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Empfehlungen für Arbeitssektor LKW Fahrer

Themenstarteram 29. März 2017 um 17:21

Guten Tag Leute,

ich werde mich zum LKW Fahrer weiterbilden.

Im Anschluss werde ich in einen Job vermittelt und muss mich entscheiden, in welchen Bereich ich als LKW Fahrer arbeiten möchte.

Da ich absolut keine Ahnung habe, möchte ich von euch ein paar Vorschläge und Erfahrungsberichte erbeten.

Evtl. könnt ihr da grob auf folgende Fragen eingehen:

1. welcher Bereich ist der stressigste, und welcher der angenehmste (unabhängig vom Verdienst)?

(z.B. Kipper für Baustellen, Auslieferungsfahrer ab 7,5 t, Sattelschlepper Nah- oder Fern, Gefahrgut usw)

2. in welchem Bereich kann man auf "gute" Bezahlung hoffen?

3. welchen Bereich würdet ihr einem Anfänger empfehlen, der Anfangs evtl. noch zur Unsicherheit neigt, aber engagiert bei der Sache ist?

Danke vorab.

Beste Antwort im Thema
am 29. März 2017 um 18:48

...ich würde die Finger davon lassen. Ich hab 2007 selbst den CE gemacht, bin dann 5 Jahre gefahren... und hab dabei so manche Ecke in der Speditionsbranche gesehen... Kühlsattel, Planensattel, eher regional angelegter Verkehr, Werksverkehr für BMW, national und auch ein wenig international war ich unterwegs.

Im Vergleich zu anderen Branchen, was Arbeitbedingungen, den Umgang mit Menschen, mit Arbeitkräften angeht ist die Speditionsbranche irgendwo im Mittelalter zwischen Sklavenhandel und Leibeingenschaft hängen geblieben.

Zum Glück konnte ich aus diesem Teufelskreis entkommen, indem ich 1. beruflich noch ein paar Alternativen in der Hinterhand hatte, 2. von der Lebensituation, auch finanziell unabhängig war.

Inzwischen bin ich in einer Anstellung bei einer größeren Baufirma gelandet, wo se als Disponent und zukünftigen Fuhrparkleiter so ne Art Allrounder gesucht haben... PKW, Transporter, Kipper, Tieflader, Kran-LKW, TDK-Transport, Großraum- / Schwerlast bis knapp 60 Tonnen, Radbagger, Kettenbagger, Minibagger, Lader, Grader, Walzenzüge, Raupen, Baumaterial,... usw. usw.

Mein Tipp, mach vielleicht den CE, aber bleib weg von der Speditionsbranche... als z.B. Baumaschinist... Baggerfahrer, TDK-Führer, etc. etc. haste erheblich bessere Arbeitsbedingungen, meist gut geregelte Arbeitszeiten, brauchst dich nicht von Polizei & BAG gängeln lassen, brauchst auch nicht alle 5 Jahre einige 100,- EUR investieren um deinen Job weiter ausüben zu dürfen, bist nicht der Depp vom Dienst und über die LKW-Kutscher mit ihrem lächerlichen Lohn kannste lachen...

PS: ... wennst mal spaßeshalber einen Spediteur nach z.B. 18,- EUR Stundenlohn frägst, dann kriegt der Schnappatmung & nen Herzinfarkt... als wir letztens einen Maschinisten eingestellt haben, hat der das ohne zu verhandeln gekriegt -ein junger Kerl ausländischer Herkunft, sehr gepflegt, gute Manieren, der hatte die Ausbildung zum Baumaschinisten bei einer großen dt. weltweit agierenden Baufirma gemacht... leider fehlt ihm ein wenig die Erfahrung aufm großen Bagger (Liebherr 916 Kettenbagger), wie wir jetzt von seinem Polier erfahren haben. Aber das kriegen wir auch noch hin... Bagger haben wir genügend, da ist immer irgendwo ein Fahrersitz zu besetzen.

