Es geht auch so :-) - Ein Bericht über Selbstumrüsten

Hallo, Kolegen

Hier findet ihr meinen Bericht über elfolgreicher Selbstumrüstung. Bitte, Entschuldigung für Rechtschreibungsfehler, die werden im Lauf der Zeit korrigiert. Auch die Betriebserfahrungsauskünften werden aktualisiert, so ich empfehle manchmal wieder anschauen.

Also, wer wirft ersten Stein? 🙂
Und wer wird mein Nachfolger?

http://www-mhf.desy.de/~anton/privat/Cars/Astra_H/LPG/Deutsch/LPG_Selbstumbau.html

Beste Antwort im Thema

Hallo zusammen,
nachdem ich gigavolt's Seite genau studiert habe, habe ich mich ebenfalls an den Selbstumbau gewagt und habe heute das OK vom TÜV erhalten.
Da dies ja gerne diskutiert wird, hier meine Umbau-Story:
Als erstes habe ich geschaut, ob mein Auto geeignet ist. Ford Mondeo Bj95 hat harte Ventile und wird bereits problemlos mit Gas gefahren. Als nächstes wurde der TÜV konsultiert und gefragt, ob er bereit ist, eine selbst eingebaute Gasanlage abzunehmen. Von der vorhandenen Sachkenntnis konnte ich ihn überzeugen. (Bin Physiker, Elektroniker, Oldtimer-Schrauber).
Alles, was gigavolt hier bezüglich Gutachten und Vorgehensweise schreibt, kann ich zu 100% bestätigen.
Dann habe ich mir mit dem Gassensor Figaro TGS813 (mal googlen) ein hochsensibles Gasmessgerät gebaut, dass ich neben einer Berechnung auch experimentell mit der Blasenbildung von Propan/Butan in einer Seifenlösung verglichen habe: Eine Leckrate von einer kleinen Blase (Durchmesser ca 2mm) pro Minute erzeugt einen Vollausschlag im empfindlichsten Messbereich.
Die Komponenten (Landi Renzo Omgas, Tomasetto Multiventil, Stako Radmuldentank) incl. Abgasgutachten habe ich hier bei einem lokalen Händler erworben, da mir der persönliche Kontakt wichtiger war als der beste Preis über einen unbekannten Versand (ibäh).
Etwa drei Wochenenden gingen für den Umbau drauf. Meine wichtigsten Erfahrungen,
ergänzend zu gigavolts Doku:
- Ein Ausbau einer Kunstoff-Ansaugbrücke ist nicht nötig, da beim Bohren und Gewindeschneiden kein einziger Span nach innen fällt, wenn man scharfes Werkzeug benutzt. Ein Tag ging für den Aus- und Einbau drauf, würde ich nicht mehr machen.
- Die M5-Gewinde im Stahltank waren leicht dreckig und musten mit einem Gewindebohrer nachgeschnitten/gereinigt und geölt werden, da sonst das vorgeschriebene Drehmoment von 4 Nm nur den Dreck komprimiert und nicht das Multiventil anzieht. Dann reichen 4Nm auch für eine perfekte Dichtung.
Die erste Betankung erfolgte mit 300ml aus einer roten Propan-Butan-Löt-Kartusche aus dem Baumarkt. Noch letzte minimale Lecks (hat Leckspray nicht angezeigt) wurden durch Anziehen der Überwurfmuttern und Schlauchschellen beseitigt. Danach wurden 3 Liter LPG getankt.
Die Selbstkalibrierung durch die Software verlief absolut problemlos und führte nach dem zweiten Durchlauf sogar zu einer Einstellung, die wie gewünscht nur 2% Abweichung der Benzin-Einspritzzeiten beim Umschalten auf Gas zur Folge hat.
Eine Sichtkontrolle des Einbaus beim Händler gab mir grünes Licht (mit Lob) und nun gab es noch das OK vom TÜV.
- Bei richtiger Einstellung in der Landirenzo-Software ist ein Kalststart auf Gas möglich.
(Der Wagen startet automatisch auf Gas, wenn ich ihn auf Gas abstelle) Allerdings ruckelt der Motor beim Beschleunigen, so dass ich ca 200m auf Benzin fahre, bevor ich auf Gas umschalte. Hier werde ich aber nochmal mit den Parametern spielen, ob das nicht auch noch weg geht und abwarten, wie es im Winter geht. Da man Feuerzeuge auch im Winter benutzen kann, sollte der Dampfdruck von Propan eigentlich ausreichend sein.
Mein Fazit: Selbsteinbau ist machbar, wenn man weiss, was man tut. Ohne Messgerät hätte ich es allerdings nicht gemacht. Es lohnt sich nicht wirklich, wenn man die eigene Zeit rechnet, aber es wird auch klar, dass die Dumping-Preise, die es mitlerweile gibt, sicher nicht durch sorgfältiges Arbeiten entstehen.
2200 Euro für einen seriösen Kompletteinbau finde ich rückwirkend geseshen angemessen und scheint mir die Erfahrung mit Umbauten auch durchaus wert zu sein. Mir ging es nicht um die Ersparnis des Selbsteinbaus, sondern um den Spaß und das Erfolgserlebnis...und den Spaß beim Tanken...und den sanfteren Motorlauf... :-)

