Energiesparen beim eAuto
Der Heizungs-Thread bringt mich irgendwie darauf, dass „Energiesparen“ beim eAuto ein Thema werden muss. Zum einen ist da das Thema Reichweite. Je weniger Energie ein eAuto verbraucht, umso weiter kommt es. Zum anderen die Energieversorgung. Im Haushalt ist „Energiesparen“ schon immer ein Thema. Kühlschrank AAA, Licht aus, Verbraucher aus, Wäremdämmung ... in Summe ein grosser Aufwand den viele treiben.
Wie sieht es den da beim eAuto aus? Klima aus, Heizung aus ... wurde schon im anderen Thread angesprochen. Was bringt „Langsamfahren“? Bei meinem GLC 350e Hybrid ist bei voller Leistung auf der AB ein zuvor voller Akku nach 10 Minuten leer.
Der eMotor hat ‚nur‘ 120 PS und treibt 2t an. Damit der Benziner nicht anspringt, beschleunige ich nur sehr sehr sanft. Im Ort freue ich mich auf Tempo 30, auf der Landstraße Tempo 80 und auf der AB käme ich auch mit Tempo 100 aus. Die 700 PS Teslafahrer schleichen auch oft mit Tempo 100 übers Land.
Hätten wir niedrigere Tempolimits, bräuchten wir keine so starken Motoren. Würde das Energie sparen und die Reichweite erhöhen? Was meint Ihr, welche Energiesparaktionen bringen etwas und machen Sinn?
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Moers75 schrieb am 17. Januar 2019 um 09:42:22 Uhr:
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 17. Januar 2019 um 09:32:14 Uhr:
Starke Elektromotoren benötigen bei niedrig abgerufener Leistung de facto das gleiche wie schwache Elektromotoren. 20 kW sind eben 20 kW, vereinfacht gesagt.Vereinfacht gesagt ist das so falsch.
Auch ein Elektromotor hat bei niedrigen Leistungen einen schlechteren Wirkungsgrad, wenngleich der Unterschied deutlich geringer ist als beim Verbrenner. Daher ist der Effekt nicht so gewaltig, aber es ist de facto so dass ein kleiner Motor bei höherer Last einen bessern Wirkungsgrad hat als ein großer der mit niedriger Last läuft. Dazu mehr Gewicht, größere nötige Kühlung, größere Lager (mehr Reibung), ...
Mal auf die Schnelle gegooglet (Wikipedia):
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Wirkungsgrade_Elektromotoren.png
Du interpretierst das Bild falsch. Nicht ein 100kW-Motor hat bei 1W Wellenleistung einen schlechten Wirkungsgrad, sondern ein 1W-Motor gegen einen 100kW-Motor. Und dieses Phänomen ist bekannt. Je kleiner man Maschinen baut, desto ineffizienter werden sie in der Regel.
Man sieht schön, bewegt man sich über 10kW, gibt's nur mehr Motoren mit >85% Wirkungsgrad.
Hier hast du mal Kennfelder dazu: https://www.motor-talk.de/.../radnabenmotor-kennfeld-i208981294.html
Bzw. von mir berechnet beim Hyundai Ioniq: https://www.motor-talk.de/.../kennfeld-ioniq-antrieb-i208982888.html
So ungefähr sieht das aus.
Grüße,
Zeph
93 Antworten
Das Argument von Jake1865 im Windschatten zu fahren ist mit das Beste habe irgendwo gehört bringt um die 10%, wenn dann noch ein sensibles Abstandsradar dabei ist eventuell später eine Kommunikation von Fahrzeug zu Fahrzeug würden auch kleinere Reifen wieder ein Thema werden.
Ich habe ein paar Beiträge rausgenommen, es scheint nicht so einfach zu sein, sich auf das Topic zu beschränken, ohne gleichzeitig in Grundsatzdiskussion zu Verhalten auf der Straße, Ladepausen und TL abzugleiten.
Nochmal die Bitte:
Das Topic lautet: Energiesparen beim E Auto. Da ist eine Diskussion, ob man mit 130, 180 oder gar 250 km/h schneller voran kommt komplett fehl am Platz.
