Euro Meinung zu E-Rollern?

Hallo,

nachdem ich in den letzten Jahren in Vietnam gelebt und gearbeitet habe, und dort auf den Geschmack von motorisierten Zweirädern gekommen bin, bin ich seit diesem Jahr wieder zurück in Deutschland.
Und wie Ihr euch vermutlich vorstellen könnt, habe ich Lust auch hier den täglichen Arbeitsweg (9km entfernt, Hamburger Innenstadt) mit einem Motorrad zu bewerkstelligen. Dabei finde ich die Idee von E-Rollern ganz interessant.
Darum würde mich generell mal interessieren, ob diese denn überhaupt etwas taugen? Gerade die begrenzte Reichweite und ständige aufladen der Akkus stelle ich mir nervig vor. Gibt es noch andere Nachteile von E-Rollern, die es zu beachten gibt? Gibt es irgendwelche Marken, die empfohlen werden oder von denen man die Finger lassen sollte?

Einen Motorradführerschein finde ich schon etwas teuer. Selbst der B196 Eintrag in den Autoführerschein kostet bereits um die 800€? Habe zwar einen Führerschein in Vietnam gemacht, der wird aber vermutlich in Deutschland nicht anerkannt 😁 Und der B196 Eintrag wiederum wird im Ausland nicht anerkannt, wenn ich das richtig verstanden habe.
Die meisten E-Roller sind auch auf 45km/h begrenzt, wofür ich in dem Fall keinen neuen Schein bräuchte. Aber ich bin mir nicht sicher, ob das im Straßenverkehr nicht doch etwas gefährlich langsam ist, oder ob das in der Stadt kein Problem darstellt.

Eine andere Überlegung war, ob nicht ein E-Bike oder sogar ein E-Scooter für den Stadtverkehr sogar noch besser geeignet ist, damit man auf Radwege ausweichen kann und nicht im Feierabendverkehr stecken bleibt, und auch weniger Parkplatzprobleme hat.

Mich würde mal interessieren, was Ihr dazu denkt!

190 Antworten

Ich bin 1970 geboren. In meiner Schulzeit wurde ich gefragt wie ich mir das Leben im Jahr 2000 vorstelle.
Meine Gedanken waren bei Magnetschwebebahnen, Elektrischen Kabinenrollern, Elektro Fahrzeugen jeder Art die aus der Straße geladen werden wie bei meiner Autorennbahn im Kinderzimmer. Die öffentlichen Verkehrsmittel wurden von Oberleitungsbusen und Bahnen abgedeckt.
Keine Benziner mehr.

Utopia Gedanken eines Kindes, denn nichts ist damals eingetreten.

Jetzt kommen die ersten Dinge ins Laufen, ob es die kleinen Mietroller, Elektro Autos etc sind.
Klar die ersten motorisierten Pferdekutschen brauchten auch eine Zeit bis sie zum Ferrari wurden, aber das ist Entwickelung und die hat eben immer in der Evolution.

Wo die Reise hin geht, wissen wir noch nicht, aber meine Kinder und Enkel sollen nicht sagen das ich nicht mal versucht habe mich zu ändern.

Ich denke nicht das wir am Ende der Entwicklung sind.

Bevor es jetzt zu politisch wird, wie seht ihr das mit den Eigenschaften der Akkus. Die Reichweite ist ja bekanntlich sehr begrenzt, so dass man bei täglicher Nutzung eigentlich fast alle 1-2 Tage aufladen muss. Und die Akkus selbst haben ja auch eine sehr begrenzte Lebensdauer/Ladezyklen, so dass man dann alle paar Jahre wieder nochmal fast die Hälfte des Werts des Rollers nochmal in einen neuen Akku investieren muss. Damit sind die vielleicht gar nicht soviel günstiger als ein Benziner, auch wenn der Strom an sich sehr günstig ist.
Und bei einigen Marken vertraue ich auch gar nicht darauf, dass diese in ein paar Jahren überhaupt noch existieren. Und dann wird es womöglich schwer an neue Akkus oder andere Ersatzteile zu kommen?

