es ist zwar nur ein Blechschaden...

Opel Vectra C

Hallo Leuts,

nun habe ich mich gerade schön an meinen Vectra gewöhnt und er gehorcht mir z.Z. aufs Wort und dann dieses:

Morgendliches Wetter im März, freie Fahrt durch grüne Ampel - denkste - und rumms - Schock. An meinem Kotflügel und Stoßfänger sitzt ein niedlicher Tigra Twin Top mit einer sehr netten jungen Frau, die versucht hat die Kreuzung bei Rot zu überqueren. Schaden am Vectra rd. 5.000 EUR, aber das ist ja in Zeiten der lackierten Stoßfänger usw. schnell zusammen. Beim Tigra war die Knautschzone voll im Einsatz und auch sonst ist nichts mehr wie es war.

... wie ihr auch immer sagt: Hauptsache gesund!

Aber nun mein Problem: Unsere Opel waren ganz einträchtig auf dem Abschleppwagen, die Nettigkeit der Unfallpartnerin wich aber wohl je näher sie zur Arbeit kam und es wird sicher "wohlmeinende" Kollegen gegeben haben, die gesagt haben: Versuche alles...und geb nichts zu.

Nun habe ich glücklicherweise die Polizei gerufen, die freundlichen Helfer haben fix alles notiert, viele bunte Fotos geschossen, die Unfallpartnerin mit einem Bußgeld belegt und mich noch ganz sanft vom Schock erlöst. Ich denke dann, naja, bei der eindeutigen Sachlage brauchst du dir keine große Mühe machen und noch selbst Fotos machen und Zeugen interviewen - hat die Polizei ja alles in der Ermittlungsakte festgehalten.

Aber seit mehr als acht Wochen gibt es von der gegnerischen Versicherung nur die stereotype Mitteilung: Die vorliegenden Informationen lassen eine abschließende Beurteilung der Ansprüche noch nicht zu. Zwischenzeitlich haben dann noch die Angestellten im Innendienst der Polizei gestreikt und die Ermittlungsakte befindet sich irgendwo im Bearbeitungsgang - oder im Nirvana. Auch mit Rechtsanwalt gehts nicht ruckzuck.

Also brauche ich Erfahrungswerte oder einen Tipp von Euch: Wie kann man das Verfahren evtl. etwas beschleunigen?
Hat die Bußgeld-Belegung für die Beurteilung des Falls keine Relevanz?

Und wenn es dazu kommt, dass die Werkstatt ihr Geld möchte -meine ist allerdings ganz zurückhaltend (schönen Dank auch!!) - habt ihr schon mal vorfinanziert, und wie ist es dann mit der Übernahme der Zinsen, Bearbeitungsgebühr oder ähnlicher Kosten gelaufen?

Tur mir leid, dass ich nun die Reihen der "Unfall-Opfer" einsteigen muss! Wenigstens der Schwarze ist wieder ohne Makel - die Künstler der Werkstatt wissen, wie sie Lorbeeren ernten können.

Schönen Gruß aus Hamburg
Carsten

14 Antworten

Zunächst mal mal mein tiefstes Mitgefühl 🙂

Ich hatte vor ca. 2 Jahren einen Unfall mit dem Gegenverkehr, auf einer relativ engen Straße. Unmittelbar nach dem Unfall sagte die "Gegnerin" noch aus, sie sei wohl aus versehen auf meine Seite gelangt, bei Ihrer Versicherung gab sie allerdings an, sie sei unschuldig.

Zum Glück hatte ich auch die Polizei verständigt, die dann auch die üblichen 35€ als Unfallverursacher von ihr kassierten und ein Protokoll erstellten.

Nach ihrer Aussage bei ihrer Versicherung, stellte sich diese natürlich erstmal quer - und dann dauerts! Ich habe ständig bei denen angerufen und mich erkundigt, habe allerdings die Kostenübernahme direkt an die Werkstatt abgetreten (dann rechnet die Werkstatt direkt mit der Versicherung ab).