Gruß
Zimpalazumpala, MT-Moderator
Zitat:
@Zimpalazumpala schrieb am 18. Januar 2019 um 18:38:56 Uhr:
Ich habe ein paar Beiträge rausgenommen, es scheint nicht so einfach zu sein, sich auf das Topic zu beschränken, ohne gleichzeitig in Grundsatzdiskussion zu Verhalten auf der Straße, Ladepausen und TL abzugleiten.Nochmal die Bitte:
Das Topic lautet: Energiesparen beim E Auto. Da ist eine Diskussion, ob man mit 130, 180 oder gar 250 km/h schneller voran kommt komplett fehl am Platz.
Gruß
Zimpalazumpala, MT-Moderator
Ähm, selbstverständlich ist es wichtig zu wissen wie man am sparsamsten UND am schnellsten zum Ziel kommt. Sonst können wir uns diese Diskussion sparen. Einfach mal Sparrekord googeln: Mit 39 km/h spart ein E-Auto den meisten Strom, bzw. kommt am weitesten. Fertig.
Dummerweise sieh die Realität anders aus und die langsamste Fahrweise ist keinesfalls die günstigste oder sinnvollste. Und Ladepausendiskussionen gehören dazu. Ein E-Auto muss nämlich länger laden als ein Verbrenner.
Gruß Jake
Ladepausen verbrauchen aber keinen Strom und sparen auch keinen. 😉
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Zitat:
@Zimpalazumpala schrieb am 18. Januar 2019 um 18:38:56 Uhr:
Nochmal die Bitte:Gruß
Zimpalazumpala, MT-Moderator
Sorry, ich habe den Thread schon im Eingang in die Richtung gelenkt. Langsamer fahren spart Energie, ok soweit. Aber ein Tempolimit ist ein anderes Thema und sollte schlauer weise nicht mit eAutos zusammengebracht werden. Dafuer gibt es andere Gruende.
Back zum Topic: Gewicht. Der i3 ist ja gewichtsoptimiert, aber in Punkto Energieverbrauch und Reichweite sticht er jetzt nicht besonders hervor. Irgendwo habe ich gelesen, dass beim eMotor das Gewicht weniger eine Rolle spielt (wegen dem Drehmoment?) und eAutos auch einen Trend weg von Leichtbau, Aluminium, hin zu Stahl fördern koennte. Stahl ist schwer. Aber auch guenstiger als Aluminium und benoetigt weniger Energie bei der Herstellung.
Zitat:
@kartoffel911 schrieb am 19. Januar 2019 um 11:41:18 Uhr:
.. dass beim eMotor das Gewicht weniger eine Rolle spielt...
Wegen der Rekuperationsfähigkeit, Bei Tesla lese ich oft 70%
Zitat:
….. Stahl ist schwer. Aber auch guenstiger als Aluminium und benoetigt weniger Energie bei der Herstellung....
Nur bei der erstmaligen Herstellung Alu ist deutlich günstiger zu Recyceln, also Nachhaltig.
Ich halte es mal für einen Irrglauben, das ein höheres Fahrzeuggewicht bei einem E-Auto keinen höheren Energieverbrauch bewirkt, weil es ja mit höherer Rekuperationsleistung den Mehrverbrauch wieder ausgleicht.
Da frage ich mich doch glatt, warum der Ioniq das effizienteste E-Auto ist?
Es scheint wohl doch das geringere Gewicht, wegen seiner kleinen Batterie zu sein. Was den Luftwiderstand angeht, ist er ja einem Tesla ebenbürtig und trotzden effizienter unterwegs.
Höheres Gewicht heißt mehr Rollwiderstand, der demzufolge auch entsprechend mehr Bremskraft generiert.
Ich behaupte mal, wenn ein Tesla und ein Ioniq aus gleichem Tempo, per Rekuperation bis fast zum Stillstand über die selbe Strecke verzögern, wird beim Tesla mit Sicherheit die Rekupperationsleistung nicht analog zum Mehrgewicht höher sein, sondern der Unterschied wird geringfügiger ausfallen.
Mal davon abgesehen, das höhere Rekuperationsleistung auch höhere Ladeverluste bedeutet.
Das Learning aus dem i3 ist doch das, dass man nicht deutlich teureres Carbon einsetzen muss, um ein effizientes E-Auto zu bauen. Siehe Ioniq.
BMW hätte lieber die Aerodynamik verbessert und das Geld in eine größere Batterie gesteckt, als in einen Rahmen aus Carbon, denn das hätte die Reichweite in Relation zum Preis besser erhöht.
