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Etwas Angst in der Fahrschule (Kl. A)

Themenstarteram 6. September 2019 um 18:20

Hallo liebes Forum,

ich bin seit 02.09. dabei, den A-Schein zu machen (bisher nur theoretischer Unterricht), dennoch wurmt mich jetzt schon eine Frage, da ich bereits A1 angefangen hatte mit 16 (konnte diesen aus finanziellen Gründen leider nicht beenden).

Mein Problem:

Ich war damals mit einer Virago 125 unterwegs, es war eig ne super Fahrstunde. Wir wollten den Fahrspaß dann erweitern, also ab in Richtung Autobahn... und dann passierte das, was ich mir allein nicht ausmalen möchte. Obwohl es nur leicht geregnet hat, bin ich im Kurvenanfang quasi weg gerutscht. Mein FL damals meinte, die Schräglage hätte noch mehr sein können, es hätte nix passieren dürfen. Konnte auch beim fahren keine Auffälligkeiten seitens der Maschine feststellen.

Zum Glück blieb alles ganz.

Naja, nun ist eben meine Angst, das mir das ja auch jezz wieder passieren könnte und das dann mit ner A-Maschine... wisst ihr was ich meine ?

Der ein oder andere kleine Tipp wäre super, auch wenn ich weiß, das es ja dazu gehört, das man sich mal auf die Seite legt (könnte bei solchen Geschwindigkeiten und Nachfolgern nur unangenehm werden... genau da liegt meine Angst ein wenig)

 

Vielen Dank

Marcus

Beste Antwort im Thema

Angst ist die schlechteste Sozia, die man sich vorstellen kann. Zum Motorradfahren muss der Kopp frei sein, ein gesunder Respekt hintendrauf ist gut!

Mich hat´s im Mai 2017 vom Bock geschossen... entgegenkommender linksabbiegender PKW 7-8m vor mir bei Tempo 50-60 ... und es hat mich ziemlich zerlegt. Schräg auf die Front des PKW´s nahezu ungebremst eingeschlagen, über´s Auto geflogen und leider in vollem Flug am Laternenmast in 2m Höhe hängengeblieben ... von 50 auf 0 in 0sec. ... Ergebnis meiner Flugstunde: 6 Monate Korsett (Wirbel gebrochen), 6 Monate Ortese (rechter Arm/Schulter gebrochen), dazu einige Muskelabrisse im Lendenwirbelbereich, mehrere Rippenbrüche ... so ziemlich das volle Programm, was den Rumpf betrifft. Hatte lang genug Zeit, mich mit dem Thema Angst/Respekt/Querschnittslähmung/Tod zu beschäftigen, während ich in den ersten 6 Wochen nach dem Abschuss die Decke angestarrt habe. Hatte abgesehen von der Unfallmaschine R1100RS noch 3 weitere Motorräder im Fuhrpark ... und wusste nicht wirklich, ob ich die überhaupt noch nutzen kann. Alle sagten mir: "Deine Saison ist gelaufen!" ... "Sei froh, wenn du überhaupt nochmal fahren kannst!" ...

Allen hab ich den Mittelfinger gezeigt: "Ich sitz dieses Jahr noch auf dem Moped!!!" ... Am letzten Wochenende im September 2017 hab ich das Korsett in die Ecke gestellt, die Ortese an den Nagel gehängt und mich auf meine K1200RS gesetzt... und bin mit verdammt viel Schmerzen, aber glücklich und stolz wie Bolle ne 50km-Hausrunde gefahren. Warum? Nee, nicht, weil´s Spass macht, nicht, weil´s geil ist, auch nicht, um es anderen zu zeigen ... ich musste einfach für mich selber so schnell wie möglich wissen, ob mein Kopf das kann!!! Steh ich an jeder Kreuzung, an der ich Vorfahrt habe, auf der Bremse? Zucke ich bei einem entgegenkommenden Fahrzeug mit Blinker links gleich zusammen???

