Endet die Innovationsprämie nun in 2021 oder nicht? (Update - Verlängert bis Ende 2022)
Wie der Titel es schon sagt: Endet die Innovationsprämie nun in 2021 oder nicht?
Im Bundesanzeiger heißt es dazu in der aktuellsten Version zur Bekanntmachung der Richtlinie zur Förderung des Absatzes von elektrisch betriebenen Fahrzeugen (Umweltbonus) -
Link- in §4, Absatz 1:
Zitat:
Ein Antrag auf Förderung durch die Innovationsprämie ist bis einschließlich 31. Dezember 2021 möglich.
Ich konnte keine neuere Version finden.
Es gibt jedoch mehrere Pressemeldungen der Regierung, Ministerien und Behörden in denen von einer Verlängerung bis Ende 2025 gesprochen wird:
Bundesregierung: Kaufprämie für Elektroautos erhöht -
Link:
Zitat:
Die sogenannte Innovationsprämie gilt seit dem 8. Juli 2020. Sie ist derzeit noch befristet für Anträge bis einschließlich 31. Dezember 2021. Laut Beschluss der Konzertierten Aktion Mobilität (KAM) vom 17. November 2020 soll die zusätzliche Prämie jedoch über das Jahr 2021 hinaus bis zum 31. Dezember 2025 verlängert werden. Diese Verlängerung wird, so das zuständige Bundeswirtschaftsministerium, mit der 7. Novellierung des Umweltbonus in Kürze vorgenommen.
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Fragen und Antworten zur erhöhten Kaufprämie bei Elektrofahrzeugen -
Link:
Zitat:
Die zusätzliche Innovationsprämie gilt derzeit noch befristet für Anträge bis einschließlich 31. Dezember 2021. Laut Beschluss des Autogipfels (KAM) vom 17. November 2020 soll sie jedoch über das Jahr 2021 hinaus bis zum 31. Dezember 2025 verlängert werden. Diese Verlängerung wird mit der 7. Novellierung des Umweltbonus in Kürze vorgenommen.
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle: Verlängerung der Innovationsprämie für E-Autos -
Link:
Zitat:
Um den Hochlauf von Elektrofahrzeugen weiter zu unterstützen und den Unternehmen Planungs- und Investitionssicherheit zu geben, wurde (...) beschlossen, die Innovationsprämie bis Ende 2025 zu verlängern. (...)
Die Innovationsprämie war ursprünglich bis zum 31. Dezember 2021 befristet.
Es wird sicherlich weitere Berichte darüber geben. Ich wollte die Angaben jedoch auf "offizielle" Quellen beschränken.
Wenn diese Verlängerung auf 2025 schon beschlossen wurde, müsste es dann nicht auch eine Veröffentlichung im Bundesanzeiger geben?
Update (24.11.2021):
Die neue Regierung hat sich im Koalitionsvertrag darauf verständigt die Innovationsprämie im bisherigen Umfang bis Ende 2022 zu verlängern - Link
Update (13.12.2021):
Pressemeldung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zur Verlängerung der Innovationsprämie: Link
Update (14.04.2022):
Vorschlag des Wirtschaftsministeriums (Ende der Förderung für Plug-In Hybrid in 2022, Kombination von Umweltbonus und Innovationsprämie zu Bundesanteil) - Link
Ausführliche Vorstellung der geplanten Änderungen ab 2023:
Es gibt
hiereine detaillierte Vorstellung der Änderungen. Zum Herstelleranteil heißt es dort:
Zitat:
Bei den genannten Fördersätzen handelt es sich jeweils um den Bundesanteil der Förderung inklusive Innovationsprämie. Der Anteil der Hersteller soll, wie seit Einführung der Innovationsprämie, auch zukünftig 50 Prozent davon betragen und noch hinzukommen.
Für reine Elektrofahrzeuge bis zu einem Gesamtverkaufspreis von 65.000€ gilt somit für die Förderung:
- 2023: 4.000€ (Bundesanteil inkl. Innovationsprämie) + 2.380€ (Herstelleranteil plus Umsatzsteuer) = 6.380€
- 2024: 3.000€ (Bundesanteil inkl. Innovationsprämie) + 1.785€ (Herstelleranteil plus Umsatzsteuer) = 4.785€
- 2025: 3.000€ (Bundesanteil inkl. Innovationsprämie) + 1.785€ (Herstelleranteil plus Umsatzsteuer) = 4.785€
Natürlich müssen diese Änderungen noch beschlossen werden.
Update (26.07.2022):
Angeblich Einigung im Bezug auf die Förderung:
https://www.tagesschau.de/.../praemie-e-autos-101.html
Offizielle Pressemeldung:
https://www.bmwk.de/.../...habeck-umweltbonus-wird-ab-januar-2023.html
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2 Beiträge ohne Bezug zur Innovationsprämie wurden entfernt. Bitte beim Thema bleiben
Gruß
Zimpalazumpala, MT-Moderator
Grade kam der Beitrag von golem.de Online, der nochmal zusammenfasst was der aktuelle Stand der Dinge ist. Grade die Zweite Seite ist dort intressant. www.golem.de/news/
Das hört sich ja fast so an, als wäre es möglich das die Ampel nicht nur die Innovationsprämie, sondern auch den Umweltbonus streicht?