Die Aerodynamik schien im Lastenheft nicht so furchtbar weit oben angesiedelt zu sein, da das Fahrzeug ja als Fahrzeug für den urbanen Menschen (die Werbetexter habe es einfach drauf)
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Er vereint außergewöhnliche Fahrdynamik mit intelligenter Nachhaltigkeit, futuristisches Design mit grenzenloser Konnektivität und einem urbanen Lebensgefühl
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vermarktet wird. Mit dem ersten 60Ah Akku und der nicht 3phasigen Ladung ging er selten auf große Strecken.
Heute sieht das anders aus ... und jetzt rächt sich der schlechte cw Wert durch höheren Verbrauch.
Trotzdem ist das Sparpotential bezüglich Gewicht doch gut berücksichtigt worden. Meiner wiegt 1340 kg, dass ist ja nicht ganz schlecht. Da die Masse erstmal beschleunigt werden muss, was immer mehr kostet, als es durch rekupieren wieder einsparen kann, ist der Weg der Gewichtsreduzierung sicher richtig. Der Durchschnittsverbrauch auf Spritmonitor liegt bei knapp unter 15 kWh / 100 km. Damit kann er sich im Umfeld sehen lassen. Ein Golf liegt ähnlich, bei besserer Aerodynamik aber weniger Leistung und Reichweite. So gesehen gibt der i3 energiespartechnisch ein gutes Gesamtpaket ab.
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 19. Januar 2019 um 12:24:37 Uhr:
Ich halte es mal für einen Irrglauben, das ein höheres Fahrzeuggewicht bei einem E-Auto...
Wer behauptet denn sowas 😕
Zitat:
@kartoffel911 schrieb am 19. Januar 2019 um 11:41:18 Uhr:
Back zum Topic: Gewicht. Der i3 ist ja gewichtsoptimiert, aber in Punkto Energieverbrauch und Reichweite sticht er jetzt nicht besonders hervor. Irgendwo habe ich gelesen, dass beim eMotor das Gewicht weniger eine Rolle spielt (wegen dem Drehmoment?) und eAutos auch einen Trend weg von Leichtbau, Aluminium, hin zu Stahl fördern koennte. Stahl ist schwer. Aber auch guenstiger als Aluminium und benoetigt weniger Energie bei der Herstellung.
Beim Elektrofahrzeug sorgt Mehrgewicht beim Verzögern nicht für so massive Verluste wie beim reinen Verbrenner, weil durch die Rekuperation ein Großteil der Energie (~70 %) wieder eingespeist werden kann. Mehrgewicht sorgt jedoch für einen höheren Grundleistungsbedarf, was sich überall beim Fahren bemerkbar macht. Für jede Beschleunigung wird mehr Leistung benötigt, der Rollwiderstand steigt und insbesondere jede Steigung sorgt dafür, dass man im Vergleich mehr Leistung benötigt um ein Tempo zu halten (200 kg können da z.B. bei 1% Steigung statt 38% mal eben 43% Mehrverbrauch ergeben).
Fährt man einen i3 z.B. durch bergige Landstraßen, so wird er dort besser abschneiden, im Sinne von Fahrleistungen und Verbrauch, als ein schwereres Fahrzeug mit besserer Aerodynamik und dafür mehr Gewicht. Es sei auch angemerkt, dass weniger Gewicht auch bedeutet, dass die Rekuperationsleistung geringer ausfallen kann und auch damit weniger Verluste anfallen, immerhin findet der sparsamste Betrieb ohne jegliche Verzögerung statt und wenn verzögert werden muss mit so wenig Verzögerung wie nur möglich, sprich ein "ECO-Modus" sollte die Rekuperation entweder deaktivieren oder so gering wie möglich halten.
An sich ist der i3 von der Auslegung her das perfekte Landstraßen- und Stadtfahrzeug, da er die dafür notwendigen Eigenschaften gut vereint und im Gegenzug nicht die Ergonomie einschränkt, wie es bei vielen Langstreckenfahrzeugen gerne der Fall ist.
Am Rande erwähnt sei, dass auch Mehrleistung bei einem Elektrofahrzeug nicht ohne Einbußen im Verbrauch erreicht werden kann, schlicht weil das ganze Fahrzeug auf diese Leistung ausgelegt wird und am Ende die Fahrwiderstände dadurch wieder steigen.
Letztlich ist auch hierbei jenes Fahrzeug sparsamer, welches mit den geringeren maximalen Radzugkräften arbeitet.