Erfahrungsbericht: Dickelch beim Fahrsicherheitstraining

Volvo S60 1 (R)

Hallo Leute,
heute habe ich mir und meinem Dickerchen ein Intensiv-Fahrsicherheitstraining beim ADAC (Trainingsgelände Augsburg) gegönnt und dabei ein unerwartetes Wechselbad der Gefühle erlebt.

Zuerst kam die VOLLBREMSUNG auf der wasserbenetzten Rutschbahn. ICH WAR GESCHOCKT! Bei 50 km/h standen alle anderen (Porsche Carrera, VW Golf III+IV, Mercedes SLK, VW Passat, Toyota XYZ?, BMW 4er?, Audi A4, Opel Corsa) so in etwa in der Mitte der Rutschbahn. Ich war der einzige der trotz wirklich maximaler Vollbremsung (ABS hat fleißigst gerattert) über die Bahn hinausgerutscht ist! Mich hat erst wieder der griffige Belag hinter der Rutschbahn gestoppt. Das war absolut erschreckend! Zumal Reifen und auch Bremsen (Klötze und Scheiben) ja relativ neu sind (beide 1500 km). Fragt mich jetzt nicht wie lange die Bahn ist, aber trotzdem war das geradezu erniedrigend. Sicher liegt das zum Großteil an der Masse von über 2 t, aber da fühlt man sich gleich selber ein wenig wie eine Gefahr auf deutschen Straßen. Zumindest für diejenigen die vor mir einscheren und ne Vollbremsung hinlegen.

Beim AUSWEICHEN VOR HINDERNISSEN und dann ganz besonders bei der KURVENFAHRT (Ausbrechen auf rutschiger Kurve abfangen) war mein XC90 dafür wieder ganz weit vorne dabei, wenn nicht sogar einer der besten. Der SLK ist sofort ins Schleudern gekommen und war fast nicht zu beherrschen für seinen armen Besitzer, der BMW war fast so gut wie der Volvo aber mein Karren ist wunderbar berechenbar geblieben, auch wenn ich geschwindigkeitsmäßig schätzungsweise 5 km/h schneller dran war als der Durchschnitt. Hat ein wenig über die Vorderachse geschoben/untersteuert, aber dabei keine Haken geschlagen. Da war ich schon fast wieder versöhnt und schon einigermaßen stolz als der Instruktor meinte, da würde man das "sehr gute Volvo-System arbeiten sehen". Na ja, dann hab ich in der nächsten Runde das DSTC deaktiviert und war dann wieder etwas enttäuscht: Es war absolut kein Unterschied für mich spürbar. Angeblich hätte mans gesehen von außen dass die Räder nicht mehr einzeln abgebremst würden, aber vom Fahrverhalten war's identisch, es war auch keine Änderung der fahrbaren Geschwindigkeit spürbar. Fand ich seltsam, dachte ich doch dass da die elektronischen Helferlein mehr eingreifen und bewirken würden.

Dann die SCHLEUDERPLATTE war wieder geradezu eine Domäne für meinen Wagen, ich fand's absolut problemfrei zu fahren. Die anderen (VW/Opel/SLK/Audi) drehten eifrig ihre Piruetten während ich recht passabel wieder auf die gerade Bahn kam. Hätte mir da erwartet, dass mich das hohe Gewicht dann vollends aus der Bahn wirft, aber da war nix von zu merken.

Tja, nun die Einladung an Euch, Eure eigenen Erfahrungen hier zu posten, würde mich interessieren ob sich hier meine Beobachtungen bestätigen.

9 Antworten

Bezüglich Vollbremsung: Kann ich überhaupt nicht bestätigen. Dank hervorragenden Bremsverhaltens im Alltag 2 Unfälle nicht gebaut, auch im Fahrsicherheitstraining in Schweden auf Eis - Null Problemo. Ich vermute, dass Deine neuen Reifen und die Bremsen nach 1500km noch nicht optimal eingefahren sind.

Ausweichen und Kurvenfahrt: Da hilft Dir Dein Allradantrieb 🙂 und Du kommst deutlich besser um die Hindernisse, als die Fahrzeuge mit 2 Rad Antrieb - aber wenn die Haftung Dich verläßt, dann schießt Du schlimmer und intensiver in die Botanik als die anderen 😁 😁 . Auch eine interessante Erfahrung des Sicherheitstrainings auf der Eispiste...

