erneute Fahrprüfung im hohen Alter?

Aus gegebenem Anlass in nem anderen Thread:

Wie uns allen bekannt ist, lassen Sehvermögen, Hörvermögen, Reaktionsgeschwindigkeit ... im Alter nach: Einige ältere Menschen sind so ganz offensichtlich nicht mehr in der Lage, noch richtig am Straßenverkehr teilzunehmen, haben aber weiterhin einen gültigen Führerschein und somit die Erlaubnis, ein Auto zu benutzen.

Nun hört man gelegentlich die Rufe nach einer erneuten Führerscheinprüfung ab einem Lebensalter von 50 oder 60 Jahren. Was haltet ihr davon?

Meine Meinung vorneweg:
Sicher spricht einiges dagegen: Viele alte Leute sind auf ihren Führerschein angewiesen (speziell in ländlichen Gegenden), außerdem fahren diese Leute sehr defensiv und sind so seltener direkt in Unfälle verwickelt (glaube ich).
Außerdem muss diese Prüfung ja auch irgenwie bezahlt werden und das kann sich ein altes Mütterchen unter Umständen gar nicht leisten.
Und außerdem fahren die meisten alten Leute aufgrund ihrer langen Erfahrung sehr gut und unauffällig.
ABER:
Es gibt definitiv ältere Menschen, die aufgrund iher körperlichen (teilweise auch geistigen) Verfassung auf keinen Fall ein Auto fürhen dürften, das aber trotzdem tun. Ich kenne einige, die beim Fahren weder nach links noch nach rechts geschweigedenn in den Rückspiegel schauen, nicht blinken, links fahren etc.
Außerdem behindern viele alte Leute den Verkehr durch extremes Schleichen und unsichere Fahrweise... übertrieben kann man sagen: sie provozieren Unfälle und Staus. (achtung: polemik)
Das Schlimme daran ist: Mein Opa hört nicht auf mich, wenn ich ihm sage, er soll doch lieber freiwillig auf Bus&Bahn umsteigen - er fährt schließlich schon viel länger Auto als ich - was also tun?

Wie wäre es damit: Ab 60 Jahren muss man alle 5 Jahre zur Führerscheinnachprüfung. Das bedeutet, man macht mit seiner Fahrschule um die Ecke einen Termin aus (selbstverständlich mit richtigem Prüfer), fährt mit dem ne halbe Stunde um den Block und dann stellt sich heraus, ob man fahrtüchtig ist oder nicht. Sollte irgendwas bescheuertes passieren (wie es in jeder normalen Prüfung auch passieren kann), steht es natürlich jedem frei, die Prüfung später zu wiederholen.
Kosten sollte das ganze eigentlich nicht viel (weiß noch jemand, was die Führerscheinprüfung gekostet hat?) und es ist auf jeden Fall sichergestellt, dass man schon mal ein paar Risikopatienten aus dem Verkehr gezogen hat.

eure meinung?

26 Antworten

Zitat:

...der das statistisch gefährlichste Alter, 18-20, jetzt fast überstanden hat.

Aber bloß nicht übermütig werden, hehe.

Gruß

Zitat:

Original geschrieben von Bleman


Ja aber die jungen Fahrer könnten etwas dagegen tun, die älteren hingegen nicht.

Ja schon, aber freiwillig gibt von denen keiner seine Pappe ab und bei den älteren meinst du ist dies Altersstarrsinn 😉

aber mal im Ernst: einen regelmäßgen Sehtest sollte für alle Autofahrer Pflicht werden (vielleicht alle 5 Jahre) und auch im Führerschein ein nachträglicher Vermerk erfolgen "Bei führen des Fahrzeuges sind geeignete Augenglässer zu tragen"

alles weitere ist Blödsinn oder man sollte auch den Führerschein fürs Kinderwagenschieben einführen - allerdings erst mal auf Probe 😉

cu

pp

Also ich hatte mir 15 einen Unfall, von dem ich aufgrund der Schwere der Verletzung (1 Woche Koma, das ganze Gesicht zerschnitten und mit dem Hinterkopf auf Bordsteinkante geknallt) nichts mehr weiß, weiß nur von Schilderungen, daß mich und mein Mofa ein "älterer Herr" auf den Kühler genommen hat.

