Erfahrungen mit GLC 250 4matic - also Benziner?
Hallo zusammen,
hat schon jemand erste Erfahrungen mit dem Benziner? Sehe hier irgendwie nur Posts bezüglich Diesel-Modelle :-(
Hatte einen Q5 2 l Diesel und warte nun auf den Mitte Dezember 2015 bestellten 250 4matic AMG Line. Bin super gespannt und neugierig.
Würde mich über Euere Berichte sehr freuen.
Danke und viele Grüße
Sabine
Beste Antwort im Thema
Erfahrungen / Eindrücke / Verbräuche
Wie an anderer Stelle schon versprochen hier ein kleiner Fahrbericht über Deutschlands und Österreichs Autobahnen und Landstraßen mit dem GLC 250 Benziner.
Zuerst mal das Streckenprofil, Fahrbedingungen und die dazugehörigen Verbräuche. Das Ganze habe ich mal in drei Etappen eingeteilt, die an zwei Tagen (Sonntag + Montag) gefahren wurden. Ich habe mich immer an die gültigen Geschwindigkeitsbegrenzungen gehalten, wobei auf deutscher Seite der größte Teil unbeschränkt war. Belegt war der GLC mit zwei erwachsenen Personen und leichtem Gepäck. Gefahren wurde ausschließlich im „C“omfort-Modus:
Etappe 1 – 350 km (Sonntag)
Strecke: Deutschland – Autobahn
70 % Zügig unterwegs (freie Bahn) zwischen 160 und 210 km/h
30 % Langsam (teilweise heftige Regenschauer) zwischen 100 und 130 km/h
Verbrauch: 11,5 Liter
Etappe 2 – 500 km (Sonntag + Montag)
Strecke: Österreich – Autobahn und Landstraße (70 % / 30 %)
Hier bin ich größtenteils (ca. 80 %) mit Tempomat 100 km/h bzw. 130 km/h auf der Autobahn gefahren. Dies macht sich natürlich enorm in den Verbrauchszahlen bemerkbar.
Verbrauch: 8,8 Liter (BC: 8,9 Liter)
Etappe 3 – 350 km (Montag)
Strecke: Deutschland Autobahn mit dem üblichen Verkehrsmix zwischen freier Bahn (30 %), dichtem Verkehr (65 %) und Stau (5 % - vor allem um München).
Verbrauch: 12,5 Liter
Auffälligkeiten:
Wenn ich so 10 – 15 Minuten mit „Vollgas“ – also im Geschwindigkeitsbereich über 180 km/h – gefahren bin, hat die Start-/Stopp-Automatik auf einmal angezeigt, dass sie nicht aktiv ist (also gelbes Symbol). Nicht dass ich das in dem Moment gebraucht oder vermisst hätte 🙂 … Mich hat nur gewundert, warum das jetzt nicht mehr funktionierten soll. Schließlich ist die Batterie ja randvoll, Motor- und Klimatemperatur passt … seltsam
Das Ganze ist mir auf der Rückfahrt noch ein paar Mal aufgefallen. Innerhalb Österreichs (also ohne Vollgas-Strecken) ist das nicht aufgetreten.
Dann ist mir noch aufgefallen, dass die Verkehrszeichenerkennung in Österreich nicht immer sauber funktioniert. Damit meine ich die österreichischen Ortsschilder, die nicht als solche erkannt wurden. Das Comand hat mir dann innerorts 100 km/h als Beschränkung angezeigt, was ich dann aber aus finanziellen Gründen ignoriert habe 🙄
Nun zum eigentlichen Spaßfaktor …
Das Fahrwerk: Ich habe ja „nur“ das Standardfahrwerk eingebaut. Der Fahrkomfort ist für meinen Geschmack genau im „richtigen“ Bereich. Nicht zu hart und nicht zu weich. Unebenheiten werden sauber geschluckt. Trotzdem hat man auch in schnellen Kurven immer einen guten Kontakt zu Straße. Man hat jederzeit das Fahrzeug sehr gut unter Kontrolle. Der lange Radstand ergibt einen sauberen Geradeauslauf, und unterstreicht die Aussagen „läuft wie auf Schienen …“.