Gruß Thomas

on-offroad

hallo sicherheitstrainer,

vor ca. einem jahr war ich zum on-offroad-fahrtsicherheitstraining mit meinem xc90 I am sachsenring. alle fuhren mit den gestellten touareqs ausser ein audi allroad 4.2 und ich.
der instructor war ein top-man von vw (früher scania) und als
werksfahrer bei der vw-touareq-entwicklung beteiligt.
trotz dieser involvierung bei vw ein total objektiver mann!

zu den bremsleistungen kann ich mich nur 850R96 anschließen. dickes (schweres) auto braucht physikalisch etwas länger zum anhalten, bei neureifen sowieso (siehe formel 1).
da bei unserem training die touareqs noch dicker waren hatte
ich vergleichsweise gute werte.
beim ausweichen hatte ich mehr probleme als mein xc90.
die verreißplatte ist immer am geilsten! beim ersten überfahren karussel und dann immer die fuhre auch bei grösserem tempo gehalten. da muß man tierisch schnell lenken!
vorraussetzung für gutes fahren ist immer richtiges sitzen im fahrzeug und dafür hat der instructor sich ordentlich zeit genommen. das ergebnis war überzeugend!
im gelände hat sich der xc90 auch recht wacker geschlagen zumal er nicht annähernd so viel geländetechnik hat wie der wolfsburger. beeindruckt war ich beim touareq von dem hillholder, der wagen rollt am berg nicht zurück (schaltgetriebe) und man fährt lässig an im steilstück.
mein xc hats auch gepackt mit automatik.
megascharf war die abschließende ralley durch schotter, schlamm und etliche kurven. mein dickelch sah dabei echt gut aus, hab manuell geschaltet, weil das schneller ging.
sehenswerte drifts waren möglich und ich hätte noch stundenlang weiterheizen können.
der gute wagen sah danach entsprechend aus.

fazit:

jeder sollte in einem fahrtsicherheitstraining von zeit zu zeit
seine fähigkeiten schulen oder auffrischen! fehler schleichen sich unmerklich ein und setzen sich fest.
beim xc90 ist so ein kombiniertes training empfehlenswert!

ich bin ausdrücklicher beführworter für rabatte bei versicherern für leute die regelmäßig an solchen veranstaltungen teilnehmen.
mir hat das training schonmal bei plötzlichem heckasbruch auf spiegelglatter fahrbahn geholfen, da ich richtig reagieren konnte!

trau dich!

grüsse söm-xc90

Hallo,Elchtreiber !

Auch ich durfte an einem Fahrsicherheitstraining in Leipzig/Halle teilnehmen - speziell für Rollifahrer.Mann,war das ein Erlebnis !

Am coolsten war es im nassen Rundkurs selbst (mit Trainer im Auto) zu erleben,wie bei immer schneller werdender Fahrt das DSTC wirkt...
Jedem zu empfehlen...
Slalom:
http://www.elchschreck.de/.../index.php?...
Auswertung:
http://www.elchschreck.de/.../index.php?...
Wasserhindernis:
http://www.elchschreck.de/.../index.php?...

-sonyericsson-

Mit dem S60 und 225er Reifen waren die Erfahrungen auch sehr ernüchternd. Ich bin zwar nicht über die Bahn raus, aber andere hatten den halben Bremsweg.

Das es fast nur an der Bereifung und wahrscheinlich dem Reifendruck liegt konnte ich gut beobachten, da zeitgleich 8 Renault Kangoos das Training absolvierten. Und da gab es auch welche die sogar noch länger brauchten als mein S60, und andere die nach der Hälfter der Strecke schon standen.

Allerdings muß man anmerken, daß ein ca. 7-8°C kalter Untergrund der die Rutcheigenschaften einer Schneefahrbahn hat, nicht unbedingt passend für einen hochgeschwindigkeits Sommerreifen sind. Es wird ja niemand ernsthaft mit 225er Sommerreifen auf Schnee fahren.

Bei der Schleuderplatte kommt es neben dem richtigen und schnellen Reagieren halt auch stark auf die Einstellung an - Geschwindigkeit und Fahrzeuggewicht müssen gleich sein, um vergleichen zu können. Hier hat sich übrigens der viel zu geringe Einschlag des S60 negativ bemerkbar gemacht.

Auch die Seitenhaftung (Kuren) war eher ernüchternd. Ich hätte am liebsten ein paar 1/10 Luftdruck abgelassen um zu sehen ob's dann besser wird.

Einzig positiv, die ganzen elektronischen Helferlein im S60 sind so abgestimmt, daß das Auto fast immer berechenbar bleibt. Ausbrechen hinten gibt's praktisch nicht (leider ;-) nur Untersteuern.

Übrigens, DTSC abschalten bringt z.B. was, wenn man in einer Kurve am Pedal steht und ein Rad beginnt z.B. durch eine Bodenwelle zum Rutschen. Mit DTSC wird gnadenlos das Drehmoment verringert, ohne DTSC dreht das Rad ganz kurz durch, das Auto bleibt aber auf zug. Die meisten Sicherheitsfeatures gegen Schleudern und Ausbrechen kannst du gar nicht abschalten (außer ev. beim R).