 

...und zum Schluß noch ein paar von den wenigen schönen Momenten - in Bildern - https://www.youtube.com/watch?v=ZC6XiMvAS6E

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gast 356, da hast du ja die ganze Palette an unschönen Vorkommnisssen abbekommen!:eek::(

Für den TE sind solche Eventualitäten sicher interessant und auch wichtig zu wissen, damit er bei Bewerbungen rechtzeitig die schwarzen Schafe in der Branche aussortieren kann (und weiss, auf was er sich u.U. einlässt).

Dennoch ein paar Anmerkungen zu deiner Ausführung:

"Abraten" :confused: - das hat wenig Sinn, wenn jemand unbedingt auf den Bock will.

"Die Kontrollen werden zukünftig an Schärfe und Dichte zunehmen" - ohne Zweifel korrekt; das war für mich ausschlaggebend, keine Fahrerkarte mehr zu beantragen, sodass ich nicht mehr überredet werden kann, mich schnell mal auf einen Lkw zu hocken, weil es mal wieder brennt (meine Erfahrung: Es brennt immer bzw. meistens ... also hätte ich oft spontane Einsätze).

"nicht die ganze Kohle verprassen" - eigentlich ein Grundsatz, eine persönliche Lebenseinstellung (nicht nur als Fahrer)!

"die Bußgelder ... läppern sich nämlich" - kann ich so nicht bestätigen! Kenne aber solche Fälle, die jeden Monat Beträge im 3-stelligen Bereich für Strafen abdrücken mussten (bis dann mal der Schein auf Urlaub geschickt werden musste).

Das liegt m.M.n. aber sicher an jedem selbst!

"Arbeitsmaterial", "neue Reifen" usw. - bei ordentlichen(!) Speditionen/Firmen gibt´s damit überhaupt kein Problem!

Bin für mehrere Auftraggeber gefahren. Ordentliches Material verringert Ausfälle; damit sind sehr viele Probleme im Vorfeld schon ausgeschlossen. Wenn eine Firma entgegen solcher Erkenntnisse/Erfahrungen seine Fahrer losschickt, handelt sie fahrlässig, u.U. sogar vorsätzlich.

Für solche Leute bin ich nicht bereit zu fahren (und würde dies auch jedem so empfehlen)!

Grüsse, motorina.

Themenstarteram 31. März 2017 um 8:31

Gast356

das ist ja geradezu angsteinflössend, was du so schilderst. Aber auch sehr informativ.

Bei solchen Arbeitsbedingungen werde ich mich davor hüten, in den Fernverkehr einzusteigen. Damit hast du mir zumindest diesbezüglich Entscheidungshilfe geleistet.

Die Punkte, die du aufgezählt hast, habe ich schon mehrmals im Netz gelesen, und ich kann mir schon richtig gut vorstellen, dass solcherlei Sachen auch irgendwann auf mich zu kommen werden, und ich schwitzen werde vor Nervosität und Panik. Ich bin da keineswegs blauäugig.

Ich kann mir das deswegen so gut vorstellen, weil meine bisherigen Jobs genauso besch...en waren und ich mit solcherlei Problemen (auch anderer Art) umgehen musste.

Dabei gab es zwei Arten von schlechten Jobs: die, mit denen ich niemals klar kam, und die, die ich trotzdem irgendwie beherrscht habe.

Ich kann nur hoffen, dass Berufskraftfahrer zumindest ein mieser Job ist, den ich trotzdem beherrsche.

am 31. März 2017 um 11:59

Zitat:

@CatalanoMafiusu schrieb am 31. März 2017 um 10:31:20 Uhr:

 

Ich kann nur hoffen, dass Berufskraftfahrer zumindest ein mieser Job ist, den ich trotzdem beherrsche.

