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Energieagentur sagt massiven Ölpreisschub voraus

Themenstarteram 10. November 2009 um 16:39

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,660437,00.html

Da muss der Verbrenner aber arg viel sparsamer werden um wirtschaftlich noch gegen das E-Auto zu konkurrieren - vor allem auch angesichts der Tatsache dass sie IEA beim Öl bisher immer viel zu optimistisch war, es ist also sehr wahrscheinlich, dass diese Preise sehr viel schneller erreicht werden und vermutlich auch sehr viel höher sein werden.

Sobald die Knappheit sich auch nur mit relativer Sicherheit andeuten wird, werden immer mehr Investoren auf den "Ölpreis-Zug" aufspringen - genug Geld wurde ja für solche Spekulationen von EZB und vor allem FED in Massen gedruckt.

Der Guardian http://www.guardian.co.uk/.../peak-oil-international-energy-agency beruft sich auf die Aussagen von mehreren langjährigen IEA Mitarbeitern, die übereinstimmend sagen, dass man bewusst die Reserven vom Öl geschönt hat, um eben vor allem die Politik der USA und die Finanzmärkte zu stabilisieren.... was sich ja auch mit den Aussagen des ehem. VVS von Total und des aktuellen von Shell deckt.

Gestützt wird das auch mehr als eindeutig durch das Ergebnis der letzten Petroleum Geology Conference in London, an der ~ 900 Geologen der Ölindustrie teilnehmen - auch dort gab es eine ganz klare Überzeugung, dass wir in die Ölknappheit laufen - und zwar bald...

Beste Antwort im Thema

Es ist schon lustig, dass man uns heute Erkenntnisse, über die wir schon in den 70ern in der Schule Aufsätze geschreiben haben, für neu verkauft. Vor rund 35 Jahren hat man uns erzählt, dass in 20-30 jahren die Ölvorräte zu Ende gehen. Das hat uns Mitteleuropäer Jahrzehnte lang nicht weitere belastet, bis nun plötzlich die preise explodiert sind. Da haben wir wieder angefangen darüber Nachzudenken warum das so ist.

 

Ich räume ein dass ein Teil des letzten Ölpreisschocks auf Spekulationen zurückzuführen ist. Fakt ist aber auch, dass Länder wie China und Indien ein Wirtschaftswachstum haben, das weltweit eine Rohstoffknappheit forciert.

 

Man bedenke nur einmal, dass es in China etwas genauso viele PKWs gibt wie in Deutschland. Diese Fahrzeuganzahl in Bezug zur Bevölkerung gesetzt bekommt ein ganz anderes Bild, denn bei uns gibt es rund 49 Fahrzeuge pro 100 Einwohner, in China sind es 4 Autos pro 100 Einwohner. Das starke Wirtschaftswachstum in China (auch in Indien und den anderen Schwellenländern) ermöglicht den dort lebenden Menschen einen höheren Lebensstandard und wird dazu führen, dass dort die Nachfrage nach Konsumgütern und damit natürlich auch der Bedarf an Rohstoffen, insbesondere natürlich Energie für die Mobilität steigt.

 

Steigende Nachfrage bei konstantem Angebot bedeutet steigende Preise, angeheizt durch Spekulanten und Monopolisten mit hohem Gewinnstreben kann auch eine Preisexplosion bei allen wichtigen Rohstoffen erwartet werden.

 

Wer also meint, die Prognose zu höheren Energiepreisen sei Schwarzmalerei, wird sicherlich in den nächsten Jahren eines Besseren belehrt werden. Für Europa und Deutschland ist vor diesem Hintergrund von besonderer Bedeutung, dass die Abhängigkeit von fremden Bodenschätzen möglichst minimiert wird. Ich habe die Hoffnung, dass sich die leidige Diskussion um die antropogene Erderwärmung schon aus wirtschaftlichen Gründen überholt.

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All das haben uns die Grünen schon vor Jahrzehnten gewünscht...

So lange ich mit 6 L auf 100 im Mercedes auskomme kann ich auch mit 1,50 €/L gut leben :D

Den Verbrennungsmotor gibt es seit über 100 Jahren und das Ende der Ölvorräte ist noch gar nicht abzusehen.