Das einzige was mich etwas gestört hat, waren mehrere diagonale Streifen (gröbere Belagsausbesserungen auf einem kurzen Autobahnstück), die bei hohen Geschwindigkeiten das Fahrzeug etwas (wie soll ich das jetzt beschreiben) quer gestellt haben. Man hat aber nie den Eindruck, dass man die Kontrolle verlieren könnte.
Auch wieder im direkten Vergleich zum Audi Q5 fällt bei schnellen Kurven auf, dass der typische höhenbedingte „Kippfaktor“ deutlich schwächer ausfällt. Das alleine wäre für mich schon Grund genug den GLC wieder zu nehmen.
Die Sitze: Hier habe ich die Standardsitze (Exclusive-Interieur mit Artico) ohne das Komfort-Paket. Der Seitenhalt war bei meinen Sportsitzen im Q5 zwar etwas besser, aber im GLC ist das für mich (vor allem bei Autobahnfahrten) absolut ausreichend. Ich bin mit 1,80 m Körpergröße und 100 kg Lebendgewicht aber deutlich komfortabler und ermüdungsfreier unterwegs gewesen.
Die 9G-Tronic-Schaltung: Ja – die ist schon gut. Allerdings bei etwas stärkeren Beschleunigungen (sagen wir mal 3/4-Gas) sind die einzelnen Schaltvorgänge deutlich zu spüren. Aber das war jetzt nicht wirklich störend – schließlich darf man in diesem Moment bei sportlicher Gangart die 211 PS auch mal spüren.
Der Motor: Was soll ich sagen – ich liebe ihn.
Die 211 PS ergeben eine für mich sehr zufriedenstellende Agilität. Die Beschleunigungswerte machen richtig Spaß – ab ca. 170 km/h wird es dann etwas zäher. Aber man hat immer noch genügend Reserven, um gut zu beschleunigen. Ich komme ja von einem 2,0 TDI und freue mich, dass kein Turbo-Loch oder Diesel-Gedenksekunde mehr vorhanden ist. Der GLC ist in den üblichen Geschwindigkeitsbereichen auf Autobahnen sehr lebendig zu bewegen. Man bemerkt gar nicht, dass man rund 2 Tonnen durch die Gegend fährt.
Geräuschentwicklung ohne Akkustikglas: In niedrigen Drehzahl- und Geschwindigkeitsbereichen ist der GLC trotz fehlendem Akkustikglas schon sehr leise. Aber auch bei höheren Geschwindigkeit bewegt sich das in einem sehr angenehmen Pegel. Was aber dann auffällt – und was dann auch ungewohnt laut wird – sind Tunnel-Durchfahrten. Die Geräusche kommen dann interessanterweise von „oben“. Das Dach scheint hier eine schlechtere Dämmung zu haben. Auf freier Strecke fällt das überhaupt nicht auf. Wahrscheinlich spielen hier Kosten- und eventuell Gewichtseinsparungen eine Rolle. Da der Tunnel-Anteil ja normalerweise vergleichsweise gering ist, spielt das jetzt für mich keine große Rolle.
Comand: Ja – es ist teuer. Und ja - das Teil macht richtig Spaß. Warum? Weil es genau das tut was es soll. Die Bedienung ist nach kurzer Eingewöhnung logisch. Mal eben ein Zwischenziel (z. B. ich suche jetzt die nächste Aral-Tankstelle) ist gar kein Problem. Die Stau- bzw. Verkehrserkennung über Remote-Online funktionierte sehr gut. Die Staus bzw. dichter Verkehr wurden sehr genau angezeigt. Das ist jetzt im Vergleich zu „nur“ TMC ein deutlicher Zugewinn. Wer also viel mit Navi unterwegs ist, sollte den Mehrpreis investieren.
Fazit:
Nach etwas über 3.000 km habe ich das Gefühl alles richtig gemacht zu haben. Würde ich jetzt nochmals konfigurieren würde ich bei gleichem Budget keine Änderung vornehmen wollen.
Ich hoffe mein Bericht hat euch einen kleinen Eindruck über den GLC und insbesondere über den Benziner gegeben.