Nein der Kraftfahrerjob ist kein mieser Beruf, er wird einem von anderen nur mies gemacht. Das fängt schon bei den Kollegen an die alles schneller können um vorm Chef " gut dazustehen" Wenn die Truckeridioten die alles in Grund und Boden fahren dann in der Dispo als Richtwert dienen muss ich derjenige der zb 60km/h und 80 km/h fährt, seine Abfahrtkontrolle erst nimmt oftmals sogar ein Rechtfertigungsproblem warum er länger braucht als die " Raseridioten"

Am schlimmsten ist die Öffentlichkeit zb auch hier im Forum oder in den Medien, da wird der Fahrer als Hirnloser Raser und drängler bezeichnet, und oftmals stimmt das sogar auch. Wir sind aber auch die die unser Wirtschaftssystem am laufen halten, ohne uns läuft ebend nix. leider wird das gar nicht gesehen und anerkannt.

Was man für den Job braucht sind guten Nerven und Gelassenheit sowie ein Dickes Fell.

Ich fahre seit 1991 Kraftstoffe im Mineralöltransport zur Tankstellenbelieferung und Großkunden Diesel/ Heizöl im Schichtsystem bei Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften. Und nach über 26 Jahren ist das immer noch ein guter Beruf den ich gerne mache.

Für die Leute die Ordentlich Arbeiten Interessiert sich keiner.

Auf die Leute die Mist Bauen schaut jeder.

am 31. März 2017 um 15:41

@Pepperduster ... ich glaub ich habs Dir schon einmal irgendwo geschrieben.

A) Es macht einen riesigen Unterschied, ob Du in irgendeiner Weise spezialisiert bist... und Du Dich in einer Nische, wie z.B. Du mit Deinem Gefahrgut bewegst, wo bisher so gut wie keine ausländische Konkurrenz Fuß gefaßt hat.

Das war z.B. auch noch im Schwerlast-/Großvolumen- oder bei uns im Baubereich so. Wobei inzwischen jede Menge auch ausländische Konkurrenz in den Schwerlast-/Großvolumen- oder in den Baubereich drängt.

Gibt etliche Spediteure, die bis vor ein paar Jahren ausschließlich mit Planensattel im Fernverkehr rumgekurvt sind und jetzt plötzlich Kippauflieger und Tieflader kaufen.

Das ist ein Verdrängungswettbewerb... Ausländer drängt in den dt. Fernverkehr und macht die Preise kaputt, dt. Spediteur sucht nach Überlebensstrategien und drängt in alle möglichen Nischen, wo noch halbwegs vernünftige Preise herrschen und macht durch das steigende Angebot an Laderaum dort die Preise ebenfalls kaputt.

Typische Fälle z.B. http://www.schecktrans.de/ ... seit einigen Jahren rollen dort plötzlich Baustellenkipper und sogar Gefahrguttanker. Ich bin damals auf der Autobahn fast vom Fahrersitz gefallen, als ich bei der Vorbeifahrt an einer Autobahnbaustelle den ersten Scheck-Kipper gesehen hab.

Oder auch der hier http://www.poeppel-sped.de ... früher kannte ich nur die grünen Ivecos mit gelber Plane... vor ein paar Jahre ist der ganz groß z.B. in den Gefahrgutbereich eingestiegen.

Oder auch mein ehem. Arbeitgeber... früher hatte der knapp 20 Mega-Sattel mit Plane (wie z.B.meiner damals) 2012 als ich weg bin hat der den 1 4-Ach-Kipper gekauft, heute hat er schon 2 4-Achs-Kipper, einen Sattelkipper, nen Tieflader und sogar schon nen Bagger. Ich warte schon drauf, dass neben dem "Spedition, Reifenservice, Lagerung" auch noch "Erdbau" in seiner Werbebeschriftung auftaucht.

Und B) ... wenn ich in Deinem Beitrag "1991" lese, dann sieht die Sache für Dich auch anders aus... kannst nur hoffen, dass das noch möglichst lange so bleibt. So jemanden kenne ich auch, der noch ein Arbeitsverhältnis mit nem "alten Vertrag" hat. Da sehen die Bedingungen erheblich anders aus, als bei denen die heute neu anfangen.