Ich mit dem Kopf (ohne Helm, zugegeben) durch die Windschutzscheibe, wieder rausgeschleudert, über das Auto und auf besagte Bordsteinkante.

Der gute Mann hat das Mofa noch etwa 50 Meter (innerorts das Ganze übrigens) mitgeschleift, bis er dann feststellte "Hoppla, war da nicht eben was ??"

Der gute Mann hatte eine schwere Augenkrankheit, hätte normalerweise alle 2 Jahre zum Test gemußt, hatte dies allerdings das letzte Mal vor 5 Jahren gemacht und war nach anschließender Prüfung als "nicht mehr Fahrzeugführungsfähig" getestet worden.

Hätte mich fast das Leben gekostet damals, naja, Schutzengel halt.

Ach, habe scheinbar gutes Heilfleisch, weil so sehe ich 23 Jahre später aus 😁

Re: erneute Fahrprüfung im hohen Alter?

Zitat:

Original geschrieben von rallediebuerste


Sicher spricht einiges dagegen: Viele alte Leute sind auf ihren Führerschein angewiesen (speziell in ländlichen Gegenden), außerdem fahren diese Leute sehr defensiv und sind so seltener direkt in Unfälle verwickelt (glaube ich).

Dass viele Leute auf ihren Schein angewisen sind ist gar keine Frage. Aber: Interessiert es denn wen ob jemand der 18 oder 20 ist auf seinen Schein angewiesen ist, der aber z.B. nicht das Geld hat ihn zu machen und bezahlt ihm den dann?

Zitat:

Kosten sollte das ganze eigentlich nicht viel (weiß noch jemand, was die Führerscheinprüfung gekostet hat?)

Hat bei mir vor nem knappen Jahr 250 EUR gekostet. Und das für 45 Min. Prüfung. Und irgendwann danach wurde sogar vom TÜV überlegt die Prüfungskosten weiter anzuheben. Mit nicht viel kosten is also nicht zu rechnen.

Meine persönliche Erfahrung mit älteren Autofahrern ist nur mein Unfall (bzw. der den mein Auto ohne mich hatte *g*) wo mir 'n alter Mann ins Auto gefahren is. Der Kerl war völlig verplant dem würd ich nichmal n Messer in die Hand geben, geschweige denn 'n Auto. Der hatte damals Gas und Bremse beim Automatik verwechselt.
Also würd ich jetzt mal sagen es lag an seiner geistigen Fitness, besser gesagt seiner geistigen Fitness mit der's nimmer so weit her is.

Ich fänd das voll OK wenn man sagt man muss ab 60 oder 65 alle 5 Jahre oder alle 3, allerdings nicht öfter, mal zur Nachprüfung bei so nem lustigen TÜV-Prüfer mit der Fahrschule (oder auch ohne, aber das Angebot durch die Fahrschulen an dem Mann/die Frau zu bringen wär ne Idee). Die Kosten sind halt die Frage, irgendwo muss ich halt auch sagen dass man da keine Rücksicht drauf nehmen kann/darf, auf die die ihren Schein frisch machen nimmt in dem Bezug ja auch keiner Rücksicht. (Hab mit 30 Fahrstunden und einer Prüfung ca. 1600 EUR gezahlt für meinen Schein, also nen relativ durchschnittlichen Schein).

Tatsache is halt dass man beim Autofahren gute Reflexe braucht, gute Sinneswahrnehmungen usw., und wer das nicht hat hat in kein Auto zu steigen. Schließlich darf ich auch wenn ich was getrunken hab oder Drogen genommen oder div. Medikamente intus hab auch nicht fahren.

MfG,
Stefan

Ähnliche Themen

Hi,

um mal hier eine Lanze für "ältere" Autofahrer zu brechen (die wir alle ja mal sein werden) sieht doch in der Realität es so aus, daß auf unseren Strassen mehr Fahrlegasteniker unter 25 als über 60 unterwegs sind.

cu

pp

Re: Re: erneute Fahrprüfung im hohen Alter?