Es war eine sehr schmerzhafte Fahrt, mir hat während und nach dieser Runde wirklich alles weh getan .... ich war völlig fertig ... trotzdem war ich an diesem Tag/Abend der wohl glücklichste Mensch der Welt, weil: mein Kopf hat völlig problemlos mitgespielt, keinerlei Angst, körperlich natürlich völlig verspannt, aber geistig sehr entspannt!!! Und genau deshalb fahre ich heute noch Motorrad! Weil ich das Glück und/oder die Fähigkeit hatte, das Geschehene nicht nur auszublenden, sondern komplett zu verarbeiten!

Und ja, es war eigentlich völlig unvernünftig aus medizinischer Sicht, ebenso völlig unvernünftig, was den eigentlichen Sinn und Zweck des Motorradfahrens angeht, wirklich verstehen konnten das nur ganz wenige Menschen ... genau die, die mich sehr gut kennen, die damals am Bikertreff auf mich gewartet haben, die mich aus der stationären Pflege rausgeholt haben zur Besichtigung eines Motorrads vor dem Kauf (Danke Lewellyn), die mich während der stationären Pflege auf ihrem Moped haben probesitzen lassen, um zu sehen, ob ich überhaupt mit dem rechten Arm an den Lenker komme)! Ich brauchte das nicht um des Motorradfahren wegens, ich brauchte es für mich, für meinen Kopf, um ein Ziel zu haben, um zu wissen:es lohnt, zu kämpfen, es lohnt, bis heute nahezu jeden Morgen zur Physio zu rennen, um sich Schmerzen zufügen zu lassen, um einfach Energie zu tanken, um zu lernen: Wenn´s im Kopf passt, ist nahezu alles möglich!

Heute bin ich in solchen Situationen, die ungefähr der Unfallsituation entsprechen, etwas aufmerksamer, aber niemals unsicher oder gar ängstlich... wäre diese Probefahrt anders ausgefallen, hätte ich mich nie mehr aufs Moped gesetzt und den kompletten Fuhrpark, ohne mit der Wimper zu zucken, verkauft ... und mir ein anderes Hobby gesucht!!! So hab ich das Moped abends in die Ecke gestellt mit dem Wissen, ich bzw. mein Kopp kann´s noch... und im Januar 2018 hat meine erste Motorradsaison nach meinem Abschuss begonnen!

Insofern: Eigentlich kann dir da keiner die Entscheidung abnehmen: das musst du ganz alleine mit dir selber, deinem Kopp, deiner Denke ausmachen!!! Und mach dir da nix vor, sei wirklich ehrlich dir selber gegenüber, ansonsten geht das irgendwann schief!

Den einzigen Tipp, den ich dir geben kann: Wenn du vor einer Kurve unsicher wirst oder gar Angst hast, wirst du sie versemmeln...

Mach was draus!

Andreas

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am 9. Oktober 2019 um 12:16

Interessant wäre, ob er zwischenzeitlich bestanden hat.

Ich vermute er ist noch nicht soweit? Prüfungstermin noch nicht bekannt.

Themenstarteram 28. Januar 2020 um 5:10

Hallo,

nach einiger Zeit melde ich mich mal wieder. Nein, bestanden ist noch nichts, da es im Oktober einfach mieses Wetter war und selbst Fahrlehrer nicht auf zwei Rädern sein wollten.

Mir persönlich hat es in den Fingern gekribbelt... eben, weil "damals" ja auch Nieselregen war. Ich hatte auch nochmal mit der FS gesprochen... er meinte, die Straße hätte damals seltsam geglänzt (ich vermute mal, er meint Öl o.ä.).