Bei dem durften wir vor Jahrzehnten Ende der 80er Anfang der 90er als Kinder auch mal für ne Runde um den Kirchturm in die Kabine von seiner MAN F90 SZM mit Tankauflieger. Heute hofft er, dass er die paar Jahre bis zur Rente noch irgendwie bei seinem inzwischen von einem größeren Konzern geschluckten Arbeitgeber übersteht. Zu den heutigen Konditionen sagt der würde er nicht anfangen wollen und seine damals 4 köpfige Familie würde er damit auch nicht mehr über die Runden bringen.

Mit Mist bauen hat das nichts zu tun... das Dilemma kann jeder für sich mal durchrechnen.

Bei Frachtpreisen von 1,- EUR pro km... oder noch besser, ich hab heute eine Spedition wegen einem 40 to. Sattelzug -Plane (Tautliner) oder offenes Plateau, egal- angefragt. Hier bei uns Baugerüst laden, danach ca. 410km quer durch D, dort auf einer Baustelle entladen, ca. 50km wieder zurück auf dieser anderen Baustelle Schalungsmaterial laden und wieder zurück hierher zu uns ins Lager.

Preis ohne zu verhandeln 600,- EUR Tagespauschale also insgesamt 1.200,- EUR... mit dem Hinweis, dass

zumindest die Hinladung relativ leicht ist und ich die 25 Tonnen keinesfalls ausnutzen werde... sind wir

bei 550,- EUR also insgesamt 1.100,- EUR gelandet.

Zieht man jetzt mal so im Geiste die Kosten für so einen Sattelzug ab... Kraftstoff, AdBlue, Steuer, Maut, Versicherung, Frachtversicherung, Leasing bzw. AfA, Wartung & Reparaturen, Fahrerlohn,... Gewinn & Risiko... dann wird zumindest mir ganz schwummrig... und wüßte warum die meisten da draußen unter katastrophalen Arbeitsbedigungen und mit Löhnen zwischen 13 und 1.700,- EUR brutto im Fernverkehr mit 12,- EUR Spesen pro Tag rumfahren.

 

@CatalanoMafiusu ... nur keine Hoffnung, im Nahverkehr siehts nicht besser aus, wennst an jeder Haustür den Affen machen darfst. Die letzte Spedition bei der ich gefahren bin ist z.B. auch mit ein paar 7,5 und 12 Tonnern Zustelldienst für TNT gefahren... Palettenzustellung oder solche Sachen bei Gewerbekunden. Auf den Autos war fliegender Fahrerwechsel... die haben schneller gekündigt und sind davongelaufen als man se einstellen konnte. Ein Kollege der normalerweis mitm 40to. Sattel im dt. Fernverkehr gefahren ist hat sich damals breit schlagen lassen das für 14 Tage mal zu machen... weil wieder mal akuter Fahrermangel herrschte. Nach 8 Tagen hat er dem Chef gedroht, entweder er kriegt am Montag seinen 40 Tonner wieder oder er kündigt auch... bei diesem Affenzirkus.

Themenstarteram 31. März 2017 um 17:57

gast356

wie gesagt. Ich glaube dir und kann alles sehr gut nachvollziehen, was du schreibst (auch nochmal danke dafür, dass du es so detailliert erklärst).

Aber, ich höre sehr häufig diese Sätze wie: "zu den Konditionen/unter diesen Umständen würde ich den Job nicht noch mal machen".

Diesen Satz und andere Wehklagen habe ich in meinen bisherigen Jobs andauernd gehört.

Nur: was soll man sonst anderes machen?

Ich kann für mich behaupten, in meinem ganzen Leben noch keinen vernünftigen Job gefunden zu haben. Trotz mehrfacher Ausbildungen. Es war überall sehr schlimm.