Herzlichen Dank an gigavolt für die hervorragende Web-Seite mit der super Dokumentation !!!!!!

54 weitere Antworten
54 Antworten

Zitat:

°C: 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
V: 3.35 2.78 2.23 1.73 1.31 0.99 0.74 0.56 0.42 0.32 0.25 (Umschalten bei 30°C)
V: 2.78 2.23 1.73 1.31 0.99 0.74 0.56 0.42 0.32 0.25 0.19 (Umschalten bei 20°C)

Oooooops! Ich habe mich verirrt, Entschuldigung. Die richtige Tabelle ist hier:

°C: 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
V: 3.86 3.35 2.78 2.23 1.73 1.31 0.99 0.74 0.56 0.42 0.32 (Umschalten bei 40°C)
V: 4.28 3.86 3.35 2.78 2.23 1.73 1.31 0.99 0.74 0.56 0.42 (Umschalten bei 30°C)
V: 4.57 4.28 3.86 3.35 2.78 2.23 1.73 1.31 0.99 0.74 0.56 (Umschalten bei 20°C)

Diese Alternative habe ich selber nicht getestet weil ich Motortemperatursensor benutze. Meine Werte sind andere, aber das Prinzip ist gleiches und läuft.

Heute habe ich noch weiter experimentiert: bis 40° die Werte "Umschalten bei 20°C" und ab 80°C die Werte "Umschalten bei 40°C". Inzwischen ein linearer Übergang. D.h. das Steuergerät schaltet bei 20°C um (bekommt absichtlich 20°C Fehler), aber danach wird dieses Fehler reduziert und ab 80°C misst das Gerät schon exakt.

Viel Spass an alle die es interessiert.

ich hänge mich mal in diesem thread rein weil es thematisch passt.
meinen BMW hab ich mit fertig eingebauter gasanlage gekauft (KME MAWO), habe dazu alle papiere, auch AGG; aber kein einbaugutachten. das habe ich nicht, weil der vorbesitzer die anlage vermutlich selbst eingebaut hat.
die anlage ist meiner meinung nach sauber eingebaut (bin gelernter kfz-mechatroniker und habe 8 jahre autogas erfahrung mit meinem alten BMW, wo ich so gut wie alles alleine gemahct habe)
nun stellt sich der TÜV hier in der stadt (NRW nordwest, grenze holland) quer, er verlangt eine einbaubestätigung für die eintragung, von einer einzelabnahme wollten die gar nicht erst was hören...

wie kann ich nun verfahren? eine werkstatt finden die KME verbaut, und mir auch noch die einbaubestätigung ausstellt wird wohl schwierig oder mit einem sehr hohen anfahrtsweg verbunden sein. der andere weg wäre, eine TÜV filiale zu finden die eine einzelabnahme macht.
habt ihr weitere tipps?

Hallo,

ich verstehe nicht ganz Dein problem. Hast Du ein auto mit Gasanlage gekauft, die noch nicht eingetragen ist? Dann brauchst Du zur Einzellabnahme laut VdTÜV Merkblatt 750 das folgende:

1. Bescheinigung über Tankprüfung, bei Tanks nach ECE R 67.01 reichen Daten auf der Plakette
2. Abgasgutachten
3. Bestätigung über Dichtheitsprüfung, falls nicht vorhanden, TÜV ist berechtigt die Dichtheitsprüfung durchzuführen
4. Gutachten für die Gasleitungen und Verbindungen, fall diese nicht gemäss ECE-R 67.01, bzw. DIN 4815 Teil 4 gekennzeichnet sind
5. Betriebsanleitung
6. Einbau- und Einstellenanweisungen sowie andere Unterlagen des Anlagenherstellers, wenn sie vom Prüfer verlangt werden

Nach erfolgreicher Prüfung und Abnahme erstellt der TÜV:

Nachweis nach Anlage XVII Nr. 2.4 StVZO (GSP)
Begutachtung nach §19 2/21 StVZO (Einzellabnahme)
Gutachten zur Erlangung der Betriebserlaubnis (das braucht die Zulassungstelle)

Ich sehe keine Erwähnung über "Einbaugutachten". Solches Dokument existiert meiner Meinung nach nicht. Also dem TÜVler die oben gennante 6 Punkten zitieren. Falls hilft nicht, eine andere Prüfstelle besuchen. Viel Glück.

mein TÜV Mann hätte mich gekillt bei der Befestigung der Gasleitung.
Da müßen richtige Schellen ran.
Die Kabelbinder härten über die Jahre aus un Brechen.
Haben das schon oft nur bei den Kabeln erlebt.
sonst für Laien okay !

Ähnliche Themen

Zitat:

Original geschrieben von gigavolt


Hallo,

ich verstehe nicht ganz Dein problem. Hast Du ein auto mit Gasanlage gekauft, die noch nicht eingetragen ist?

richtig, und der TÜV hier beharrt auf die einbaubestätigung des gasbetriebes. entweder haben die keine lust eine einzelabnahme durchzuführen, oder sie haben keine ahnung.

ich werde wohl oder übel ein KME einbauenden betrieb suchen, da mir 2 punkte fehlen: betriebsanleitung und einbauanweisungen des herstellers. anschließend muss ich mich nach einer komptetenteren TÜV stelle umschaun ...

Zitat:

ich werde wohl oder übel ein KME einbauenden betrieb suchen, da mir 2 punkte fehlen: betriebsanleitung und einbauanweisungen des herstellers. anschließend muss ich mich nach einer komptetenteren TÜV stelle umschaun ...

Diese 2 Papers waren von mir garnicht verlangt 🙂. Aber das ist Prüferabhängig.

zwischenbericht: der tüv bleibt stur, habe wohl einen umrüster gefunden, der sich die anlage mitte januar anschauen will.
sollte jemand im ruhrgebiet einen eintragungswilligen tüv kennen , immer her mit den tipps.

Zitat:

Original geschrieben von der-addi


zwischenbericht: der tüv bleibt stur, habe wohl einen umrüster gefunden, der sich die anlage mitte januar anschauen will.
sollte jemand im ruhrgebiet einen eintragungswilligen tüv kennen , immer her mit den tipps.

Und dieses Anschauen ist in der Kompetenz des TÜVs. Auf schlimmsten Fall komm nach Hamburg.

Hallo, Gemeinschaft

mach einer Pause melde ich mich wieder hier. Inzwischen habe ich fast 5 Gas-Mm hinter mich, bis jetz garkeine Probleme und es ist nicht zu unterscheiden (ohne auf die Anzeige zu schauen) welcher Kraftstoff gebraucht wird.

Letzte Woche habe ich eine Reise HH->FR und zurück gemacht und hatte genüg Möglichkeiten Abgastemperatur zu Beobachten. Der Thermoelement ist, wie schon früher berichtet, so befestigt:
http://gigavolt.eu/Cars/Astra_H/LPG/Pictures/Thermocoax.JPG

Die stelle ist leider durch Fahrtwind gekühlt, also absolute werte sind nicht relevant. Aber ich habe paar Vergleichstests bei Geschwindigkeiten zwischen 80 - 150 km/h gemacht. Auf gerader Strecke mit keiner oder konstanter Steigung habe ich Geschwindigkeit stabilisiert, wartete bis die Krümmertemperatur stabilisierte sich und dann schaltete ich auf Benzin um. Im oben gennantem Geschwindigkeitsbereich habe ich keine Temperaturunterschiede bemerkt und dadurch widerrufe ich früher angegebene Ergebnisse, wenn ich die Gas- und Benzinmessungen nicht sofort einnacheinander gemacht habe.

Noch paar Tage früher beobachtete ich Regelwerksfunktion bei höheren Geschwindigkeiten. Beim Vollgasbeschläunigung geht Lambdaschleife zuerst aus mit ergebnis fett. Danach habe ich Geschwindigkeit auf 170 km/h (echte Wert) stabilisiert (mehr wollte ich mit Gas nicht riskieren). Das Regelwerk ging wieder in closed-loop zurück, also lambda=1. Dadurch oft geschriebene Behauptung, dass ab 130 km/h das Regelwerk in open-loop geht, ist im algemeinen widergelegt. Sie kann vielleicht für ältere Fahrzeuge gelten, aber bestimmt nicht für EURO 4.