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Zitat:

Original geschrieben von i.m.rafiki


Übrigens, DTSC abschalten bringt z.B. was, wenn man in einer Kurve am Pedal steht und ein Rad beginnt z.B. durch eine Bodenwelle zum Rutschen. Mit DTSC wird gnadenlos das Drehmoment verringert, ohne DTSC dreht das Rad ganz kurz durch, das Auto bleibt aber auf zug. Die meisten Sicherheitsfeatures gegen Schleudern und Ausbrechen kannst du gar nicht abschalten (außer ev. beim R).

Na ja, also ich bin mir bewusst, dass das ESP nicht komplett deaktiviert werden kann, ist eigentlich bei allen Oberklasse-Herstellern so. Man kann die Ansprechgrenze nach oben verschieben, aber ganz wegfallen wirds wohl nicht, auch wenn die DTSC-Leuchte aus ist. Aber dennoch hab ich ja, obwohl ich leicht über der Grenze zum Rutschen war, absolut keinen Unterschied gespürt mit und ohne DTSC, und das hat mich verwundert. Wahrscheinlich ist wirklich der einzige Unterschied ohne DTSC dass man evtl aus nem Schneeloch wieder rauskommt, wenn die Räder durchdrehen. Im normalen Fahrbetrieb wirds wohl kaum Unterschied machen.

Die DSTC-Leistung kannst Du auch folgendermaßen prüfen:
Suche Dir einen Platz, auf dem Du einen engen, aber nicht zu engen Kreis fahren kannst (Vielleicht einen ca. 20m Durchmesser-Kreis), optimal mit nasser Oberfläche. Diesen fährst Du so schnell wie möglich. Du merkst automatisch, wie die kleinen Hilfs-Elche arbeiten. Schalte jetzt das DSTC aus und fahre erneut diesen Kreis. Vergleiche dabei Deine TopSpeed...

Du wirst Augen machen...

Gruß

Markus

Zitat:

Original geschrieben von Eifel-Elch


Die DSTC-Leistung kannst Du auch folgendermaßen prüfen:
Suche Dir einen Platz, auf dem Du einen engen, aber nicht zu engen Kreis fahren kannst (Vielleicht einen ca. 20m Durchmesser-Kreis), optimal mit nasser Oberfläche. Diesen fährst Du so schnell wie möglich. Du merkst automatisch, wie die kleinen Hilfs-Elche arbeiten. Schalte jetzt das DSTC aus und fahre erneut diesen Kreis. Vergleiche dabei Deine TopSpeed...

Du wirst Augen machen...

Gruß

Markus

Ähm, ja was meinst Du eigentlich was man beim Fahrsicherheitstraining macht!?!?!? Genau dieses, man fährt ne enge Kurve, die mit speziellem Rutschbelag versehen und mit Wasser benetzt ist. Dann rutscht man. Und genau dabei hab ich DTSC mal ein und mal ausgeschaltet und bin mit gleicher Geschwindigkeit so gefahren, dass ich gerade so am Rutschen war. Hab keinen Unterschied gemerkt vom Fahrverhalten oder von der Stabilität/Steuerbarkeit/fahrbarer Geschwindigkeit. Nur die Außenstehenden wollen bemerkt haben, dass die Räder nicht mehr so abgebremst werden einzeln wie mit DTSC. Aber als Fahrer hab ich keinen Unterschied festgestellt. Vielleicht bin ich aber auch zu unsensibel.

Dann versuch mal einen engeren Kreis als 20 Meter (geht ohne Lenkeinschlagbegrenzer 🙂).
Ich habe das auch mal bei einem Training auf einem etwas kleineren Platz gemacht, der Instruktor saß neben mir bzw. ist selber auch mit meinem S60 gefahren. Mit DSTC hielt sich der S60 stabil bei ca. 40 km/h in der Kreisbahn. Ohne DSTC war diese Geschwindigkeit nicht annähernd zu erreichen, der S60 schob massiv vorne aus dem Kreis. Diese 40 km/h wurden trotz Helferlein von keinem der anderen Fahrzeuge (unter anderem damals - 2002 - brandneue E-Klasse und S-Klasse von Personenschützern gefahren) erreicht.

Auch der Instruktor gab sich beeindruckt...

Gruß

Markus

AFAIK: Außer beim R deaktiviert der Druck auf die DSTC-Taste nur die Funktion der Traktionsregelung, bzw. erhöht deren Eingriffschwelle. Die Gierregelung (Einzelradeinbremsung), die das Ausbrechen verhindern soll und beim XC90 sicher auch ROP bleiben aktiv. Daher ist es nicht so ein Wunder, wenn man bei Kurven und Ausweichmanövern den Unterschied nicht spürt.

Gruß

Jörg

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