Für mich steht aber nun fest: A-Schein wird gemacht. Denn Angst ist nur eine Schutzfunktion, insofern gesund. Und ich konnte einige Stories lesen, die mir Mut machen, danke dafür :)

Es wäre aber dennoch cool, wenn sich Biker aus M/V finden, einfach zum austauschen, Tricks abgucken oder um einfach mal ein geiles Bike anzusehen :D

Also, wer aus M/V, genauer NB, kommt.... immer ran :)

 

Liebe Grüße

Marcus

am 28. Januar 2020 um 8:09

ohoh... M/V - da ist es schwer mit dem Biken

Respekt ist gut

Angst ist Mist

Ich hoffe dass du dne Schein bald beginnen kannst!

und dann einfach mal in Kurvengebiete fahren...

am 28. Januar 2020 um 11:24

Deine Angst kann ich teilweise nachempfinden, als absolut Zweirad-unerfahren habe ich den A-Schein Ende des letzten Jahres bei permanent schlechtem Wetter durchgezogen und mich auch einmal abgelegt. Obwohl ich mir wirklich weh getan habe (nur Prellungen) habe ich mich sofort wieder auf den Bock gesetzt und weitergemacht.

 

Mir war vorher schon klar, dass Motorradfahren einen hohen Risikofaktor beinhaltet, aber nach dem Sturz hatte ich dann eine noch bessere Vorstellung davon, wie schnell es gehen kann und wie es sich anfühlt.

 

Nichts desto Trotz wollte und will ich Motorradfahren und habe keine Angst, eher das Gefühl der Bestätigung meiner Einschätzung.

 

Wenn du wirklich Angst hast, frage dich, ob die Liebe zum Motorradfahren wirklich so groß ist, dass du das Risiko einkalkulieren willst, oder dir vielleicht doch lieber ein ungefährlicheres Hobby suchst.

Zitat:

@H4udegen schrieb am 28. Januar 2020 um 12:24:07 Uhr:

Wenn du wirklich Angst hast, frage dich, ob die Liebe zum Motorradfahren wirklich so groß ist, dass du das Risiko einkalkulieren willst, oder dir vielleicht doch lieber ein ungefährlicheres Hobby suchst.

Angst sofern die unter Kontrolle ist , hält einen meist sehr effizient am Leben.

Ich bin ehrlich, ich hab auch Schreckmomente und fühle mich am Anfang der Saison auf dem Hobel bei höheren Schräglagen unwohl, bis ich wieder warmgefahren bin.

am 29. Januar 2020 um 5:27

Du bist Anfänger. Der Respekt vor Kurven ist da normal und weicht nach einiger Zeit der Begeisterung.

Das vergessen nur viele sehr schnell. Ist aber vielleicht auch besser, denn es zeigt, dass das mit der Zeit "verheilt".

Die Bereitschaft sich richtig in die Kurve zu legen kommt mit der Übung.

Themenstarteram 29. Januar 2020 um 5:33

Hallo und danke für die Antworten :)

Nein, es ist wirklich so, das ich Motorrad fahren will. Deshalb frage ich ja hier nach und wähle die FS auch nochmal neu aus, da gestern beim Gespräch kein Verständnis erkennbar war, was den Sturz angeht.

Und es ist wohl auch keine richtige Angst... aber die Schreck-Situation an sich ist schon mal blöd. Dazu kommt, das es ja eine Kurve vor einer Autobahnauffahrt war... wäre damals das Auto vom FS nicht hinter mir gewesen, wär ich heute ne Briefmarke... und DAS ist dann doch ein Gedanke, der mir nicht ganz so gut gefällt :o

am 29. Januar 2020 um 5:37

Du bist glimpflich davon gekommen und kannst von dieser Erfahrung nur lernen. Nimm es positiv, auch wenn das im Moment am Selbstvertrauen kratzt.