Zitat:

Original geschrieben von x86


Tatsache is halt dass man beim Autofahren gute Reflexe braucht, gute Sinneswahrnehmungen usw., und wer das nicht hat hat in kein Auto zu steigen. Schließlich darf ich auch wenn ich was getrunken hab oder Drogen genommen oder div. Medikamente intus hab auch nicht fahren.

MfG,
Stefan

Aha.......und warum machen es soviele ??

Übrigens....Imponiergehabe und Geltungssucht sind viel gefährlichere Drogen als manche glauben und verursachen mehr Unfälle als Altersenilität 😉

Zustimmung,

und an die jungen Leute:

Mal sehen, wie ihr in 20 oder 30 Jahren darüber denkt. Eines ist doch klar, älter werden wir alle, jung sein ist kein privileg, nur eine vorübergehende Erscheinung, leider! Sonst wäre ich immer noch jung!

Das ganze gehört meiner meinung nach anders kontrolliert:
bei uns in Ö ist inzwischen eh eine regelung eingetreten, bei der du alle 3 tkm bzw alle drei monate nochmal eine testrunde mit dem fahrlehrer machen musst und ausserdem ist ein fahrsicherheitstraining auch innerhalb des ersten jahrens des führerscheines vorgeschrieben.

Aber nun zum wirklichen thema: eigentlich sollte jeder alle fünf jahre zum Verkehrsarzt (kurzuntersuchung, dauert ca 20 minuten). dort wird nur ca geschaut wegen der sicht, blutdruck, puls und atmung werden abhört bzw gemssen, des weiteren wird kontrolliiert, wie schnell du auf fragen reagierst und ob du gleichgewichtsprobs hast. einfach der allgemeinzustand geprüft.

Und ich bin zwar auch nur 21, aber: jemand der 30 ist und gesamt in den 12 jahren 15tkm oder so gefahren ist, ist genauso problematisch wie irgend ein greiß, der weder ordentlich sehen noch höhren kann. für diese sachen sollte auch irgendwie die jährliche km leistung herangezogen werden. es bringt meiner meinung nichts, wenn man einen 70 jährigen zur untersuchung holt, obwohl der 20tkm im jahr fährt (z.B ein nachbar von mir). wenn jemand soviel ohne unfälle fährt, hat er entweder glück gehabt (was aber bei der km leistung schon sehr unrealistisch ist), oder gute reflexe und ein gutes sichtfeld.

Ps: bin in meinen fast vier jahren schein ca. 70tkm mitn auto und 20tkm mitn motorrad gefahren ohne selbstverschuldeten unfall (mit pkw keinen, mit motorrad eine dumme geschichte, ampel rot, schnellbremsung, nachkommende überhaupt nicht auf ampel oder bremslich geschaut)

Zitat:

Original geschrieben von Peter Panter


Hi,

um mal hier eine Lanze für "ältere" Autofahrer zu brechen (die wir alle ja mal sein werden) sieht doch in der Realität es so aus, daß auf unseren Strassen mehr Fahrlegasteniker unter 25 als über 60 unterwegs sind.

cu

pp

Was Du sicherlich mit Quellenangaben belegen kannst...... 😁

yep,

z.B Bad Vilbeler Urquelle.

Zitat:

Original geschrieben von HeikoHamm


Was Du sicherlich mit Quellenangaben belegen kannst......

Jederzeit. Da brauchst du dir nur die aktuelle Unfallstatistik anzusehen...

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


Jederzeit. Da brauchst du dir nur die aktuelle Unfallstatistik anzusehen...

Die Unfallstatistik stellt mich nicht zufrieden. Muss ja nicht immer zum Unfall kommen.

Natürlich fahren viele junge Leute wie der Henker, das will ich gar nicht bestreiten, aber sind die "Rentner" denn wirklich soooo viele weniger??

Deine Antwort
Ähnliche Themen