein.

Wer dann bei älteren Batterien bei allen Kapazitätsberechnungen/-Schätzungen immer noch von 225Ah Kapazität und 11,25A als dazugehörige Strombelastung ausgeht, wird schnell feststellen, dass die Batterie nach einer bestimmten Belastung über eine bestimmte Zeit viel stärker entladen ist, als erhofft.
Ich mache daher bei allen Verbraucher-Batterien, die ich betreue, grundsätzlich einmal vor Saisonbeginn einen Kapazitätstest. Erst dadurch kann ich mit einiger Sicherheit sagen, was man in der Saison noch von der Batterie erwarten kann. Ein eventuell vorhandener Batteriemonitor wird dann ebenfalls auf die "neue" geringere Kapazität programmiert.

Hier noch etwas Hintergrundwissen für die Berechnung:

http://de.wikipedia.org/wiki/Peukert-Gleichung

Aber Achtung,
wenn du die Batteriekapazität wirklich komplett nutzt, dauert das Wiederaufladen endlos lange. Das hängt mit den chemischen Reaktionen im Akku zusammen. Eine Faustregel besagt, dass man möglichst nicht mehr als die halbe Kapazität nutzen sollte, um die Lebensdauer der Batterien zu verlängern und um das Wiederaufladen zu beschleunigen. Durch mehrfache Tiefentladungen zerstört man jeden Bleiakku.

Gruß, Bernhard

Hallo
was ist das für ein Safari Bj u. Modell , Motor
ich suche ein #Datenblatt für Safari trek 2001 Mod. 2830 Benziner 8,1l Chevy
Kannst du mir weiter helfen
LG klaus

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