Die Verfügbarkeit von Ersatzteilen ist in der Tat ein Aspekt, den man generell beachten sollte.
Das gilt aber auch für Verbrenner.
Ein Akkupack aus 18650 er Zellen ist relativ einfach aus Einzelzellen zusammengeschweißt, bei Tütenzellen sieht es anders aus. Da müsste das Format genormt sein.

Glaubt ihr das in den kommenden Jahren irgendwann vielleicht sogar Benzinmotoren in Innenstädten verboten werden könnten?
Zumindest ging es mir schon einmal so mit meinem früheren Auto, welches keine grüne Plakette bekommen hat, und ich damit nicht mehr an meinem Wohnort fahren könnte.

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Zitat:

@lefix schrieb am 4. Juli 2021 um 10:22:56 Uhr:


Glaubt ihr das in den kommenden Jahren irgendwann vielleicht sogar Benzinmotoren in Innenstädten verboten werden könnten?
Zumindest ging es mir schon einmal so mit meinem früheren Auto, welches keine grüne Plakette bekommen hat, und ich damit nicht mehr an meinem Wohnort fahren könnte.

Zumindest in der Fußgängerzone.

Autofreie Innenstädte sind doch schon in vielen Städten im Gespräch, in einigen sogar schon realisiert. Die Ausnahmen da sind eben Elektro Fahrzeuge jeglicher Art.
Ob das nun durchdacht ist weiß ich nicht, aber ein Anfang wird auch da gemacht.

Zitat:

@lefix schrieb am 4. Juli 2021 um 09:09:40 Uhr:


Bevor es jetzt zu politisch wird, wie seht ihr das mit den Eigenschaften der Akkus. Die Reichweite ist ja bekanntlich sehr begrenzt, so dass man bei täglicher Nutzung eigentlich fast alle 1-2 Tage aufladen muss. Und die Akkus selbst haben ja auch eine sehr begrenzte Lebensdauer/Ladezyklen, so dass man dann alle paar Jahre wieder nochmal fast die Hälfte des Werts des Rollers nochmal in einen neuen Akku investieren muss.

Zu favorisieren sind Hybridfahrzeuge mit elektrischen Fahrmotoren und einer Antriebsmittelerzeugungsweise, die ökologisch vergleichsweise weniger kritisch ist, als der ganze Umfang der herkömmlichen Treibstoffentstehungsweise. Kann während der Fahrt elektrische Energie unabhängig vom elektrischen System des Fahrzeuges erzeugt werden, kann auch die Batterie geringer dimensioniert sein.

Es gibt inzwischen ja einige Lkw.-Hersteller, die E-Lkw. für den innerörtlichen Transport produzieren oder produzieren wollen, aber keiner davon scheint mit Solaranlagen bestückt zu sein; da könnte sich doch die Frage stellen, warum dieses nicht gleich mitentwickelt wird? Da sind sicher einige Hürden zu nehmen, bspw. auch in Belangen Wirkungsgrad und Nichtreflexion des Lichts, so daß nicht frühzeitig genug mit solchen Testreihen begonnen werden kann.

Seitens Wirtschaft wie Politik wird hier zu wenig innovativ gedacht, bzw. zu viel blockiert, denn freilich braucht es mannigfaltige Testläufe, bevor eine Technik im realen Leben tatsächlich praxistauglich ist. Bekanntermaßen setzt die Praxis der Theorie die Grenzen und nicht umgekehrt.

Das System aus Akku sollte nur mit dem E-Motor zusammen betrachtet werden, denn auch den Wirkungsgrad des Motores könnte man u. U. noch verbessern und dadurch die Reichweite des Akkus erhöhen.