Nun habe ich mir diese Branche ausgesucht und muss versuchen, darin klar zu kommen.

Kannst du mir wenigstens Tipps für weitere sogenannte Nischen geben?

Eine generelle Frage:

Was ist mit Bereichen, in denen man neben dem Fahren hauptsächlich noch andere, handwerkliche Tätigkeiten ausübt? (Gartenbau, Müllbranche, Umzugsunternehmen, Bau, oder ähnliches).

Da man dort ja nun auch gewerblich einen LKW fährt, muss man sich dort ebenfalls an die Fahrzeitenreglung halten, obwohl man überwiegend andere Arbeiten ausführt? Zählen diese anderen Arbeiten dann zu der Fahrzeit und müssen diese erfasst werden?

am 31. März 2017 um 19:06

...wie gesagt, ich an Deiner Stelle würde mich z.B. hier umsehen. Wobei ein CE für nen Maschinisten nicht mal schlecht ist... solche Leute sind vielseitiger einsetzbar. Wobei natürlich nicht das Fahren mitm LKW im Vordergrund steht, sondern mehr das Bedienen von Baumaschinen.

Einer der mit nem Bagger umgehen kann, Erfahrung hat und dazu sein Arbeitsgerät vielleicht auch mal selbst mitm Tieflader umsetzen oder mal ne Fuhre Aushub, Schotter, etc. fahren kann wird heutzutage mit Gold aufgewogen.

Bisher wars für einen Anfänger ziemlich schwierig überhaupt mal auf einen Bagger / Baumaschine zu kommen. Aber beim derzeitigen Mangel an Personal ist so manche Firma bereit in motivierte willige Leute zu investieren.

Wenn man einen zukunftsfähigen Job sucht, dazu Ambitionen in der Richtung Maschinen, Technik, LKWs hat, dann sollte man diese Gelegenheit nutzen.

Als Anfänger würdest Du zwar erstmal entweder auf nem Minibagger oder in einer Sandgrube oder irgendwo landen, wo man Massen bewegt und es nicht auf Präzision, wie z.B. beim Abziehen von einem Planum ankommt... quasi um zu üben und Erfahrungen zu sammeln.

Selbst ich als ausbildungsmäßiger Schreibtischtäter und "Nicht-Maschinist" ohne irgendeine Ausbildung in der Richtung, nur mit nem CE und ein paar "Hobby-Bagger-Fahrkünsten" auf unserem alten Privatbagger bin schon als Aushilfs-Maschinist auf Baustellen als Bagger- / Radladerfahrer oder auch als Turmdrehkranfahrer gewesen.

Guck Dich ruhig hier mal um... z.B. Abteilung Tiefbau: https://www.baybauakad.de/kurse/tiefbau?page=1

Abteilung Hochbau: https://www.baybauakad.de/kurse/hochbau

... die Kurse kosten einen Bruchteil als ein CE für den gewerblichen Güterverkehr und Du kannst damit vernünftig Geld verdienen bei geregelten Arbeitszeiten... z.B. bei uns 7:00 bis 16:30 und Freitag Punkt 12:00 Uhr ist Wochenende.

PS: ...mit der Bauakademie hab ich nur soviel zu tun, dass ich da im Januar selbst mal für nen 3 Tages Kurs war (Fortbildung "Befähigte Person" - Turmdrehkrane)... und daher mal so ein Kursprogramm-Heftchen in die Finger gekriegt hab.

Zitat:

@gast356 schrieb am 31. März 2017 um 17:41:00 Uhr:

... Bei Frachtpreisen von 1,- EUR pro km... oder noch besser, ich hab heute eine Spedition ... angefragt. .. ... sind wir

bei 550,- EUR also insgesamt 1.100,- EUR gelandet.

Dann bist du ja jemand, der die Frachtführer zu solchen Preisen drückt :confused:??