Fahre zwar nur eine 125er Varadero - aber gelegt habe ich mich auch schon. War erst im Herbst beim Abbiegen mit gut Schrittgeschwindigkeit. Da ist einfach - vermutlich wegen Ölfleck - das Hinterrad weggeschmiert. Habe mal gehört, es gibt 2 Arten von Motorradfahrern - die die schon gestürzt sind und die, die noch stürzen. Shit happens und sowas in der Art ist mir auch schon mal mit dem Auto passiert - schwupps die Böschung runter - Landung ging aber ohne Schädenn oder Verletzungen ab. Nur die mitfahrende Katze hat sich etwas gewündert, warum wir auf dem Acker parken. Gibt doch schmutzige Pfötchen. Die fuhr übrigens danach immer noch sehr gerne im Auto mit. Einmal sogar von Frankfurt bis nach Frankreich in die Bretagne.

Zitat:

@marc2nb schrieb am 29. Januar 2020 um 06:33:27 Uhr:

 

Und es ist wohl auch keine richtige Angst... aber die Schreck-Situation an sich ist schon mal blöd. Dazu kommt, das es ja eine Kurve vor einer Autobahnauffahrt war... wäre damals das Auto vom FS nicht hinter mir gewesen, wär ich heute ne Briefmarke... und DAS ist dann doch ein Gedanke, der mir nicht ganz so gut gefällt :o

Am Anfang, wenn man keine Erfahrung hat, ist jede neue Situation, die evtl. eine gewisse Gefahr in sich birgt, erschreckend. Das ist völlig normal.

Im Laufe der Zeit gibts dann von der einen Sorte weniger erschreckende Situationen, dafür kommen andere hinzu. Je nach Fahrweise. Man entwickelt oft auch ein Gespür und Auge für potentiell rutschige Situationen und passt daraufhin seine Schräglage und Gasgriffstellung entsprechend an, damit es erst gar nicht zum Rutscher kommt.

Jedenfalls ist mir aufgefallen, daß man Rutscher etc. irgendwann lockerer sieht, sofern sie nicht zum Sturz führen.

am 29. Januar 2020 um 9:51

Zitat:

@freibergerfreund [url=https://www.motor-talk.de/.../...der-fahrschule-kl-a-t6695989.html?...].... Habe mal gehört, es gibt 2 Arten von Motorradfahrern - die die schon gestürzt sind und die, die noch stürzen. ...

das ist definitiv falsch - es gibt auch noch die Dritte Sorte (mich!)

Die die schon gestürzt sind und es aber nochmal tun werden....

Zitat:

@Roadrunner2018 schrieb am 29. Januar 2020 um 10:51:09 Uhr:

Zitat:

@freibergerfreund [url=https://www.motor-talk.de/.../...der-fahrschule-kl-a-t6695989.html?...].... Habe mal gehört, es gibt 2 Arten von Motorradfahrern - die die schon gestürzt sind und die, die noch stürzen. ...

das ist definitiv falsch - es gibt auch noch die Dritte Sorte (mich!)

Die die schon gestürzt sind und es aber nochmal tun werden....

Gehört leider dazu . Nur gut wenn nix schlimmes dabei passiert :)

Es gibt sogar 4 die die nicht stürzen ,ihr Fahrer Leben lang weil sie so viel gefühl im Hintern haben.

Für mich ist es der Ehrgeiz eben aus selbst verschildeten Gründen nicht zu stürzen.

Bis jetzt kann ich da auf Holz klopfen.

Zitat:

@jmlif schrieb am 30. Januar 2020 um 06:19:55 Uhr:

Es gibt sogar 4 die die nicht stürzen ,ihr Fahrer Leben lang weil sie so viel gefühl im Hintern haben.

Für mich ist es der Ehrgeiz eben aus selbst verschildeten Gründen nicht zu stürzen.

Bis jetzt kann ich da auf Holz klopfen.

Hängt auch stark mit dem Fahrstil zusammen . Jemand der nur geradeaus fährt und nur selten in Schräglage kommt , ist die Gefahr weitaus geringer , als wenn man auf dem Knie durch die Gegend rutscht .

Auch die Geologische Lage kommt dazu. Und noch eine Prise Glück :)

 

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