201 Antworten
Zitat:
@saabinchen61 schrieb am 14. Oktober 2021 um 19:51:26 Uhr:
Ein kleines Update:
Da die Vibrationen immer lauter und stärker wurden habe ich das Fahrzeug zu meinem Freundlichen gebracht: kleine und eigentlich unfassbare Ursache.
Es fehlte eine Schelle am Ansaugrohr. War offensichtlich nie angebracht worden im Werk, da nicht einmal Abdruck zu sehen war. Und aufgrund der immer niedrigeren Außentemperatur kam es nun zu „falscher Luft“ und den Vibrationen des Ansaugrohrs. Schelle eingesetzt, Probefahrt und fertig. Es ist tatsächlich Ruhe! Himmlische Ruhe. Ich bin happy, dass es nur diese Kleinigkeit war und habe allerdings auch ein Kopfschütteln, dass so etwas bei einer Premiummarke passiert.
Seltsam, dass die Vibrationen des Motors dann nur im Rückwärtsgang aufgetreten sind...
Zitat:
@Guhl76 schrieb am 14. Oktober 2021 um 21:13:22 Uhr:
Zitat:
@saabinchen61 schrieb am 14. Oktober 2021 um 19:51:26 Uhr:
Ein kleines Update:
Da die Vibrationen immer lauter und stärker wurden habe ich das Fahrzeug zu meinem Freundlichen gebracht: kleine und eigentlich unfassbare Ursache.
Es fehlte eine Schelle am Ansaugrohr. War offensichtlich nie angebracht worden im Werk, da nicht einmal Abdruck zu sehen war. Und aufgrund der immer niedrigeren Außentemperatur kam es nun zu „falscher Luft“ und den Vibrationen des Ansaugrohrs. Schelle eingesetzt, Probefahrt und fertig. Es ist tatsächlich Ruhe! Himmlische Ruhe. Ich bin happy, dass es nur diese Kleinigkeit war und habe allerdings auch ein Kopfschütteln, dass so etwas bei einer Premiummarke passiert.Seltsam, dass die Vibrationen des Motors dann nur im Rückwärtsgang aufgetreten sind...
Oh sorry da fehlten die letzten 3 Tage, die nun ausschlaggebend für einen sofortigen Aufenthalt in der Werkstatt waren: auch im Stand, beim Geradeauslauf, dann Vibrationen in den Pedalen und sogar beginnend im Lenkrad.
Zitat:
@saabinchen61 schrieb am 14. Oktober 2021 um 19:51:26 Uhr:
... Ich bin happy, dass es nur diese Kleinigkeit war und habe allerdings auch ein Kopfschütteln, dass so etwas bei einer Premiummarke passiert.
Premium bedeutet lediglich, dass wir Kunden bereit sind, mehr für ein Fzg und dessen Unterhalt zu bezahlen. 😰
Ansonsten ist z.B. ein Ford auch nicht unbedingt "schlechter" als ein Stern, BMW, Audi.
Alle Marken werden weitgehenst automatisiert bzw. durch Robotor zusammengebaut. Für einige wenige Arbeiten, benötigt es nach wie vor einen Menschen. Fehler sind meistens menschlicher Natur 😉
Dann hast Du aber noch nicht in einem Q5 gesessen, da gibt es Riesenunterschiede zu Ford. Ich kenne beide Marken... ;-)
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JA Q5 ist viel schlimmer 😁😁 😁 Sorry aber AUDI / VW das ist halt eine Katastrophe. Da kauft man sich lieber eine Franzosen 😉
Zitat:
@RR-RS5 schrieb am 8. März 2017 um 20:00:19 Uhr:
Bei mir knackt der Auspuff nun nicht mehr nach der Fahrt, sondern am Morgen beim Startvorgang mit kaltem Motor. Kennt dies sonst noch jemand?
Ja, das habe ich jetzt bei meinem auch gemerkt. Als ob die AGA total verspannt eingebaut wäre… wenn man unter dem Auto liegt und dran rüttelt, dauert es kurz, dann knackt es genau so wie beim Kaltstart