Hallo zusammen,
nachdem ich gigavolt's Seite genau studiert habe, habe ich mich ebenfalls an den Selbstumbau gewagt und habe heute das OK vom TÜV erhalten.
Da dies ja gerne diskutiert wird, hier meine Umbau-Story:
Als erstes habe ich geschaut, ob mein Auto geeignet ist. Ford Mondeo Bj95 hat harte Ventile und wird bereits problemlos mit Gas gefahren. Als nächstes wurde der TÜV konsultiert und gefragt, ob er bereit ist, eine selbst eingebaute Gasanlage abzunehmen. Von der vorhandenen Sachkenntnis konnte ich ihn überzeugen. (Bin Physiker, Elektroniker, Oldtimer-Schrauber).
Alles, was gigavolt hier bezüglich Gutachten und Vorgehensweise schreibt, kann ich zu 100% bestätigen.
Dann habe ich mir mit dem Gassensor Figaro TGS813 (mal googlen) ein hochsensibles Gasmessgerät gebaut, dass ich neben einer Berechnung auch experimentell mit der Blasenbildung von Propan/Butan in einer Seifenlösung verglichen habe: Eine Leckrate von einer kleinen Blase (Durchmesser ca 2mm) pro Minute erzeugt einen Vollausschlag im empfindlichsten Messbereich.
Die Komponenten (Landi Renzo Omgas, Tomasetto Multiventil, Stako Radmuldentank) incl. Abgasgutachten habe ich hier bei einem lokalen Händler erworben, da mir der persönliche Kontakt wichtiger war als der beste Preis über einen unbekannten Versand (ibäh).
Etwa drei Wochenenden gingen für den Umbau drauf. Meine wichtigsten Erfahrungen,
ergänzend zu gigavolts Doku:
- Ein Ausbau einer Kunstoff-Ansaugbrücke ist nicht nötig, da beim Bohren und Gewindeschneiden kein einziger Span nach innen fällt, wenn man scharfes Werkzeug benutzt. Ein Tag ging für den Aus- und Einbau drauf, würde ich nicht mehr machen.
- Die M5-Gewinde im Stahltank waren leicht dreckig und musten mit einem Gewindebohrer nachgeschnitten/gereinigt und geölt werden, da sonst das vorgeschriebene Drehmoment von 4 Nm nur den Dreck komprimiert und nicht das Multiventil anzieht. Dann reichen 4Nm auch für eine perfekte Dichtung.
Die erste Betankung erfolgte mit 300ml aus einer roten Propan-Butan-Löt-Kartusche aus dem Baumarkt. Noch letzte minimale Lecks (hat Leckspray nicht angezeigt) wurden durch Anziehen der Überwurfmuttern und Schlauchschellen beseitigt. Danach wurden 3 Liter LPG getankt.
Die Selbstkalibrierung durch die Software verlief absolut problemlos und führte nach dem zweiten Durchlauf sogar zu einer Einstellung, die wie gewünscht nur 2% Abweichung der Benzin-Einspritzzeiten beim Umschalten auf Gas zur Folge hat.
Eine Sichtkontrolle des Einbaus beim Händler gab mir grünes Licht (mit Lob) und nun gab es noch das OK vom TÜV.
- Bei richtiger Einstellung in der Landirenzo-Software ist ein Kalststart auf Gas möglich.
(Der Wagen startet automatisch auf Gas, wenn ich ihn auf Gas abstelle) Allerdings ruckelt der Motor beim Beschleunigen, so dass ich ca 200m auf Benzin fahre, bevor ich auf Gas umschalte. Hier werde ich aber nochmal mit den Parametern spielen, ob das nicht auch noch weg geht und abwarten, wie es im Winter geht. Da man Feuerzeuge auch im Winter benutzen kann, sollte der Dampfdruck von Propan eigentlich ausreichend sein.
Mein Fazit: Selbsteinbau ist machbar, wenn man weiss, was man tut. Ohne Messgerät hätte ich es allerdings nicht gemacht. Es lohnt sich nicht wirklich, wenn man die eigene Zeit rechnet, aber es wird auch klar, dass die Dumping-Preise, die es mitlerweile gibt, sicher nicht durch sorgfältiges Arbeiten entstehen.
2200 Euro für einen seriösen Kompletteinbau finde ich rückwirkend geseshen angemessen und scheint mir die Erfahrung mit Umbauten auch durchaus wert zu sein. Mir ging es nicht um die Ersparnis des Selbsteinbaus, sondern um den Spaß und das Erfolgserlebnis...und den Spaß beim Tanken...und den sanfteren Motorlauf... :-)

Herzlichen Dank an gigavolt für die hervorragende Web-Seite mit der super Dokumentation !!!!!!

Deine Antwort
Ähnliche Themen