(Oder habe ich da jetzt etwas falsch verstanden?)

Dann bin ich froh, das ich für dich bzw. deine Firma nicht fahren "muss".

Fahre oft Baukräne (aushilfsweise) - aber ohne Druck (trotz Zeitvorgaben!) ... und ohne Strafen.

Sicherlich ist die Fahrerei kein Zuckerschlecken ... alles richtig!

Aber es geht (noch!) auch anders!

Weiteres Beispiel eines Bekannten, der selbst (als angestellter Fahrer) Planen-Sattel fährt und auch disponiert: Tagesumsatz Minimum 500,-/650,-€, i.d.R. mehr, oft bis 850,-/950,-€, ab+zu auch vierstellig (aber selten) ... und ist jeden Tag zuhause!

Bin früher auch für diese Firma gefahren - auch ohne Strafzahlungen (bzw. Punkte).

Es geht, auch wenn solche Voraussetzungen nicht mehr gang+gäbe sind!

Dies alles hier ist nur als Gegenbeispiel gedacht zu deinen Ausführungen, gast356, die ich auch so nicht bestreiten will.

Es gibt viele solche Firmen, wie du sie beschrieben hast - aber eben nicht alle sind so!

Grüsse, motorina.

am 31. März 2017 um 19:49

Zitat:

@motorina schrieb am 31. März 2017 um 21:08:15 Uhr:

Zitat:

@gast356 schrieb am 31. März 2017 um 17:41:00 Uhr:

... Bei Frachtpreisen von 1,- EUR pro km... oder noch besser, ich hab heute eine Spedition ... angefragt. .. ... sind wir

bei 550,- EUR also insgesamt 1.100,- EUR gelandet.

Dann bist du ja jemand, der die Frachtführer zu solchen Preisen drückt :confused:??

(Oder habe ich da jetzt etwas falsch verstanden?)

Dann bin ich froh, das ich für dich bzw. deine Firma nicht fahren "muss".

Fahre oft Baukräne (aushilfsweise) - aber ohne Druck (trotz Zeitvorgaben!) ... und ohne Strafen.

...

...ich bin halt auch nicht das Sozialamt... und ich hab auch nicht vor das Speditionsgewerbe im Alleingang zu sanieren - wobei ich dabei mit fremden Geld hantiere und es daher für mich eine Selbstverständlichkeit ist, dass das günstigste Angebot ohne "wenn & aber" verpflichtend ist.

Meiner Erfahrung nach ist bei dem was den Spediteuren von den Baufirmen teilweise bezahlt wird noch mächtig Luft nach unten... liegt wohl daran, dass die Verantwortlichen in den Baufirmen nicht mit den üblichen Frachtpreisen im Speditionsgewerbe vertraut sind und daher zuviel zahlen.

Bei so mancher Frachtrechnung, die ich bisher so in den Fingern hatte bin ich auf einen Kilometerpreis von über 2 - 3 Euro gekommen - soviel zur Nische "Baugewerbe".

Im Fernverkehr wären die Spediteure mit 1,20-1,50 EUR zufrieden, wenn ich dem glauben darf was mir so mancher Speditionschef schon erzählt hat.

PS: 1.100,- EUR / 2x 410km = 1,34 EUR / km ... ist doch ein Spitzenpreis für den Spediteur, wenn man von den mir bekannten sonst bezahlten 1,- EUR / km und darunter ausgeht. Dazu ne zügige Abfertigung bei Be- und Entladung möglichst ohne sinnlose Wartezeiten, kein Termindruck -wenn das Zeug nen Tag später ankommt ists auch kein Problem- und auch noch ne komplette Runde, ohne quälende Suche nach einer passenden Rückladung.

Deine Aussagen widersprechen sich, gast356, sorry.