Das Zeitalter des E-Autos hat noch gar nicht richtig begonnen aber es ist bereits jetzt klar dass die dafür nötigen Rohstoffe äußerst begrenzt sind.

- Die zur Herstellung von Permanentmagneten (Synchronmotor) benötigten Seltenen Erden (der Name sagt bereits alles) gibt es in nenneswerten Mengen nur in China und die Chinesen reduzieren bereits jetzt den Export.

- Auch Lithium ist eine sehr begrenzte Ressource, 90% der Vorkommen gibt es in Bolivien.

Die Abhängigkeit von unsicheren Lieferländern (Öl gibt es in Europa z.B. in der Nordsee und sogar in Norddeutschland) wird also dramatisch zunehmen.

Wie man angesichts dieser Fakten so euphorisch auf den E-Antrieb setzt kann ich nicht nachvollziehen.

Themenstarteram 10. November 2009 um 18:42

Naja 1,50 ist aber arg billig ;-) du gönnst den Spekulanten aber keinen grossen Gewinn, die sicher auf den Ölmarkt sobald sich andeutet dass Nachfrage > Angebot ist stürmen werden.

Vor Allem habe ich die Zusammenhänge ums Geld drucken irgendwie anders im Kopf. Das kann man nicht in beliebigen Mengen drucken, ohne das es an Wert verliert. Leider muss der Gegenwert trotzdem erwirtschaftet werden und wer dafür den Kopf hinhalten muss, sollte jedem klar sein. Das ist wie die Reise nach Jerusalem. Da sind nicht genüg Stühle für alle da und einer guckt am Ende immer in die Röhre. Für Viele geht es dabei ums nackte Überleben.

am 10. November 2009 um 19:10

Durch den gesunkenen Absatz während der Wirtschaftskrise hat sich beim Öl der Zeitpunkt, ab dem nicht mehr soviel gefördert werden kann wie verbraucht wird auf ca. 2020 +-3Jahre verschoben. Ab da mit abnehmender logistischer Kurve (die mathematische Funktion ist gemeint !) noch ca. 60 Jahre bis zum break-even Förderaufwand/Nutzen, ab dem eine Förderung eingestellt wird.

Bei den seltenen Erden sollte man zunächst die relative Häufigkeit sehen: --> siehe Häufigkeit der Elemente. Da schneiden Neodym und Samarium recht gut ab.

Die gegenwärtige Konzentrierung der Förderung rührt aus dem bei allen Mineralien zu beobachtendem Effekt, daß zunächst die am einfachsten erreichbare Reserve ausgebeutet wird (und sei sie auch nur 10% günstiger, weil z.B. die Umweltstandards nicht so hoch oder die Arbeitskräfte sehr günstig sind). Deshalb wird Monazitsand nunmal überwiegend in China und Idien gewonnen, obwohl weitverbreitet.

Ähnlich bei Lithium, hier ist es witzigerweise sogar so, daß große Produzenten von Düngemitteln und bestimmter Anorganika Lithiumsalzkonzentrate als Koppelprodukt anfallend haben.

Beide Metalle sind häufiger wie das seit dem Altertum von Menschen genutzte Blei, das heute sogar zu mehr als 90% aus recycling stammt. Und bis wir bei beiden bei der Tonnage der Bleibatterien weltweit angelangt sind wird es noch lange dauern......

Würdest du den Preis nur verdoppeln, wären sofort die meisten weltweiten Ressourcen sofort Reserven......

Man wird in dieser Diskussion oft (absichtlich ?!) von Interessengruppen in die Irre geführt. Beispiel: was schätzt du: wie groß ist die Reichweite der Uran-Reserven in Deutschland, bezogen auf den Verbrauch der deutschen Kernkraftwerke (wohlgemerkt: nur die Reserven, die Ressourcen dürften nochmals so groß sein ) ?