Die elektronischen Bauteilen bedürfen hier einer höheren Qualität, daß sie bspw. nicht "durchbrennen", wenn der Akku voll ist und keine "rekuperierte" Energie mehr aufnehmen kann; evtl. ließe sich dieses auch durch einen Zusatzakku lösen, der primär rekuperierte Energie aufnimmt und dem System als Energiespeicher erst zugeschaltet wird, wenn er selber voll ist, derweil der andere dann gleichartig als neuer Speicher für rekuperierte Energie dient? Gewissermaßen als Wechselakkusystem konzipiert, wo der eine rekuperierte Energie aufnimmt, während der andere die Energie für den lfd. Fahrbetrieb abgibt? Damit es nicht zur Überlastung der Akkus kommt?

Hinsichtlich der Akkus selber darf man die sicherlich vorhandenen mannigfaltigen Studien bemühen, die es ob unterschiedlicher Energiespeicherkonzeptionen bereits hat; da wird man möglicherweise Lösungen finden, die sicher weiter verbessert gehören, die aber u. U. auch heute schon besser sind, als das, was real derzeit eingesetzt wird.

Was sich letztlich tatsächlich realisiert, wird maßgeblich davon abhängen, wie es der Gesellschaft, bzw. den Gesellschaften gelingt, sich gegenseitig "die Butter auf dem Brot zu gönnen"; denn auch diesen Aspekt kann und sollte man nicht außer Acht lassen.

Mit einem Elektroroller der Marke Niu kann man durchaus glücklich werden.

Ich habe mir sowas einmal in Köln gemietet…
Der Durchzug ist für einen 50er Roller auf jeden Fall überdurchschnittlich schnell und laut Tacho wird bei 53 Km/h abgeregelt.
Das sollte eigentlich reichen, um innerorts von A nach B zu kommen.
Die Niu Roller nutzen scheinbar die gesetzliche Toleranz vollständig aus und fahren GPS 49,x kmh.

Wenn du mehr willst, machst du B196 und holst dir den Niu NGT. Dieser läuft um die 70 Km/h.

Bei uns im Ruhrgebiet kenne ich Fahrschulen, die B196 für 400€ anbieten - vielleicht bist du ja zufällig beruflich mal für einige Tage hier.

Ich hatte tatsächlich gerade schon einen Niu N1S auf Kleinanzeigen gesehen für 1150€. Klingt erstmal günstig, und Niu ist glaube ich eine seriöse Marke.
Jedoch stellt sich bei mir die Frage, woher weiß ich, wie viele Ladezyklen der Akku bereits hinter sich hat? Wenn ich nach kurzer Zeit schon einen neuen Akku für 1300€ brauche, würde sich eine neue Maschine vielleicht doch eher lohnen.

Zitat:

@lefix schrieb am 4. Juli 2021 um 15:51:41 Uhr:


Jedoch stellt sich bei mir die Frage, woher weiß ich, wie viele Ladezyklen der Akku bereits hinter sich hat?

Da wirst du nicht umhin kommen, den Angaben des Verkäufers zu vertrauen.

@lefix Ich habe mich gegen den NIU entschieden, das lag an dem wie ich auf der kleinen Kiste gesessen habe. War für mich ein Poket Bike.
Vorteil du hast die NIU App, darin siehst du genau wie es um den Akku steht. Jeder Ladezyklus ist darin vermerkt.

Für mich wäre eine nächste Entwicklungsstufe meines Hybridrollers interessant. Aktuell unterstützt der Starter-Generator das Anfahren für ein paar Sekunden. Wenn in einer nächsten Stufe auch noch ein paar Kilometer rein elektrisch fahren im unteren Geschwindigkeitsbereich bis 30/50 dabei wäre, würde ich 'upgraden'.
Frank

Zitat:

@Thomalinus schrieb am 4. Juli 2021 um 16:41:07 Uhr:


@lefix Ich habe mich gegen den NIU entschieden, das lag an dem wie ich auf der kleinen Kiste gesessen habe. War für mich ein Poket Bike.
Vorteil du hast die NIU App, darin siehst du genau wie es um den Akku steht. Jeder Ladezyklus ist darin vermerkt.