Auch wenn du nicht das Sozialamt bist, aber "deine" Fahrer "schickst" du mit solchen Tarifen, die du ja selbst beanstandest (!), notgedrungen irgendwann zum Sozialamt! Du förderst praktisch dieses Dumpingsystem, das du selbst anklagst - dafür fehlt mir jedes Verständnis, sorry,... ist für mich inkonsequent.

... und mein Beispiel mit dem Kollegen und seinen Planensattel ... auch das ist Realität - und keine Nischenbranche (aber eben ausgesuchte Kunden; wer den "Tarif" nicht bereit ist zu zahlen, für den wird eben nicht gefahren - ganz einfach).

Aber lassen wir dieses Abschweifen jetzt. Der TE hat gezielte Fragen aufgeworfen.

Ich konnte deine wiederholten Zustandsschilderungen so nicht unwidersprochen stehen lassen und wollte nur Gegenbeispiele bringen.

Grüsse, motorina.

Themenstarteram 31. März 2017 um 20:25

Ich denke, an eurer beiden Aussagen ist was Wahres dran.

Bestimmt gibt es in der Branche noch ein paar Unternehmen, in denen es nicht so bitter böse zugeht. Ob ich da ran komme, ist eine andere Sache.

Bezüglich des Baggerfahrens/Kranscheines:

Meine Weiterbildung zum LKW Fahrer kann ich nicht mehr abblasen. Zudem wollte ich schon seit langem die Scheine machen und schaden können sie nicht.

Ich habe mir aber vorher tatsächlich auch durch den Kopf gehen lassen, mich zum Kranführer weiterzubilden. Auf Baggern habe ich durch meine damalige Ausbildung im Gartenbau bereits ein wenig Erfahrung, und das wäre auch nicht übel.

Mal schauen.

Evtl. werde ich (wenn es finanziell klappt), mich auch dahin gehend noch mal weiterbilden.

Ich habe nichts dagegen, alles an Scheinen und Weiterbildungen zu machen, die ich kriegen kann:)

Irgendwann will ich GermanWings Pilot werden (Und selbst in der Branche geht es mittlerweile drunter und drüber)

Deine letzte Aussage lässt eigentlich nur einen Schluss zu: DFTT.

@gast356

wenn du hier solche Statements abgibst, sprichst du in meinen Augen mit gespaltener Zunge, wie der Indianer sagen würde. Mein bester Freund hat sieben ziehende Einheiten. Wenn dem 1.- /km angeboten werden, lehnt er dankend ab.Dafür fährt der noch nicht mal Container im nassen Dreieck. Da fünf Maschinen abbezahlt sind und er nachweislich gute Arbeit abliefert, ist es schon soweit gekommen, dass er ein paar Maschinen für zwei Monate abgemeldet hat, weil er sich nicht erpressen lassen wollte. Und siehe da - auf einmal wurden seine Preise akzeptiert. Den Speditionen ist es auch lieber, wenn die Ware ohne Murren und Schadensmeldungen ankommt, dafür aber etwas mehr bezahlt als dass jede zweite Lieferung zurück geht oder sonstwie beanstandet wird. ;)

mfg

Dont-feed-troll
am 1. April 2017 um 5:12

...das Problem dabei ist ganz einfach das hier...

Zitat:

@gast356 schrieb am 31. März 2017 um 21:49:58 Uhr:

...wobei ich dabei mit fremden Geld hantiere...

So lange es unter den eingeholten Angeboten diese niedrigen Preise gibt habe ich diese entsprechend auf dem Preisspiegel stehen.

Dazu kommt noch, dass unsere Frachtgüter auch nicht besonders schadensanfällig oder im Vergleich besonders teuer sind... das Zeug wird auf den Baustellen so malträtiert... das Zeug ist praktisch unkaputtbar.

Auch bzgl. der Menge wird bei uns kein Frächter belangt, wenn mal a paar Spannklemmen, etc. fehlen... das ist gar nicht feststellbar bzw. der Schwund auf den Baustellen selbst ist da viel höher.