Aus Interesse habe ich aber weiterhin bei der Versicherung angefragt, wobei es immer hieß, man müsse den Bericht anfordern. Einmal hieß es plötzlich der Bericht sei schon Archiviert und dann dauerts noch länger... naja, lange Rede kurzer Sinn. Nachdem sie dann den Bericht gefunden hatten, wurde der Betrag für die Reparatur (ca. 2000€) übernommen.

Hallo Carsten,

wenn Du auch Vollkaskoversichert bist, melde den Schaden auch bei Deiner Versicherung. Zahlt die andere Versicherung nicht gleich, wird der Schaden normalerweise erst von Deiner Vollkasko übernommen und die holen sich das Geld von der anderen Versicherung wieder zurück. Sollen sich doch erst mal die Versicherungen untereinander streiten.

Gruß
Achim

Re: es ist zwar nur ein Blechschaden...

Zitat:

Original geschrieben von carstenbahn


Hallo Leuts,

nun habe ich mich gerade schön an meinen Vectra gewöhnt und er gehorcht mir z.Z. aufs Wort und dann dieses:

Morgendliches Wetter im März, freie Fahrt durch grüne Ampel - denkste - und rumms - Schock. An meinem Kotflügel und Stoßfänger sitzt ein niedlicher Tigra Twin Top

Na macht nur alle so weiter...so schnell Kann Rüsselsheim auch keine Autos bauen, so wie der momentane Verschleiß ist 😁

MfG
W!ldsau

Ich stelle meinen nun ab und kaufe mir eine Monatskarte.....

Herzlich Beileid und ich drück dir die Daumen das alles glatt läuft....

Re: Re: es ist zwar nur ein Blechschaden...

Zitat:

Original geschrieben von W!ldsau


Na macht nur alle so weiter...so schnell Kann Rüsselsheim auch keine Autos bauen, so wie der momentane Verschleiß ist 😁

MfG
W!ldsau

Nunja irgendwer muss doch den Verkauf des Vectras/Signums ankurbeln oder?😁

P.S.: Bei mir hätte es heute fast bei hohem Tempo auf der Autobahn geknallt.🙁

Zitat:

Original geschrieben von general1977


Hallo Carsten,

wenn Du auch Vollkaskoversichert bist, melde den Schaden auch bei Deiner Versicherung. Zahlt die andere Versicherung nicht gleich, wird der Schaden normalerweise erst von Deiner Vollkasko übernommen und die holen sich das Geld von der anderen Versicherung wieder zurück. Sollen sich doch erst mal die Versicherungen untereinander streiten.

Gruß
Achim

Ja aber was ist wenn sich die Versicherung von den andern immer noch weigert und deine Versicherung auf die kohle drängt und deine Versicherung dann sagt Sie steigen in ihren %ten, Weil die andere Versicherung sich immer noch weigert...

Aber wenn du ein Unfall Protokoll hast wo die gute Dame als Unfall Verursacher angegeben ist und auch ne Bußgeld bezahlen musste, müsstest du eigentlich keine Probleme haben weil dann müssen die Zahlen da gibst keine Ausrede.

Und auch von mir ein Herzliches Beileid :-(.

Bei mir war es vor einen Jahr genau so ich hohle gerade meinen neue Vectra von Händler ab bin auf den weg nach Hause und dann komm es, steht an einer Ampel (freute mich immer noch das ich meinen Vectra jetzt habe) dann auf einmal rumms, ich dann nur so NEIN. Steig aus und was sehe ich da einen junge Dame einfach hinten drauf gerumms. Ja auch Polizei gerufen Sie musste Bußgeld bezahlen u.s.w. Ja der wagen würde dann zu Händler geschleppt. Dann kam der Anruf von Händler Totalschaden ich nur die Hände über den Kopf zusammen geschlagen. Ich noch voll im Schock zustand, kam der Anruf von meiner Versicherung das die die andere Versicherung sich weigert zu zahlen weil es wohl nicht eidautig sein soll. Ich nur auch tut großer Gott. Ich dann nur das schreiben von der Polizei genommen die zu der anderen Versicherung gefahren und da meinen Frust abgelassen und siehe da eine Woche später war alles erledigt... Aber so was brauche ich kein zweites Mal in meinen leben...