Welches Modell war das denn? Und wie groß bist du?
Ich bin 1,85 und würde ganz gerne gelegentlich noch meine 1,60 Frau mitnehmen

Niu N1 S war der hier zum Probefahren. Ich bin 180 cm groß und musste mich weit hinten hin setzen.

Zitat:

@lefix schrieb am 1. Juli 2021 um 12:01:22 Uhr:


Hallo,

nachdem ich in den letzten Jahren in Vietnam gelebt und gearbeitet habe, und dort auf den Geschmack von motorisierten Zweirädern gekommen bin, bin ich seit diesem Jahr wieder zurück in Deutschland.
Und wie Ihr euch vermutlich vorstellen könnt, habe ich Lust auch hier den täglichen Arbeitsweg (9km entfernt, Hamburger Innenstadt) mit einem Motorrad zu bewerkstelligen. Dabei finde ich die Idee von E-Rollern ganz interessant.
Darum würde mich generell mal interessieren, ob diese denn überhaupt etwas taugen? Gerade die begrenzte Reichweite und ständige aufladen der Akkus stelle ich mir nervig vor. Gibt es noch andere Nachteile von E-Rollern, die es zu beachten gibt? Gibt es irgendwelche Marken, die empfohlen werden oder von denen man die Finger lassen sollte?

Einen Motorradführerschein finde ich schon etwas teuer. Selbst der B196 Eintrag in den Autoführerschein kostet bereits um die 800€? Habe zwar einen Führerschein in Vietnam gemacht, der wird aber vermutlich in Deutschland nicht anerkannt 😁 Und der B196 Eintrag wiederum wird im Ausland nicht anerkannt, wenn ich das richtig verstanden habe.
Die meisten E-Roller sind auch auf 45km/h begrenzt, wofür ich in dem Fall keinen neuen Schein bräuchte. Aber ich bin mir nicht sicher, ob das im Straßenverkehr nicht doch etwas gefährlich langsam ist, oder ob das in der Stadt kein Problem darstellt.

Eine andere Überlegung war, ob nicht ein E-Bike oder sogar ein E-Scooter für den Stadtverkehr sogar noch besser geeignet ist, damit man auf Radwege ausweichen kann und nicht im Feierabendverkehr stecken bleibt, und auch weniger Parkplatzprobleme hat.

Mich würde mal interessieren, was Ihr dazu denkt!

Ich habe mal eine kurze Zeit für einen Lieferdienst mit einem E-Roller gearbeitet, ausschließlich im Innenstadtverkehr. Die 45kmh sind i.d.r. kein Problem, da die Autos meißt nicht sehr viel schneller fahren können. Durch Stau, stockenden Verkehr usw. hab ich auch immer mal gefiltert ^^. Der Anzug des Rollers war sehr gut, das elektrische Surren echt angenehm. Die Reichweite lag lait Tacho immer bei ca. 40 km (wenn voll geladen) , hat aber auch so in etwa gestimmt. Der Roller wurde immer bei der Ankunft am Laden an eine Steckdose geschmissen um dort 3-4% zu laden, bis ich halt wieder los musste.
Hatte auch mal einen Benzinroller, der wäre für die Aufgabe sicher ähnlich geeignet gewesen, allerdings ist der Recht laut und das ständige Tanken wäre denke ich auch teurer als der Strom.

Also Elektroroller sind für den Stadtverkehr schon was feines, aber da du von einer Zweiradleidenschaft sprichst, würde ich doch eher zu einem Benzinroller greifen, denn so kann man auch mal kleine Ausflüge machen und z.b. mal hoch ans Wasser fahren etc.

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