Gruß SRAM

Wobei man dieses Bedrohungszenario des EhNaMag mal relativieren muss, denn das Weltregierungs/NWO Geschwurbel ist ziemlich fadenscheinig. Alle sind Terrorist, jeder hat Schweinegrippe und bald wird Erdöl unbezahlbar. Bla, bla, bla-na dann-auf zum Bankberater und mal schauen, ob man nicht noch Aktien der betreffenden, profitierenden Industriezweige jetzt noch zum Schnäppchenpreis bekommen kann. Und immer dran denken: Spätestens kaufen, wenn die Kanonen donnern! Könnte ja bald wieder soweit sein.

am 10. November 2009 um 19:41

Kleine Ergänzung:

als weiteren Effekt, der oft außer Acht gelassen wird, muß man das Verhältnis der Rohstoffpreise zu den Preisen des Fertigproduktes sehen: Neodym kostet gegenwärtig als Metall (das Erzkonzentrat ist auf den Neodym-Gehalt bezogen noch deutlich billiger !) 27 US$/kg, Samarium 22US$/kg und Lithiumcarbonat liegt bei ca. 5.500 US$/t, das aufwendig herzustellenden Metall (wobei diese Herstellung i.d.R. in der end user region = consumer market stattfindet und damit auch die Wertschöpfung dort bleibt) liegt bei ca. 140 US$/kg.

....wie man sieht würde sogar eine Verdoppelung oder mehr der Rohstoffpreise kaum Einfluß auf das Endprodukt haben (beim Lithium die sehr geringe Dichte von nur 0,5 kg/Liter beachten !).

Gruß SRAM

In dem Artikel "Die Rohstofflücke" im letzten Spiegel wird die Versorgungssituation für diese Rohstoffe jedenfalls ziemlich dramatisch dargestellt.

Konnte diesen Beitrag im Internet leider nicht finden, hier ein Link der sich auch damit befasst:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,647681,00.html

Natürlich kann es durchaus so sein wie beim Öl, wenn die Nachfrage und damit die Preise steigen wird auch intensiver nach neuen Vorkommen geforscht.

Die Hoffnung sich mit E-Autos, Windrädern und Solarzellen (hier werden überall diese Metalle benötigt) aus der Rohstoffabhängigkeit befreien zu können dürfte jedenfalls nicht in Erfüllung gehen.

am 10. November 2009 um 20:20

Bei den doch recht geringen Preisen der Rohstoffe gegenwärtig auch garnicht durchsetzbar in Deutschland. Oder glaubst du die rot/grün-bewegten Birkenstocklatschenträger würden Bergbau in großen Stil in Deutschland akzeptieren ? (Obwohl bei einigen Rohstoffen durchaus beträchtliche Eigenversorgung Deutschland/Europa möglich wäre)

....da muß es erst richtig wehtun......

Gruß SRAM

...andererseits: die letzten Vorräte an Pechblende, Schwererz, Steinkohle, Kali, Steinsalz, Magnesium etc. wird in Deutschland geben.......hmmm, auch was wert :D

Themenstarteram 11. November 2009 um 9:34

Es geht nicht um das Ende der Ölvorräte sondern um das Ende des bezahlbaren Öls und das ist sehr wohl absehbar

Dass man für einen Jahreslohn auch in 50 Jahren 1 Liter tanken könnte ist ja klar ... nur das Ende des bezahlbaren Öls ist interessant für die Wirtschaft nicht das Ende der Ölvorräte - sprich ab wann wird Öl zu teuer nicht ab wann ist es tatsächlich verbraucht.

Die IEA, die Geologen der Erdölfirmen haben hier sicher bessere Daten, von daher ich denke mal deren Aussage basiert sicher deutlich mehr auf fundamentalen Daten als Schätzungen hier.

Bergbau scheitert in Deutschland vor allem aus 2 Gründen an dem Rechtsstaatsprinzip, das eben auch dem Bürger garantiert, dass seine Rechte geschützt werden und am Preis, also der Marktwirtschaft - beides abzuschaffen mag vielleicht in den Träumen von Altkommunisten umsetzbar sein, aber realistisch ist das ansonsten nicht - dazu ist der Bodenwert aufgrund der enormen Besiedlungsdichte / Infrastruktur viel zu hoch.

Wenn die Rohstoffe so teuer sind, dass sich der Abbau in Deutschland wieder lohnt, dann ist Energie die aus diesen Rohstoffen erzeugt wurde viel zu teuer... das wird sich nie rechnen.