Erst mal muß ich Dir sagen , daß man junge Damen doch vorläßt . Hat denn keiner mehr Anstand?? 😁

Nun im Ernst :
Rufe unbedingt Deine Versicherung an und melde den Unfall .
Die beraten Dich auch gerne , wie Du dich verhalten sollst .

Die gegnerische Versicherung ist verpflichtet den Schaden innerhalb 14 Tagen zu regulieren .Sonst wirds für die noch teurer.
Den Tipp hat mir auch meine Versicherung gegeben als die gegnerische rumeierte.
Hab dann dort angerufen und denen mein "Wissen" mitgeteilt .
2 Tage später war das Geld da.

Gruß Sven

zwar nur ein Blechschaden...

Hallo, da freue ich mich ja über die vielen Antworten, das hilft einem zumindest schon mal über den ersten Frust weg. Also thx für die guten Wünsche.

Die Vollkasko will im Übrigen bsher auch nicht einspringen, mit dem gleichen Argument wie die gegnerische Versicherung.

Ansonsten werde ich Euch mal auf dem Laufenden halten, wie sich das alles entwickelt.

@AALHAI: Ich werde künftig alle jungen Damen vorlassen, Sven. Man lernt ja nie aus.

@Diko22: Aber wir wollen doch unsere Diesel nicht stehen lassen - toller Signum übrigens - besonders die Felgen, schlicht aber schick.

Gruß Carsten

Son Shit, langsam wird mir im Forum schon ganz mulmig 😉

hatte auch schon mal ein Halbes Jahr auf das Geld einer Direktversicherung warten müssen, richtiggehende verschleppungstaktik, war dann auch die komplette Geschichte mit Anwalt, allerdings habe ich die Kosten in der Werkstatt nicht vor ausgelegt. War somit nicht ganz so wild.

keine Angst..

Ne Torjan, das muss nun nicht sein.

Sieh dir wieder mal all die super Fotos von den Veccis in den Galerien unserer Forums-Mitstreiter an und genießen wir die Fahrten an den ersten Sonnentagen.

Ist schließlich mein erster Unfall seit zumindest 15 Jahren - so alt bin ich schon - und deshalb auch so aufgeregt hilflos.

...und noch einen netten Abend. Carsten

War auch betroffen. Hatte einen Unfall und natürlich wollte die gegnerische Versicherung nicht zahlen. Meine Vollkasko hat dann den Schaden übernommen und versucht jetzt das Geld von der anderen Versicherung "einzutreiben".

Ich blieb jedoch auf der Selbstbeteiligung, Mietwagen (10 Tage Zafira), Gutachten, Wertminderung, Rückstufungsschaden sitzen. Kam ein schöner Batzen an Geld zusammen. Hatt mich den letzten Sommerurlaub gekostet...

Das ganze war vor einem Jahr (25.5.2005). Ich habe dann einen Rechtsanwalt eingeschaltet. Hatte jedoch noch keinen Rechtsschutz, also Risiko und weitere Kosten.

Auch die Forderungen des Rechtsanwaltes wurden von der Versicherung abgelehnt.

Also:

Klageschrift gefertigt und eingereicht. Die gegnerische Versicherung hat erst die Frist verlängert und jetzt (die Verhandlung wäre am 21.6.2006 gewesen) eingelenkt. Sie übernehmen sämtliche Kosten (auch Anwalt).

Fazit:
Viel Gespringe, Schriftkram, hat sich im Endeffekt jedoch gelohnt.