Dann würde viele auf den 4.500 € hängen bleiben, dann würde aus meinem günstigen Leasing ein richtig schlechtes Leasing werden.
Ich würde echt durchdrehen...
Momentan kann man es nur so zusammenfassen:
Wer auf Nummer sicher gehen will, mus sein Fahrzeug bis zum 31.12.21 zugelassen und den Antrag gestellt haben. Alles Andere ist aktuell nicht belastbar.
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Da Anton sich mittlerweile ministrabel gibt, liegt zumindest nahe, wer in Zukunft das Resort Verkehr leitet.
"nutzungsabhängige Förderung im vergangenen März vorgeschlagen hatte. Unter anderem soll die volle Fördersumme aus Umweltbonus und Dienstwagenregelung nur dann erhalten bleiben, wenn der Elektroanteil über 70 Prozent liegt"
Über die Bordelektronik nachvollziebar zu kontrollieren....
Zitat:
@MINI-CAR-PC schrieb am 27. Oktober 2021 um 11:01:31 Uhr:
Das hört sich ja fast so an, als wäre es möglich das die Ampel nicht nur die Innovationsprämie, sondern auch den Umweltbonus streicht?Dann würde viele auf den 4.500 € hängen bleiben, dann würde aus meinem günstigen Leasing ein richtig schlechtes Leasing werden.
Ich würde echt durchdrehen...
Oder sie machen gar nichts, was bedeuten würde, dass ab 1.1.22 wieder der halbe Satz gilt. Denn der ist ja gesetzlich bis Ende 2025 beschlossen. Laut aktueller Gesetzeslage endet die Verdoppelung (Innovationsprämie) zum 31.12.2021.
Das heißt, die Verlängerung der Innovationsprämie müßte ja aktiv beschlossen werden. Will man die PHEVs gar nicht mehr fördern, müßte man das Gesetz, dass die (halbe) Förderung bis 31.12.25 gilt auch aktiv ändern.
Auf Nummer sicher geht nur, wer noch bis zum 31.12.21 den Antrag stellt, wie Zimpalazumpala schon geschrieben hatte.
Ich vermute mal, wenn die Innovationsprämie verlängert wird, dann nur noch für reine E-Fahrzeuge aber nicht mehr für Plug in Hybride. Die würden dann nur noch 2.250 € erhalten. Aber ist natürlich alles Spekulation.
Ehrlich gesagt, habe ich die Verdoppelung für die PHEVs eh nicht verstanden. Aber das war wohl das Zugeständnis für die Automobilkonzerne in der Corona-Krise.
Ich behaupte, dass durch die hohe staatliche Prämie die Hersteller deutlich weniger Nachlass geben mussten. (Und wegen der 0.5%-Regel auch)
Wird spannend zu beobachten, ob bei Verringerung oder Wegfall einer PHEV-Prämie dann die Hersteller-Nachlässe wieder steigen oder ob die einem Absatz-Einbruch tatenlos zusehen.
Für bereits unterschriebene Verträge würde es aber nicht mehr nützen.
Es müssen ja auch Flottenziele beim CO2 erzielt werden, also wird man sich bei den Herstellern einen massiven Einbruch der PHEV und BEV gar nicht leisten können.
Der Verlust der Prämie wird vielleicht nicht ganz, aber doch zu gutem Teil dann durch höhere Rabatte ausgeglichen.
Da bin ich mir ziemlich sicher.
Zum Thema aktive Beendigung der Förderung: Man muss gar nicht aktiv werden, sondern begrenzt die Förderung einfach auf den vorhanden Geldtopf ohne Aufzustocken. Da der Topf vermutlich Mitte nächsten Jahres leer laufen wird, bei Halbierung der Prämie auf den ursprünglichen Satz ggf. auch bis Ende nächsten Jahres, braucht man gar nicht ein neues Gesetz zur Abschaffung der Förderung auflegen.
Naja, der Gesamtgeldtopf des Umweltbonus / Innovationsprämie ist aber für BEV, FCEV und PHEV zusammen. Und den Haushalt (und damit auch die Mittelvergabe) muss die neue Regierung eh neu zusammenpuzzeln. Der Hinweis an sich ist aber richtig und passend: Umweltbonus und Innovationsprämie sind an sich auch durch eine Gesamtgeldmenge begrenzt. Sobald da das Geld alle ist, dann sind auch alle Fördersummen, Datumsgrenzen und so irrelevant. Es lohnt sich also, nicht nur den Kalender und die Förderbedingungen im Blick zu behalten, sondern auch, wieviel Fördergeld überhaupt noch im Pott ist. Dass er wie ein Füllhorn wieder und wieder an sich bis 2025 aufgefüllt werden sollte, war unter der alten Regierung mal ein loser Kabinettsbeschluss, aber das muss halt unter der neuen so nicht mehr gelten.
