Ethanol-Turbo-Motor...
Moin,
kann ich bei E85-Betrieb einen Motor mit einem Turbo ausstatten ohne die Verdichtung zu verändern? Normalerweise nahme ich die ja zurück, aber das Zeug ist doch mit 110Oktan recht klopffest, da müsste ich doch alles beibehalten können.
Oder kann ich einen Saugmotor extrem Verdichten lassen, ohne Turbo. So ca. 13:1, da müsste doch mehr Leistung aus dem Zeug rausgequetscht werden, oder habe ich einen Denkfehler?
Desweiteren könnte man doch eine FLasche flüssigen Sauerstoff einbauen, dann könnte man sich den ganzen Ansaugtrakt sparen. Man brauchte nur zwei Einspritzdüsen und könnte den Kompressionsraum genausogroß wählen, wie die eingespritzte Menge an Sauerstoff und Ethanol, das wäre dann die maximal mögliche Kompression. Ich denke da könnte man mit einem popelig kleinen Motor, der natürlich stabil genug sein muß eine ungeheure Leistungsausbeute erziehlen. Evtl. wäre da noch ein Wankelmotor zu bevorzugen, damit man keine Kolbenhübe und somit Bewegungsumkehren hat.
Verrückt? Bestimmt, aber mal eine Überlegung.
Gruß aus der Umwelt,
Lottermoser
21 Antworten
Morgen, also wenn ich die Verdichtung gemeint hätte, dann hätte ich Verdichtung geschrieben. Und ein Gemisch von 9:1, wie soll das noch brennen, leichter Kraftstoffüberschuss würde ich mal behaupten, ich habe mal 14,7:1 als optimales Gemisch gelernt.
Die Selbstentzüngung sehe ich auch als Problem, aber der flüssige Sauerstoff wird das schon ordentlich kühlen, denn es braucht ja auch Energie um zu vergasen.
Gruß aus der Umwelt,
Lottermoser
14:1 ist das Gemisch, welches rein rechnerisch dir Grundlage für eine vollständige Verbrennung von Benzin gewährleistet, bei Alkohol liegt es bei 9:1. In beiden Fällen geht man aber von einem Luft-Kraftstoff-Gemisch aus (Luft enthält nur 21 % Vol Sauerstoff!). Arbeitet man mit reinem Sauerstoff, liegen die Verhältnisse in beiden Fällen ca. um den Faktor 4 niedriger, also zwischen 3:1 und 2,5:1. Somit würde ca. 4* mehr Energie pro Arbeitstakt umgesetzt, was einer drastisch höheren thermischen Belastung gleichkäme. Ich wage allerdings zu bezweifeln, daß eine solche Vorgehensweise Sinn hat, denn der Stickstoff im normalen Gemisch ist nicht nur Ballast sondern auch Arbeitsmedium, er dehnt sich durch die Hitze aus, drückt auf den Kolben und sorgt so für gute Umsetzung der Energie in mechanische Arbeit. Nicht umsonst liegt der optimale Wirkungsgrad meist bei leicht magerem Gemisch. Lambda 1 ist ein Zugeständnis an den Kat, da der ansonsten nicht richtig arbeiten kann. Fette Gemische dienen höherer Leistung und bei hoher Last um Hitzeschäden zu verhindern.
Allerdings könnte man im Betrieb, ja müßte man sogar, um halbwegs brauchbare Abgaswerte zu bekommen, die Maschine extrem mager laufen lassen, also Lambda 2 oder noch höher (5:1 oder noch höheres Sauerstoff-Kraftstoff-Gemisch), damit die Verbrennung auch vollständig erfolgt, denn Stickoxide, die der Kat zum umsetzen von CO und Restkohlenwasserstoffen bräuchte, entstehen bei Einsatz reinen Sauerstoffs nicht.
Hmm, daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Aber scheint logisch zu sein.
Den Kat und das Abgas lassen wir am besten erstmal raus, das kann mich erdenken, wenn die Grundlage geschaffen ist.
Gruß ausse Umwelt,
Lottermoser
Nich böse sein, aber du sollest dich mal über Grundsätze eines Verbrennungsmotors belesen. Bis jetzt liest sich alles nach Wunschdenken, abseits von reellen Umsätzen...
Die 14:1 Verdichtung werden über 20BAR! Kompression werden... Das ist übelst viel! (Bsp. mein Motor ist 10,5:1 Verdichtet und hat 16bar Kompression). Sachen wie Haltbarkeit und Belastbarkeit einzelner Teile wirst du nur in der Tuningscene hören können... *G*
Willst du einen theoretischen Motor haben oder wo soll der Motor laufen? Was als Spenderfahrzeug?
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Naja, erstmal ist es natürlich Theorie, aber wenn es hier schon scheitert, dann wird es wohl kaum umgesetzt werden können.
Es war ja nur die Idee möglichst viel Leistung aus dem Treibstoff zu quetschen und da ist mir der flüssige Sauerstoff eingefallen, auch wenn das zugegebener Maßen, ein wenig Praxisfremd scheint.
Das eine Menge Druck dabei entsteht ist mir schon klar, so soll das ja auch sein. Allerdings soll man den Druck natürlich als Antriebsenergie nutzen können und nicht um den Block zu sprengen.
Gruß aus der Umwelt,
Lottermoser
Lass mal deinen Sauerstoff aussen vor. Kostet erstmal zuviel und zum 2. wird der Motor ja immernoch über die Drosselklappe gesteuert. Das bringt dir auch wieder weitere Probleme (ohne DR!). Wenn du dann auf rein Ethanol baust, brauchst du weniger an Sauerstoff ggü. Benzin. Nächstes Prob, weniger Luft, aber mehr Wärmebedarf des Ethanol. Glaub nur 50% Luft, aber doppelter Wärmebedarf.
Falls du wirklich was basteln willst, hol dir einen 8 Ventil Motor (4Zyl.) der ein Freiläufer ist. Am besten mit mechanischer Zündverstellung, quasi zum selberdrehen. Dann lässt du den Kopf planen (werden locker 1mm abgenommen, Motorbauer wird schon wissen wieviel). Da ich mich nur mit den Opelmotoren auskenne, sag ich mal C16NZ. Gibts überall auf den Schrott und quasi mit ausreichend Öl drin unkaputtbar! VW kann man auch nehmen, da weiss ich aber nicht welche da gehen würden... Die Einspritzung muss aber auch irgendwie manipluierbar sein...
Aso, Turbo würde ich auch erstmal aussen vor lassen. Da musst du zusätzlich noch die Lastzustände mit und ohne Turbodruck reinbekommen.
@lottermoser! Die hocheffizienten Flugmotoren von 1938 waren alltagstauglich und wurden mit Ethanol befeuert . Such mal in der Bibliothek nach -Heinze : "Du und der Motor" -. Da erfährst Du mehr !
heinzbbg .