Hi Carsten,

sowas in der Art hatte ich auch:
Linksabbieger hat mich abgeschossen, nach Meinung der Gegenseite sollte ich deren Schaden voll regulieren.
Nach insgesamt über fünf Jahren habe ich endlich alles was offen war erhalten.
Das war kurz bevor wir uns das dritte Mal bei Gericht hätten treffen müssen.
Mein Tipp: pack die Samthandschuhe aus und ab jetzt nur noch mit der groben Kelle.
Mein "Unfallpartner" ( laut Versicherung ) hat sich an einer pflaumenweichen Aussage eines Zeugen, die bei der Ermittlung des Schuldigen dazu geführt hat das ein Mitverschulden meinerseits möglicherweise nicht ganz ausgeschlossen werden kann ( laut Staatsanwaltschaft ) hochgezogen.
Die Aussage wahr nachweislich in fast jeder Beziehung falsch und das Ermittlungsverfahren gegen den Zeugen wurde mangels öffentlichem Interesse eingestellt.
Zum Schluss wollte die gegnerische Versicherung sich noch vor dem Nutzungsausfall drücken, da "ein Nutzungswille nicht hinreichend belegt" wäre.
Zu dem Zeitpunkt hatte der Nachfolger schon 60,000 Kilometer runter....

MfG Stefan.

Moin,

er hatte nach den Erfahrung gefragt wie man in einer solchen Situation mit der Versicherung bzw. mit dem Gegner umgeht, und nicht welche - Unfälle - ihr schon alle gehabt habt ?!

+++

Zum eigentlichen.
Sollte eine Versicherung aus welchen Gründen auch immer die Zahlung verweigern und trotz Abtretung an die Werkstatt kein Geld fliessen, so hast du die Möglichkeit bei einer Bank einen speziellen Kredit incl. niedriger Zinsen zu bekommen um die Rep. Kosten zu übernehmen.

Mein damaliger FOH wollte mir den Wagen nämlich nicht geben da noch keine Kostenübernahme der gegnerischen Versicherung vorlag.
Mein RA hat sich dann eingeschaltet und nach ca. 1 Jahr wurden dann alle anfallenden Kosten übernommen.

Einzige Voraussetzung ist halt entweder ein gutes finanzielles Polster oder eine Rechtschutzversicherung.

So dann will ich noch mal selbst schreiben.

Kurz zusammengefasst hatte die Gerl-Versicherung mich in der zeit vom 24.02. bis 05.06.2006 immer wieder vertröstet, weil „mit den vorliegenden Unterlagen abschließende Beurteilung der Sachalge nicht möglich sei.“

Da meine Werkstatt nach über drei Monaten etwas unruhig wurde, habe ich vorsorglich mit meiner Hausbank gesprochen, die mir ein Sonderkonto zu meinem Girokonto angeboten hat, um die Zinsen von den Girozinsen abzugrenzen. Die Zinsen wären von der Versicherung zu tragen gewesen – hätte ich einen normalen Kredit gewählt, wären allerdings die Abschlussgebühren nicht getragen worden.

Letztendlich habe ich dann Mitte Mai doch einen Rechtsanwalt eingeschaltet, was mir sogar der Sachbearbeiter der gegnerischen Versicherung geraten hat.

Das Schreiben des RA hat wohl gewirkt, obgleich ich des (rechtssicheren) Schreibens nicht unkundig bin. Der Kopfbogen macht es eben doch.

Was mich wurmt: So ein Verhalten – und das wird kein Einzelfall sein – erhöht zwangsläufig die Prämien für die Versicherten. Der RA hat das ganze noch um mehr als 800 Euro verteuert. Schon der Gutachter hat 500 Euro erhalten. Was es mich lehrt: der Unfallgegner kann am Unfallort noch so umgänglich sein, zu Hause entwickelt er sich womöglich zum „Monster“. Deshalb geht es künftig in jedem Fall nicht mehr ohne Unfallbericht.

Und ich glaube, ihr habt mit einer guten Rechtsschutz-Versicherung recht. Bezüglich der Abrechnung über die Vollkasko habe ich irgendwo in MT gelesen, dass es ggf. vor Gericht schwer sein könnte, die von der Vollkasko erstatteten Gelder einzuklagen – ich weiss aber nicht in welchem Thread.

Jedenfalls vielen Dank an Euch für die Kommentare und für uns alle knitterfreie Fahrt für die nächsten 100.000 Kilometer.

MfG Carsten!

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