Also, wie willste da einen höheren Preis als das niedrigste Angebot rechtfertigen...

siehe Bild - dass das LaSi-technisch ne Katastrophe ist mit den Stahlplatten als Geschosse oben drauf weiß ich selbst -Baustellenpersonal als Ladepersonal ist einfach schexxxe-... von meinem Lagerplatz -also in der anderen Richtung- würde der so nicht rausfahren.

PS: ...Dein "DFTT" ignorier ich jetzt einfach mal - das was ich schreibe ist ganz einfach die Realität da draußen. Es hilft nix hier in irgendeinem Forum den Saubermann zu spielen oder paradisische Verhältnisse darzustellen... die Realität sieht aus Sicht der Frächter / Fahrer katastrophal aus und da ändert ein Einzelner, der entgegen der Marktgesetze agieren würde auch nichts... einzig die Politik könnte da dran etwas ändern, indem se entweder für gleiche Wettbewerbsbedingungen sorgt oder den Markt gegen die Billigheimer aus den Niedrigstlohnländern abgrenzt.

Themenstarteram 1. April 2017 um 6:53

@gast356

ich glaube der DFTT Blödsinn des Users mit dem unaussprechlichen Nutzernamen war auf mich bezogen, wegen dem kleinen Pilotenscherz. Heutzutage ist ja jeder, der einen Spaß macht, ein Troll.

Insgesamt: streitet euch bitte nicht weiter über die miesen Umstände der Branche, sondern gebt mir weitere Erfahrungsberichte und Ratschläge zu meiner Ausgangsfrage (wenn ihr mögt).

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 1. April 2017 um 00:05:17 Uhr:

...

@gast356

wenn du hier solche Statements abgibst, sprichst du in meinen Augen mit gespaltener Zunge ...

Das sehe ich genauso.

Erst die Beschwerde, wie miserabel die Fahrer bezahlt werden, ... und dann selbst aktiv die Preise bei den Transporteuren noch drücken (unsoziales Dumping)! Dafür fehlt mir jegliches Verständnis ...

Bei solchen Auftraggebern wird jegliche Anstrengung des Fahrers/Transporteurs (nämlich zuverlässig gute Arbeit abzuliefern) bei der Preisgestaltung völlig ausser Acht gelassen und auch nicht honoriert!

Wie soll da ein Fahrer/Transporteur zu einer ordentlichen Dienstleistung motiviert sein/werden :confused::confused:??

Schlechte Arbeit ist somit vorprogrammiert (s. das Bild mit der sträflichen LaSi)!

 

Zitat:

@Go}][{esZorN:

... Maschinen abbezahlt ...

nachweislich gute Arbeit abliefert ...

Maschinen ... abgemeldet ...

sich nicht erpressen lassen ...

Und siehe da - auf einmal wurden seine Preise akzeptiert ...

... und genau das sind meine langjährigen Erfahrungen* in diesem Gewerbe:

Gute, zuverlässige Arbeit hat nun mal seinen Preis.

Wer das nicht versteht oder einsehen will, muss sich dann halt mit unprofessionellen Leuten rumschlagen (--->Ärger, Probleme, Verluste), und solll mich in Ruhe lassen ;).

 

@TE, hier geht es nicht um Streitereien, sondern darum, einseitige Beschreibungen dieses Gewerbes zu relativieren und Hintergründe kurz anzusprechen.

Bevor du bei einer Firma anfängst, erkundige dich genau über deren Fahrer (dann kannst du schon ein bisschen einschätzen, wie+was dort wirklich abläuft!), suche Gespräche mit diesen Fahrern, und finde heraus, für welche Stammkunden angefahren werden.

Verlass dich nicht auf mündliche Aussagen bei einem Vorstellungsgespräch!

Viel Erfolg für deinen weiteren beruflichen Weg!

Grüsse, motorina.

 

* = seit 1976 Transporte als Aushilfe; seit 1989 damit meine Brötchen verdient.

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