Der einzig nennenswerte Bodenschatzabbau in Deutschland ist aktuell Braunkohle und das ist ein Kind des Sozialismus naja oder des Kommunismus light - unter marktwirtschaftlichen/rechtsstaatlichen Bedingungen wäre das sicher so nicht möglich gewesen.

am 11. November 2009 um 12:22

a) die Daten zum Öl oben sind die BGR Daten......

b) Braunkohle ist in Deutschland wetbewerbsfähig bis herunter zu einem Steinkohlepreis Welt von ca. 40 US$/tSKE oder/und ca. 23 US$/bbl crude oil

Bei Braunkohle einfach mal bei http://www.braunkohle.de oder (wenn du es neutraler magst) bei der BGR http://www.bgr.bund.de informieren........

.......ist der letzte große Energierohstoff neben Uran, der in Deutschland wirtschaftlich förderbar ist.

Gruß SRAM

Themenstarteram 11. November 2009 um 13:33

Die IEA ist sicher hier etwas mehr Referenz als der BGR, zumal die Geologen der Erdölkonzerne selbst die Aussage des IEA unterstützen.

Der BGR mag ganz interessant sein für Fragen die vor allem Deutschland und evtl Europa betreffen aber international ist der verglichen mit Organisationen wie der IEA unbedeutend - hätte Deutschland wenigstens eine Ölindustrie wären die Daten sicher etwas verlässlicher - aber so sind die ja maximal aus Dritter Hand.

Der IEA Bericht ist vom Herbst 2009, die internationale Geologen Konferenz der Erdölkonzerne fand im Frühsommer statt, von daher sind das sicher die aktuellsten Erkenntnisse und beides sagen das gleiche aus.

Braunkohle Tagebau konnte hauptsächlich deshalb so groß werden weil die DDR nach Lust und Laune über Land verfügen konnte - entweder früher oder bei Bedarf zwangsenteignet oder Zwangsumsiedlungen ohne Einspruchsmöglichkeiten - von daher ich finde das ist hauptsächlich was für die Rote Socken Gemeinde, die den Zeiten der einfachen Zwangsenteignungen und Zwangsumsiedlungen nachtrauern, denn beides ist eine Voraussetzung für ausgedehnten Bergbau in Deutschland.

am 11. November 2009 um 13:51

Du redest mal wieder von Sachen, von denen du nichts verstehst:

Zitat:

Die IEA ist sicher hier etwas mehr Referenz als der BGR, zumal die Geologen der Erdölkonzerne selbst die Aussage des IEA unterstützen.

Du hast offenbar beiden Quellen NICHT gelesen (ich meine die Quellen, NICHT die Schlagzeilen), sonst wäre Dir aufgefallen, daß beide dasselbe sagen :D --> du merkst es in deiner Reflexhaltung "alles ist schlecht, wenns nicht von mir stammt" noch nichtmal, wenn man dir zustimmt.

Da ich nächste Woche unter anderem darüber vortrage habe ich mir den Informationsweg gerade in Bezug auf Energierohstoffe in Deutschland und Braunkohle en detail mit den Beteiligten, rückwärts beginnend bei der IEA angeschaut: Mitglieder DEBRIV --> DEBRIV --> BGR --> IEA ;) Und ich hatte alle in dieser Kette an Telephon. Danach finde ich es nicht mehr verwunderlich, daß die Daten bis auf Rundungen und Abgrenzungsunterschiede schön konsistent sind.

Zur Braunkohle: erkundige dich erstmal, wer der GRÖSSTE Braunkohleproduzent in Deutschland ist, bevor du dieses Geschwafel über Braunkohle als "Errungenschaft des Sozialismus" vom Stapel läßt. Ich kenne Gesinnungsgenossen von Dir aus "dem Westen", die das genau umgekehrt sehen :D (mit denselben blöden Argumenten).

Gruß SRAM

Danke SRAM, sehr wohltuend etwas fachlich fundiertes zu lesen, von dem ich vorher nichts wußte!

Es reicht eben nicht aus lediglich jede Woche 10 neue Threads zu eröffnen... siehe meine Signatur :)

Es ist ja Karnevaal die närrische Zeit ;)

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