Zu beachten: die (eigentlich bedeutsamere) Förderung über den geringen Pauschalsatz beim geldwerten Vorteil von Dienstwagen mit Privatnutzung ist eben *nicht* durch einen festen Geldtopf begrenzt. Sondern wer da ranwill, muss aktiv an das Einkommenssteuergesetz ran. Und sonst halt immer wieder auf reinkommende Einkommenssteuer verzichten.
Zitat:
@motor_talking schrieb am 27. Oktober 2021 um 12:35:18 Uhr:
Ich behaupte, dass durch die hohe staatliche Prämie die Hersteller deutlich weniger Nachlass geben mussten. (Und wegen der 0.5%-Regel auch)
Wird spannend zu beobachten, ob bei Verringerung oder Wegfall einer PHEV-Prämie dann die Hersteller-Nachlässe wieder steigen oder ob die einem Absatz-Einbruch tatenlos zusehen.
Für bereits unterschriebene Verträge würde es aber nicht mehr nützen.
Das die Hersteller wegen der staatlichen Prämie und wegen der 0,5 % Regel weniger Nachlass gegeben haben glaube ich nicht - zumindest bei BMW war es nicht so.
Ich hab für meinen 330e noch einen Nachlass von über 20% bekommen (ohne BAFA-Anteil) als ich Anfang März 2020 (also noch vor Corona) bestellt hab, da gab es für Verbrenner auch nicht mehr.
Inzwischen gibt es allgemein deutlich weniger Nachlass, das liegt aber daran, dass die Hersteller wegen den Lieferengpässen eh nicht soviel produzieren können wie sie verkaufen. Sagen ja auch z.B. BMW und Daimler offen, dass sie mehr verdienen als vorher, obwohl sie weniger Autos produzieren aber weniger Nachlass geben.
Sagen wir es ehrlich, der Lindner hat schon nicht unrecht wenn er sagt, dass unsere Autoindustrie aktuell und in naher Zukunft keine staatlichen Kaufanreize braucht, weil es denen eh gut geht…
Zitat:
Es müssen ja auch Flottenziele beim CO2 erzielt werden, also wird man sich bei den Herstellern einen massiven Einbruch der PHEV und BEV gar nicht leisten können.
Die Flottenziele sind aber einfacher zu erreichen, wenn nicht so viele Verbrenner zugelassen wurden und werden, was ja derzeit der Fall ist. Und wer spricht ohne die 1875 oder 2250 (einfacher Bundesanteil) oder 3750 oder 4500 EUR (verdoppelter Bundesanteil) auf PHEV von einem massiven Einbruch? Der Hersteller kann seinen Anteil der Förderung ja weiterhin geben (das waren die 1875 EUR netto oder 2250 EUR netto). Und dann wird er die Mondpreise senken. Schon damit sind PHEV und BEV aufgrund ihrer Restwerte und Verbrauchsvorteile immer noch attraktiv. Die derzeitigen Spritpreise helfen dabei dem PHEV deutlich.
BTW: der Golem-Artikel der oben genannt wurde, enthält viele Fehler, z.B.
Förderung eines C300e mit 5.625 EUR. Stimmt nicht. Sind je nach Betrachtung entweder 3750 oder (3750+1875*1,19). Die 5625 EUR vermischen 3750 EUR Staatsanteil brutto und 1875 EUR netto des Herstellers.
Vorher müsste der neue BR 206 C300e aber erstmal auf der BAFA-Liste stehen. Bisher (Stand 15.10.2021) steht da weiter nur der C300e von der BR205. Sind ja nun fast 10.000 EUR mehr, die der BR206 C300e brutto mehr kosten soll als der BR205 C300e. Also wenn man jeweils die Basis vergleicht.
Und da sieht man auch: die läppischen mal 1875, mal 2250 EUR, um die sich hier viele die Köpfe heiß reden (ob nun doppelter oder einfacher Bundesanteil auf PHEV), verschwinden dann sofort wieder in in einem üppigen Hersteller-Zuschlag in der Preisliste, nem Satz Sonderfelgen oder Ledersitze oder dem Assistenzpaket Superduper-Plus.
Endlich mal wieder etwas neue interessante Infos:
https://youtu.be/yG0QXIc4MLw?t=1525
Die Prognose von nextmove hört sich plausibel an und würde das auch für alle fair finden (und mir natürlich so wünschen 😁 )
- Innovationsprämie wird bis 31.12.2022 verlängert (also volle Förderung)
- Falls im Januar immer noch in der Ressortabstimmung, dann Rückwirkende Förderung
- ab 2023: Plugin-Hybride fallen komplett raus und Elektroautos werden Jahr für Jahr weniger gefördert